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  • Was uns hilft, ‘uns als Geringere zu benehmen’
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 1. 9. S. 21-25

Was uns hilft, ‘uns als Geringere zu benehmen’

1. Welcher biblische Aufschluß den wir bereits betrachtet haben, kann uns helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’?

WAS wird uns helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’? Gewiß sollten uns die im vorangegangenen Artikel erwähnten Personen, die dies nicht taten, und die schlimmen Folgen, die sich für sie daraus ergaben, als warnende Beispiele dienen. Sicher möchten wir nicht von dem Weg, der zu ewigem Leben führt, abkommen. Statt dessen sollten uns die in der Bibel erwähnten vortrefflichen Beispiele derer, die ‘sich als Geringere benahmen’ und dafür belohnt wurden, anspornen, sie nachzuahmen.

2, 3. (a) Inwiefern kann uns ein gutes Verhältnis zu Jehova helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’? (b) Wieso kann Demut eine Hilfe für uns sein?

2 Eine der größten Hilfen in dieser Hinsicht besteht — auch wenn einige von uns nicht sogleich daran denken mögen — darin, daß wir ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott haben und ihm völlig vertrauen. Dann werden wir nicht übermäßig darum besorgt sein, daß wir zu kurz kommen, herabgesetzt oder vernachlässigt werden könnten. Ja, wir sollten ‘mit unserem ganzen Herzen auf Jehova vertrauen und uns nicht auf unseren eigenen Verstand stützen. Wenn wir ihn auf all unseren Wegen beachten, wird er unseren Pfad zum Besten lenken’ (Spr. 3:5, 6). Dann können wir auch die Zuversicht haben, daß ‘er alle seine Werke zu unserem Guten mitwirken läßt’ (Röm. 8:28).

3 ‘Sich als ein Geringerer zu benehmen’ erfordert auch Demut. Und warum sollten wir nicht demütig sein wollen? Die Bibel sagt uns: „Besser ist es, im Geiste niedrig zu sein mit den Sanftmütigen, als Beute zu teilen mit den Selbsterhöhten.“ Durch Stolz bringt man sich zwangsläufig selbst zu Fall: „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln.“ Überdies führt Stolz dazu, daß uns Gott widersteht, denn wir lesen: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber verleiht er unverdiente Güte.“ Der Apostel Petrus betonte den gleichen Punkt wie der Jünger Jakobus, indem er sagte: „Ihr alle ... gürtet euch mit Demut gegeneinander.“ Ja, wir sollten ‘uns als Geringere benehmen’, „denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (Spr. 16:18, 19; Jak. 4:6; 1. Petr. 5:5; vergleiche Römer 12:16).

DER GRUNDSATZ DER LEITUNG DURCH EIN HAUPT

4, 5. (a) Inwiefern kann es eine Hilfe sein, wenn wir den Grundsatz der Leitung durch ein Haupt verstehen und schätzen? (b) Wie läßt sich das veranschaulichen?

4 Eine weitere Hilfe besteht darin, daß wir den Grundsatz der Leitung durch ein Haupt verstehen und schätzen. Wenn eine Arbeit zu verrichten ist, die mehr als eine Person erfordert, wird jemand benötigt, der die Führung übernimmt und verbindliche Entscheidungen trifft, denn sonst entsteht Verwirrung, oder man arbeitet gegeneinander. Mit anderen Worten: Organisation ist nötig. Eine aus mehreren Personen bestehende Organisation läßt sich mit dem menschlichen Leib vergleichen. So viele und verschiedene Glieder unser Körper auch hat, sie werden alle von dem einen Haupt aus gesteuert. Einige Glieder mögen ohne weiteres auffallender oder wichtiger sein als andere, doch wie der Apostel deutlich zeigt, kann kein Glied zu dem anderen sagen: „Ich benötige dich nicht.“ Alle werden benötigt. Sollten wir nicht, wenn wir dieses Beispiel beachten, damit zufrieden sein, einen Anteil am Erreichen des Ziels der Organisation zu haben? (1. Kor. 12:21).

