Hat der Sekretär des Königs kürzlich bei dir vorgesprochen?
„Da war e i n Mann mitten unter ihnen, mit Linnen bekleidet, mit dem Tintenfaß eines Schriftführers [Sekretärs] an seinen Hüften.“ — Hes. 9:2.
1. Welche Fragen mögen in dir aufsteigen im Hinblick auf einen Besuch des Sekretärs des Königs, und ist die Beantwortung dieser Fragen wichtig?
WÄHREND einer Reihe von Jahren hat nun der Sekretär des Königs an den Wohnungen der Menschen vorgesprochen. Hat er auch dich kürzlich besucht? Vielleicht überrascht dich die Frage. Du magst antworten „Niemand, der sich als Sekretär des Königs zu erkennen gab, hat je bei mir vorgesprochen.“ Dies mag deshalb so sein, weil du aus Furcht, einem unerwartet Vorsprechenden in diesen gefahrvollen Zeiten die Tür zu öffnen, deine Tür zugeschlossen und versperrt hieltest. Oder falls du die Tür bei seinem Vorsprechen öffnetest, erkanntest du ihn nicht als den Sekretär des Königs. Wenn du ihn aber auch nicht erkanntest, schließt das doch die Möglichkeit nicht aus, daß er bei dir vorgesprochen hat. Er verrichtet eine sehr dringende Arbeit, und in deinem Interesse hat er bei dir vorgesprochen. „Wie konnte ich das wissen?“ magst du ausrufen. „Sage mir, wer ist denn dieser König, und wer ist sein Sekretär? Und in welcher Sache spricht er vor?“ Die Antworten auf diese Fragen sind in diesen ungewissen Tagen, da ganz bestimmt ein Notstand oder ein allfälliges Ereignis eintreten wird, sehr wichtig.
2. Welcher König steht hiermit in Verbindung, und warum sollten wir heute an der Aussendung seines Sekretärs interessiert sein?
2 Unsere ungewöhnliche Frage kann im Lichte der Umstände, unter denen sie gestellt wird, verstanden werden. Die heutige Weltlage ist nicht gänzlich neu. Vor langer Zeit gab es eine ähnliche Sachlage, doch in kleinem Umfang. Sie ist daher ein warnendes Beispiel für uns heute, und darum wurde sie vor alters geschichtlich festgehalten, damit die Lehre, die man daraus ziehen kann, nicht verlorengehe. Wir, die wir heute leben, brauchen diese Lehre, und wir müssen sie zu unserem dauernden Wohl beherzigen und beachten. Wie damals im Vorbild, so steht der allergrößte König, ja genau derselbe König, in der gegenwärtigen Zeit eng damit in Verbindung. Der Sekretär, den er nun ausgesandt hat, entspricht jenem, dem er vor langer Zeit den Auftrag gegeben hatte, um der Menschen willen, die in Not waren, auszuziehen. Wie viele Könige auf der Erde würden so etwas tun? Dieser große König zumindest hat es getan. Durch das, was er unter ähnlichen Umständen vor langem tat, schattete er vor, was er in unseren Zeiten tun würde. Um uns heute zu erleuchten und zu leiten, sorgte er dafür, daß ein getreuer, genauer Bericht darüber abgefaßt wurde.
3. Wer war vor 2 582 Jahren Weltmacht, in welcher Lage befand sich damals ein Königreich, das jahrhundertelang von Königen aus dem gleichen Herrscherhaus regiert wurde, und warum ist das, was jenem Königreich widerfuhr, für die ganze Welt von Bedeutung?
3 Wenden wir uns nun dem Geschichtsbericht zu, indem wir 2 582 Jahre zurückblicken in das Jahr 612 vor unserer Zeitrechnung. Eine neue starke Weltmacht (Babylon) hatte vor kurzem die dominierende Stellung im Reich der Weltpolitik eingenommen. Ein Königreich, dessen Herrschaft von 1077 v. u. Z. an während 465 Jahren durch die eine Königsfamilie ausgeübt worden war, stand im Begriff, vernichtet zu werden. Wie der Verlauf der Geschichte zeigte, sollte es nur noch fünf Jahre bestehen. In der Tat, seine Hauptstadt — Jerusalem — wurde 607 v. u. Z. zerstört und damit auch der Tempel des Königtums Gottes. Dieses Ereignis sollte die ganze Menschenwelt berühren, denn damals sollte eine Zeitspanne von 2 520 Jahren beginnen, während der die babylonische Weltmacht, die medo-persische Weltmacht, die griechische Weltmacht, die römische Weltmacht und die anglo-amerikanische Weltmacht nacheinander die ganze Menschheit beherrschen sollten.
