Die Heilige Schrift stillt geistige Bedürfnisse
„Des Mannes Schritte hängen ab von Jehova.“ — Spr. 20:24.
1. Wie hat sich Jehova in Verbindung mit unserer Nahrungsversorgung als der große Gott erwiesen?
NAHRUNG, Obdach und Kleidung sind für das Leben notwendig. Jehova Gott, der Schöpfer des Menschen, weiß das, und er hat für alle diese notwendigen Dinge gesorgt. Er gab dem ersten Menschenpaar, Adam und Eva, Pflanzen und Früchte zur Nahrung. (1. Mose 1:29) Später, zu Noahs Zeiten, nach der Sintflut, gestattete er den Menschen auch, Tierfleisch zu essen, verbot ihnen aber, Blut zu sich zu nehmen. (1. Mose 9:3, 4) Bis auf den heutigen Tag hat er „seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und über Gerechte und Ungerechte regnen“ lassen. (Matth. 5:45) Die verschiedenen Kreisläufe in der Natur wickeln sich ununterbrochen ab, und auf der Erde wimmelt es von Pflanzen und Tieren. Durch all diese Vorkehrungen, durch die uns Jehova mit Nahrung versorgt, hat er sich als der große Gott erwiesen.
2. Welche Rolle spielt die Atmosphäre bei der Erhaltung des menschlichen Lebens auf der Erde, und wie ist für das zu unserem Schutz nötige Obdach gesorgt worden?
2 Gott schuf die Erde als Heimat für die Menschheit, als eine geschützte und passende Wohnstätte im unendlichen Weltall. Verschiedene Merkmale machen die Erde zum einzigen uns bekannten Planeten, der menschliches Leben erhalten kann. Über eines dieser Merkmale ist zum Beispiel folgendes gesagt worden: „Abgesehen von vielen anderen Aufgaben, die die Atmosphäre erfüllt, sorgt sie auch dafür, daß keine zu großen Temperaturschwankungen entstehen, die das Leben gefährden würden; sie führt den aus dem Meer aufsteigenden Wasserdampf über das Land, wo er als Regen wieder auf die Erde gelangt, wodurch verhindert wird, daß sie zu einer unbelebten Einöde wird.“a Wir können uns freuen, daß Jehova, „der Himmel und Erde gemacht hat“, diesen Planeten „den Menschenkindern gegeben“ hat. (Ps. 115:15, 16) Jehova hat ihnen aber auch den Verstand gegeben. Diese Fähigkeit ermöglicht es dem Menschen, mit den Rohstoffen, die ihm die Erde in Hülle und Fülle liefert, passende Wohnstätten zu seinem Schutz zu errichten.
3. Wie hat Jehova für die nötige Kleidung gesorgt?
3 Ein weiteres menschliches Bedürfnis ist die entsprechende Kleidung. Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, schämten sie sich und suchten sich zu bedecken. In seiner Barmherzigkeit machte „Jehova Gott ... Adam und seinem Weibe Röcke von Fell und bekleidete sie“. (1. Mose 3:6, 7, 21) Dank seiner Vorkehrungen liefert die Erde auch das nötige Material, aus dem sich der Mensch mit Hilfe des Verstandes, den ihm sein Schöpfer verliehen hat, die nötige Kleidung anfertigen kann.
4. Von wem kommen demnach Nahrung, Obdach, Kleidung und alle guten Dinge?
4 Jehova, der große Gott, sorgt also für Nahrung, Obdach und Kleidung. Ja, „jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt von oben, denn es kommt vom Vater der himmlischen Lichter herab“. (Jak. 1:17) Als der betagte König David und seine Mitisraeliten ihre Spenden für den Tempel, den Salomo errichten sollte, abgegeben hatten, erklärte David: „Jehova, unser Gott, alle diese Menge, die wir bereitet haben, um dir ein Haus zu bauen für deinen heiligen Namen, von deiner Hand ist sie, und das alles ist dein.“ (1. Chron. 29:16) Wie dankbar sollten wir doch dafür sein, daß Jehova, dem „die Tiere auf tausend Bergen“ und „das ertragfähige Land und seine Fülle“ gehören, so gnädig für die körperlichen Bedürfnisse der Menschheit gesorgt hat! — Ps. 50:10-12, NW.