5 Wie wichtig es ist, den Grundsatz der Leitung durch ein Haupt anzuerkennen, läßt sich auch gut durch ein Orchester veranschaulichen. Ein großes Sinfonieorchester besteht vielleicht aus 100 talentierten Musikern, und dennoch muß sich jeder von ihnen ‘als ein Geringerer benehmen’. Das trifft selbst auf den Dirigenten zu, denn er ist verpflichtet, das Stück so zu interpretieren, wie es der Komponist beabsichtigte. Und alle Mitglieder des Orchesters müssen sich nach dem Dirigenten richten, da sie ihm gegenüber ‘Geringere sind’. Außerdem sitzt in jedem Teil des Orchesters, in dem mehr als ein Musiker ein bestimmtes Instrument spielt, ein Musiker auf dem „ersten Stuhl“, und die übrigen müssen sich so genau wie möglich nach ihm ausrichten. Für die ersten Violinen ist zum Beispiel der Konzertmeister maßgebend. Nur durch eine solche Anordnung läßt sich schöne, harmonische Musik machen. Ja, den Grundsatz der Leitung durch ein Haupt zu verstehen und zu schätzen hilft uns, ‘uns als Geringere zu benehmen’.

DER GEIST EINES GESUNDEN SINNES UND GOTTES HEILIGER GEIST

6, 7. Auf welche Weise kann der Geist eines gesunden Sinnes uns eine Hilfe sein, ‘uns als Geringere zu benehmen’?

6 Den Geist eines gesunden Sinnes zu haben wird uns in dieser Hinsicht ebenfalls eine Hilfe sein. Der Apostel Paulus gibt uns den Rat: „Durch die unverdiente Güte, die mir verliehen worden ist, sage ich einem jeden, der sich unter euch befindet, nicht höher von sich zu denken, als zu denken nötig ist, sondern so zu denken, daß er gesunden Sinnes sei, jeder, wie Gott ihm ein Maß des Glaubens zugeteilt hat“ (Röm. 12:3). Wenn wir eine ehrliche Selbstprüfung vornehmen und unseren Blick nicht durch Stolz oder Eigennutz trüben lassen, können wir viele Gründe finden, ‘uns als Geringere zu benehmen’. Wieso?

7 Wir alle wissen über uns selbst viel besser Bescheid als über andere. Daher sollten wir auch besser als andere wissen, wie weit wir von dem entfernt sind, was wir sein und tun sollten. Paulus klagte: „Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse“ (Röm. 7:15, Einheitsübersetzung). Als Christen sind wir außerdem verpflichtet, andere nicht zu streng zu beurteilen, sondern ihre Unvollkommenheit zu berücksichtigen und Nachsicht zu üben. Zweifellos sind wir uns unserer eigenen Schwächen bewußt und wissen es auch, wenn wir uns von einem falschen Beweggrund haben leiten lassen. Allein schon deshalb sollten wir uns gegenüber anderen bereitwillig ‘als Geringere benehmen’. Es besteht kein Zweifel darüber, daß der Geist eines gesunden Sinnes uns dabei helfen wird (2. Tim. 1:7).

8. Inwiefern kann es uns eine Hilfe sein, ‘uns als Geringere zu benehmen’, wenn wir die Macht des heiligen Geistes Gottes erkennen?

8 Die Macht des heiligen Geistes Gottes zu erkennen wird uns ebenfalls helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’. Nicht menschliche Talente und Fertigkeiten spielen in Jehovas Organisation die wichtigste Rolle, sondern Gottes heiliger Geist (Sach. 4:6). Der heilige Geist befähigte die ersten Christen, einen so wirkungsvollen Dienst zu verrichten, daß ihre Feinde erklärten, sie hätten „die bewohnte Erde aufgewiegelt“ (Apg. 17:6). Dem Geist Gottes war es auch zuzuschreiben, daß sie ihren religiösen Gegnern mit großem Freimut gegenübertreten konnten, wiewohl sie, menschlich gesehen, ungelehrte und gewöhnliche Leute waren (Apg. 4:13, 29-31). Anzuerkennen, daß alle unsere Brüder Gottes heiligen Geist haben, wird uns helfen, uns ihnen gegenüber ‘als Geringere zu benehmen’, obgleich wir, vom weltlichen Standpunkt aus betrachtet, größere Fähigkeiten haben mögen als sie. Das sollte es uns erleichtern, den Rat zu befolgen: „In Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor“ (Röm. 12:10).