4. Auf welche Weise sollte jene Zeitspanne der Weltherrschaft nicht unterbrochen werden, wann endete sie, und warum verdient das Jahr 612 v. u. Z. unsere Aufmerksamkeit?
4 Die Beherrschung der Erde durch diese Weltmächte sollte nicht von der Macht des Höchsten im Universum durch irgendein von ihm aufgerichtetes Königreich unterbrochen werden. Vom geschichtlichen Standpunkt aus gesehen, endete jene lange Zeitspanne ununterbrochener politischer Weltherrschaft im Jahre 1914 u. Z., als der internationale Krieg ausbrach, nämlich der erste Weltkrieg der Menschheitsgeschichte, in den schließlich achtundzwanzig Nationen verwickelt wurden, die Doppelweltmacht Großbritannien und Amerika inbegriffen. Somit können wir nun verstehen, daß jenes längst vergangene Jahr, auf das wir unsere Aufmerksamkeit hier lenken, das heißt 612 v. u. Z., für jene Zeit ein kritisches Jahr war und somit für die Gegenwart eine kritische Zeit vorschattete.
5. Wo befanden sich im Jahre 612 v. u. Z. zehntausend Juden, und was erlebte Hesekiel in jenem Jahr in Verbindung mit einer Vision?
5 Im Jahre 612 v. u. Z. waren bereits zehntausend Personen, die aus Jerusalem und aus dem Königreich Juda weggeführt worden waren, in Babylon. (2. Kö. 24:14) Zu ihnen gehörten Männer, welche Propheten Jehovas Gottes wurden, nämlich Daniel und Hesekiel, ein Sohn Busis, der Priester war. (Dan. 1:1-6; Hes. 1:1-3) Das Jahr 612 v. u. Z. war das sechste Jahr des Exils jener zwei Weggeführten. In jenem Jahr hatte Hesekiel eine Vision. Dem Leibe nach blieb er an dem Ort Tel-Abib genannt, beim Fluß Kebar in Babylonien, doch im Geiste oder durch Inspiration wurde er nach Jerusalem zurückversetzt. (Hes. 3:15; 8:1-4) In dieser Vision wurde er auf einen Gang durch den Tempel mitgenommen. Dieser war von König Salomo, dem Sohn Davids, für die Anbetung Jehovas, des Gottes des Königreiches Israel, erbaut worden. Jehova verbietet zu seiner Anbetung, zur Anbetung des unsichtbaren Gottes, den Gebrauch irgendwelcher Bildnisse oder Bilder. Dennoch sah der Prophet Hesekiel hier im Tempel, der der Anbetung dieses Gottes des Himmels und der Erde geweiht war, Bilder und Gebilde an der Wand, die bei der Anbetung falscher Götter gebraucht wurden. Etwas, was Hesekiel zu Gesicht bekam, war zum Beispiel folgendes:
6. Was taten die siebzig Ältesten, die Hesekiel bei seinem Gang durch den Tempel sah, dort?
6 „Siehe! da war jede Darstellung von Kriechtieren und widerlichen Tieren und alle mistigen Götzen des Hauses Israel ringsherum an der Wand eingeritzt. Und siebzig Männer von den Älteren des Hauses Israel mit Jaasanja, dem Sohn Schaphans, der unter ihnen stand, standen vor ihnen, ein jeder mit seinem Räucherfaß in seiner Hand, und der Wohlgeruch der Wolke des Räucherwerks stieg empor. Und er sprach dann zu mir: ,Hast du gesehen, o Menschensohn, was die Älteren des Hauses Israel im Finstern tun, ein jeder in den Innenkammern seines Schaustücks? Denn sie sprechen: „Jehova sieht uns nicht. Jehova hat das Land verlassen.“‘“ — Hes. 8:10-12.
7. Was konnte Jehova mit Recht über jene siebzig götzendienerischen Ältesten bringen, und warum?
7 Die Zeit sollte zeigen, und das schon bald, ob diese siebzig Ältesten innerhalb Jehovas Tempel solche Dinge zu Recht sagten, wobei sie erwarteten, ungestraft dafür zu bleiben, daß sie Jehovas Haus der Anbetung so entweihten und verunreinigten. Auf abscheuliche Weise übertraten sie das erste und zweite der Zehn Gebote. Jehova ist ein „eifernder Gott“, in dem Sinne, daß er ausschließliche Ergebenheit fordert und seine Herrlichkeit nicht mit falschen Göttern und seinen Lobpreis nicht mit Götzenbildern teilt. Jehova war berechtigt, über alle, die direkt in seinem eigenen Tempel in Jerusalem falsche Anbetung trieben, die Strafe für ihr Vergehen und ihre Schlechtigkeit zu bringen. (2. Mose 20:1-6; Jes. 42:8) Dies zu tun, war er unabänderlich entschlossen und zeigte es seinem Propheten Hesekiel an. Er sagte zu Hesekiel, nachdem er ihn einen Augenzeugen sogar des Sonnenkultes in seinem Tempel hatte werden lassen:
