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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1976
w76 1. 11. S. 671-672

Fragen von Lesern

● Ist die Einbalsamierung Jakobs als ein Vorbild für Christen anzusehen, oder welchem Zweck diente sie?

Es spricht nichts dafür, daß die Einbalsamierung Jakobs als ein Vorbild für wahre Anbeter dienen sollte. Sie scheint vielmehr im Vertrauen auf die Verheißung Gottes erfolgt zu sein, Abrahams Samen ein Land zu geben.

Als Jakob in Ägypten starb, ließ sein Sohn Joseph den Leichnam von ägyptischen Ärzten einbalsamieren (1. Mose 50:2, 3). Bei den alten Ägyptern war das Einbalsamieren ein üblicher Brauch. Sie taten es offensichtlich in dem Glauben, daß der Körper erhalten bleiben müsse, damit die Seele des Betreffenden schließlich wieder damit vereint werden könne. Natürlich glaubte weder Jakob noch Joseph an die heidnische Lehre von der Unsterblichkeit der Seele. Beide verstanden richtig, daß die Toten gemäß Gottes Vorkehrung in den Scheol, das allgemeine Grab der Menschheit, kommen, aus dem Gott sie zu gegebener Zeit wieder auferwecken wird (1. Mose 37:35; 42:38; Hebr. 11:21, 39, 40). Warum ließ denn Joseph dann Jakob einbalsamieren?

Jehova Gott hatte mit Abraham einen Bund geschlossen und ihm verheißen, seinem Samen oder seinen Nachkommen das Land Kanaan, das Verheißene Land, zu geben (1. Mose 15:16-21). Schon bevor jener Same das Land ererbte, wurden dort Abraham und Isaak in einer Familiengruft beigesetzt. Aber als Jakobs Tod nahte, lebten er und seine Familie in Ägypten. Hatte er seinen Glauben an Gottes Verheißung verloren, und war er zu der Ansicht gelangt, daß die Hebräer für immer in Ägypten bleiben würden? Nein. Er nahm Joseph das Versprechen ab, ihn bei seinen Vätern in Kanaan zu beerdigen. Jakob brachte somit seine Zuversicht zum Ausdruck, daß Gott jenes Land den Nachkommen Abrahams geben würde (1. Mose 49:29-33).

Um Jakobs Bitte zu erfüllen, mußte Joseph dafür sorgen, daß der Leichnam in das Land Kanaan gebracht wurde. Doch wenn nicht vorbeugende Maßnahmen ergriffen worden wären, wäre der Leichnam schon vor dem Ende der langen Reise in dem heißen Klima verwest. Aber dadurch, daß Joseph von den Einbalsamierungskünsten der Ägypter Gebrauch machte, konnte er den Leichnam seines Vaters vor der Verwesung schützen, bis er in dem Land beigesetzt wurde, das Jakobs Nachkommen ererben sollten (1. Mose 50:2, 3, 7-14).

Etwa fünfundfünfzig Jahre später bat Joseph selbst darum, daß seine Gebeine mitgenommen würden, wenn Gott die Israeliten schließlich aus Ägypten herausführen würde. Auf diese Weise bewies Joseph, daß auch er davon überzeugt war, daß Gott seine Verheißung, dem Samen Abrahams das Land zu geben, erfüllen würde. Dementsprechend wurde auch Joseph in Ägypten einbalsamiert, und beim Auszug aus Ägypten wurden seine Überreste mitgenommen (1. Mose 50:25, 26; Josua 24:32; Hebr. 11:22).

In späteren Generationen sahen die Hebräer die Beerdigung einer Person als eine wichtige Handlung an, doch es gibt keinen Beweis dafür, daß sie ihre Toten einbalsamierten (1. Kö. 2:31; 2. Kö. 13:21; Ps. 79:1-3; Jer. 16:4). Statt die ägyptischen Methoden zur Einbalsamierung anzuwenden, die eine wochenlange Behandlung des Leichnams erfordertena, beerdigten die Hebräer ihre Toten bald nach Eintritt des Todes, oft sogar noch am gleichen Tag (5. Mose 21:23; 1. Mose 50:2, 3).

Das war auch bei Jesus der Fall. Er wurde an dem Tag beerdigt, an dem er starb. Was geschah mit seinem Leichnam vor der Beerdigung? Wir lesen: „Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn mit Binden samt den Spezereien, so, wie es bei den Juden Sitte ist, ein Begräbnis vorzubereiten“ (Joh. 19:40). Und obwohl einige Jünger nach dem Sabbat zu seinem Grab gingen, um noch einige Spezereien aufzutragen, war dies gewiß kein Versuch, den Leichnam durch eine lange Behandlung mit mumifizierenden Stoffen einzubalsamieren, wie das in Ägypten getan wurde. Daß die ‘Vorbereitung des Begräbnisses’ Jesu nicht dem Zweck diente, den Leichnam vor der Verwesung zu schützen, zeigt das Beispiel des Lazarus. Obwohl sein Leichnam bestimmt so behandelt worden war, wie es die Sitte erforderte, waren seine Angehörigen davon überzeugt, daß der Leichnam am vierten Tag nach dem Tod bereits in Verwesung übergegangen war und roch (Joh. 11:39).

Die ersten Christen scheinen sich im allgemeinen an die jüdischen Begräbnissitten gehalten zu haben. Das bedeutete ein baldiges Begräbnis ohne besondere Einbalsamierung (Apg. 5:5-10; 9:37). Es gibt also kein Anzeichen dafür, daß Jakobs Nachkommen oder die ersten Christen die Einbalsamierung Jakobs oder Josephs als Vorbild betrachteten.

In den meisten Teilen der Welt werden die Toten heute gewöhnlich nicht einbalsamiert. In manchen Fällen mag es jedoch gesetzlich erforderlich sein, z. B., wenn der Leichnam erst nach mehreren Tagen beigesetzt wird oder wenn er über eine größere Entfernung transportiert werden muß. In den Vereinigten Staaten balsamieren Leichenbestatter normalerweise einen Leichnam ein, selbst wenn er gleich beerdigt oder eingeäschert wird. Wo dies jedoch nicht gesetzlich erforderlich ist, kann die Familie des Verstorbenen auf das Einbalsamieren verzichten, um unnötige Ausgaben zu vermeiden oder aus anderen persönlichen Gründen.

Die Einbalsamierung Jakobs und Josephs ist somit kein Vorbild, an das sich Christen halten müßten. Es ist aber beachtenswert, daß Gott in seinem Wort die Einbalsamierung nicht mißbilligt. Christen brauchen daher nicht zu befürchten, daß mit dem Leichnam etwas Unbiblisches geschieht, wenn die Umstände eine Einbalsamierung erfordern.

[Fußnote]

a Die Ägypter wandten über einen Zeitraum von mehreren Wochen besondere Drogen an und tränkten den Körper in Natron, so daß der Leichnam der Verwesung jahrelang, sogar jahrhundertelang widerstehen konnte.

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