JEHOVA STILLT EIN NOCH GRÖSSERES BEDÜRFNIS
5. Mit welchem Verlangen ist der Mensch erschaffen worden? Kann es befriedigt werden?
5 Es muß aber noch einem größeren menschlichen Bedürfnis entsprochen werden. Der Mensch wurde mit dem Verlangen, Gott anzubeten, erschaffen. Ivar Lissner schreibt in seinem Buch Aber Gott war da: „Mit einer geradezu erstaunlichen Kraft suchte das eigentümliche Wesen, das wir als Mensch bezeichnen ..., zu allen Zeiten über sich hinaus zu wachsen. Nie waren seine Anstrengungen nur auf das gerichtet, was er gerade zum Leben brauchte. Er suchte, er tastete, er griff über sich hinaus, er strebte zum Unerreichbaren. Dieses merkwürdige, dem Menschen innewohnende Streben, das ist seine Geistigkeit. Immer sucht sie irgendwo hin. Sie hat ein Ziel, das sie nie ganz fassen kann. Und dieses Ziel heißt Gott.“ (Seite 11) Ja, unzählige Menschen haben tastend nach Gott gesucht, und viele haben ihn auch gefunden. Der Apostel Paulus sagte einst zu seinen Zuhörern auf dem Marshügel im alten Athen: „Der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, gemacht hat, ... [gibt] allen Personen Leben und Odem und alle Dinge ... Und er hat aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen, und er verordnete die bestimmten Zeitabschnitte und die festgesetzten Wohngrenzen der Menschen, damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden möchten, obwohl er in der Tat einem jeden von uns nicht fern ist.“ (Apg. 17:24-27) Von Gott, dem Allmächtigen, dem Unvergleichlichen, der über allen steht und „der sich herabneigt, um auf die Himmel und auf die Erde zu schauen“, wurde gesagt: „Nahe ist Jehova allen, die ihn anrufen, allen, die ihn anrufen in Wahrheit.“ (Ps. 113:5, 6; 145:18) Wie können ihn aber die, die ihn aufrichtig suchen, finden?
6. Für welche Bedürfnisse des Menschen, außer für die materiellen, hat Jehova bekanntlich noch gesorgt?
6 Jehova hat nicht nur in materieller Hinsicht für den Menschen gesorgt. Er ist auch als Urheber und Bewahrer der Bibel, seines Wortes, bekannt. Die Menschheit braucht diese wunderbare geistige Speise; denn Jesus Christus sagte, indem er die Worte Mose zitierte: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht.“ (Matth. 4:4; 5. Mose 8:3; 2. Tim. 3:16, 17) Der unvollkommene Mensch kann seine Schritte nicht nur aufgrund seiner eigenen Weisheit lenken. Folgende Worte aus Sprüche 20:24 sind sehr zutreffend: „Des Mannes Schritte hängen ab von Jehova; und der Mensch, wie sollte er seinen Weg verstehen?“ Gottes Gunst ruht auf denen, die ihre Abhängigkeit von ihm anerkennen, er lenkt ihre Schritte und sorgt für ihre geistigen Bedürfnisse. Der Psalmist David sagte: „Von Jehova werden befestigt des Mannes Schritte, und an seinem Wege hat er Wohlgefallen.“ — Ps. 37:23.
7. Führe Beispiele an, die zeigen, daß Menschen in den verschiedensten Stellungen die Bibel sehr geachtet und geschätzt haben.
7 Männer in den verschiedensten Stellungen haben die Bibel sehr geachtet und geschätzt. Das geht aus folgenden Aussprüchen hervor: „Die Bibel ist Gottes Verbindung zum Menschen, sein Brief an ihn.“ (Merlin Grant Smith, Mathematiker und Astronom) „Es gibt eine besondere göttliche Offenbarung; sie wird auch die Bibel genannt.“ (Oscar Leo Brauer, Physiker und Chemiker) „Ich glaube, die Bibel ist die beste Gabe, die Gott dem Menschen gegeben hat.“ (Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten) „Die Bibel ist ohnegleichen; sie steht weit über jedem anderen Buch.“ (W. E. Gladstone, britischer Staatsmann)b Das sind nur einige der vielen Zeugnisse denkender Menschen.