8. Mit welchen Worten kündigte Jehova an, daß er zu einer entsprechenden Bestrafung entschlossen war?
8 „Ich selbst werde im Grimm handeln. Meinem Auge [von dem jene siebzig Ältesten dachten, es sei blind] wird es nicht leid tun, noch werde ich Mitleid empfinden. Und sie werden gewißlich vor meinen Ohren mit lauter Stimme rufen, aber ich werde sie nicht hören.“ — Hes. 8:13-18.
9. Was beweist in diesem Zusammenhang, daß Jehova kein Gott ist, der sich bestechen läßt, und welche Frage stellen wir deshalb in bezug auf Einzelpersonen?
9 Was sollen wir, die wir in einer ebenso kritischen Zeit leben, hierzu sagen? Sollen wir fragen: Ist Gott ein mitleidloser Gott? Wird er auf dem kommenden Höhepunkt unserer eigenen kritischen Lage keinem Barmherzigkeit erweisen? Wir können ihn nicht im geringsten tadeln, wenn er die heuchlerischen, falschen Anbeter die Folgen ihres eigenen verkehrten Tuns spüren läßt. Und weil Jehova uns allen deutlich kundgetan hat, daß er gerade dies tun wird, sollten wir verstehen, daß er kein Gott ist, der sich bestechen läßt. Das Volk des Propheten Hesekiel stellte das fest, da diese historische Tatsache bewies, daß er ein wirklicher, lebendiger Gott ist, ja in Wahrheit der einzig lebende und wahre Gott, der existiert. Die gegenwärtige Generation der Menschheit wird dies ebenfalls feststellen! Doch welche Hoffnung gibt es, daß irgendwelchen Personen dieser Generation von Gott Mitleid erwiesen wird? Aus dem, was mit der Stadt Jerusalem der Tage Hesekiels geschah, können wir dies feststellen. So laßt uns auf das hören, was Hesekiel uns nun zu sagen hat:
WIE SOLL DIE AUFMERKSAMKEIT AUF DIE STADT GERICHTET WERDEN?
10, 11. (a) Wer rief vor Hesekiels Ohren, und von wo aus? (b) Warum hatte er das Recht, Befehle hinsichtlich der Stadt ergehen zu lassen?
10 „Und dann rief er vor meinen Ohren mit lauter Stimme, indem er sprach: ,Laßt die herankommen, die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richten, ein jeder mit seiner Waffe in seiner Hand, um Verderben zu bringen!‘“
11 Jehova ist es, der diesen Befehl vor den Ohren Hesekiels ergehen läßt. (Hes. 9:1) Wo ist er? Dort, auf dem Thron der Herrlichkeit, der auf jenem Wagen mit den furchterweckenden hohen Rädern einherfährt, an der Seite von jedem der vier Räder je ein himmlischer Cherub. (Hes. 8:2-4; 10:1, 2) Er hat das Recht, Befehle hinsichtlich der Stadt Jerusalem zu erlassen, denn er ist ein König. Er ist „der König der Ewigkeit“. (1. Tim. 1:17, Neue-Welt-Übersetzung, Zürcher Bibel; Offb. 15:3) In Wirklichkeit war er der unsichtbare König der Nation Hesekiels; und von dem gesalbten König, der auf dem Thron Jerusalems saß, wurde gesagt, er sitze als der sichtbare Vertreter Jehovas, des unsichtbaren Königs, auf dem „Thron Jehovas“. (1. Chron. 29:23; Hes. 20:33) Jesus Christus nannte die Stadt Jerusalem seiner Tage „die Stadt des großen Königs“. (Matth. 5:35) Somit hatte er das höchste, das königliche Recht, Befehle zu erlassen hinsichtlich der Art, wie über die Stadt Jerusalem verfügt werden sollte. Gemäß der nächsten Vision in dieser Reihe der für Hesekiel bestimmten Visionen sollte Jerusalem niedergebrannt werden. (Hes. 10:1-7; 2. Kö. 25:8, 9; 2. Chron. 36:17-19) Was aber sollte mit den Bewohnern der Stadt geschehen, ehe diese dem Erdboden gleichgemacht wurde?
12. Welche Fragen erheben sich in bezug auf diese Waffen, die Verderben bringen sollten, und wer ist mit dem Ausdruck „die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richten“ nicht gemeint, und warum nicht?
