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  • Buschmedizin — Wie sollten Christen dazu eingestellt sein?
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w74 15. 2. S. 121-125

Buschmedizin — Wie sollten Christen dazu eingestellt sein?

IN Nordamerika und Europa findet man die abergläubischen Vorstellungen, die unter gewissen Teilen der Bevölkerung noch verbreitet sind, im allgemeinen absurd. Man lacht über die Ansicht, daß durch das Anfassen von Kröten Warzen entstehen, daß man geisteskrank werden kann, wenn einem beim Schlafen der Mond auf das Gesicht scheint usw. Viele dieser Leute sind in anderer Hinsicht aber ebenso abergläubisch. So gibt es zum Beispiel in vielen Hotels keinen dreizehnten Stock oder kein Zimmer Nr. 13, weil die Dreizehn als „Unglückszahl“ gilt, und viele namhafte Persönlichkeiten, selbst führende Politiker, konsultieren Astrologen und Wahrsager.

In Mittel- und Südamerika, in Afrika und Asien sowie auf vielen Inseln werden die „Buschmedizin“ und der Wodu-Kult von einem großen Teil der Bevölkerung noch sehr ernst genommen.

Medizinmänner und Wodu-Anhänger schreiben alle oder die meisten Krankheiten bösen übernatürlichen Kräften oder dem Wirken von „Hexen“ oder bösen Geistern zu. Darum wenden sie sich bei der Behandlung von Krankheiten an übernatürliche Kräfte. Manchmal scheinen sie mit ihren Beschwörungen, ihren Riten und ihren Opfern in Form von Hühnern, Schweinen oder Ziegen tatsächlich Erfolg zu haben.

Es erhebt sich daher die Frage: Dürfen sich Personen, die Christen geworden sind, der Buschmedizin oder dem Wodu-Kult zuwenden, um von einem Leiden geheilt zu werden?

Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, welchen Ursprungs diese „Heilungen“ sind und was die Bibel darüber sagt. Es geht vor allem darum, ob man dem wahren Gott ausschließlich ergeben ist oder ob man auch noch anderen „Göttern“ ergeben ist. Denn der Gott der Bibel sagt: „Ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert“ (5. Mose 5:9).

Das gegenwärtige Leben eines Menschen ist nicht so wichtig, daß er die Grundsätze der Gerechtigkeit verletzen und sich an andere Götter um Hilfe wenden sollte (Matth. 16:25). Ein echter Christ würde zum Beispiel weder einen Mord noch Ehebruch begehen, um sein Leben zu retten. Wird denn ein Christ, der sich der Buschmedizin oder dem Wodu-Kult zuwendet, veranlaßt, Gott untreu zu werden und anderen Göttern anzuhängen? (Vergleiche Jesaja 42:8.)

BUSCHMEDIZIN UND WODU-KULT

Die Buschmedizin verwendet zwar viele Kräuter, die als Heilkräuter bekannt sind, und zufolge des westlichen Einflusses kennen sich manche „Medizinmänner“ in der Kräuterheilkunde ziemlich gut aus. Die Wodu-„Heiler“ und die „Buschdoktoren“ behaupten aber, die Kräuter und die Heilmittel, die sie verwenden würden, hätten an sich keine Heilkraft. Sie glauben, die Heilmittel seien nur wirksam in Verbindung mit der Kraft der nomma, das heißt der Lebenskraft, die durch die Macht der Worte des Medizinmannes übermittelt werde ganz gleich, ob die „Medizin“ geschluckt, eingerieben oder an einer Schnur um den Hals getragen werde. Daher sind alle Heilmittel der Buschmedizin, die von einem solchen „Heiler“ verabreicht werden, mit Magie, der Anbetung der Götter des Zauberers, verbunden, selbst wenn einige davon eine natürliche Wirkung auf die Krankheit haben mögen.

Die !Kung-Buschmänner Afrikas (das Ausrufezeichen stellt einen Klicks oder Schnalzlaut dar) sagen, daß Gott ursprünglich den Buschmännern „Medizin“ gegeben habe, daß diese aber von einem Körper auf einen anderen übertragen werden könne. Wenn die „Medizin“ durch Tanzen zum „Sieden“ gebracht werde, stiegen die Dämpfe durch die Wirbelsäule auf, und wenn sie das Gehirn erreichten, gerate der Tänzer in Ekstase. Ein „Buschdoktor“ sagte über die Wirkung folgendes:

„Die Buschmedizin gelangt durch das Rückgrat in den Körper. Sie kocht in meinem Bauch, schäumt dann auf wie Bier und steigt in den Kopf. Wenn die Frauen zu singen anfangen und ich zu tanzen beginne, fühle ich mich zuerst ganz normal. Dann, in der Mitte, beginnt die Medizin von meinem Magen aus aufzusteigen. Danach sehen für mich alle Leute wie winzige Vögel aus, und der ganze Platz dreht sich; darum laufen wir im Kreise herum. ... Man spürt, daß das Blut sehr heiß wird, so heiß, als ob es auf dem Feuer gekocht würde; dann beginnt man zu heilen. ... wenn ich dann einem Kranken die Hände auflege, geht die Medizin, die in mir ist, auf ihn über und heilt ihn“ (Natural History, November 1967).