8, 9. Wie waren die ersten Christen zur Heiligen Schrift eingestellt? Begründe deine Antwort.
8 Diener Jehovas haben die Heilige Schrift stets sehr geschätzt. Darum waren die ersten Christen zum Beispiel darauf bedacht, sie in einer möglichst handlichen Form zu haben. C. C. McCown schrieb über das Thema „Die ersten christlichen Bücher“: „Der einfache, zweckmäßige und nichtliterarische Charakter des Christentums ist besonders durch die jüngsten Entdeckungen hervorgetreten, die gezeigt haben, daß die ersten Christen vom Kodex Gebrauch machten. Ihre religiösen Bücher, das Alte Testament und die neuen Schriften, die ebenfalls als heilig betrachtet wurden, waren nicht für die zum Zeitvertreib lesenden wohlhabenden Leute gedacht. Hart arbeitende Geschäftsleute wollten, daß ein Buch möglichst viel enthielt. Ihnen und den eifrigen christlichen Missionaren war daran gelegen, möglichst schnell auf diesen oder jenen Beweistext Bezug nehmen zu können, ohne erst einige Meter Papyrus ausrollen zu müssen. Sie lasen nicht, um Schöngeisterei zu treiben. Wie der Inhalt, so war auch die Form, in der ihre Bücher erschienen, ein Erzeugnis des sittlichen und religiösen Geistes, der so wirksam war, daß er in etwa zwei Jahrhunderten das Römische Reich eroberte.“ — The Biblical Archaeologist Reader (Handbuch der biblischen Archäologie), Seite 261.
9 Die ersten Christen waren für das Wort Gottes ebenso dankbar wie Jehovas Zeugen heute. Wegen der Dankbarkeit, die die Thessalonicher in dieser Hinsicht bekundeten, konnte der Apostel Paulus ihnen schreiben: „In der Tat, darum danken wir Gott auch unablässig, weil ihr Gottes Wort, das ihr von uns hörtet, als ihr es empfingt, nicht als Menschenwort angenommen habt, sondern als das, was es wahrhaftig ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist.“ — 1. Thess. 2:13.
GÖTTLICHE RICHTSCHNUR FÜR DIE ANBETUNG
10, 11. (a) Wie entspricht die Heilige Schrift einem wichtigen geistigen Bedürfnis in Verbindung mit dem göttlichen Namen? (b) Wodurch wird der Name Jehovas geheiligt, und welches menschliche Bedürfnis wird dadurch befriedigt?
10 Die materielle Schöpfung selbst ist ein stummer Zeuge für die Existenz Gottes. Die Himmel zum Beispiel erzählen die Herrlichkeit Gottes. (Ps. 19:1) Doch diese unbelebten Dinge können uns den Namen des universellen Souveräns und dessen Vorhaben nicht kundtun. Die Heilige Schrift dagegen, Gottes Wort, ist wie eine Lampe, die unsere Umgebung erleuchtet, wie ein Licht, das die Finsternis verdrängt. (Ps. 119:105, 130) Sie tut uns den größten aller Namen kund, indem sie den Höchsten als den bezeichnet, „dessen Name Jehova ist“. (Ps. 83:18) Aus der Bibel geht auch deutlich hervor, daß Gott seinen denkwürdigen Namen heiligen wird, denn wir lesen darin die Worte Jehovas: „Ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr [die Israeliten] entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen, daß ich Jehova bin.“ (Hes. 36:22, 23) Jesus Christus lehrte seine Nachfolger beten: „Vater, dein Name werde geheiligt.“ (Luk. 11:2) Um Gottes Wohlgefallen zu finden und Leben zu erlangen, muß man seinen Namen kennen, man muß an der Heiligung seines Namens interessiert sein und ihn anrufen, denn „jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“. (Röm. 10:13; Joel 2:32) Durch das, was die Heilige Schrift über den göttlichen Namen sagt, stillt sie somit ein wichtiges geistiges Bedürfnis.