12 Diese Bewohner Jerusalems betreffend tönte es unheilvoll, als gehört wurde, daß Jehova, der unsichtbare König, mit lauter, gebietender Stimme ausrufen ließ: „Laßt die herankommen, die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richten, ein jeder habe seine Waffe in seiner Hand, um Verderben zu bringen!“ (Hes. 9:1) Gegen wen sollten diese Waffen gerichtet werden zum Verderben? Gegen die Bewohner Jerusalems selbst? Gegen alle von ihnen? Diejenigen, die mit solch verderbenbringenden Waffen ausgerüstet waren, wurden als jene bezeichnet, „die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richten“. Diese Beschreibung paßte weder auf den damals regierenden König Zedekia noch auf seine regierenden Fürsten, noch auf die Heeresbefehlshaber, noch auf den Hohenpriester und den zweiten Priester des Tempels. Diese hätten keine verderbenbringenden Waffen gegen ihr eigenes Volk in Jerusalem gerichtet. Wer also waren die Bewaffneten?
13. Wer waren also die bewaffneten Männer, die in der Vision erschienen, und was muß daher von den bewaffneten Streitmächten Babylons gesagt werden?
13 Da sie Jehova untertan waren, der im Begriff stand, „im Grimm zu handeln“, waren es seine Urteilsvollstrecker, die seine richterlichen Entscheidungen an den Bewohnern Jerusalems vollstrecken sollten, indem sie so ‘ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richteten’. Obwohl sie in der Vision als Männer erschienen, waren es in Wirklichkeit heilige Engel Jehovas, die dazu gebraucht werden sollten, seine Strafurteile an den Bewohnern der Stadt zu vollstrecken. Gemäß dem Geschichtsbericht wurden die bewaffneten Streitmächte Babylons in sichtbarer Weise zum Vollzug der Gerichte Jehovas an der rebellischen Stadt gebraucht, doch diese wurden in Hesekiels Vision nicht dargestellt. Jene Babylonier waren lediglich das Werkzeug, das die Engel des Himmels wider Jerusalem benutzten.
14. Wie viele bewaffnete Männer erschienen auf Jehovas Befehl, und aus welcher Richtung kamen sie?
14 Wie viele bewaffnete Männer erschienen auf Jehovas königlichen Befehl, und aus welcher Richtung kamen sie? Hesekiel sagt es uns mit den Worten: „Und siehe! da waren sechs Männer, die aus der Richtung des oberen Tores kamen, das nach Norden sieht, ein jeder mit seiner Waffe zum Zerschlagen in seiner Hand; und da war e i n Mann mitten unter ihnen, mit Linnen bekleidet, mit dem Tintenfaß eines Schriftführers [Sekretärs, New World Translation, 1971] an seinen Hüften, und sie kamen dann herein und stellten sich neben den kupfernen Altar.“ — Hes. 9:2.
15. (a) Wer waren in Wirklichkeit jene „sechs Männer“, die in der Vision erschienen, und was ließ die Richtung, aus der sie kamen, ahnen? (b) Wie wurde gezeigt, daß Jehovas Entschluß, „im Grimm zu handeln“, nicht vereitelt würde?
15 Da waren sechs Männer mit Waffen zum Zerschlagen in ihren Händen. Das sind nicht viele; aber weil sie Engel vertraten, hatten sie übermenschliche Kräfte, die den Tausenden von Bewohnern innerhalb Jerusalems mehr als gewachsen waren. Daß es an Zahl sechs waren, bedeutet nicht, daß irgend etwas an ihnen unvollkommen war oder daß sie dem Werk als Urteilsvollstrecker nicht gewachsen gewesen wären. Wir nehmen zur Kenntnis, daß diese sechs Urteilsvollstrecker „aus der Richtung des oberen Tores kamen, das nach Norden sieht“. Dies kündete die Tatsache an, daß die babylonischen Heere von Norden her gegen Jerusalem marschieren würden, um für Jehovas Hinrichtungsengel als Werkzeuge auf der Erde zu dienen. Von Süden her kamen auf den Ruf des Königs Zedekia von Jerusalem die Heere Pharaos von Ägypten herauf, aber diese verbündeten Streitmächte wurden von den Babyloniern zurückgeschlagen. Jehovas Entschluß, zur Zerstörung Jerusalems „im Grimm zu handeln“, wurde nicht vereitelt. Die symbolischen „sechs Männer“ mit Waffen zum Zerschlagen, die er geheißen hatte, ‘ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt zu richten’, hatten Gottes Unterstützung und mußten daher unbedingt über jeden Widerstand triumphieren.
