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  • Ihr Eltern, sprecht zum Herzen eures Kindes!
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1982
w82 1. 3. S. 14-20

Ihr Eltern, sprecht zum Herzen eures Kindes!

„Mein Sohn, wenn dein Herz weise geworden ist, wird sich mein Herz, ja das meine, freuen“ (Spr. 23:15).

1, 2. (a) Welchen Wunsch haben christliche Eltern, doch was brachte ein Vater zum Ausdruck? (b) Worauf kommt es bei der Erziehung eines Kindes an, und warum?

CHRISTLICHE Eltern sind bestrebt, ihre Kinder vor den ungeheuren Gefahren auf sittlichem Gebiet zu schützen. Zweifellos teilst du als Vater oder Mutter die Besorgnis, die ein christlicher Vater von vier Teenagern zum Ausdruck brachte, als er schrieb: „Der Sittenverfall, dem sich unsere Kinder gegenübersehen, nimmt immer mehr zu. Mitunter ist es schwer, auf dem laufenden zu bleiben und über jede neue Auffassung Bescheid zu wissen, die in der Welt vertreten wird. Ich bete ständig darum, meinen Kindern helfen zu können. Schließlich sind sie mir ans Herz gewachsen.“

2 Wie kommt es aber, daß selbst Jugendliche, die religiöse Zusammenkünfte besuchen und über den biblischen Sittenmaßstab belehrt worden sind, unsittliche Handlungen begehen? Zwar ist ein Kopfwissen wichtig, aber es genügt nicht; ausschlaggebend ist das Herz, ganz besonders auf sittlichem Gebiet. Wie kannst du als Vater oder Mutter zum Herzen deines Kindes sprechen, so daß es ‘weise wird’? (Spr. 4:23; 23:15).

SCHÖPFE RAT AUS DEM HERZEN HERAUS

3. Was bedeuten die Worte aus Sprüche 20:5, und was müssen Eltern daher tun?

3 Bevor deine Worte dem Kind zu Herzen gehen können, mußt du in etwa wissen, was im Herzen deines Kindes ist. „Rat [jemandes eigentlicher Vorsatz oder tiefwurzelnde Absichtena] im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser, aber der Mann von Unterscheidungsvermögen, der wird ihn herausschöpfen“ (Spr. 20:5). Die wahren Gefühle im Herzen eines Kindes gleichen dem Wasser am Boden eines tiefen Brunnens. In biblischen Zeiten lagen einige Brunnenöffnungen in einer Tiefe von mehr als 30 Metern, so daß man hinuntersteigen mußte, um das Wasser ‘herauszuschöpfen’. Es war nicht einfach. Die Absichten deines Kindes ‘herausschöpfen’ kann ebensoschwierig sein. Dazu sind Einfühlungs- und Beobachtungsvermögen nötig. Es mag geschickte Fragen und Geduld erfordern. Mitunter mußt du vielleicht bereit sein, dich stundenlang mit deinem Kind zu unterhalten, bevor sich seine wahren Empfindungen zeigen. Erinnere dein Kind daran, daß du die gleiche Phase durchlebt hast und daß auch du unvollkommen bist. Gib dem Kind hin und wieder Gelegenheit, mit dir allein zusammenzusein. So erleichterst du es ihm, sich auszusprechen (Hiob 33:5-7).

4. Was für Worte können sich gemäß Sprüche 12:18 auf den Gedankenaustausch schädlich auswirken?

4 Ein „gedankenloses“ Wort oder ein „gedankenloser“ Ausspruch kann sich dagegen verheerend auswirken. Einige reden gedankenlos — „wie mit Schwertstichen“. Ihre Worte verletzen und führen eine Trennung herbei. Bemühe dich daher, „kühlen Geistes“ und ein guter Zuhörer zu sein. Vielleicht kannst du dich noch daran erinnern, daß jemand einmal in einem etwas verächtlichen Ton mit dir sprach oder sich über deine Empfindungen lustig machte. Er mag gesagt haben: „Du hättest es besser wissen sollen.“ Würdest du dich dieser Person ohne weiteres wieder anvertrauen? (Spr. 12:18; 17:27).

5. (a) Welchen Aufschluß benötigt ein Teenager? (b) Vermitteln die meisten Eltern diesen Aufschluß?

