„Loyale Unterstützer des Königreiches“ — Was bedeutet das für dich?
„DIESES aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden ... nicht loyal“ sein (2. Tim. 3:1, 2). Niemand kann mit Recht bestreiten, daß sich diese prophetischen Worte in unserer Zeit bewahrheiten. Heute ist Illoyalität verbreitet wie noch nie. In jeder Bevölkerungsschicht ist sie zu beobachten: Illoyales Verhalten zerstört das gute Verhältnis zwischen Freunden, zwischen Familiengliedern, zwischen Nachbarn und zwischen Völkern. Es zählt zu den Dingen, „mit denen man schwer fertig wird“, den Dingen, die für die „letzten Tage“ des Systems der Dinge der gegenwärtigen Welt charakteristisch sind.
Wie wohltuend anders war doch der Geist und die Botschaft der Hunderte von Bezirkskongressen „Loyale Unterstützer des Königreiches“, die Jehovas Zeugen im vergangenen Jahr durchführten! Das Motto „Loyale Unterstützer des Königreiches“ war in Übereinstimmung mit den Worten Davids: „Deine Loyalgesinnten werden dich [Jehova] segnen. Von der Herrlichkeit deines Königtums werden sie sprechen“ (Ps. 145:10, 11). Was auf diesen großen, mehrrassigen Kongressen überall in der Welt vor sich ging, bewies eindeutig, daß es immer noch viele Personen gibt, die den heutigen Trend zur Illoyalität nicht mitmachen. Vielmehr möchten sie gegenüber ihren Mitmenschen loyal sein, insbesondere aber möchten sie gegenüber dem „Königreich unseres Herrn [Jehova] und seines Christus“ loyal sein (Offb. 11:15).
Hast du die Möglichkeit gehabt, einen dieser Kongresse zu besuchen? Wir hoffen es. Wenn ja, wie haben dich die vielen Vorträge, die Erfahrungen, die erzählt wurden, und die biblischen Dramen beeindruckt? Hast du das Empfinden gehabt, dein Verhältnis zu Jehova sei inniger geworden und deine Wertschätzung für alles, was deine Hingabe an ihn bedeutet und einschließt, sei gewachsen? Ist das Königreich Gottes für dich realer geworden? Kurz gesagt: Was bedeutet es für dich jetzt, ein loyaler Unterstützer des Königreiches zu sein?
Im Interesse unserer Leser möchten wir die Bedeutung des Mottos und einige der Höhepunkte des Programms näher ins Auge fassen. So werden wir die Ziele dieses Kongresses klarer erkennen; auch wird uns dadurch vor Augen geführt, wie sich die Frage der loyalen Unterstützung des Königreiches auf jede Facette unseres Lebens auswirken sollte.
WAS IST LOYALITÄT?
Das Wort „Loyalität“ ist eine Übersetzung des hebräischen Hauptwortes chéßedh. Es bezeichnet eine liebevolle Verbundenheit, die nicht aufhört, bis ihr Zweck erfüllt ist. Es ist eine wunderbare Eigenschaft, die Jehova in Verbindung mit seinem Vorsatz und seinen Dienern bekundet. Vor allem ist Jehova loyal gegen seine rechtmäßige Souveränität. Jetzt ist es soweit, daß Gott seine Souveränität gegenüber der Erde durch das messianische Königreich unter Jesus Christus, seinem Sohn, und dessen 144 000 himmlischen Mitherrschern und Mitpriestern zum Ausdruck bringt. Diesem Königreich ist Jehova besonders zugetan, und sein Zweck wird erst erfüllt sein, wenn „alle Nationen ... kommen und vor ... [ihm] anbeten“ (Offb. 15:4).
Es überrascht daher nicht, daß Jehova besonders gegen die loyal ist, die inbrünstig beten: „Dein Königreich komme“ (Mat. 6:10). Das war der Aspekt christlicher Loyalität, dem auf den Kongressen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Siehst du dich als Untertan des Königreiches Gottes? Siehst du dich als ein loyaler Untertan, als einer, der Jehova stets zugetan ist, aber auch seinem Sohn und den anderen loyalen Untertanen und Verkündigern des Königreiches? (Mat. 22:37; 1. Pet. 4:8). Wenn du so empfindest, wenn das dein Entschluß ist, dann hast du den Geist und die Bedeutung des Ausdrucks loyale Unterstützer des Königreiches erfaßt. Dann kannst du glücklich sein in der Erkenntnis, daß Jehova „mit einem Loyalgesinnten ... loyal handeln“ wird (2. Sam. 22:26).