11 Die Bibel zeigt ferner, daß Jehovas Name durch sein Königreich unter Jesus Christus geheiligt und hoch erhoben wird. (Ps. 45:1-7; 110:1, 2; Jes. 9:6, 7; Dan. 2:44; 7:13, 14; Offb. 11:15-17; 12:5, 10; 19:11-16) Unter der Herrschaft des Königreiches Gottes werden die geistigen und materiellen Bedürfnisse der Menschheit völlig befriedigt werden. (Jes. 11:9; 65:20-25; Ps. 67:6; 72:16) Der Mensch wird vor den Verwüstungen des Krieges sicher sein, denn die Schwerter und Speere werden zu Werkzeugen gemacht, die dem Frieden und dem Aufbau dienen. (Micha 4:3, 4) Über Jehovas friedensstiftende Tätigkeit in der nahen Zukunft heißt es in Psalm 46:9: „Der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt.“ Ohne Zweifel wird dadurch das natürliche Verlangen und Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit und Frieden vollständig erfüllt. Wir haben gewiß allen Grund, Gott zu danken für die Heilige Schrift, die uns darüber belehrt, wie wir ewiges Leben unter diesen gesegneten Verhältnissen erlangen können. — Joh. 17:3.
12. Wieso bietet uns die Bibel durch das, was sie in Verbindung mit Gottes Liebe zum Menschen offenbart, die Grundlage für eine wirkliche Hoffnung?
12 Die Bibel offenbart ferner, daß Jehova ein Gott der Liebe ist und daß „die Liebe zum Menschen auf seiten unseres Retters, Gottes“, durch Jesus Christus kundgeworden ist. Aus der Heiligen Schrift haben Christen erfahren, daß Gott Jesus Christus „als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat“. (Tit. 3:4-7; Joh. 4:8-10) Ja, Gottes Wort legt Jehovas Vorhaben in Verbindung mit dem Loskaufsopfer Christi deutlich dar und bietet uns dadurch die Grundlage für eine wirkliche Hoffnung. — Joh. 3:16, 36; 1. Tim. 2:5, 6.
13, 14. (a) Führe einige religiöse Bräuche der heidnischen Nationen an, die um Israel herum wohnten. (b) Wie hat Jehova dafür gesorgt, daß man sich vor der falschen Religion hüten kann?
13 Betrachten wir nun die Israeliten. Sie waren von heidnischen Nationen umgeben, die vielen falschen Göttern ergeben waren. Die benachbarten Phönizier und Kanaaniter zum Beispiel verehrten die Göttin Astoreth oder Astarte, von der gesagt wird: „In Babylon entsprach Istar, deren Name gleichbedeutend ist mit Astarte, Venus. Sie war die Göttin der sinnlichen Liebe, der Mutterschaft und der Fruchtbarkeit. Es wird allgemein bezeugt, daß die Prostitution zum Kult dieser unter verschiedenen Namen verehrten Göttin gehörte.“ (The Westminster Dictionary of the Bible, Seite 46) Die Ammoniter verehrten Molech, dessen Kult mit der Opferung von Kindern verbunden war. — 1. Kö. 11:7; 2. Kö. 23:10.
14 Jehova hatte aber die Nation Israel in geistiger Hinsicht mit dem versorgt, was sie benötigte, damit sie sich vor diesen mit der falschen Religion verbundenen Bräuchen hüten konnte. Er hatte den Israeliten sein Wort gegeben, in dem er sie vor Ehebündnissen mit Heiden warnte, durch die ihre religiöse Einstellung hätte gefährdet werden können. (5. Mose 7:3, 4) Er gebot ihnen ferner: „Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben.“ (2. Mose 20:3, NW) Des weiteren verlangte Jehova in den Zehn Geboten von den Israeliten, daß sie ihm ausschließlich ergeben waren und sich jeder Art von Unsittlichkeit, was bestimmt auch die Prostitution zu Kultzwecken einschloß, enthielten. (2. Mose 20:4-6, 14) Durch den Propheten Jeremia verurteilte Jehova auch den Kult falscher Götter, wie den des Molech, der darin bestand, Kinder im Feuer zu opfern. Jehova hatte so etwas weder geboten, noch wäre ihm so etwas in den Sinn gekommen. (Jer. 32:35) Natürlich kamen die Israeliten den göttlichen Forderungen nicht immer nach. Dennoch gab es unter ihnen treue Anbeter Jehovas, und ihnen war Gottes Wort ein Schutz vor der befleckten Religion. Die Bibel schützt gerechtdenkende Menschen auch heute und ermöglicht es ihnen, Jehova Gott „mit Geist und Wahrheit“ anzubeten. — Joh. 4:23, 24.
