Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Ist die Ehe eine Sünde?
● Als Walter Imbiorski, ehemaliger katholischer Priester, vor einiger Zeit in Chicago starb, weigerten sich kirchliche Amtsträger, eine Totenmesse für ihn zu lesen. Was war der Grund für diese Weigerung? Worin bestand seine „Sünde“? Im „National Catholic Reporter“ hieß es: „1975 war er aus dem Priesteramt ausgeschieden und hatte geheiratet.“
Gott ist der Gründer der Ehe (1. Mose 2:18-25). Daher werden in seinem Wort Personen, die „verbieten zu heiraten“, als solche bezeichnet, die ‘vom Glauben abgefallen’ sind und „irreführenden Geistern und Dämonenlehren Gehör geben [und] ... heuchlerische Lügen vortragen“, wie es die katholische „Jerusalemer Bibel“ ausdrückt (1. Tim. 4:1-3). Wie unangebracht ist es also, die Ehe zu mißbilligen, eine Einrichtung, die in Gottes Augen rechtmäßig ist!
Warum die zunehmende Rücksichtslosigkeit?
● Vielerorts bezeichnet man die zunehmende Rücksichtslosigkeit als „epidemisch“. Die Zeitschrift „U.S. News & World Report“ bemerkt dazu: „In Läden, in Büros, sogar im Weißen Haus scheint die übliche Höflichkeit aus der Mode gekommen zu sein.“ In Texas meinte jemand: „Es ist schon so weit gekommen, daß ich gar nicht mehr wüßte, was ich denken sollte, wenn die Leute nicht rücksichtslos wären.“ J. Ponder, ein verantwortlicher Mitarbeiter eines Krankenhauses in Los Angeles, in dem Belastungsuntersuchungen vorgenommen werden, gibt zu, daß „im Laufe der letzten 5 bis 10 Jahre die Höflichkeit deutlich nachgelassen hat“. Er sagt, die Leute seien „egozentrischer geworden. Sie fragen: ,Was kann ich bekommen?‘ statt: ,Was kann ich geben?‘“
Ein Gebiet, auf dem man für seine Rücksichtslosigkeit teuer bezahlen muß, ist der Straßenverkehr. Professor J. Freedman von der New Yorker Columbia-Universität sagte: „Viele Leute fahren unglaublich rücksichtslos ... Die Landstraßen sind beinahe ein Schlachtfeld.“ Im „Monatsbrief“ der Königlichen Bank von Kanada wird von „dem erbarmungslosen Gemetzel auf den Straßen“ des Landes gesagt, es sei „ein weiterer deutlicher Beweis für die Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber dem Menschen“. Weiter heißt es darin: „Der Kern des Problems ist Unhöflichkeit. Höflichkeit, Rücksichtnahme, Nachsicht, Geduld und die Achtung vor den Menschenrechten — was eine Zivilisation ausmachen sollte — fehlen beschämenderweise.“
Auf die Frage, warum die Unhöflichkeit so gewaltig zunimmt, antwortete der Psychologe Freedman: „Wir wissen es wirklich nicht.“ Doch vor langer Zeit wurde in Gottes prophetischem Wort vorausgesagt, daß dies ein Anzeichen der „letzten Tage“ sein werde. Es heißt darin: „Denn die Menschen werden eigenliebig sein, ... anmaßend, hochmütig, ... undankbar, ... ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, ... ohne Selbstbeherrschung, brutal“ (2. Tim. 3:1-4).
Einigkeit innerhalb der Uneinigkeit?
● Der Präsident der Amerikanischen Lutherischen Kirche, der Geistliche David Preus, hat die Ansicht geäußert, Einigkeit unter Christen sei nicht nötig. Um zu zeigen, daß die Bibel seine Auffassung stütze, verwies er darauf, daß die Sadduzäer, Pharisäer und Schriftgelehrten voneinander abweichende Lehren vertreten hätten, und erklärte: „Jede Gruppe unterschied sich von der anderen, aber die Einheit der Familie blieb gewahrt.“
Das wahre Christentum ist jedoch nicht einfach eine Sache der Familieneinheit, denn sogar Atheisten können unter sich einig sein. Gerade das Beispiel der Sadduzäer, Pharisäer und Schriftgelehrten läßt dies deutlich erkennen; es zeigt, daß Uneinigkeit alles andere als wünschenswert ist. Jesus sagte nämlich zu ihnen: „Wie kommt es, daß auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen übertretet? ... ihr [habt] das Wort Gottes um eurer Überlieferung willen ungültig gemacht.“ Somit verwarf Jesus ihre Form der Anbetung. Er sagte: „Vergeblich bringen sie [Gott] ... fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren“ (Matth. 15:3-9).
Wie der Apostel Paulus deutlich zeigte, sollten wahre Christen ‘alle übereinstimmend reden und keine Spaltungen unter sich’ haben (1. Kor. 1:10).