5 Wenn ein Kind ins Teenageralter kommt, werden seine sexuellen Gelüste sehr stark. Der Jugendliche braucht dann jemand, der ihm die Vorgänge in seinem Körper erklären und ihm eine endlose Reihe sehr heikler und persönlicher Fragen beantworten kann. Doch wie eine Umfrage ergab, haben 92 Prozent von 1 400 Elternpaaren, die Kinder im jugendlichen Alter haben, noch nie mit ihren Kindern über das Verhalten auf sexuellem Gebiet gesprochen. Mitunter sind die in einem Land herrschenden Bräuche oder die Herkunft der Eltern oder die Ansicht, solche Besprechungen seien nicht nötig, selbst für christliche Eltern ein Hindernis, ihre Aufgabe in dieser Hinsicht zu erkennen. Welche Bedeutung kommt indes solchen Gesprächen zu?

6, 7. Wie wichtig ist es, daß Eltern mit ihren Kindern über das Verhalten auf geschlechtlichem Gebiet sprechen?

6 Ein christlicher Ältester, der sich mit mehreren Familien darüber unterhalten hatte, sagte: „Es ist interessant, daß sich durchweg ein und dasselbe gezeigt hat. Eltern, die frühzeitig geschlechtliche Dinge besprachen und sehr bemüht waren, einen regen Gedankenaustausch mit ihren Kindern zu pflegen, erzielten gute Ergebnisse. Bei denen, die sich aus irgendeinem Grund nicht frühzeitig mit dem Problem befaßten, stellten sich gewöhnlich schlechte Ergebnisse ein.“

7 Solche Gespräche sind in mehrfacher Hinsicht von Nutzen. Erstens kann der Sinn des Kindes darauf vorbereitet werden, den verkehrten, schmutzigen Gedanken zu widerstehen, die später an das Kind herangetragen werden. Zweitens kann die Achtung vor den Eltern und das Zutrauen zu ihnen gestärkt und eine gemeinsame Grundlage für Gedankenaustausch gelegt werden, der auch in der Pubertätszeit nicht abreißen wird. Und drittens wird es dem Kind leichter fallen, die intimsten Angelegenheiten mit seinen Eltern zu besprechen. Viele Eltern fragen sich jedoch, wie man bei der Besprechung dieses etwas heiklen Themas vorgehen könnte.

AUFKLÄRUNG, DIE ZU HERZEN GEHT

8. Wann sollte man damit beginnen, ein Kind aufzuklären?

8 Es kann nicht genug betont werden, wie wertvoll es ist, mit der Aufklärung eines Kindes schon in sehr jungen Jahren zu beginnen. Selbst 10- und 11jährige sind schwanger geworden. Einige Forscher raten dazu, das Kind bereits vor seinem sechsten Lebensjahr aufzuklären, sonst könnte es zu spät sein. Häufig genügt es, diesbezügliche Fragen des Kindes einfach frei und ohne Scham zu beantworten.b Ein Jugendlicher muß jedoch unterwiesen werden, wie er geschlechtliche Begierden beherrschen kann. Damit die Unterweisung zu Herzen geht, sollte sie keine Anklage sein, sondern eine wohlwollende Hilfe.

9. Was in das Herz eines Kindes zu legen, sollte ein Vater oder eine Mutter bemüht sein, und warum?

9 Jesus sagte: „Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor“ (Luk. 6:45). Um das Herz deines Kindes anzusprechen, mußt du als Vater oder Mutter etwas Kostbares in dieses Herz legen, etwas, worauf das Kind ansprechen und was es lieben wird. Warum? Damit aus diesem Herzen „Gutes“ hervorkommen kann (Mat. 12:34, 35).

10, 11. Was kann man aus den Beispielen in den Sprüchen darüber lernen, wie man bei einer Unterhaltung über die Geschlechtsmoral zum Herzen des Kindes sprechen kann?

