Fragen von Lesern
● Ist es angebracht, Gebete, die in der Öffentlichkeit gesprochen werden, auf Tonband aufzunehmen?
Einige Christen ziehen es vor, dies nicht zu tun. Doch die Bibel spricht sich nicht dagegen aus, ein Gebet schriftlich oder auf irgendeine andere Art festzuhalten (2. Chron. 33:18).
Jemand mag das Programm einer christlichen Zusammenkunft auf Tonband aufnehmen wollen, damit er es sich später wieder anhören oder es anderen, die nicht anwesend sein konnten, vorspielen kann. Manche Christen beginnen mit der Aufnahme nach dem Anfangsgebet und halten das Gerät vor dem Schlußgebet an.
Sie mögen sich sagen, daß ein Gebet im Grunde genommen kein Mittel zur Unterweisung anderer ist. Man betrachtet es vielmehr als eine an Gott gerichtete persönliche Erklärung, wenngleich andere zuhören und zustimmen mögen, indem sie „Amen“ sagen. Des weiteren weiß jemand, der eine Tonbandaufnahme von einer Zusammenkunft gemacht und das Gebet mit aufgenommen hat, daß er beim späteren Abhören nicht „Amen“ sagen sollte, als ob das Tonband ein Gebetsrad wäre, das sozusagen jedesmal, wenn es abgespielt wird, ein Gebet „zum Himmel sendet“.
Interessanterweise sind in der Bibel viele Gebete aufgezeichnet (1. Mose 24:10-14; Matth. 26:36-39; Joh. 11:41, 42; 17:1-26; Apg. 4:23-30). Wenn wir diese Gebete lesen, kommen wir nicht auf den Gedanken, wir müßten dazu „Amen“ sagen (Röm. 8:26, 27).
Natürlich sind diese Gebete ein Teil der Bibel; sie befinden sich darin, weil Gott sie in sein geschriebenes Wort aufnehmen lassen wollte (2. Tim. 3:16). Und manche Personen mögen auf ein Gebet, das auf Tonband festgehalten wurde, anders reagieren als auf ein Gebet in der Bibel. Sofern nicht darum gebeten worden ist, keine Tonbandaufnahme zu machen, kann jeder Christ folglich selbst entscheiden, ob er die Gebete aufnehmen möchte, wenn er in einer christlichen Zusammenkunft das Programm auf Tonband festhält. Vom biblischen Standpunkt aus ist nichts dagegen einzuwenden.