16. Was haben die Nationen angesichts dieser Umstände in naher Zukunft zu erwarten?
16 Möge die Bedeutung jener prophetischen Umstände uns nicht gleichgültig sein! Was das gegenwärtige, weltweite System der Dinge in naher Zukunft zu erwarten hat, sind nicht bloß menschliche Streitmächte der Zerstörung und Zertrümmerung. Was die radikalen, anarchistischen, nihilistischen, aufrührerischen menschlichen Elemente niederzubrechen und zu zerstören verfehlen mögen, werden Jehovas übermenschliche Engelheere beim Vollzug seines „Grimms“ gegen dieses böse System der Dinge austilgen. Jede Spur dieses korrupten, verschmutzten Systems der Dinge muß verschwinden!
17. Woran können wir erkennen, ob die Christenheit ebenfalls davon betroffen wird oder nicht, und warum sollte sich das Volk der Christenheit wachrütteln lassen?
17 Auch die Christenheit? Ja, denn sie ist heute der dominierende Teil dieses Systems der Dinge. Überdies ist sie die besondere Organisation, die durch das alte, untreue Jerusalem und sein Herrschaftsgebiet, das Land Juda, dargestellt wird. Sie ist die religiöse Organisation, die den Anspruch erhebt, den Gott der Bibel anzubeten, dessen Name Jehova ist. Sie erhebt den Anspruch, Jesus, den Sohn Jehovas Gottes, als den Christus anzuerkennen, und aus diesem Grunde hat sie sich „Christenheit“ nennen lassen. Doch so wie das alte Jerusalem hat sie ihren religiösen Bund mit Jehova gebrochen und hat sich durch die heidnischen Religionen dieser Welt verderben lassen und übt daher kein wahres Christentum aus. Ihr religiöser Name wird sie nicht schützen. Die ernste Stunde rückt näher, da die prophetischen „sechs Männer“ mit ihren Waffen zum Zerschlagen ‘ihre Aufmerksamkeit auf die Christenheit richten werden’. Du Volk der Christenheit: das sollte dich wirklich wachrütteln!
18. Wann soll dieses Zerschmettern vor sich gehen, kann es vermieden werden, und welche Frage erhebt sich für uns persönlich?
18 Das Zerschlagen, ja Zerschmettern dieses ganzen Systems der Dinge mit Einschluß der Christenheit wird mit absoluter Sicherheit innerhalb dieser Generation erfolgen. Diese Weltkatastrophe, die durch die Hand Jehovas, des Königs des Universums, kommt, der auf seinem Wagen des Himmels zum Vollzug seiner Gerichte einherfährt, wird nicht vermieden werden können. Können wir persönlich in dieser Sache irgend etwas tun — jetzt, bevor jene symbolischen „sechs Männer“ mit ihren Waffen des Verderbens die Dinge dieser Welt zu zerschlagen beginnen? Um darüber Bescheid zu wissen, wollen wir das prophetische Drama, das der Prophet Hesekiel in der Vision sah, näher betrachten.
WER DER SEKRETÄR DES KÖNIGS IST
19. Wie viele Männer kamen vom Norden her und stellten sich neben den Altar, und waren sie alle bewaffnet?
19 Beachten wir, daß nicht nur „sechs Männer“ vom Norden her kamen und in den Tempelvorhof traten und sich neben den kupfernen Opferaltar stellten. Es waren ihrer sieben. Außerdem war der siebente Mann nicht bewaffnet wie die anderen sechs. Hesekiel sagt: „Und da war e i n Mann mitten unter ihnen, mit Linnen bekleidet, mit dem Tintenfaß eines Schriftführers [Sekretärs] an seinen Hüften.“ (Hes. 9:2) Wer ist dies denn?
20. Wer war der siebente Mann, und stand er im Dienste des Königs Zedekia von Jerusalem?
20 Nun, dies ist der Sekretär des Königs. Sein nichtmilitärisches Gewand zusammen mit seinem Tintenfaß, dabei Feder und Tinte, kennzeichnen ihn als einen Sekretär. Auch er muß seine Aufmerksamkeit auf die Stadt richten, und da er von dem Einen gerufen worden ist, von dem auf dem Wagen des Himmels Inthronisierten, muß er der Sekretär Jehovas sein, dessen irdischer, sichtbarer Thron in Jerusalem damals von König Zedekia vom königlichen Geschlecht Davids eingenommen wurde. Er ist nicht der Sekretär des rebellischen Königs Zedekia, sondern Jehovas, des Königs der Ewigkeit. Wer war es damals in den Tagen Hesekiels, und wer ist es heute?