10 Was in den Sprüchen zu diesem Thema gesagt wird, ist für Eltern ein gutes Beispiel. Das Verhalten auf geschlechtlichem Gebiet wird offen und dennoch mit Würde behandelt. Beachten wir die ausgewogene Betrachtung dieses Themas in Sprüche 5. Der Unterweiser oder Vater bespricht realistisch die Freuden des Geschlechtsverkehrs und besonders die Notwendigkeit, unsittliche Handlungen zu vermeiden. Die Lippen einer Prostituierten scheinen ‘Honig zu träufeln’, wenn sie versucht, einen Mann zu verführen. Aber die Nachwirkungen sind „so bitter wie Wermut“ und „so scharf wie ein zweischneidiges Schwert“ (V. 3, 4). Dann berührt der biblische Unterweiser etwas, worüber man nicht gern spricht, indem er zeigt, wie der Jugendliche durch ein solches Verhalten seine „Würde“ verlieren kann (V. 9). Doch seine Worte vermitteln nicht den Eindruck, alles, was mit Sex zu tun habe, sei Sünde. Durch treffende Bilder beschreibt er die ehelichen Beziehungen (V. 15-19).

11 Der Vater klagt den Jugendlichen weder an, noch beschimpft er ihn. In Sprüche, Kapitel 7 berichtet er in offenen Worten von den Erfahrungen anderer (Spr. 7:6, 7, 13, 17, 18). Der Unterweiser gebraucht deutliche Veranschaulichungen: Ein leidenschaftlicher Mann, der sich von einer Hure verführen läßt, wird mit einem Stier verglichen, der zur Schlachtung geht; „ein Pfeil [zerspaltet] seine Leber“ (Spr. 7:22, 23). Wie könnte ein Jugendlicher diese Bildersprache vergessen! Wenn er solche Warnungen im Herzen bewahrt, können sie ihm eine Hilfe sein, Versuchungen zu widerstehen. Der Vater sagte nicht einfach, geschlechtliche Unsittlichkeit sei verkehrt, sondern erklärte den Grund und die Auswirkungen und zeigte, wie leicht ein junger Mensch in Unsittlichkeit verstrickt werden kann.

12, 13. (a) Nenne einige Gelegenheiten, bei denen der Vater oder die Mutter mit dem Kind über das Verhalten auf geschlechtlichem Gebiet sprechen kann. (b) Welche weiteren Gelegenheiten hast du genutzt? (c) Genügt es, einem Kind gute Unterweisung ins Herz zu legen, damit es sich sittlich rein erhält?

12 Viele christliche Eltern haben bereits ähnliche Gespräche geführt. Sie nutzten dazu Gelegenheiten, bei denen dieses Thema natürlich und zwanglos aufgegriffen werden konnte, zum Beispiel auf Spaziergängen, in einem Gespräch über einen Vorfall, der den Wert guter Sitten zeigte, nach einer Besprechung solchen Stoffes in einer Zusammenkunft der Versammlung oder wenn das Thema bei biblischen Gesprächen in der Familie aufkam. In vielen Fällen wurde das Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolgc als Hilfe herangezogen. Derartige Gespräche waren nicht immer einfach, doch Eltern, die solche Gespräche führten, ließen sich von wahrer Liebe zu ihrem Kind leiten. Eine Mutter von fünf Kindern sagte: „Ich zwang mich, darüber zu sprechen, bis es schließlich weder mir noch dem Kind mehr unangenehm war.“ Laß nicht zu, daß dein Kind unsäglich leidet, weil es ihm auf diesem heikelsten Gebiet an „guter Unterweisung“ mangelt (Spr. 4:2).

13 Doch trotz aller guten Unterweisung, die man einem Kind ins Herz legen kann, ist aufgrund der ererbten Sündhaftigkeit auch die Torheit tief darin verwurzelt (Ps. 51:5).

ZUCHT LÄUTERT DAS HERZ

14. Was ist Zucht, und warum ist sie so wichtig?

14 Wodurch kann die Torheit aus dem jungen Herzen vertrieben werden? Durch „die Rute der Zucht“, wie es in Sprüche 22:15 heißt. Zucht ist eine Schulung, die formt oder korrigiert. Sie erfordert Festigkeit, gepaart mit Verständnis, und besteht nicht darin, daß man ein Kind „reizt“ oder ihm unvernünftige Einschränkungen auferlegt (Eph. 6:4). Zucht ist wichtig, wenn sich das Kind für das andere Geschlecht zu interessieren beginnt. Man beschwört Unheil herauf, wenn man zwei jungen Menschen, die noch zu jung sind, um zu heiraten, gestattet, miteinander zu verkehren.

