Fragen von Lesern
● Ist Jesus nur für gesalbte Christen der „Mittler“?
Der Ausdruck „Mittler“ kommt in den Christlichen Griechischen Schriften nur sechsmal vor und wird in der Bibel stets in Verbindung mit einem feierlichen Bund gebraucht.
Moses war der „Mittler“ des Gesetzesbundes, der zwischen Gott und dem Volk Israel geschlossen wurde (Gal. 3:19, 20). Christus ist der „Mittler eines neuen Bundes“ zwischen Jehova und dem geistigen Israel, dem „Israel Gottes“, dessen Glieder im Himmel mit Jesus als Könige und Priester dienen werden (Hebr. 8:6; 9:15; 12:24; Gal. 6:16). Zu einer Zeit, da Gott diejenigen auswählte, die in den neuen Bund aufgenommen werden sollten, schrieb der Apostel Paulus, daß Christus der e i n e „Mittler zwischen Gott und Menschen“ ist (1. Tim. 2:5). Paulus gebrauchte hier logischerweise das Wort „Mittler“ so, wie er es in den fünf anderen Fällen vor der Niederschrift der Worte aus 1. Timotheus 2:5 gebrauchte, die sich auf diejenigen beziehen, die damals in den neuen Bund aufgenommen wurden, dessen „Mittler“ Christus ist. Somit ist Jesus in diesem streng biblischen Sinne nur für gesalbte Christen der „Mittler“.
Der neue Bund wird mit der Verherrlichung des Überrestes enden, der heute in diesem durch Christus vermittelten Bund steht. Die aus „anderen Schafen“ bestehende „große Volksmenge“, die heute gebildet wird, steht nicht in dem neuen Bund. Dadurch, daß sie aber mit der „kleinen Herde“ — mit denen, die noch in diesem Bund stehen — verbunden ist, fließen ihr die Segnungen aus dem neuen Bund zu. Jesus Christus wird während der Tausendjahrherrschaft ihr König Hoherpriester und Richter sein. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten siehe das Buch Aid to Bible Understanding, Seite 1129 und 1130 unter „Mediator“; das Buch Gottes „ewiger Vorsatz“ jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht, Seite 159, Abs. 10 sowie die Zeitschrift Der Wachtturm vom 1. April 1966, Seite 201—219; vom 15. Februar 1973, Seite 108—110 unter „Den Weg zu einem neuen Bund weisen“ und vom 1. April 1974, Seite 195, 196 unter „Der neue Bund“.
● Wer sind die „Loyalgesinnten“, zu denen Jehova gemäß Psalm 89:19 in einer Vision sprach?
Eine Betrachtung von Psalm 89 ergibt, daß in diesem Psalm das Thema Königreichsbund behandelt wird. Die Verse 19, 20 und 29 lauten: „Damals redetest du in einer Vision zu deinen Loyalgesinnten, und du sprachst dann: ‚Hilfe habe ich auf einen Mächtigen gelegt; ich habe einen Auserwählten aus den Reihen des Volkes erhöht. Ich habe David, meinen Knecht, gefunden; mit meinem heiligen Öl habe ich ihn gesalbt ... Und ich werde seinen Samen gewißlich für immer einsetzen und seinen Thron gleich den Tagen des Himmels.‘“
Aus dem Bericht in 1. Chronika 17 geht hervor, daß die Verheißung auf eine nie endende Herrscherlinie aus dem Hause Davids dem Propheten Nathan in einer Vision gegeben wurde. In 1. Chronika 17:15 lesen wir: „Gemäß all diesen Worten und gemäß dieser ganzen Vision, so redete Nathan zu David.“ Die „Loyalgesinnten“ sind somit Nathan und David, da David durch Nathan von der göttlichen Offenbarung erfuhr.