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  • Weshalb sich wahre Christen weigern, das „wilde Tier“ anzubeten
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1977
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1977
w77 15. 1. S. 56-59

Weshalb sich wahre Christen weigern, das „wilde Tier“ anzubeten

KANNST du dir vorstellen, daß eine große Zahl Männer und Frauen aller Rassen und Nationen ein siebenköpfiges wildes Tier anbeten? Das scheint eine seltsame Frage zu sein. Und doch ist sie nicht dem Reich der Fabeln entnommen, sondern der Wirklichkeit. Das traurigste ist, daß es Menschen gibt, die Brutalität anwenden, um andere zu zwingen, das „wilde Tier“ anzubeten.

Dieses „wilde Tier“ sah der christliche Apostel Johannes im ersten Jahrhundert in einer Vision. Er beschrieb es mit folgenden Worten: „Ich sah aus dem Meer ein wildes Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen aufsteigen und auf seinen Hörnern zehn Diademe, aber auf seinen Köpfen lästerliche Namen. Das wilde Tier nun, das ich sah, war gleich einem Leoparden, aber seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul war wie das Maul eines Löwen. Und der Drache gab dem Tier seine Macht und seinen Thron und große Gewalt“ (Offb. 13:1, 2). Darüber, wie weit sich seine Gewalt erstreckte, lesen wir: „Es wurde ihm Gewalt gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Zunge und jede Nation. Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten“ (Offb. 13:7, 8).

Es besteht kein Zweifel daran, wer der „Drache“ ist. Ein Kapitel vorher erklärte der Apostel Johannes, daß „der große Drache — die Urschlange — ... Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt“ (Offb. 12:9). Doch was ist das „wilde Tier“, das seine Gewalt vom Teufel erhält?

DAS „WILDE TIER“ GEKENNZEICHNET

Im Laufe der Zeit haben sich viele Bibelgelehrte mit dieser Frage beschäftigt. Einer von ihnen, Charles John Ellicott, gab im neunzehnten Jahrhundert einen achtbändigen Kommentar zur gesamten Bibel heraus. In einer Kurzfassung von Ellicott’s Bible Commentary finden wir folgende Erklärung über das ‘wilde Tier, das aus dem Meer aufsteigt’:

„Das Meer stellt die große, ruhelose Masse der Menschheit dar. Die einzelnen Menschen bilden gleichsam die größeren und kleineren Wellen des großen Menschenmeeres, das von Trieben oder Leidenschaften bewegt wird. ... Das wilde Tier ist immer ein Bild der Reiche dieser Welt — d. h. der Reiche, die auf Leidenschaft oder Selbstsucht gegründet sind. Es sind ihrer sieben an Zahl, wie auch das Tier sieben Köpfe hat. Später lesen wir von sieben Bergen. Als Berge werden diese Weltmächte wegen ihrer Stärke und Stabilität bezeichnet; als Köpfe des wilden Tieres, weil sie, obwohl voneinander getrennt, vom Geist des Drachen inspiriert werden, vom Geist erbitterter Feindschaft gegen die Herrschaft des gerechten Königs. In [Offenbarung] 17:10 lesen wir, daß fünf gefallen waren, einer an der Macht war und der siebente noch nicht aufgestanden war. Das gibt uns den Schlüssel in die Hand. Der sechste Kopf ist die römische Weltmacht.“

Dieser Kommentar stützt sich auf Hinweise, die in der Bibel selbst zu finden sind. In der Bibel stellt das Meer oder die Wasser „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen“ dar (Offb. 17:15). Auch lesen wir: „Die Bösen sind wie das Meer, das aufgewühlt wird, wenn es sich nicht zu beruhigen vermag, dessen Wasser ständig Tang und Schlamm aufwühlen“ (Jes. 57:20). Was nun das Tier betrifft, das aus dem „Meer“ hervorkam, gibt uns das Bibelbuch Daniel nützliche Hinweise, die eine eindeutige Kennzeichnung ermöglichen. Dort finden wir eine Beschreibung von vier Tieren — einem Löwen, einem Bären, einem Leoparden und einem schrecklich aussehenden vierten Geschöpf. Diese vier Tiere wurden mit Königen oder Königreichen gleichgesetzt. Der Löwe stellte Babylon dar, der Bär Medo-Persien und der Leopard Griechenland (Dan. 7:2-7, 17, 18). Als der Apostel Johannes die Offenbarung schrieb, waren die Weltmächte Babylon, Medo-Persien und Griechenland bereits gefallen, genau wie vor ihnen die Großmächte Ägypten und Assyrien. Das „wilde Tier“ muß daher das große politische System darstellen, das durch seine aufeinanderfolgenden sieben Köpfe über die Menschheit geherrscht hat, angefangen mit der Weltmacht Ägypten.