15. (a) In welcher Situation wissen viele Eltern nicht, was sie tun sollen? (b) Was taten die Brüder der Sulamith, als sie und ihr Freund allein zusammensein wollten?

15 Aber viele Eltern sagen: „Was kann ich tun, wenn sie zusammensein wollen?“ Als die Brüder der Sulamith erfuhren, daß der Hirtenjunge ihre Schwester auf einen Spaziergang in eine einsame Berggegend mitnehmen wollte, verhinderten sie dies — anscheinend auf Veranlassung oder mit Billigung ihrer Eltern. Sie gaben ihr Arbeit, um ihre Zeit auszufüllen und um zu verhindern, daß die beiden zusammen waren. Ihre Brüder vertrauten ihr, doch sie kannten auch die Macht der Versuchung. Wurde dadurch das Leben des Mädchens ruiniert? Im Gegenteil, es war für beide, den Hirtenjungen und das Mädchen, eine Hilfe, bis zur Hochzeit ihre Keuschheit zu bewahren (Hoh. 1:6; 2:8-15).

16. Was haben einige Eltern getan, um das Herz ihrer Kinder zu schützen?

16 Auch heute müssen Eltern diese Festigkeit zeigen und für Tätigkeiten sorgen, durch die der Sinn des Kindes beschäftigt gehalten wird. Sie sollten in dieser Hinsicht gutes Unterscheidungsvermögen und göttliche Weisheit bekunden (Spr. 24:3). Die Gefühle des Kindes zu zügeln, wenn sie einmal erwacht sind, ist für Eltern außerordentlich schwierig. Bevor christliche Eltern einem Jugendlichen erlauben, mit jemandem vom anderen Geschlecht auszugehen (wo dies gesellschaftlich akzeptiert wird), sollten sie sein Alter in Betracht ziehen, das Maß seiner Gefühlsreife und seine geistigen Fortschritte sowie die Person, mit der er ausgehen möchte, und was die beiden vorhaben. Eine Mutter, deren 19jähriger Tochter die Gemeinschaft entzogen wurde, antwortete auf die Frage, was sie bei der Erziehung ihres Kindes heute anders machen würde: „Ich würde nie mehr zulassen, daß sie als Teenager ein Liebesverhältnis beginnt. Ich würde nicht mehr voraussetzen, daß sie stark genug ist, allein mit ihrem Problem fertig zu werden.“

17, 18. (a) Sollten sich zwei junge Leute, die heiraten möchten, darüber ärgern, daß ein Elternteil oder jemand im Auftrag der Eltern als Begleitung bei ihnen ist? (b) Welche bedauerliche Erfahrung machte ein junger Mann?

17 Einige Eltern haben sich in einem solchen Fall mit den beiden jungen Leuten hingesetzt und ihnen erklärt, weshalb sie eine feste Bekanntschaft nicht gutheißen können. Wenn die Angelegenheit mit den Eltern des anderen besprochen wird, kann vielleicht eine zusätzliche Unterstützung gewonnen werden. Ein christlicher Vater, der vier Kinder hat, sagte: „Viele Eltern finden es ,nett‘, wenn ein Junge und ein Mädchen ein freundschaftliches Verhältnis zueinander haben, und ermuntern nicht nur dazu, sondern lassen auch mehrere Teenager ohne die Aufsicht eines Erwachsenen zusammen ausgehen. Was dabei herauskommt, sehen wir: Pärchen, die sich absondern, unsittliche Handlungen und Frühehen. Wir ermuntern unsere Kinder zu einem Hobby und zu körperlichen Tätigkeiten wie Schlittschuhlaufen und Radfahren — Dinge, die sie allein, mit der Familie oder mit anderen von ihrem Geschlecht unternehmen können.“

18 Selbst wenn ein Paar alt genug ist, um „miteinander zu gehen“, solltet ihr Eltern ihm helfen und für eine Begleitperson sorgen. Zwei Christen, die miteinander verlobt waren, ließen kurz vor ihrer Heirat in ihrer Wachsamkeit nach und machten sich der „Unreinheit“ schuldig (Gal. 5:19). Der junge Mann sagte rückblickend: „Meistens hatten wir eine Begleitung bei uns. Aber die wenigen Male, als es nicht der Fall war, war es zu unserem Schaden.“ Andere Jugendliche dankten später ihren Eltern dafür, daß sie ihre Vergnügungen strikt und gewissenhaft überwacht hatten, denn sie bewahrten ihre Keuschheit und begannen ihre Ehe ohne Bedauern oder schlechte Erinnerungen. Wenn dein Kind ehrenhafte Absichten hat, sollte es deine gottgefällige „Zucht“ nicht übelnehmen, denn sie ist „der Weg des Lebens“ (Spr. 6:23).

