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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1969
w69 1. 2. S. 67-68

Sei weise — sei langmütig

ES GESCHAH an einem warmen Frühlingsabend im vergangenen April. Vier halbwüchsige Jungen liefen immer wieder laut schreiend und lärmend aus einem dreistöckigen Wohnhaus in Bronx (New York) auf die Straße und zurück. Ein Postangestellter, der zu schlafen versuchte, weil er nachts arbeiten mußte, rief den Jungen aus seinem Fenster im zweiten Stock zu: „Hört mit eurem Geschrei auf!“ Da die Jungen nicht auf ihn hörten, nahm er eine Pistole und ging hinunter. Als die Jungen die Flucht ergriffen, feuerte er einen Schuß ab und traf einen von ihnen in den Rücken. „Der Junge fiel schwerverletzt vornüber auf die Straße. Ein Arzt aus dem Lincoln-Hospital stellte seinen Tod fest.“ — New York Times, 16. April 1968.

Ja, solche tragischen Folgen kann Jähzorn haben. Zornig zu sein ist aber nicht unbedingt verkehrt. Zorn mag eine gerechte Ursache haben. Es ist nicht verkehrt, sich über Ungerechtigkeiten zu empören oder zornig zu werden, wenn jemandes Rechte mißachtet werden. Die Erde ist so voller Bosheit und Schlechtigkeit, daß von Jehova Gott gesagt wird, er sei ein Richter, „der jeden Tag zürnt“. (Ps. 7:11) Auch Jesus Christus, der Sohn Gottes, brachte, als er auf der Erde war, hin und wieder seinen Zorn oder Unwillen zum Ausdruck, zum Beispiel als er die damaligen geistlichen Führer „Heuchler!“, „Schlangen“ und „Otternbrut“ nannte. Sein Zorn bewirkte manchmal sogar, daß er zur Tat schritt, zum Beispiel als er die Tische der Geldwechsler umstieß und mit einer Peitsche aus Stricken die Viehverkäufer samt ihren Tieren aus dem Tempel hinaustrieb. — Matth. 23:13-33; Joh. 2:15-17.

Jehova und Jesus Christus lassen sich aber von ihrem Zorn nie übermannen. Sie verlieren nie die Selbstbeherrschung. Sie lassen ihren Zorn nie Herr über sie werden, sondern bleiben stets Herr ihres Zornes. Ihr Zorn dient ihnen sozusagen als Sklave. Er beherrscht sie nie und veranlaßt sie daher nie zu einer törichten oder ungerechten Handlung. Sie sind stets langmütig oder langsam zum Zorn.

Das griechische Wort makrothumia, das in dem als Christliche Griechische Schriften bekannten Teil der Bibel mit „Langmut“ wiedergegeben wird, bedeutet Geduld, das Gegenteil von Ungeduld. Langmütig sein bedeutet geduldig, langsam zum Zorn oder nachsichtig sein, eine Beleidigung oder etwas, was Ärger oder Verdruß erregt, ertragen. Nach einem maßgeblichen griechischen Werk ist „Langmut eine Selbstbeherrschung, die auf eine Herausforderung nicht schnell mit Vergeltung oder Strafe antwortet“. Langmut ist eine Frucht des Geistes Gottes. — Gal. 5:22.

Wie kann man die Neigung, im Zorn schnell etwas zu sagen oder zu tun, unterdrücken? Indem man unter anderem das beachtet, was Gottes Wort über das Beispiel sagt, das uns Jehova Gott in dieser Hinsicht selbst gegeben hat. Obwohl er allmächtig ist, alle Gewalt innehat und vollkommen ist an Weisheit, handelt er nie übereilt, wenn er zornig ist. Er sagte zu seinem Propheten Moses: „Jehova, Jehova, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit.“ Ja, er hat wiederholt bewiesen, daß er „die zur Vernichtung passendgemachten Gefäße des Zorns mit viel Langmut duldete“. Als Beispiel für seine Langmut könnte unter anderem seine Geduld angeführt werden, die ihn veranlaßte, so viele Jahre zu warten, bis er die Sintflut hereinbrechen ließ oder bis er zuließ, daß seine ungehorsame Nation Israel in die Babylonische Gefangenschaft kam. — 2. Mose 34:6; Röm. 9:22; 1. Petr. 3:20; 2. Chron. 36:15, 16.

Auch die unmißverständlichen Ratschläge, die uns Gottes Wort in diesem Zusammenhang gibt, helfen uns, langmütig zu werden. Wir lesen zum Beispiel: „Der Jähzornige begeht Narrheit.“ „Ein Jähzorniger erhöht die Narrheit.“ „Ein zorniger Mann erregt Zank, aber ein Langmütiger beschwichtigt den Streit.“ „Besser ein Langmütiger als ein Held“, der nicht langmütig ist. „Siehst du einen Mann, der hastig ist in seinen Worten — für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn.“ — Spr. 14:17, 29; 15:18; 16:32; 29:20.

Ja, man sollte sich immer wieder sagen, daß es unweise, unvernünftig und töricht ist, schnell zornig zu werden und die Selbstbeherrschung zu verlieren. Zornige Worte können eine Freundschaft zerstören, und schon manch einer mußte sich wegen einer zornigen Äußerung entschuldigen. Jähzorn kann jemand sogar zu einer Tat veranlassen, die er nachher zeitlebens bereut, wie das zum Beispiel bei dem Postangestellten der Fall sein dürfte, der den halbwüchsigen Jungen erschossen hat. Der Prophet Moses redete und handelte in seinem Zorn einmal hastig und durfte deswegen nicht in das Verheißene Land einziehen. — Ps. 106:32, 33.

Vor allem sollte man lernen, sich zu beherrschen. Wer sich in allem, was er im Leben tut, sei es Essen und Trinken, sei es Sport und Vergnügen, beherrschen lernt, wird sich auch beherrschen können, wenn er irgendwie herausgefordert wird. Wenn du merkst, daß dich etwas aufregt, dann rede oder handle nicht, bis du wieder ruhig bist. Der Psalmist David gibt uns den Rat: „Seid erregt, und sündiget nicht! Denket nach in eurem Herzen ..., und seid stille!“ — Ps. 4:4.

Auch die Nächstenliebe hilft uns sehr, langmütig zu sein. Die Bibel sagt uns: „Die Liebe ... läßt sich nicht aufreizen. ... Sie erträgt alles ... erduldet alles.“ „Die Liebe deckt eine Menge von Sünden zu.“ Mit anderen Worten, die Liebe vergibt, sie denkt nicht an Vergeltung und ist nicht schnell bereit zu strafen. — 1. Kor. 13:4, 5, 7; 1. Petr. 4:8.

Eine weitere Hilfe ist das Einfühlungsvermögen. Gottes Wort sagt: „Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmütig.“ (Spr. 19:11) Wenn wir uns in die Lage anderer versetzen können, verstehen wir eher, warum sie gewisse Dinge sagen oder tun, und das hilft uns, langmütig zu sein. Dann werden wir, wenn beschimpft, nicht ebenfalls beschimpfen, sondern segnen. — 1. Kor. 4:12.

Wenn wir bedenken, wieviel Kummer und Sorgen vermieden werden könnten, wenn die Menschen langmütig wären — es wäre auch gut für ihre Gesundheit —, dann könnten wir erkennen, wie wahr der inspirierte Spruch ist: „Ein Langmütiger hat viel Verstand.“ — Spr. 14:29.

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