Einen ähnlichen Ritus findet man bei den „Zionisten“ Südafrikas, einer Religionsgemeinschaft, die durch die Tätigkeit der Missionare einer Sekte in Zion (Illinois, USA) entstanden ist. Während sich die Tänzer im Kreise drehen, fassen sie die von einer Krankheit befallenen Körperteile der Menschen an, die „geheilt“ werden sollen. Durch dieses „Auflegen der Hände“ soll ihnen zur Heilung „heiliger Geist“ verliehen werden.

In Peru hat der curandero oder „Heiler“ oft einen dreiteiligen mesa oder Tisch. Der erste Teil wird angeblich von Satan beherrscht. Darauf liegen Gegenstände, die mit der Schwarzen Magie und mit bösen Kräften zu tun haben. Die entgegengesetzte Seite wird „das Feld der göttlichen Gerechtigkeit“ genannt und enthält Gegenstände, die mit der „Weißen Magie“ zu tun haben. Dieser Teil soll von Christus beherrscht werden. Der dritte (mittlere) Teil hat einen neutralen Charakter und wird angeblich von dem heiligen Cyprian beherrscht (der einmal ein großer Zauberer gewesen sein soll, sich aber zum Christentum bekehrte).

Der curandero ist für seine Kunden Berater in Liebes- und Geschäftsangelegenheiten sowie in anderen Fragen. Er verwendet dabei vielleicht Wahrsagekarten. Bei einer Krankheit oder wenn der Verdacht besteht, daß jemand vom Geist einer Hexe besessen ist, reibt er den Patienten möglicherweise mit einem lebenden Meerschweinchen ab, öffnet dann den Magen des Schweinchens und sucht aus den Eingeweiden die Krankheitsursache festzustellen. Ist Besessenheit die Ursache der Krankheit, so wird erwartet, daß die Wirbelsäule des Meerschweinchens gebrochen ist. Handelt es sich um eine organische Krankheit, so muß das entsprechende Organ des Meerschweinchens Flecken haben oder schwarz sein.

ZWEI TYPISCHE BERICHTE ÜBER SOLCHE „HEILUNGEN“

In der Zeitschrift Natural History (November 1972) erschien der Bericht eines Forschers, der in Peru einer solchen „Heilung“, die nachts durchgeführt wurde, beigewohnt hatte. Ein Mann war krank geworden und konnte nicht mehr gehen. Sein Geschäft ging schlecht, und seine Kinder waren vorzeitig von der Schule abgegangen und wollten auch nicht arbeiten. Nach der Diagnose des curanderos war der Bannfluch eines Zauberers schuld an den Schwierigkeiten der Familie. Während der nachfolgenden „Heilungs“zeremonie begann eine Tochter der Familie zu husten und zu spucken; dann erbrach sie das aus dem gekochten Saft eines San-Pedro-Kaktus gebraute Getränk, das sie geschluckt hatte (sie hatte auch ein Mischgetränk aus Kaktussaft und dem Saft von wildem Tabak zu sich genommen). Sie beugte sich zurück und gebärdete sich wie toll. Jemand schrie, ein Ungeheuer reiße das Mädchen von hinten an den Haaren. In diesem Moment ergriff der curandero ein Schwert, das auf dem mesa lag, und begann, wie ein Wilder damit um sich zu schlagen, als ob er gegen einen unsichtbaren Feind kämpfe. Er sagte, dadurch würde der Bann des Zauberers gebrochen. Der Forscher berichtet, als er die Familie später wieder einmal gesehen habe, sei es dem Mann, seinen Angehörigen und seinem Geschäft bessergegangen.

