Fragen von Lesern
● Darf ein Christ schmerzstillende Mittel nehmen, wenn man bedenkt, daß Jesus bei seiner Hinrichtung Wein mit einem schmerzstillenden Mittel ablehnte?
Dagegen ist an sich nichts einzuwenden. Jesus nahm offensichtlich aus einem besonderen Grund davon Abstand.
Kurz bevor Jesus an den Stamm genagelt wurde wies er ein Getränk zurück, das Matthäus als „Wein mit Galle vermischt“ und Markus als „mit Myrrhe gewürzten Wein“ bezeichnet (Matth. 27:34; Mark. 15:23). In einem Kommentar dazu heißt es: „Die Myrrhe verlieh dem sauren Wein einen besseren Geschmack und hatte wie die bittere Galle eine narkotisierende und abstumpfende Wirkung. Das Getränk, das Jesus versuchte und zurückwies, mag beide Bestandteile aufgewiesen haben.“
Jesus erreichte damals den Höhepunkt seines Weges der Lauterkeit (Röm. 5:18, 19). Er wollte verständlicherweise nicht abgestumpft sein oder narkotisiert werden. Er hatte zu seinem Vater gebetet, er sei bereit, alles, was auf ihn zukomme, auf sich zu nehmen. Somit mußte und sollte Jesus zu jeder Zeit bei vollem Bewußtsein sein (Matth. 26:39; Joh. 10:17, 18). Christus Jesus sollte sich dessen, was er tat, voll bewußt sein, um seine Lauterkeit bewahren und bis zum Ende treu bleiben zu können.
Wie verhält es sich aber mit einem Christen, der ein schmerzstillendes Mittel nimmt, wenn er unter Schmerzen leidet oder sich einer Operation unterzieht? Die Bibel zeigt, daß es richtig sei, einem Sterbenden ein berauschendes Getränk zu geben, um ihm zu helfen sein Leid oder vielleicht seinen Schmerz zu vergessen (Spr. 31:6). Die Bibel verurteilt zwar zu Recht jemand der sich mit Alkohol (einer Droge) betrinkt, doch das schließt nicht die Anwendung einer Droge als schmerzstillendes Mittel aus. Wenn ein solches Mittel vom Arzt verordnet wird, kann es einem guten Zweck dienen. Doch der Patient sollte berücksichtigen, daß er von dem schmerzstillenden Mittel abhängig werden könnte.