21. War der mit Linnen bekleidete Mann ein Engel oder nicht, und wurde in den Tagen Hesekiels ein Werk durchgeführt, das etwas Ähnliches bewirkte wie das Werk, das er in der Vision durchführte?
21 Stellt er ebenfalls einen himmlischen Engel oder eine Engelgruppe dar, da er sich unter den „sechs Männern“ befand, die die Engel des Himmels darstellten und Jehovas Richtersprüche zu vollziehen hatten? Wie würdest du wissen, ob er kürzlich bei dir vorgesprochen hat, wenn es ein himmlischer Engel wäre, den man nicht sehen kann? Gemäß dem Werk aber, das Jehova ihm zu tun zuweist, veranschaulicht er anscheinend etwas, was hier auf der Erde auf sichtbare und friedliche Weise gebraucht wird. Er stellt also einen Mann dar, nicht wahr? Nun, wenn wir in die Zeit Hesekiels zurückblicken, finden wir in der Bibel keinen Bericht über irgendeinen Mann, der buchstäblich ein Werk getan hätte, wie dieser „mit Linnen bekleidete Mann“ es zu tun geheißen wurde. Der Prophet Jeremia tat kein solches Werk, als er in Jerusalem war. Hesekiel ebenfalls nicht, denn er war nur in der Vision, durch den von Jehova kommenden Geist der Inspiration in Jerusalem. Aber wenn damals auch kein buchstäblicher Mann mit dem Tintenfaß eines Sekretärs auf einem Gang durch Jerusalem und beim Tun des Werkes, das Hesekiel in der Vision sah, zu sehen war, zeigte sich doch die segensreiche Wirkung des Werkes eines solchen Sekretärs ebenso, wie wenn ein Mann tatsächlich durch die Stadt gegangen wäre und das ihm zugewiesene Werk getan hätte. Somit war der Mann mit dem Tintenfaß einfach ein Sinnbild, das auf etwas hinwies, was damals von Gott vollbracht wurde.
22. An wem oder wann sollte sich diese Vision in erster Linie erfüllen, und wer ist somit heute der Sekretär des Königs?
22 Wie aber verhält es sich in unserer Zeit? Es zeigt sich deutlich, daß die Vision des Mannes mit dem Tintenfaß eines Sekretärs dazu bestimmt war, in erster Linie eine Anwendung auf unsere Zeit zu haben, und dies zum Nutzen von uns, „auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind“. (1. Kor. 10:11) Damals, in den Tagen Hesekiels, wurde nicht ein einzelner Mann dargestellt obwohl ein einzelner Mann die Aufgabe innerhalb des alten, ummauerten Jerusalem während der Zeit, die noch verblieb, bis die Stadt zerstört wurde, hätte bewältigen können. Wenn wir aber in Betracht ziehen, daß die gegenbildliche „Stadt“ von heute die Christenheit in ihren weltweiten Ausmaßen ist, können wir verstehen, daß es nicht die Aufgabe eines einzigen Mannes ist. Es muß das Werk einer Gruppe von Menschen während einer Reihe von Jahren sein. Folglich muß „der mit Linnen bekleidete Mann“ mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften einen in unseren Tagen lebenden kollektiven Mann darstellen, das heißt eine vereinte Gruppe von Menschen, die alle zusammen unter e i n e m Haupt und in ein und demselben Werk mit ein und demselben Ziel vor Augen im Dienst Jehovas, des „Königs der Ewigkeit“, zusammenwirken. Das ist der Sekretär des Königs unserer Tage.
23, 24. (a) Warum erfüllen die natürlichen Juden die Vision von dem mit Linnen bekleideten Mann nicht? (b) Führen die Geistlichen der Christenheit das Werk des Sekretärs Jehovas durch? Begründe deine Antwort.
23 Die Tatsache allein, daß dieser kollektive „Sekretär“ im Dienst Jehovas steht, bedeutet heute nicht, daß er eine Gruppe jüdischer Menschen darstellt. Jehova war der Gott ihrer Vorväter Abraham, Isaak, Jakob und Moses, aber die beschnittenen, natürlichen Juden oder jetzigen Israelis stehen heute bestimmt nicht im Dienst Jehovas. Unglücklicherweise schließen sie sich davon aus, weil sie Jesus, den an den Stamm Geschlagenen und danach Auferstandenen, nicht als den Messias oder Christus, den Sohn Jehovas Gottes, annehmen. Ferner würden sie als Juden nicht in der ganzen Christenheit das christliche Werk durchführen, durch das sich das Werk erfüllt, das von dem „mit Linnen bekleideten Mann“ der Vision Hesekiels getan wurde. Auch amten die Geistlichen der Christenheit nicht als eine vereinte Körperschaft, um das Werk des Sekretärs Jehovas Gottes auszuführen. Diese Geistlichen sehen keine Notwendigkeit der Durchführung eines solchen Werkes, denn sie glauben nicht, daß die Christenheit binnen kurzem von Jehova durch seine Engel, die unter seinem Sohn Jesus Christus stehen, vernichtet werden wird. Was sagte zum Beispiel der römisch-katholische Papst der Vatikanstadt am Ostersonntag, dem 11. April 1971?