Ein Ereignis im irdischen Leben Jesu Christi beweist, daß Satan tatsächlich hinter den tierisch herrschenden Mächten steht. Die Bibel berichtet: „Der Teufel [nahm Jesus] mit auf einen ungewöhnlich hohen Berg und zeigte ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit, und er sprach zu ihm: ,Alle diese Dinge will ich dir geben, wenn du niederfällst und mir einen Akt der Anbetung erweist‘“ (Matth. 4:8, 9). Da der Widersacher die „Königreiche der Welt“ in der Gewalt hat, konnte er sie Jesus Christus anbieten. Der Sohn Gottes stritt nicht ab, daß der Teufel in der Lage sei, ihm diese Reiche zu geben. Tatsächlich sagte Jesus später zu seinen Jüngern: „Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Joh. 12:31).

Aus der Offenbarung geht hervor, daß auf die Erdbewohner Druck ausgeübt würde, das vom Teufel gelenkte „wilde Tier“ anzubeten. Wir werden unterrichtet, daß alle Menschen unter Zwang gesetzt würden — „die Kleinen und die Großen und die Reichen und die Armen und die Freien und die Sklaven, daß man diesen an ihrer rechten Hand oder auf ihrer Stirn ein Kennzeichen anbringe und daß niemand kaufen oder verkaufen könne, ausgenommen jemand, der das Kennzeichen hat, den Namen des wilden Tieres oder die Zahl seines Namens“ (Offb. 13:16, 17).

Das „Kennzeichen“ des wilden Tieres sollte zeigen, daß diejenigen, die es haben, zum „wilden Tier“ gehören und es vollständig unterstützen. In Ellicott’s Bible Commentary heißt es, das Kennzeichen bedeute „gewiß die Anpassung an die Grundsätze dieser tyrannischen Weltmacht“.

Nun entsteht die Frage: Darf ein wahrer Christ dem „wilden Tier“ seine völlige Zustimmung geben? Nicht, wenn er Jehova Gott und dem Herrn Jesus Christus gegenüber loyal bleiben will. In Offenbarung 13:8 heißt es, daß der Name keines der Anbeter des wilden Tieres in des Lammes Buchrolle des Lebens geschrieben stehe.

DIE ERSTEN CHRISTEN WAREN STANDHAFT

Das Verhalten der ersten Christen gegenüber dem sechsten Kopf des „wilden Tieres“, der römischen Weltmacht, zeigt, daß sie fest an diese Worte glaubten. Natürlich waren diese Christen gegenüber den herrschenden Gewalten nicht respektlos. Sie erkannten an, daß das Römische Reich durch Gottes Zulassung existierte. Außerdem hatten die Regierungsbeamten ein gewisses Maß des von Gott gegebenen Gewissens und leisteten daher allen nützliche Dienste, auch den Christen. Einige dieser Dienste waren die Aufrechterhaltung einer Rechtsordnung, der Bau und Unterhalt von Straßen, der Schutz vor Verbrechen und Pöbelrotten und dergleichen. Mit gutem Gewissen zahlten die Christen daher Steuern und Abgaben. Niemals erhoben sie sich gegen die weltliche Obrigkeit. (Vergleiche Römer 13:1-7.)

Selbst Personen, die dem Christentum abschworen, als ihnen mit dem Tod gedroht wurde, gaben zu, daß sie gelehrt worden waren, ein vorbildliches Leben zu führen. In einem Brief an Kaiser Trajan schrieb Plinius der Jüngere:

„Andere, von einem Angeber namhaft gemacht sagten, ,sie seien Christen‘, bald aber leugneten sie es wieder: ,Sie seien es zwar gewesen, aber wieder davon abgestanden‘, einige: ,vor drei‘, andere ,vor mehreren‘, einer sogar: ,vor zwanzig Jahren‘. Alle haben deinem Bildnis und den Götterbildern ihre Verehrung erwiesen, ebenso auch den Christus gelästert. Sie versicherten aber, ihre ganze Verschuldung oder ihr Irrtum habe darin bestanden, daß sie an einem bestimmten Tage vor Tagesanbruch sich zu versammeln pflegten ... und sich durch einen Eid nicht zu einem Verbrechen, sondern dazu verpflichteten, keinen Diebstahl, keinen Raub, keinen Ehebruch zu begehen, kein gegebenes Wort zu brechen, kein anvertrautes Gut auf Verlangen abzuleugnen.“

Das Römische Reich hatte von diesen gesetzestreuen Menschen wirklich nichts zu befürchten. Trotzdem konnte schon allein das Bekenntnis, ein Christ zu sein, mit dem Tode bestraft werden. In seiner Antwort auf den Brief von Plinius schrieb Kaiser Trajan:

„Aufsuchen muß man sie nicht; werden sie aber angegeben und überwiesen, so sind sie zu bestrafen, jedoch so, daß wer da leugnet, ein Christ zu sein, und dies durch die Tat selbst beweist, d. h. dadurch, daß er unsere Götter anruft, obgleich er früher verdächtig gewesen ist, wegen seiner Reue Verzeihung erhalten soll“ (Des C. Plinius Cäcilius Secundus Briefe, übersetzt von Ernst Klußmann und Prof. Dr. Wilhelm Binder, 1915, S. 136—139).