9. Wie sollte es sich auf uns auswirken, wenn wir die Bedeutung des Königreiches Jehovas erkennen?

9 Erkennen wir, welche Bedeutung dem Königreich Jehovas zukommt? Wenn ja, so werden wir bereit sein, die Interessen des Königreiches in unserem Leben an die erste Stelle zu setzen. Auch das wird uns helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’. Wieso kann man das sagen? Wenn wir verstehen, daß nicht wir das wichtigste sind, sondern das Königreichswerk, an dem wir uns alle beteiligen, dann macht es uns nichts aus, bei einem Dienstvorrecht übersehen zu werden, das wir uns vielleicht gewünscht haben. Wir sollten nicht uns, sondern das Werk Gottes als wichtig betrachten. Schließlich gibt es bei jeder Zusammenkunft der Versammlung und auf Kreis- und Bezirkskongressen nur eine bestimmte Anzahl Programmpunkte. Die meisten von uns können also nicht am Programm beteiligt sein. Trifft dies auf uns zu, so sollten wir die Brüder, die ein Vorrecht haben, nicht beneiden, sondern uns mit ihnen freuen. Mögen wir dieselbe Gesinnung haben wie der Psalmist, der sagte: „Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend anderswo. Ich habe eher gewählt, im Hause meines Gottes an der Schwelle zu stehen, als umherzugehen in den Zelten der Bosheit.“ Ja, es ist weit besser, „ein Geringerer“ in Jehovas Organisation zu sein als „ein Größerer“ in der zum Untergang verurteilten Organisation Satans (Ps. 84:10).

PRAKTISCHE WEISHEIT

10. Welche peinliche Situation kann uns erspart bleiben, wenn wir ‘uns als Geringere benehmen’?

10 Die Bibel hat viel über praktische Weisheit zu sagen. Sie spricht zum Beispiel davon, daß es weise ist, scharfe Werkzeuge zu benutzen, damit man sich nicht unnötigerweise anstrengen muß (Pred. 10:10). Gottes Wort erteilt uns auch praktischen Rat darüber, wie wir ‘uns als Geringere benehmen’ können. Jesus zeigte das gemäß Lukas 14:8-11, indem er sagte: „Wenn du von jemandem zu einem Hochzeitsfest eingeladen bist, so lege dich nicht an dem hervorragendsten Platz nieder. Vielleicht mag ein Vornehmerer als du zur gleichen Zeit von ihm eingeladen worden sein, und der dich und ihn eingeladen hat, wird kommen und zu dir sagen: ,Laß diesen den Platz haben.‘ Und dann wirst du beschämt davongehen, um den untersten Platz einzunehmen. Wenn du aber eingeladen bist, so geh und lege dich auf den untersten Platz, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sage: ,Freund, rücke höher hinauf.‘ Dann wirst du vor allen Mitgästen geehrt sein. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“

11. (a) Wieso trägt es zu einem guten Verhältnis zu anderen bei, wenn wir ‘uns als Geringere benehmen’? (b) In welcher anderen Hinsicht ist diese Gesinnung eine Hilfe?

11 Das Bemühen, zu anderen ein gutes Verhältnis zu haben, kann ohne weiteres als praktische Weisheit bezeichnet werden. Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, besteht darin, daß man ‘sich als ein Geringerer benimmt’. Es entspricht der Wesensart des Menschen, um seine Ehre besorgt zu sein. Wenn wir daher ehrgeizig sind oder darauf bedacht sind, andere zu übertreffen, rufen wir bei ihnen ein unangenehmes Gefühl hervor. ‘Benehmen wir uns aber als Geringere’, so bedrohen wir nicht ihre Stellung und tragen nicht dazu bei, daß sie sich unsicher fühlen oder geringer vorkommen. Wir drängen sie nicht in die Defensive. Deshalb werden sie uns um so eher mit Freundlichkeit und Zuneigung begegnen. ‘Uns als Geringere zu benehmen’ wird uns auch davor bewahren, mit anderen zu rivalisieren und uns dabei zu übernehmen. Es wird uns davon abhalten, etwas zu wagen, was über unsere Fähigkeiten oder Kräfte hinausgeht; wir werden uns also nicht zuviel zumuten. Jesus drückte es noch besser aus, als er sagte, es sei weise, die Kosten zu berechnen. Außerdem wird praktische Weisheit uns davon zurückhalten, mehr zu versprechen, als wir halten können (Luk. 14:28).

