Gute Zuhörer sein und freudig ausharren
Wie kann man ein besserer Zuhörer werden?
Wer ein besserer Zuhörer werden möchte, muß das Apostelwort befolgen und den Dingen, die er gehört hat, „mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken“. (Hebr. 2:1) Jehova gab durch seinen Propheten Jesaja einen ähnlichen Rat: „Hört mir aufmerksam zu, und eßt, was gut ist, und an Fettigkeit finde eure Seele ihre Lust.“ (Jes. 55:2, NW)a Um ein besserer Zuhörer zu werden, muß man an dem, was ein Redner sagt, interessiert sein.
Manchmal mögen wir versucht sein, mit unseren Gedanken abzuschweifen, weil die Darlegungen etwas zu wünschen übriglassen, was einige auch von den Reden des Apostels Paulus behaupteten. (2. Kor. 10:10) In einem solchen Fall kann man ein besserer Zuhörer werden, wenn man sich auf die Argumente, die Beweisführung, die Hauptpunkte und die Tatsachen, die dargelegt werden, konzentriert. Wir können auch bessere Zuhörer werden, wenn wir die Hauptpunkte und die Tatsachen, die der Redner erwähnt, notieren.
Welche Vorteile hat die Gewohnheit, gut zuzuhören?
Wer gut zuhört, wenn im kleinen Kreis oder in öffentlichen Zusammenkünften über die Bibel gesprochen wird, kann seine Erkenntnis des Wortes Gottes bedeutend erweitern. Er lernt neue, interessante Gesichtspunkte und Argumente kennen, die seinen Glauben stärken und seine Wertschätzung für die biblische Wahrheit vertiefen. Aufmerksam zuzuhören, wenn guter Rat erteilt wird, hilft einem, auf dem rechten Weg zu bleiben und eine gesunde geistige Einstellung zu bewahren sowie weise zu werden. Wir lesen: „Höre auf Rat und nimm Zucht an, damit du weise seiest in der Zukunft.“ (Spr. 19:20, Fußnote) Ein guter Zuhörer zieht selbst aus Vorträgen über Themen, die schwer zu verstehen sind, Nutzen, denn er strengt sich um so mehr an, die Hauptpunkte zu erfassen und der Beweisführung zu folgen. All das hilft ihm, zur Reife voranzuschreiten und schließlich auch die tiefen geistigen Dinge des Wortes Gottes zu verarbeiten.
Durch gutes Zuhören erwerben wir die Erkenntnis die uns befähigt, vor den Menschen, denen wir predigen, mit Überzeugung und Eifer Zeugnis abzulegen. Ja durch gutes Zuhören und dadurch, daß wir das Gelernte anwenden und andere darüber belehren, werden wir sowohl uns selbst als auch die, die auf uns hören, retten. — 1. Tim. 4:16.
Wer hat auf vorbildliche Weise trotz Widerstandes und Gleichgültigkeit freudig ausgeharrt?
Moses harrte trotz der Gleichgültigkeit seines Volkes, das nicht auf ihn hörte, aus. (2. Mose 6:12) Elia harrte trotz der großen Gleichgültigkeit der Nation Israel und trotz ihrer Feindseligkeit treu aus. (1. Kö. 19:4, 15-19) Auch Jeremia harrte trotz großer Gleichgültigkeit und vieler Anfeindungen jahrelang aus. (Jer. 20:7-9; 25:3-7) Jesus Christus mußte ebenfalls vieles ertragen, als er auf Erden war. Weder die Bevölkerung von Galiläa, seinem Heimatgebiet, noch die geistlichen Führer in Jerusalem hörten auf ihn, außer einigen Ausnahmen. Doch für die vor ihm liegende Freude harrte er aus. (Luk. 10:13-15; 13:34; Hebr. 12:1-3) Ein Nachfolger Jesu, der trotz vieler Anfeindungen und großer Gleichgültigkeit auf vorbildliche Weise ausharrte, war der Apostel Paulus. (2. Kor. 6:4; 2. Tim. 4:6-8) Weder die Widerwärtigkeiten noch die Gleichgültigkeit bereitete diesen Männern Freude, sondern das Bewußtsein, daß sie den Willen Gottes taten und seine Gunst genossen.
Wie können wir trotz Gleichgültigkeit freudig ausharren?
Wir müssen uns unter anderem stärken, indem wir die oben erwähnten leuchtenden Vorbilder betrachten. Wichtig ist ferner, daß wir uns unserer geistigen Bedürfnisse bewußt sind. (Matth. 5:3) Wir müssen Jehova Gott stets dankbar sein und müssen seine lebengebenden Wahrheiten schätzen. Das setzt voraus, daß wir nicht nur regelmäßig die geistige Speise zu uns nehmen, die er uns durch sein Wort und seinen „treuen und verständigen Sklaven“ darreicht, sondern wir müssen auch ständig über das nachdenken, was er für uns getan hat, was er gegenwärtig für uns tut und was er in naher Zukunft noch für uns tun wird. Dazu gehört auch, daß wir der unverdienten Güte gedenken, die er uns erwiesen hat, indem er seinen Sohn als Loskaufsopfer für uns hingegeben hat, ferner des Segens, der uns durch das Gebet und die Gemeinschaft mit seinem Volk zuteil wird, und der Freuden, die der christliche Predigtdienst den wir gegenwärtig durchführen, mit sich bringt, sowie der Segnungen, die uns in seinem neuen System der Dinge bevorstehen. — Matth. 24:45-47.
Wenn das vollständige Ende des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge kommt, werden wir das befriedigende und beglückende Gefühl haben, das Werk beendet zu haben, das Gott uns aufgetragen hat. Mögen wir uns bis dahin als Gottes Diener empfehlen, indem wir trotz Gleichgültigkeit freudig ausharren.
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Der Wachtturm, 1. September 1969.