HILF DEM KIND, EIN VERHÄLTNIS ZU GOTT ZU ENTWICKELN

19. (a) Was ist für dein Kind der beste Schutz vor Unsittlichkeit, und was wird ihm helfen, diesen Schutz zu entwickeln? (b) Welche Fragen können sich Eltern in bezug auf das Beispiel, das sie geben, stellen?

19 Ein vertrautes persönliches Verhältnis zu Jehova ist für dein Kind der beste Schutz vor Unsittlichkeit. Wenngleich das Kind dieses Verhältnis selbst entwickeln muß, können doch die Eltern dabei eine Hilfe sein. Vor allem dein eigenes Beispiel der Ergebenheit, das du als Vater oder Mutter gibst, wird ein lebendiges Vorbild sein, das dein Kind nachahmen kann. Die Personen, die im ersten Jahrhundert in Thessalonich Christen wurden, sahen, „was für Menschen“ Paulus und seine Gefährten waren, und wurden ihre „Nachahmer“, indem sie eine ebenso „starke Überzeugung“ entwickelten (1. Thes. 1:4-6). ‘Was für eine Person’ sehen deine Kinder in dir? Sehen sie deine „starke Überzeugung“, und erkennen sie, daß du dein ganzes Leben auf deiner Gottergebenheit aufbaust und Opfer für die reine Anbetung bringst? Sehen sie deine starke Abneigung gegen die Unmoral darin, daß du dich nicht von etwas unterhalten läßt, was moralisch verderbt ist? Sehen sie in der Art und Weise, wie du deinen Ehepartner oder andere behandelst, ein Beispiel der Liebe? Hören sie dich von Jehova in einer Weise sprechen, die deutlich zeigt, daß er für dich eine Realität ist? Das wird für das Kind ein Ansporn sein, Opfer zu bringen, um Jehovas Gesetz zu halten. Und es wird erkennen, wie wichtig das ist.

20. Was kann die Ergebnisse einer guten Erziehung zunichte machen?

20 Deine Anstrengungen solltest du auch dadurch unterstützen, daß du streng über den Umgang deiner Kinder wachst und Gefährten für sie auswählst, die in geistiger Hinsicht eine „starke Überzeugung“ verraten. Nichts kann deine Arbeit schneller zunichte machen als schlechte Gefährten — auch wenn sie zur Christenversammlung gehören. Sie können die geistige Gesinnung deines Kindes ruinieren und zu einem Generationskonflikt beitragen (Spr. 13:20; Jud. 3, 4, 12, 16, 19).

21. (a) Was verleiht gemäß 1. Johannes 2:14 geistige Kraft, und welche Aufgabe fällt daher Eltern zu? (b) Wie kann man solche Studien regelmäßig durchführen und interessant gestalten?

21 Als Vater oder Mutter mußt du von der Macht des Wortes Gottes, der Bibel, überzeugt sein. Der Apostel Johannes sagte von den in geistiger Hinsicht starken „jungen Männern“ in der Versammlung, an die er schrieb, daß sie „den Bösen besiegt“ hatten, weil ‘das Wort Gottes in ihnen blieb’ (1. Joh. 2:14). Gottesfürchtige Eltern sollten also nicht nur eine enge Familiengemeinschaft fördern und ein gutes Beispiel geben, sondern auch dafür sorgen, daß Gottes Wort regelmäßig in der Familie studiert wird, damit seine Botschaft tief in das Herz der Kinder eindringen kann. Ein Ehepaar machte die schmerzliche Erfahrung, daß sich zwei von seinen drei Kindern im Teenageralter dem Schlechten zuwandten. Der Vater, der sie von Kindheit an im christlichen Glauben erzogen hatte, erklärte: „Wenn ich noch einmal von vorn anfangen könnte, würde ich ein regelmäßigeres Familienbibelstudium durchführen. Bei uns fand es nur ab und zu statt. Ich weiß, daß ein regelmäßiges Studium alle in der Familie einander nähergebracht und die Kinder auch geistig mehr gestärkt hätte.“ Wenn sich die Eltern gut auf das Studium vorbereiten, einen mechanischen und allzu förmlichen Ablauf vermeiden und die Besprechung auf die Bedürfnisse der Kinder abstimmen, wird sich die Familie auf das Studium freuen und in geistiger Hinsicht enger zusammenwachsen. All das ist freilich angesichts der zeitlichen Inanspruchnahme der Eltern nicht einfach, doch es kommt nicht so sehr auf die Länge einer solchen Besprechung an als vielmehr darauf, daß die Zeit gut genutzt wird. Außerdem sollte man den Kindern gute persönliche Studiengewohnheiten beibringen (5. Mo. 6:4-9).