Louis C. Whiton, ein anderer Forscher, der sechs Expeditionen nach Surinam leitete, um das Leben der Buschneger zu studieren, berichtet, was er mit einem bekannten Medizinmann in Paramaribo erlebte (Natural History, Aug./Sept. 1971). „Viele der gebildeteren Bürger der Stadt machten sich seine Fähigkeiten zunutze, obwohl sie die christlichen Kirchen besuchten“, schreibt er. Whiton litt an einer Lähmung in der Hüfte und im Bein und hatte starke Schmerzen. Achtzehn Monate hatten Spezialisten und sein Hausarzt versucht, ihm zu helfen. Es folgt hier eine kurze Zusammenfassung der „Heilungs“-zeremonie.

Die Zeremonie begann um Mitternacht. Sein Körper wurde mit Lehm eingerieben, der vorher feierlich gesegnet worden war, um ihm die Macht zu verleihen, das Böse zu vertreiben. Dann wurden durch Lieder und Gebete die Dschungelgötter angerufen. Darauf wurde die „Seele“ des Patienten über sein vergangenes Leben befragt. Der Medizinmann betete zum Gott Misah darum, daß er „diesen Erdensohn beschützen möge, obwohl er gesündigt habe, damit ihm kein Leid geschehe“. Der Wodu-Altar wurde um Whiton herumgetragen, und die Fahnen der Indianergötter wurden über ihm geschwenkt. Nach etwa zwei Stunden wurde ihm gesagt, die Götter seien nun da. Er wurde aufgefordert, sich auf den Boden zu legen, und der „Heiler“ legte sich in der entgegengesetzten Richtung hin, so, daß sich die Köpfe der beiden oben berührten. Dann wurde dem Medizinmann ein großer, schwerer Mörser auf die Brust gesetzt, und zwei seiner Gehilfen, von denen der eine auf seinem Magen, der andere auf seinen Schenkeln stand, stampften mit großen Holzstößeln in dem Mörser herum. Das Stampfen sollte bewirken, daß sein Herz während der Tortur — durch die der böse Geist angeblich aus dem Patienten ausfahren und in den Medizinmann fahren sollte — regelmäßig weiterschlug.

Der Medizinmann, jetzt angeblich von dem bösen Geist, der in dem Patienten gewesen war, besessen, wurde bösartig und begann in Englisch statt in Taki-Taki, seiner Muttersprache, mit groben Ausdrücken und Schimpfwörtern um sich zu werfen. Danach mußte der böse Geist auf einen Altar aus Schlangenknochen und schließlich auf ein Huhn übertragen werden, das an seinen Halsfedern dem Patienten vor das Gesicht gehalten wurde. Wäre der böse Geist vollständig ausgetrieben, so mußte das Huhn sterben, ohne daß der Medizinmann es irgendwie verletzen würde. Das Huhn starb nicht, und so wurde dem Patienten gesagt, wahrscheinlich sei das Böse nicht vollständig „aus ihm herausgerissen“ worden. Er mußte deshalb dem Huhn den Schnabel aufmachen und hineinspucken. Als er dies tat, begann das Huhn mit den Flügeln wild zu schlagen, dann sackte es zusammen und starb. Whiton schreibt, daß seither zwei Jahre vergangen seien, aber er habe nie mehr Schmerzen in seinem Bein und seiner Hüfte gehabt.

DURCH WESSEN MACHT?

Allem Anschein nach steckt schon eine gewisse Macht hinter der Buschmedizin und den Wodu-Riten. Doch wessen Macht? Die Macht Jehovas Gottes, des Schöpfers des Himmels und der Erde, oder die Macht irgendwelcher anderer „guter Geister“? Wer wird in Wirklichkeit von denen angerufen, die bei der Buschmedizin oder dem Wodu-Kult Heilung suchen? Die Antwort erhalten wir durch folgende Beschreibung einer Wodu-Sitzung. Es handelte sich dabei nicht um eine Heilungszeremonie, sondern um eine Sitzung, die regelmäßig durchgeführt wird, um die Götter, loas genannt, zu besänftigen. Dieser Bericht läßt erkennen, unter wessen Einfluß Personen stehen, die den Wodu-Kult und die Buschmedizin ausüben.

Mit Gesang und unter Trommelschlägen beginnen die Gläubigen zu tanzen und die Loas anzurufen, damit sie erscheinen. Während der Lärm der Trommeln immer lauter wird, wächst die Erregung. Die Tänzer geraten in Ekstase, vollführen wilde Sprünge und beginnen zu schreien. Dann „erscheinen“ die Loas und nehmen einen Tänzer nach dem anderen in Besitz oder, wie diese sagen „besteigen“ sie und „reiten“ auf ihnen. Der Tänzer wird zum „Pferd“ des Loa. Er bekundet dann die Eigenschaften des betreffenden Loa. Loas gibt es viele: Einer ist der Beherrscher der Fruchtbarkeit, ein anderer der Herr des Meeres und einer der Herr der Landwirtschaft; ferner gibt es mehrere Kriegsgötter, Totengötter und eine Liebesgöttin, um nur einige zu nennen. Der Tänzer, auf dem der Loa „reitet“, verkörpert diesen, er wird in Wirklichkeit der betreffende Loa. Er beginnt plötzlich, ordinär und schamlos zu reden und zu handeln. Oft geht ein von einem Feuerloa Besessener mit einer rotglühenden Zange in der Hand barfuß über die glühende Asche eines großen Scheiterhaufens und kehrt lachend und anscheinend unverletzt zurück.