24 Unter dem Datum des darauffolgenden Tages veröffentlichte die New York Times die Sondermeldung unter „Rom, 11. April“ und sagte: „Papst Paul VI. sagte heute in einer hoffnungsvollen Osterbotschaft: ,Die großen Ideen, die die Lichtpunkte modernen Lebens bilden, werden Bestand haben.‘ ,Die Einheit der Welt wird geschaffen werden‘, versicherte der Papst. ... In Worten, die er seine ,Botschaft der Hoffnung‘ nannte, sagte der Papst: ‚Die Würde der menschlichen Person wird nicht nur formell, sondern auch tatsächlich anerkannt werden. Die Unantastbarkeit des Lebens vom Mutterschoße an bis zum hohen Greisenalter wird allgemein und tatsächlich bejaht werden. Die unvertretbaren sozialen Unterschiede werden beseitigt werden. Die Beziehungen der Völker untereinander werden getragen sein von Frieden, von der Vernunft und der Bruderliebe.‘“ (Siehe auch die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln vom 23. April 1971.)
25. Warum ist der neuzeitliche kollektive Mann mit dem Tintenfaß des Sekretärs nicht in einer Religionsgemeinschaft der Christenheit zu finden? Was ist aber vorhanden, das zeigt, wer er ist?
25 Die Geistlichen und Gruppen der Christenheit glauben nicht an die biblischen Prophezeiungen unsere Tage betreffend und wirken, hoffen und beten daher für den Fortbestand der Christenheit samt all ihren abscheulichen Dingen. Der prophetische Mann mit dem Tintenfaß des Sekretärs in der neuzeitlichen Erfüllung ist nicht in solch religiösen Gruppen der Christenheit zu finden. Wer hat denn das Werk des heutigen kollektiven „mit Linnen bekleideten Mannes“ durchgeführt? Die geschichtlichen Tatsachen, wie sie überall auf der Erde veröffentlicht worden sind, sind vorhanden und zeigen, wer dieser kollektive „Mann“ ist.
26. Wer ist also der Sekretär des Königs, wie sich dies im Jahre 1931 und danach zeigte?
26 Es ist jene kleine Körperschaft Gott hingegebener getaufter Christen, die im Jahr 1931 die drohende Vernichtung der Christenheit erkannten und daher auch die Notwendigkeit, das Werk des „mit Linnen bekleideten Mannes“ als dessen neuzeitliche Erfüllung durchzuführen. Am 30. Juli 1931, anläßlich der Hauptversammlung dieser gesalbten Christen in Columbus (Ohio, USA), wurde um 15 Uhr begonnen, den Vortrag „Der Mann mit dem Schreibzeug“ zu halten, und gleich nach Schluß dieses Vortrages wurde die englische Ausgabe des Buches Rechtfertigung, das Hesekiel, Kapitel 1 bis 24 erklärt, für die Tausende freigegeben, die dort auf dem Kongreß versammelt waren. Nur vier Tage zuvor, das heißt am Sonntag, dem 26. Juli 1931, hatte dieser Kongreß geistgesalbter Christen als Bezeichnung, die sie als Christen kennzeichnen sollte, den Namen „Jehovas Zeugen“ angenommen. Nicht bloß der Name, sondern das Werk, das von ihnen seither durchgeführt worden ist, beweist, daß sich die Prophezeiung über den ‘mit Linnen bekleideten Mann mit dem Tintenfaß eines Sekretärs’ im 20. Jahrhundert unmißverständlich durch diesen gesalbten Überrest christlicher Zeugen Gottes, des Höchsten, erfüllt.
27, 28. (a) Was in Hesekiels Vision zeigt, ob der mit Linnen bekleidete Mann seine Anweisungen von Menschen in Verbindung mit einem von Menschen ausgedachten Werk empfing? (b) Wer von den sieben Männern sollte als erster zur Tat schreiten, und was wurde ihm zu tun geboten?