12. Inwiefern ist es uns in der Familie eine Hilfe, wenn wir ‘uns als Geringere benehmen’?

12 Praktische Weisheit, die uns veranlaßt, ‘uns als Geringere zu benehmen’, ist auch in der Familie am Platz. Eine weise Frau ist zum Beispiel damit zufrieden, ihrem Mann als sein Gegenstück untertan zu sein, da sie weiß, daß dies zum Frieden in der Familie beiträgt und dem Glück förderlich ist. Ihre Bereitwilligkeit, diese Rolle zu spielen, trägt ihr die Zuneigung und Liebe ihres Mannes ein und weckt bei ihm den Wunsch, etwas für sie zu tun. Und was könnte eine Frau glücklicher machen, als daß ihr Mann ihr so sehr zugetan ist, daß er ihr gegenüber stets in Wort und Tat seine Dankbarkeit und Zuneigung zum Ausdruck bringt? Aber auch ein Mann, der einsieht, daß seine Frau ihm in einer gewissen Beziehung überlegen ist, bekundet praktische Weisheit, wenn er sich auf dem betreffenden Gebiet mit der Rolle des „Geringeren“ zufriedengibt und in seiner Stellung als Haupt der Frau entsprechende Anerkennung schenkt. Das wird auf sie eine ebenso günstige Wirkung haben.

SELBSTLOSE LIEBE — DIE GRÖSSTE HILFE

13, 14. Wie half selbstlose Liebe (a) Jonathan, (b) Jesus Christus, ‘sich als Geringere zu benehmen’?

13 In erster Linie werden uns Zuneigung und selbstlose Liebe helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’. Ein gutes Beispiel dafür ist Jonathan, der Sohn König Sauls. Nachdem David den Riesen Goliath getötet hatte, begab es sich, wie der Bericht sagt, daß „sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband, und Jonathan begann ihn zu lieben wie seine eigene Seele“ (1. Sam. 18:1). Im Laufe der Zeit erkannte Jonathan, daß Jehova nicht ihn, sondern David dazu erwählt hatte, nach Saul König in Israel zu sein. Doch aufgrund seiner Liebe zu David lag es ihm fern, David zu beneiden. So sagte er zu ihm: „Fürchte dich nicht; denn die Hand Sauls, meines Vaters, wird dich nicht finden, und du selbst wirst König über Israel sein, und ich selbst werde Zweiter nach dir werden“ (1. Sam. 23:17).

14 Welch ein vortreffliches Beispiel gab uns doch auch Jesus Christus! Er sagte: „Ich [liebe] den Vater.“ Aufgrund dieser Liebe dachte Jesus keinen Augenblick daran, seinem Vater gleich zu sein, sondern schätzte es, daß Jehova Gott sein Haupt war (Joh. 14:31; 1. Kor. 11:3; Phil. 2:6). Außerdem war er aufgrund seiner großen Liebe zu seinen Fußstapfennachfolgern bereit, für sie zu sterben (Eph. 5:25). Das Beispiel, das Jesus in der Demut und in der Liebe gab, sollte uns bestimmt helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’.