22. Wie kannst du dein Kind lehren, sinnvoll zu beten?

22 Wie die Erfahrung auf Seite 13 zeigt, entsteht durch inbrünstige, von Herzen kommende Gebete ein enges Verhältnis zu Gott. Hilf deinem Kind, daß es die Notwendigkeit zu beten erkennt und weiß, wie es ‘sein Herz vor Jehova ausschütten’ kann (Ps. 62:8). Gib ihm Gelegenheit, deine von Herzen kommenden Gebete zu hören. Besprich mit ihm, was es in seinen Gebeten erwähnen kann. Wenn du dem Kind erzählst, wie Jehova deine Gebete erhört hat, und es ermunterst, auf die Erhörung seiner Gebete zu achten, wird es erkennen, daß das Gebet Macht hat.

23, 24. (a) Warum sollte man ein Kind lehren, Jehova zu fürchten? (b) Mit wem sollten Eltern regelmäßig im Predigtdienst zusammenarbeiten, und warum?

23 König David schrieb: „Die vertraute Gemeinschaft mit Jehova gehört denen, die ihn fürchten“ (Ps. 25:14). Damit dein Kind wirklich ein vertrautes Verhältnis zu Gott entwickeln kann, muß es eine gesunde Furcht vor den Konsequenzen haben, die eintreten, wenn man das Mißfallen „des lebendigen Gottes“ erregt (Heb. 10:31; Spr. 8:13). Das Kind muß natürlich Jehova lieben und tiefe Wertschätzung für seine liebende Güte und Freundlichkeit haben, aber es sollte auch hohe Achtung vor der Fähigkeit Jehovas haben, jemand zu bestrafen oder ihn ‘das ernten zu lassen, was er gesät hat’ (Gal. 6:7). Wenn dem Kind diese gesunde „Furcht“ in frühen Jahren eingeflößt wird, wird es ein empfindliches Gewissen entwickeln. Es wird nicht denken, alles sei in Ordnung, solange es nicht erwischt werde, sondern wie Joseph empfinden, der den Verlockungen zur Unsittlichkeit widerstand und sagte: „Wie ... könnte ich diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“ (1. Mo. 39:7-9).

24 Wenn du mit deinem Kind im christlichen Dienst zusammenarbeitest, wirst du ihm helfen, dasselbe liebevolle Interesse an den Menschen zu entwickeln, das Jehova hat. Während es an Wertschätzung zunimmt, wird es im Herzen erkennen, daß es „viele reich machen“ kann, indem es ihnen die „gute Botschaft“ verkündigt, durch die nützliche Änderungen in ihrem Leben herbeigeführt werden können. Dieser Dienst ist auch eine vorzügliche Hilfe, ein enges Verhältnis zu Gott zu entwickeln (2. Kor. 6:10).

HILFE, DIE ÜBER DAS NORMALE HINAUSGEHT, NOTWENDIG

25, 26. (a) Warum benötigen Eltern Hilfe, „die über das Normale hinausgeht“? (b) Woher kommt solche Hilfe? (c) Was tat ein Vater, als er sein Kind für „verloren“ hielt, und was erkannte er später?