Ja, nur eine kleine Geste entschied über Leben und Tod. In vielen Fällen hätten Christen ihr Leben retten können, wenn sie eine Prise Weihrauch auf einen Altar gestreut hätten, der vor dem Bildnis des Kaisers stand. Wahre Christen jedoch machten keine Kompromisse. Sie fügten sich nicht den Wünschen des sechsten Kopfes des „wilden Tieres“.

Viele Leute halten heute den Standpunkt wahrer Christen für unvernünftig. In dem Buch The Beginnings of the Christian Religion (Die Anfänge der christlichen Kirche) lesen wir:

„Der Akt des Kaiserkultes bestand darin, daß ein paar Körner Weihrauch oder ein paar Tropfen Wein auf einen Altar gesprengt wurden, der vor einem Bildnis des Kaisers stand. Vielleicht sehen wir wegen unseres großen zeitlichen Abstandes von der Situation in dem Akt nichts anderes, als es ... das Erheben der Hand zum Grüßen der Fahne oder eines hervorragenden Staatsmannes ist — ein Ausdruck der Höflichkeit, des Respekts und des Patriotismus. Vielleicht dachten die meisten Leute im ersten Jahrhundert genauso darüber, nicht aber die Christen. Sie sahen darin einen Akt religiöser Verehrung; sie meinten, daß sie dadurch den Kaiser als Gott anerkennen würden und Gott und Christus gegenüber illoyal wären, und weigerten sich, dies zu tun.“

Doch warum respektierte der sechste Kopf des „wilden Tieres“ das Gewissen der Christen nicht? Er hatte von ihnen nichts zu befürchten. Sie gehorchten dem Gebot ihres Herrn: „Zahlt ... Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Matth. 22:21). Der sechste Kopf des „wilden Tieres“ gab sich jedoch nicht damit zufrieden, das zu erhalten, was ihm rechtmäßig zustand. Er wollte auch das haben, was Gott zustand. In dem obenerwähnten Buch heißt es weiter:

„Da sie [die Christen] sich weigerten, wurden sie als politisch illoyal angesehen. Die Christen wurden deshalb verfolgt, weil sie als Staatsfeinde angesehen wurden, denn sie beteiligten sich nicht am Kaiserkult. Dieser Kult trug dazu bei, diese unterschiedlichen Elemente, aus denen sich das Römische Reich zusammensetzte, zu einer wirklichen Einheit zu verbinden.“

Man beachte, daß der Streitpunkt letzten Endes die politische Loyalität gegenüber dem Staat war — eine Loyalität, die den Staat vor Gott stellte und zur höchsten Gewalt machte. Der sechste Kopf des „wilden Tieres“ hatte nichts gegen die religiösen Bekenntnisse seiner Untertanen einzuwenden, solange diese den Cäsar verehrten. Aber er duldete nicht, daß jemand ausschließlich dem Schöpfer des Himmels und der Erde ergeben war. Somit maßte sich dieser sechste Kopf selbst die Stellung eines Gottes an und verlangte, als solcher anerkannt zu werden. Wahre Christen konnten diese Anmaßung einfach nicht unterstützen. Sie fühlten sich einer Autorität gegenüber verantwortlich, die der des Staates übergeordnet ist, nämlich der Autorität Gottes und Christi.