15. Wieso war der Apostel Paulus in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel?

15 Wie wir gesehen haben, benahm sich der Apostel Paulus gegenüber seinen Mitchristen ‘als ein Geringerer’. Aus welchem Grund? Weil er sie sehr liebte. Deshalb schrieb er an seine Mitchristen in Rom, er freue sich nicht nur darauf, ihren Glauben zu stärken, sondern auch darauf, daß sie seinen Glauben durch einen Austausch von Ermunterung stärken würden (Röm. 1:8-12). Von demselben Anliegen zeugen auch seine Worte an die Brüder in Korinth: „Unser Mund hat sich vor euch aufgetan, ihr Korinther, unser Herz ist weit geworden. Ihr habt in uns keinen engen Raum, aber in euren eigenen Gefühlen inniger Zuneigung habt ihr engen Raum. So werdet als Entgelt — ich rede wie zu Kindern — auch ihr weit“ (2. Kor. 6:11-13). Beachten wir ähnliche Hinweise in seinen Briefen an die Christen in Philippi und in Thessalonich (Phil. 1:8; 4:1; 1. Thess. 2:7, 8).

16, 17. (a) Was ist über diesbezügliche Beispiele in der heutigen Zeit zu sagen? (b) Wieso kann uns die Liebe helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’?

16 Haben wir nicht auch eine ganze Reihe vortrefflicher Beispiele in der heutigen Zeit? Es gibt viele Christen, die verantwortliche Stellungen bekleiden und ein gutes Beispiel geben, indem sie ‘sich als Geringere’ benehmen. Demütig stehen sie ihren Brüdern, die Hilfe benötigen, zu Diensten. Das zeigt sich besonders bei unseren größeren Zusammenkünften. Ungeachtet ihrer Begabung oder ihrer Stellung in der Organisation krempeln sozusagen alle die Ärmel hoch und packen mit an, um die Arbeit zu bewältigen.

17 Selbstlose Liebe wird uns zweifellos helfen, ‘uns als Geringere zu benehmen’. Ja, ‘die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf und sucht nicht ihre eigenen Interessen’. Sie ist nicht allzusehr darauf bedacht, das ihr rechtmäßig Zustehende zu erhalten (1. Kor. 13:4, 5). Liebe kann uns wirklich eine Hilfe sein, denn sie veranlaßt uns, ‘nicht unseren eigenen Vorteil zu suchen, sondern den der anderen’ (1. Kor. 10:24). Paulus schrieb an die Christen in Galatien: „Durch Liebe dient einander wie Sklaven.“ Einander wie Sklaven zu dienen setzt gewiß voraus, daß wir uns alle ‘als Geringere benehmen’ (Gal. 5:13).

18. Was läßt sich zusammenfassend über das Bemühen sagen, ‘sich als ein Geringerer zu benehmen’?

18 Sowohl die biblischen Aufzeichnungen als auch die weltliche Geschichte des Altertums und der Neuzeit beweisen, daß man weise handelt, wenn man ‘sich als ein Geringerer benimmt’. Es trägt zu einem guten Verhältnis zu Jehova Gott, zu unseren Mitchristen und zu unseren Familienangehörigen bei. Außerdem wird man dadurch glücklich, denn man gibt anderen, indem man ihnen Vorteile oder Vorzüge einräumt; und „beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apg. 20:35). Des weiteren haben wir vieles, was uns hilft, ‘uns als Geringere zu benehmen’, indem wir u. a. biblische Beispiele nachahmen, den Grundsatz der Leitung durch ein Haupt anerkennen, den Geist eines gesunden Sinnes walten lassen, der Führung des heiligen Geistes Gottes folgen und praktische Weisheit sowie selbstlose Liebe bekunden. Mögen wir es stets als ein Vorrecht und als einen Segen betrachten, uns zum Nutzen anderer und zu unserem eigenen Nutzen und vor allem zum Lobpreis Jehovas ‘als Geringere zu benehmen’.

„Möge sich der Weise ... der Starke ... der Reiche nicht ... rühmen ... Wer sich aber rühmt, rühme sich allein dessen: Einsicht zu haben und Erkenntnis von mir zu haben, daß ich Jehova bin, der Eine, der liebende Güte, Recht und Gerechtigkeit auf der Erde übt; denn an diesen Dingen habe ich Gefallen“ (Jer. 9:23, 24).

[Bild auf Seite 21]

Was würde aus dem Orchester, wenn jeder Dirigent wäre?

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