Jesus Christus glaubte, daß es Dämonen gibt, böse Geistpersonen, die Satan, dem Teufel, dem Feind Gottes, unterstehen. Auch die Juden erkannten diese Tatsache an (Luk. 11:14-20). Die meisten Menschen, aus denen Jesus Dämonen austrieb, waren körperlich oder geistig „unheilbar“ krank. Einige waren Epileptiker, andere waren gelähmt (Matth. 4:24; 17:14-16, 18; Luk. 9:38-43). Einige waren brutal, gewalttätig und gefährlich (Matth. 8:28-32; Mark. 5:2-13). Andere waren von den Dämonen blind oder stumm gemacht worden (Matth. 12:22; Luk. 11:14).

Jesus trieb aus den Besessenen die Dämonen nicht durch einen Ritus oder durch Anrufung der „Götter“ aus, sondern er tat es im Namen Jehovas, des wahren Gottes, seines Vaters (Joh. 10:25). Er versuchte nicht, die Geister zu besänftigen oder durch einen Ritus von ihnen Hilfe zu erhalten. Er „schalt“ den unreinen Geist im Auftrage Gottes. Einmal heilte er einen Knaben, der an epileptischen Anfällen litt und von einem Dämon besessen war, der eine außergewöhnliche Kraft hatte, so, daß die Jünger Jesu ihn nicht auszutreiben vermochten. Jesus aber „schalt ihn“ lediglich, „und der Dämon fuhr von ihm aus; und der Knabe war von jener Stunde an geheilt“ (Matth. 17:14-18; Luk. 9:42).

Wem dient denn jemand, der die „Götter“ anruft, um böse Geister auszutreiben, oder der mit Hilfe von Karten oder Eingeweiden wahrsagt, nach Omen ausschaut oder gewisse Opfer darbringt?

Jehova Gott offenbarte, wie er zu allen Formen der Wahrsagung, Magie, Astrologie und des Okkultismus eingestellt ist, als er zu der Nation Israel kurz vor ihrem Einzug in das Land Kanaan sagte:

„Wenn du in das Land kommst, das Jehova, dein Gott, dir gibt, sollst du nicht lernen, gemäß den Abscheulichkeiten jener Nationen zu tun. Es sollte sich in dir nicht jemand finden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, jemand, der sich mit Wahrsagerei beschäftigt, der Magie treibt, oder jemand, der nach Omen ausschaut, oder ein Zauberer oder einer, der andere mit einem Bannspruch bindet, oder jemand, der ein Geistermedium befragt, oder ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen oder jemand, der die Toten befragt. ... Denn diese Nationen, die du enteignest, pflegten auf die zu hören, die Magie treiben, und auf die, die wahrsagen; doch was dich betrifft, so hat dir Jehova, dein Gott, nichts dergleichen gegeben“ (5. Mose 18:9-14).

Der Apostel Paulus warnte die Christen vor der Gefahr, anderen Göttern zu dienen und so Jehova nicht mehr ausschließlich ergeben zu sein, mit den Worten: „Ihr könnt nicht den Becher Jehovas und den Becher der Dämonen trinken; ihr könnt nicht am ,Tisch Jehovas‘ und am Tisch der Dämonen teilhaben. Oder ,reizen wir Jehova zur Eifersucht‘? Wir sind doch nicht etwa stärker als er?“ (1. Kor. 10:21, 22).

WAHRE CHRISTEN SIND GOTT AUSSCHLIESSLICH ERGEBEN

Heißt das denn, daß die Bibel einem wahren Christen verbietet, sich von einem Kräuterdoktor, einem Arzt oder einem Chiropraktor behandeln zu lassen? Nein. Wahre Christen würden aber nie zu einem Wodu-Heiler, einem Buschdoktor oder einem Medizinmann gehen. Sie meiden alle Formen des Spiritismus, auch die, bei denen angeblich „gute Geister“ mitwirken (Offb. 21:8). Es besteht kein Zweifel darüber, daß es Heilkräuter und andere wirksame Mittel gibt. Christen wissen aber, daß sie nie einen Zauberdoktor, einen Medizinmann, einen curandero oder einen anderen Heiler konsultieren sollten, der in irgendeiner Form Spiritismus treibt, irgendwelche Zauberformeln oder Amulette verwendet oder bestimmte Riten ausführt, ganz gleich, ob er dabei Kräuter oder irgendeine Medizin benutzt oder nicht.