DIE ANBETUNG DES „WILDEN TIERES“ HEUTE

In der heutigen Zeit hat die christliche Gemeinschaft, die weltweit unter dem Namen Jehovas Zeugen bekannt ist, die gleichen Erfahrungen mit dem „wilden Tier“ gemacht wie die Christen des ersten Jahrhunderts. Nehmen wir zum Beispiel nur das afrikanische Land Malawi. Dort wird von allen Bürgern verlangt, Mitglied der einzigen politischen Partei des Landes, der „Malawi Congress Party“, zu werden. Eine Mitgliedskarte kostet nur 25 Cent. Sie bescheinigt ihrem Besitzer, daß er sich den Grundsätzen der herrschenden politischen Partei fügt, besonders dem Präsidenten auf Lebenszeit, Dr. H. Kamuzu Banda. Wie sollen die Bürger den Kauf einer „Parteikarte“ ansehen? In einem offiziellen Rundschreiben vom 27. August 1975 heißt es: „Das ist die eine Möglichkeit, wie wir als Volk dieses Landes unserem Führer auf Lebenszeit, dem Ngwazi [Dr. Banda], zeigen können, daß wir ihm für die Entwicklung Malawis dankbar sind.“ Die Weigerung, eine „Parteikarte“ zu kaufen, wird somit als Undank angesehen — als ein Akt der Illoyalität gegenüber dem Präsidenten auf Lebenszeit, Dr. Banda. Daß jemand, der sich weigert, eine „Parteikarte“ zu kaufen, durchaus ein gesetzestreuer Bürger sein kann, der wirklich seine Mitmenschen liebt, wird gar nicht in Betracht gezogen. In den Augen der Regierung von Malawi ist der Betreffende ein Verbrecher, der nicht den Schutz des Gesetzes verdient.

Infolgedessen sind Männer und Frauen, die sich um ihres Gewissens willen geweigert haben, „Parteikarten“ zu kaufen, schrecklich verfolgt worden. Vielen sind die Häuser angesteckt und ist ihre Habe gestohlen worden. Sie sind schwer geschlagen worden, oft sogar bis zur Bewußtlosigkeit. Man hat schreckliche Grausamkeiten an ihnen begangen, einige sind sexuell mißbraucht, andere getötet worden. Tausende sind in Konzentrationslager zusammengetrieben worden. Säuglinge sind ihren Müttern weggenommen worden und später wegen mangelnder Pflege gestorben.

Wahrscheinlich sind viele Personen der Ansicht, es sei bestimmt besser, die „Parteikarte“ zu kaufen und somit Schwierigkeiten zu vermeiden. Jehovas christliche Zeugen erwarten natürlich nicht, daß alle Menschen ihren Standpunkt verstehen, noch sind sie daran interessiert, ihr Gewissen anderen aufzuzwingen. Sie haben lediglich den Wunsch, ein anständiges Leben zu führen und die Möglichkeit zu haben, durch Wort und Tat ihr Interesse an ihren Mitmenschen zu beweisen, und die Freiheit zu haben, Gott ausschließlich ergeben zu sein.

Für Jehovas Zeugen ist das Verhältnis zu Gott und Christus wichtiger als alles andere. Würden sie den Eindruck erwecken, sie gäben ihre bedingungslose Unterstützung einer politischen Einrichtung, so würden sie gegen die Lehre der Bibel verstoßen, daß alle menschlichen Regierungssysteme durch Gottes Duldung nur so lange bestehen, bis er sie durch das Königreich in den Händen Jesu Christi ersetzen wird (Dan. 2:44; 7:13, 14). Jehovas Zeugen haben Gott und Christus uneingeschränkte Treue gelobt. Jede Handlung, die das Gegenteil anzeigt, wäre daher ein Akt der Illoyalität. Durch eine solche Handlung würde man Gott und Christus das vorenthalten, was ihnen rechtmäßig zusteht, und würde somit das „wilde Tier“ anbeten.

Außerdem stammen die Vorkehrungen zum Leben nicht vom Staat, sondern von Gott. Der christliche Apostel Paulus sagte den Männern von Lystra: „In den vergangenen Generationen ließ er [Gott] alle Nationen ihre eigenen Wege gehen, obwohl er sich allerdings nicht ohne Zeugnis gelassen hat, indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte“ (Apg. 14:16, 17).

Wenn daher die Möglichkeit, in den Genuß der Vorkehrungen Gottes zu gelangen, allein von einer Treuebekundung gegenüber der Regierungsgewalt abhängig gemacht wird (zum Beispiel durch obligatorische Mitgliedschaft in der herrschenden politischen Partei), dann macht sich der Staat dadurch, daß er sich selbst als den Quell alles Guten darstellt, selbst zu einem Gott. Wer die Politik des Staates diesbezüglich freiwillig oder gezwungenermaßen unterstützt, wird zu einem Anbeter des „wilden Tieres“. Er gibt seine Zustimmung dazu, daß das wilde Tier den wahren Gott mißachtet, und auch zu all den Grausamkeiten, die es gegen diejenigen begeht, die Gott ausschließlich ergeben sind.

Die Antwort auf die Frage, weshalb wahre Christen das „wilde Tier“ nicht anbeten können und wollen, ist daher sehr einfach. Dem wilden Tier steht diese Anbetung nicht zu. Ganz gleich, wie unbedeutend die verlangte Handlung erscheinen mag, würde ein Christ sich dadurch Gott und Christus gegenüber als illoyal erweisen. Wahre Christen werden statt dessen an ihrer unverbrüchlichen Ergebenheit gegenüber dem Lebengeber und dem Königreich seines Sohnes festhalten.

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