25 „Es ist nicht einfach, Vater von Teenagern zu sein“, sagte ein christlicher Vater, der seiner Ratlosigkeit über die Verschlossenheit seiner 16jährigen Tochter Ausdruck gab, die in der Schule großem Druck von seiten der Jungen ausgesetzt ist. „Oft bete ich für mich allein und mit ihr gemeinsam, aber dennoch bin ich immer noch beunruhigt.“ Ja, er hat erkannt, daß er Gottes Hilfe benötigt, durch die ihm und seiner Tochter „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“, zuteil wird (2. Kor. 4:7).

26 Bisweilen überkommt Eltern ein Gefühl der Hilflosigkeit, wenn alle ihre Bemühungen erfolglos zu sein scheinen. Gib aber nicht auf! Ein christlicher Vater erklärte, daß er seinen Sohn, den er von Kindheit an in der christlichen Lehre erzogen hatte, bei einem bestimmten Punkt wegen seiner Neigung zur Widerspenstigkeit schon für „verloren“ hielt. Er sagte: „Ich kniete nieder und betete so lange, bis mir die Tränen über das Gesicht liefen, und ich flehte zu Jehova, mir zu helfen. Er erhörte diese Gebete, und der Junge besserte sich allmählich. Zu sehen, wie Jehovas Hand in meiner Familie am Werk war, brachte mich ihm näher.“ Ja, bitte Jehova um Hilfe. Vertraue auf ihn. Bete mit deinen Kindern und für sie. Erkenne, wie Jehovas Hand in deiner Familie am Werk ist (1. Thes. 5:17).

27. (a) Wer muß Gottes Gesetz auf das Herz des Kindes schreiben? (b) Was empfindet ihr Eltern, wenn ihr seht, daß das Herz eures Kindes „weise geworden ist“?

27 Sei dir dessen bewußt, daß der Jugendliche letzten Endes selbst die Gesetze Jehovas auf sein Herz schreiben muß. (Vergleiche Sprüche 3:1-4.) Tue aber als Vater oder Mutter alles dir Mögliche, um zum Herzen deines Kindes zu sprechen. Welch ein Lohn, zu sehen, daß das Kind der Wahrheit treu bleibt! Du hast allen Grund, ‘dich von Herzen zu freuen’, wenn deine Kinder zeigen, daß ihr Herz „weise geworden ist“! (Spr. 23:15). Es wird dir so ergehen wie dem Apostel Johannes, der hinsichtlich seiner geistigen Kinder sagen konnte: „Ich habe keine größere Ursache zur Dankbarkeit als diese Dinge, daß ich höre, daß meine Kinder fortfahren, in der Wahrheit zu wandeln“ (3. Joh. 4).

[Fußnoten]

a „Rat“ hat manchmal die Bedeutung von Absicht. (Siehe Jesaja 29:15.)

b Wegen besonderer Anregungen bezüglich solcher Gespräche siehe das Buch Das Familienleben glücklich gestalten, S. 123—125 sowie die Artikel „Ein Vater spricht mit seinen Söhnen“ und „Eine Mutter spricht mit ihren Töchtern“ in der Zeitschrift Erwachet! vom 8. August und 8. September 1965.

c Veröffentlicht von der Wachtturm-Gesellschaft.

Kannst du die folgenden Wiederholungsfragen beantworten?

□ Warum ist es bei der Kindererziehung wichtig, das Herz zu erreichen?

□ Warum sollten Eltern ihre Kinder aufklären?

□ Worin besteht der beste Schutz des Kindes vor Unsittlichkeit, und wie kann dieser Schutz entwickelt werden?

□ Wie kann man ein Kind lehren, sinnvoll zu beten?

□ Warum sollten christliche Eltern regelmäßig mit ihren Kindern im Predigtdienst zusammenarbeiten?

[Herausgestellter Text auf Seite 15]

„Meine Eltern führten mit mir nie ein zu Herzen gehendes Gespräch über Sex. Es gab so vieles, was ich wissen wollte. Ich wurde sehr neugierig, blieb unwissend und war leicht beeinflußbar“ (eine Fünfzehnjährige).

[Bild auf Seite 16]

Gedankenaustausch zwischen den Eltern und dem Kind ist sehr wichtig.

[Bild auf Seite 17]

Bibelstudienhilfsmittel sind für Eltern eine gute Hilfe bei der Aufklärung ihres Kindes.

[Bild auf Seite 19]

Der gemeinsame Predigtdienst ist für dein Kind in geistiger Hinsicht eine Hilfe.

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