27 Die Tatsache, daß das Werk dieses gesalbten Überrestes nicht von irgendeinem Menschen ausgedacht worden ist, sondern von Jehova Gott aus entstanden ist, wird in der Vision, die Hesekiel hatte, gut veranschaulicht. Während ihm gezeigt wird, wo der „mit Linnen bekleidete Mann“ seine Anweisungen empfing, tut Hesekiel kund, was er sah und hörte, und sagt: „Und was die Herrlichkeit des Gottes Israels betrifft, sie wurde über den Cheruben hinweg, über denen sie sich befand, emporgehoben zu der Schwelle des Hauses [des Tempelheiligtums] hin, und er begann dem Mann zuzurufen, der mit dem Linnen bekleidet war, an dessen Hüften das Tintenfaß eines Schriftführers [Sekretärs] war.“ — Hes. 9:3; 10:2.
28 So setzte sich Jehovas Herrlichkeit von der Plattform, die über den Rädern war, neben denen sich die vier Cherube befanden, in Bewegung und stellte sich über die Schwelle des Allerheiligsten des Tempels von Jerusalem. Jehova war nun tatsächlich in seinem heiligen Tempel, und von ihm wurde dem Mann, „der mit dem Linnen bekleidet war“, gesagt, was er tun solle. Es ging nicht von den untreuen Priestern des verunreinigten Tempels aus. Dieser Mann sollte zur Tat schreiten bevor die „sechs Männer“, die mit Waffen zum Zerschlagen bewaffnet waren, ihre Arbeit aufnahmen. Was sollte er denn tun, bevor diese sechs Urteilsvollstrecker handelten? Jehova sagt: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und du sollst ein Kennzeichen an die Stirn der Männer anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden.“ — Hes. 9:4.
29. Warum wurde der mit Linnen bekleidete Mann nicht aufgefordert, sein Kennzeichnungswerk im Tempel durchzuführen, und warum wurde ihm befohlen, mitten durch Jerusalem zu gehen?
29 Jehova sagte diesem Mann nicht, er solle durch den Tempel gehen, um das Kennzeichen anzubringen. Dort gab es keine Stirnen, die zu bezeichnen waren, denn dem Propheten Hesekiel war während seiner Besichtigungstour gezeigt worden, daß die Anbeter dort im Tempel falsche Anbetung trieben und daß einige Weiber wegen des Kultes des falschen Gottes Tammuz, nicht aber wegen der Abscheulichkeiten weinten, die im Tempel und inmitten Jerusalems getan wurden. (Hes. 8:13, 14) Daher wurde dem „mit dem Linnen bekleideten Mann“ befohlen, außerhalb des Tempels „mitten durch Jerusalem“ zu gehen. Jehova sah, daß es überall in der untreuen Stadt Jerusalem Personen gab, die ‘seufzten und stöhnten über all die Abscheulichkeiten’ die in seiner Mitte geschahen.
30. Wie würde der mit Linnen bekleidete Mann die richtigen Personen finden, und warum wurden sie an der bestimmten Stelle gekennzeichnet?
30 Wie würde der „mit dem Linnen bekleidete Mann“ solche Personen finden, die so ‘seufzten und stöhnten’? Nicht nur, indem er auf den öffentlichen Platz oder den Marktplatz ging, sondern indem er in die Häuser der Menschen, von Haus zu Haus, ging. Auf diese Weise könnte er ihre von Herzen kommenden Äußerungen hören und entscheiden, ob sie an der Stirn gekennzeichnet werden sollten oder nicht. Dies war keinesfalls eine rasch durchgeführte Tätigkeit, sondern erforderte, daß man geduldig und gewissenhaft von Haus zu Haus oder von Tür zu Tür ging und eine ehrliche Besichtigung vornahm, wobei man keine Parteilichkeit bekundete, sondern nur diejenigen kennzeichnen durfte, die aufrichtig bekümmert waren über all die Abscheulichkeiten, die andere innerhalb der königlichen Stadt taten. Der „mit dem Linnen bekleidete Mann“ bat diese nicht, ihre Brust zu entblößen, damit er ein Kennzeichen über ihrem Herzen anbringen könnte. Nein, sondern er brachte das Kennzeichen an ihrer Stirn an, wo es öffentlich von Freund oder Feind gesehen werden konnte. Dieses Kennzeichen und nicht das, was sie als Kleidung trugen, noch heuchlerische religiöse Reden würden anzeigen, daß sie Jehovas Anbeter waren.
[Bild auf Seite 423]
Hesekiel sah in einer Vision siebzig Älteste, die Jehovas Haus der Anbetung verunreinigten und sagten: „Jehova sieht uns nicht.“
[Bild auf Seite 425]
Sechs bewaffnete Männer begleiteten den Sekretär des Königs. Sie stellen Gottes Engelstreitkräfte dar, die das gegenwärtige verderbte System, einschließlich der Christenheit, bald vertilgen werden.