Das Leben, für das du dich entscheiden kannst
ES GIBT ein anderes Leben, für das du dich jetzt entscheiden kannst. Dieses Leben vergeht nicht wie eine Blume am Ende des Frühlings oder wie das Gras am Ende des Sommers. Es ist nicht voller Leid und Enttäuschung. Auch wird man in diesem Leben kein Verbrechen und keine Kriminalität, keinen Krieg und keine Hungersnot, keine Krankheit und keinen Tod mehr kennen. Es wird nicht von kurzer Dauer sein, sondern endlos. Man wird dann keine Probleme mehr haben, sondern unvorstellbare Freuden erleben. Es ist das Leben, das Jehova ursprünglich für den Menschen vorgesehen hatte.
Und was für ein Leben ist das? Wollte Gott, daß der Mensch in himmlischer Seligkeit, auf einer Wolke schwebend, die Saiten einer Harfe zupfend, bis in alle Ewigkeit im Weltall umherfliegen sollte? Nein. Gottes Vorsatz war es nicht, daß der Mensch ein solch nutzloses Dasein führt, wie sich müßige Träumer das himmlische Leben vorstellen. Um genau wissen zu können, für was für ein Leben wir uns jetzt entscheiden können, müssen wir uns an Gottes Wort wenden und herauszufinden suchen, warum er den Mann und die Frau erschaffen hat.
Dem ersten Menschenpaar wurde ein Gebot gegeben, das sich nicht auf den Himmel, sondern auf die Erde bezog. Gott sagte: „Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt.“ Sich die Erde zu unterwerfen bedeutet, sich um sie zu kümmern, nicht, sie zu verderben. Der Auftrag, den der Mensch von Gott erhielt, bestätigt dies: „Jehova Gott nahm dann den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und ihn pflege“ (1. Mose 1:28; 2:15).
Gottes Vorsatz bestand darin, daß sich die Menschheitsfamilie, wenn sie wachsen und der Garten Eden zu klein werden würde, über die Grenzen des Paradieses hinaus ausbreiten sollte. Die Nachkommen hätten dann von den vollkommenen Pflanzen des Gartens Eden Samen und Ableger mitnehmen und in neuen Gebieten pflanzen und den Boden genauso bearbeiten können, wie dies die ersten Menschen im Garten Eden taten. Während sich die Menschheit auf diese Weise über die ganze Erde ausgebreitet hätte, hätte sie sich die Erde unterworfen und sie in ein Paradies umgewandelt. Die ganze Erde wäre dann wie der Garten Eden geworden.
In diesem erdenweiten Paradies sollte der Mensch zu den Tieren ein zutrauliches Verhältnis haben und liebevoll über sie herrschen. Das sollte er nicht mit der Schutzgabel und der Bogenpeitsche eines Tierbändigers tun, auch nicht durch vergitterte Käfige eines Zoos und durch die tödlichen Waffen moderner Nimrode. Nein, die gehorsame Menschheit sollte für immer eine liebevolle Herrschaft über die Tiere ausüben.
Doch dieses von Liebe erfüllte Verhältnis dauerte nicht an. Die Sünde zerstörte die friedliche Atmosphäre im Garten Eden. Jehova hatte dem Menschen folgendes geboten: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mose 2:16, 17). Das erste Menschenpaar gehorchte diesem Gebot nicht, sondern aß von der Frucht des Baumes. So brachte es über sich und seine Nachkommen den Tod. Jehova sagte zu dem Mann:
„Der Erdboden [ist] deinetwegen verflucht. In Mühsal wirst du seinen Ertrag essen alle Tage deines Lebens. Und Dornen und Disteln wird er dir wachsen lassen, und du sollst die Pflanzen des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren“ (1. Mose 3:17-19).
Jehova Gott hatte der Menschheit einen vollkommenen Anfang gegeben. Es lag also nicht an ihm, daß sich ihr Zustand immer mehr verschlimmerte. „Der FELS [Jehova], vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es keine Ungerechtigkeit gibt; gerecht und gerade ist er. Sie haben ihrerseits verderblich gehandelt; sie sind nicht seine Kinder, ihre eigene Fehlerhaftigkeit ist es, eine verkehrte und verdrehte Generation!“ (5. Mose 32:4, 5). In Prediger 7:29 finden wir einen ähnlichen Gedanken: „Der wahre Gott [hat] den Menschen rechtschaffen gemacht ..., sie selbst aber haben viele Pläne ausgesucht.“ Nach der Übersetzung von Dr. Hermann Menge lautet der zweite Teil dieses Verses folgendermaßen: „Sie selbst aber suchen viele verwerfliche Künste.“
Heute handelt der Mensch immer noch verwerflich, ja verwerflicher denn je. Durch sein rücksichtsloses Ausbeuten der Pflanzen- und Tierwelt, seine Verschmutzung der Umwelt und seinen Mißbrauch der Vorräte der Erde ist er nun dabei, die Erde als bewohnbaren Planeten zu verderben. Jehova wird diesem Einhalt gebieten, denn er wird die „verderben, die die Erde verderben“ (Offb. 11:18).
JEHOVAS VORSATZ WIRD SCHLIESSLICH VERWIRKLICHT WERDEN
Jehova will, daß die Erde für immer bestehenbleibt: „Sie wird auf unabsehbare Zeit oder für immer nicht zum Wanken gebracht werden.“ Die Erde wird auch für immer bewohnt sein: „Denn dies ist, was Jehova gesprochen hat, der Schöpfer der Himmel, Er, der wahre Gott, der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, Er, der ihr festen Bestand gab, der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde: ,Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen‘“ (Ps. 104:5; Jes. 45:18).
Jehovas ursprünglicher Vorsatz bestand darin, daß die Erde ein Paradies werden und mit gottergebenen Menschen gefüllt werden sollte, die sie pflegen, sich um die Pflanzen und Tiere kümmern und die Umwelt rein erhalten würden. Er hat seinen Vorsatz nicht geändert, und er gibt uns die Zusicherung, daß dieser Vorsatz schließlich verwirklicht werden wird (Jes. 55:11).