RICHTSCHNUR FÜR UNSEREN WANDEL
15. Führe Beispiele an, die zeigen, in welcher Hinsicht die Heilige Schrift eine Richtschnur für unseren Wandel ist.
15 Die Heilige Schrift stillt ein weiteres geistiges Bedürfnis, indem sie uns zeigt, wie wir wandeln sollten. Sie beschreibt zum Beispiel die Werke des Fleisches und warnt uns davor. Sie stellt sie der Frucht des Geistes gegenüber und zeigt, daß „jene, die Christus Jesus angehören, das Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden an den Pfahl geschlagen“ haben. (Gal. 5:19-24) Wer sich an die Bibel hält, läßt sich nicht von schädigenden Gemütsbewegungen, wie Zorn oder Eifersucht, hinreißen, denn die Bibel sagt: „Stehe ab vom Zorn und laß den Grimm! Erzürne dich nicht! nur zum Übeltun verleitet es.“ „Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben, aber Eifersucht ist Fäulnis der Gebeine.“ (Ps. 37:8; Spr. 14:30, Fußnote) Wer sich streng an Gottes Wort hält, hütet sich auch vor jeder Art von Unsittlichkeit. (Ps. 119:9-16) Er weiß, daß man nicht unsittlich handeln darf, wenn man Jehova gefallen und ewiges Leben erlangen möchte. (1. Kor. 6:9, 10) Aus Sprüche, Kapitel 7, erfährt er, wie er sich vor den schlauen Verführungskünsten einer Prostituierten in acht nehmen sollte. Dieses Kapitel schließt mit der Ermahnung ab: „Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und horchet auf die Worte meines Mundes! Dein Herz wende sich nicht ab nach ihren Wegen, und irre nicht umher auf ihren Pfaden! Denn viele Erschlagene hat sie niedergestreckt und zahlreich sind alle ihre Ermordeten. Ihr Haus sind Wege zum Scheol, die hinabführen zu den Kammern des Todes.“ — Spr. 7:24-27.
16. Aus welchem besonderen Grund halten sich Jehovas Diener an die Heilige Schrift?
16 Schon vor Jahrhunderten erging an Israel die dringende Aufforderung: „Trachtet nach dem Guten und nicht nach dem Bösen, auf daß ihr lebet: und Jehova, der Gott der Heerscharen, wird also mit euch sein, wie ihr saget. Hasset das Böse und liebet das Gute und richtet das Recht auf im Tore; vielleicht wird Jehova, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein.“ (Amos 5:14, 15) Jehovas Diener halten sich nicht nur an die Heilige Schrift, weil sie sich Schwierigkeiten und Trübsale ersparen möchten, sondern vor allem, weil sie ‘das Böse hassen und das Gute lieben’ gelernt haben. Auch möchten sie Jehova wohlgefallen und sein Herz erfreuen. — Spr. 27:11.
ENTSPRICHT DEM BEDÜRFNIS NACH ZUVERLÄSSIGEN PROPHEZEIUNGEN
17, 18. Wie erfüllt die Heilige Schrift das Verlangen, etwas über die Zukunft zu wissen? Führe ein Beispiel an.
17 Heute leben viele Menschen in großer Furcht und Sorge vor der Zukunft. Manche wenden sich daher, wie einst König Saul, an Geistermedien, um etwas über die Zukunft zu erfahren. Gott verurteilt eine solche Handlungsweise jedoch. (1. Samuel, Kapitel 28; 5. Mose 18:10-12, NW) Es wäre indes beruhigend, zu wissen, was der morgige Tag bringt. Auch dieses wichtige Bedürfnis wird durch die Heilige Schrift gestillt. Sie enthält zuverlässige Prophezeiungen. Das ist eine Tatsache, die schon oft bestätigt wurde. Die nachstehenden Beispiele werden in diesem Zusammenhang sehr glaubensstärkend sein.
18 Jehova inspirierte den Propheten Hosea, folgendes niederzuschreiben: „Samaria wird büßen, denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott; sie werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden.“ (Hos. 13:16) Trotz seiner gewaltigen Mauern, die man als uneinnehmbar betrachtet haben muß, fiel Samaria im Jahre 740 v. u. Z. in die Hände der Assyrer, wodurch sich diese Prophezeiung erfüllte.