Es mag Personen geben, die glauben, sie seien durch die Buschmedizin von einem Leiden völlig oder teilweise geheilt worden. Ehemalige Buschdoktoren geben aber zu, daß die spiritistischen Heiler gewöhnlich sagen, sie würden nur solche Personen heilen, die von den Geistern, den Dämonen, geplagt würden. Einige verwenden allerdings in Verbindung mit ihren Zaubermitteln auch Heilkräuter. Sie schreiben aber ihre Erfolge nicht den Kräutern, sondern ihrer spiritistischen Fähigkeit zu. Sie machen somit den Patienten glauben, daß er in Wirklichkeit durch das Zaubermittel, nicht durch die Kräuter geheilt worden sei. Wer sich an solche Heiler wendet, setzt sich also dem Einfluß der bösen Geister oder der Dämonen aus, weil er sie durch den Zauberdoktor anruft und das, was sie anbieten, annimmt (Röm. 6:16; 1. Kor. 10:20, 21).

Viele Personen in Afrika, Asien, Südamerika und in anderen Teilen der Erde, wo die Buschmedizin praktiziert oder der Wodu-, der Juju- oder ein anderer Zauberkult ausgeübt wird, werden jetzt von ihren abergläubischen Vorstellungen und ihrer Furcht vor Hexen und Wodu-Göttern befreit, indem sie die Wahrheit der Bibel kennenlernen. Jesus sagte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh. 8:32). Von der Furcht vor den Dämonen frei gemacht, betrachten sie das Leben von einem vernünftigen Standpunkt aus, und das trägt viel zu ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit bei. Sie haben erkannt, daß sich die Buschmedizin in Verbindung mit der Anrufung von Geistern — in Wirklichkeit böse Dämonen — verderblich auf die Menschen ausgewirkt hat. Sie wissen, daß der Mensch nur durch das Loskaufsopfer Christi vollständig und für immer von seiner Unvollkommenheit befreit und von Krankheiten geheilt werden kann. Sie haben auch erkannt, daß der Nutzen dieses Lösegeldes den Menschen während der Tausendjahrherrschaft des Messias, die nun kurz bevorsteht, zugute kommen wird.

Wie konsequent sich diese Menschen an ihren Entschluß, Jehova ausschließlich ergeben zu sein, halten, zeigt das Beispiel eines Zeugen Jehovas in Afrika, der gebeten wurde, die Vorschriften, die ein Zauberdoktor einem Kunden für die Anwendung der von ihm zubereiteten Medizin gegeben hatte, mit der Maschine abzuschreiben. Der Zeuge lehnte es ab, Mitbeteiligter an der Behandlung zu werden, indem er zu dem „Medizinmann“ sagte, er selbst verwende keine solchen Mittel mehr und er wolle sich vor Gott nicht schuldig machen, indem er andere dazu ermuntere, sie zu verwenden. Ein solches Vorgehen beweist echten Glauben und Gehorsam und wird von Gott bestimmt gesegnet.

Die eindeutige Antwort auf die Frage, ob Christen bei der Buschmedizin Heilung suchen sollten, ist also ein unmißverständliches Nein. Christen sind sich dessen bewußt, daß sie nicht am wahren Christentum festhalten und durch Anrufung eines anderen Gottes gleichzeitig eine Art Interkonfessionalismus betreiben können, selbst wenn sie ihrer Meinung nach dadurch von einem körperlichen Leiden geheilt werden könnten. Jesus Christus, der Sohn Gottes, sagte: „Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es finden“; ferner: „Niemand kann ein Sklave zweier Herren sein“ (Matth. 16:25, Menge; 6:24).

Wahre Christen wissen, daß sie vor allem Gott zu gefallen suchen sollten. Sie versuchen nicht, auf eine Weise geheilt zu werden (oder etwas zu bekommen), die in Gottes Augen gesetzlos wäre und sie veranlassen würde, ihre ausschließliche Ergebenheit gegenüber Gott aufzugeben. Sie erwarten zuversichtlich seine verheißene neue Ordnung, in der sie nicht nur für einige Jahre, sondern für immer geheilt werden.

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