19, 20. (a) Was wurde Daniel in einer Vision gezeigt, in der er einen Widder und einen Ziegenbock sah? (b) Wie erklärte Gabriel diese Vision, und stimmte seine Erklärung?
19 Der Prophet Daniel sah in einer Vision einen zweihörnigen Widder und dann einen Ziegenbock mit einem ansehnlichen Horn zwischen seinen Augen. Dieser stürzte sich auf den Widder, warf ihn zu Boden und zerbrach seine beiden Hörner. Danach zerbrach das große Horn des Ziegenbocks, und an seiner Stelle wuchsen vier andere Hörner. (Dan. 8:1-8) Was bedeutete dies? Der Engel Gabriel gab folgende Erklärung: „Der Widder mit den zwei Hörnern, welchen du gesehen hast, sind die Könige von Medien und Persien. Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland; und das große Horn, das zwischen seinen Augen war, ist der erste König. Und daß es zerbrach, und vier an seiner Statt aufkamen: vier Königreiche werden aus dieser Nation aufstehen, aber nicht mit seiner Macht.“ — Dan. 8:20-22.
20 Hatte Gabriel recht? Jawohl; die Geschichte liefert dafür den Beweis. Der „Widder mit den zwei Hörnern“, das Medo-Persische Reich, kam zu seinem Ende. Wie? Der sinnbildliche Ziegenbock, „der König von Griechenland“, mit dem ansehnlichen Horn, Alexander der Große, stürzte die medo-persische Weltmacht. Der Prophezeiung entsprechend kamen nach Alexanders Tod seine vier Generäle, die „vier Hörner“, an seiner, des „großen Horns“, Stelle auf und übernahmen die Macht.c
21. Führe einige Beispiele an, die zeigen, wie Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften messianische Prophezeiungen aus den Hebräischen Schriften auf Jesus Christus anwandten.
21 Die Heilige Schrift entspricht auch einem wichtigen Bedürfnis, indem sie den Messias kennzeichnet. Es hat viele falsche Messiasse gegeben. In der Cyclopædia von M’Clintock und Strong heißt es über sie: „Mindestens vierundzwanzig solche Betrüger sind aufgezählt worden, die an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten aufgetreten sind, und das sind noch nicht einmal alle.“ (Band VI, Seite 141) Es könnten eine ganze Menge messianische Prophezeiungen aus den Hebräischen Schriften angeführt werden, die sich in Verbindung mit Jesus Christus erfüllt haben. Einige davon wurden von den Schreibern der Christlichen Griechischen Schriften unter göttlicher Inspiration unmittelbar auf ihn angewandt. Betrachten wir einige Beispiele: Matthäus wurde von Jehova Gott dazu inspiriert, zu zeigen, daß Jesus gemäß der Prophezeiung in Jesaja 7:14 von einer Jungfrau geboren wurde (Matth. 1:18-23), daß durch die Tötung der Kinder nach seiner Geburt sich Jeremia 31:15 erfüllte (Matth. 2:16-18), daß er Hosea 11:1 entsprechend aus Ägypten gerufen wurde (Matth. 2:14, 15), daß er gemäß Jesaja 40:3 einen Vorläufer hatte (Matth. 3:1-3) und daß er unsere Leiden trug, wie das in Jesaja 53:4 vorhergesagt worden war. (Matth. 8:16, 17) Unter göttlicher Inspiration zeigte Johannes, daß sich Sacharja 9:9 erfüllte, als Jesus auf einem Eselsfüllen in Jerusalem einzog (Joh. 12:12-15), daß sich die Prophezeiung aus Psalm 22:18 bewahrheitete, als die Soldaten, nachdem Jesus an den Pfahl geschlagen worden war, seine Kleider verteilten und um sein inneres Gewand Lose warfen (Joh. 19:23, 24), und daß sich auch gewisse prophetische Aussprüche erfüllten, als er durchstochen wurde und dadurch, daß seine Gebeine nicht gebrochen wurden. (Vergleiche Psalm 34:20 und Sacharja 12:10 mit Johannes 19:33-37.) Das sind nur einige der messianischen Prophezeiungen aus den Hebräischen Schriften, die von inspirierten Bibelschreibern selbst auf Jesus angewandt wurden. Sie genügen aber, um Menschen, die die ganze Bibel als Gottes Wort anerkennen, zu beweisen, daß Jesus Christus der Messias ist. Wir können Jehova dafür danken, daß die Heilige Schrift uns diesen Aufschluß gibt.
22. Wieso kann gesagt werden, die biblischen Prophezeiungen seien zuverlässig?
22 Die von Hosea, Daniel und anderen Propheten Gottes aufgezeichneten Prophezeiungen haben sich tatsächlich als zutreffend erwiesen. Bestimmt können wir uns deshalb auch auf die von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, geäußerten Prophezeiungen verlassen. Als er auf unsere Zeit und auf die letzte Generation dieses Systems der Dinge hinwies, sagte er unter anderem voraus, daß Kriege, Nahrungsmittelknappheit und Erdbeben überhandnehmen würden. Die Tatsachen zeigen, daß dies heute der Fall ist, und das beweist daß Christus wiedergekommen und als König eingesetzt worden ist. (Matthäus, Kapitel 24) Wir sehen auch, daß die Verhältnisse herrschen, die der Apostel Paulus als sicheres Zeichen der „letzten Tage“ vorhergesagt hat. (2. Tim. 3:1-5) Diese Prophezeiungen der Heiligen Schrift, die durch die gegenwärtigen Ereignisse bestätigt werden, können daher als genauso zuverlässig bezeichnet werden wie diejenigen, die sich in der Vergangenheit erfüllt haben. Die Bibel erfüllt also ihren Zweck. Sie entspricht dem heute so dringenden Bedürfnis nach zuverlässigem Aufschluß über die Zukunft. Sie zeigt uns, was Gott für unsere Zeit vorhat, und vermittelt uns auch einen Einblick in die wunderbare und segensreiche Zukunft, die Jehova der Menschheit in seiner Liebe in Aussicht gestellt hat.
23. (a) In welcher Hinsicht stillt also die Heilige Schrift geistige Bedürfnisse? (b) Welche Freude kann jemand, der an Gottes Wort glaubt, in dieser unglücklichen Welt erleben?
23 In der Tat, die Heilige Schrift stillt geistige Bedürfnisse. Sie ist die göttliche Richtschnur für die Anbetung, sie ist eine Richtschnur für unseren Wandel, und sie entspricht dem Bedürfnis nach zuverlässigen Prophezeiungen. Jehova hat also nicht nur für unsere materiellen Bedürfnisse — für Nahrung, Obdach und Kleidung — gesorgt, sondern hat sich auch als der große Gott erwiesen, indem er uns mit wertvollen, notwendigen geistigen Dingen versorgt hat. Wie dankbar sollten daher alle, die Gott lieben, sein für seine unaussprechliche Güte, die sich darin zeigt, daß er uns die Heilige Schrift gegeben hat. Wenn du an Gottes Wort glaubst, kannst du auch die Freude erleben, die man verspürt, wenn man mit anderen über Jehovas Vorhaben spricht. Das wird dich glücklich machen, denn du wirst dann in einer Welt voll Kummer und Sorgen ‘die gute Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes’ verkünden. (1. Tim. 1:11) Damit du dies jedoch mit Freuden tun kannst, magst du gewisse persönliche Probleme überwinden müssen. Das wirst du tun können, wenn du dich von der Heiligen Schrift leiten läßt und daraus Trost schöpfst.
[Fußnoten]
a Frank Allen, Biophysiker, in seinem Beitrag über „Die Entstehung der Welt — durch Zufall oder Absicht?“ in The Evidence of God in an Expanding Universe (Der Beweis für die Existenz Gottes in einem sich ausdehnenden Universum), Seite 21.
b The Evidence of God in an Expanding Universe, herausgegeben von John Clover Monsma (1958), Seiten 150, 84; Halley’s Bible Handbook von Henry H. Halley (dreiundzwanzigste Ausgabe, vierter Druck, 1964), Seite 22.
c Siehe „Dein Wille geschehe auf Erden“, herausgegeben von der Watch Tower Bible and Tract Society, Kapitel 9.
[Bild auf Seite 620]
Der Ziegenbock stürzt sich auf den Widder und zerbricht seine beiden Hörner.