Da du jetzt ein Untertan eines realen Königreiches, des Königreiches Gottes, bist, solltest du bereit sein, dich loyal unterzuordnen und die Gesetze und Grundsätze dieser himmlischen Regierung zu befolgen. Sie sind in Gottes Wort, der Bibel, zu finden und beziehen sich auf alle Gebiete des Lebens eines Christen: auf die Familie, auf die Predigttätigkeit, die wir als Diener der guten Botschaft von Gottes Königreich verrichten, auf die Christenversammlung und auf die allgemeine Einstellung gegenüber der weltweiten theokratischen Einrichtung, die Jehova jetzt auf der Erde benutzt. Diese vier Gebiete des Lebens eines Christen wurden unter den Themen behandelt: „Tag der Familie“, „Tag des Predigtdienstes“, „Tag der Versammlung“ und „Tag des Königreiches“. Wir wollen jeden dieser Tage kurz besprechen, um sicherzugehen, daß wir verstehen, was es bedeutet, ein loyaler Unterstützer des Königreiches zu sein, und um die Frage besser beantworten zu können: Was bedeutet es für mich, ein loyaler Unterstützer des Königreiches zu sein?
TAG DER FAMILIE
Ihr Eltern, was verraten eure Kinder über euch? Was haltet ihr für das Wichtigste in eurem Leben: die Königreichsinteressen oder materielle Dinge? Die Antworten auf diese forschenden Fragen stehen in engem Zusammenhang mit eurer Loyalität gegenüber Jehova. Wenn ihr in das Herz eures Kindes Loyalität gegenüber Gottes Königreich „sät“, dürft ihr hoffen, Loyalität zu „ernten“. (Vergleiche 2. Korinther 9:6.) Wie könnt ihr das tun? Indem ihr regelmäßig mit euren Kindern Gottes Wort studiert. Erklärt euren Kindern, warum Jehovas Ratschläge die besten sind. Macht Ausflüge zusammen. Unternehmt gemeinsam als Familie dies und jenes. Sorgt dafür, daß das Gespräch nie abbricht. Die Versammlung kann helfen, aber sie kann niemals gewissenhafte Eltern ersetzen (Eph. 6:4). Werdet nie müde, eure Kinder zu „loyalen Unterstützern des Königreiches“ zu erziehen.
Ihr Kinder, seid hilfsbereit, und gehorcht euren Eltern sowie den Ältesten in der Versammlung. Meidet alles, was schlecht ist, auch eine unanständige Sprache. Auch das bedeutet es, loyal zu sein gegen eure Eltern, gegen die Versammlung und gegen Jehova. Was ist euer Lebensziel? Gute geistige Eigenschaften zu entwickeln? Regelmäßig am Predigtdienst teilzunehmen? Regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen? Euer Verhältnis zu Jehova zu verbessern? Pionier, Missionar oder Bethelmitarbeiter zu werden? Wenn das eure Ziele sind, dann laßt ihr erkennen, daß ihr von loyalen Eltern erzogen worden seid, und ihr beweist, daß ihr loyale Untertanen des Königreiches Gottes seid.
TAG DES PREDIGTDIENSTES
Jesus sagte: „Wer ... bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Mat. 24:13). Wenn wir geistige Ziele anstreben, hilft uns das auszuharren. Zu diesen Zielen gehören christliche Reife und größere Dienstvorrechte, besonders der Vollzeitpredigtdienst. Aufseher und Eltern können alt und jung ermuntern, dieses großartige Dienstvorrecht anzustreben und so in ihrem Leben „zuerst das Königreich [Gottes] zu suchen“ (Mat. 6:33). Auch das bedeutet es, das Königreich Gottes loyal zu unterstützen. Heute lautet der Aufruf zur Tat: „Vorwärts, ihr Diener des Königreiches!“ Ja, alle Diener Gottes sollten vorwärtsschauen und vorwärtsgehen und so das Beispiel Jehovas und Christi Jesu nachahmen.
TAG DER VERSAMMLUNG
„Ein Aufseher ... [muß] loyal“ sein (Tit. 1:7, 8). Loyal gegen wen? Gegen Jehova und seine gerechten Grundsätze, gegen Christus und seinen „verständigen Sklaven“ sowie gegen die Versammlungsvorkehrungen (Mat. 24:45-47; 1. Thes. 2:10; Offb. 1:12-17; Eph. 1:22, 23).
Bist du ein Aufseher? Dann ahme Jesu Beispiel nach. Er war sehr aufopferungsvoll. Jehovas Werk zu tun war für ihn das Höchste im Leben. Sein Eifer zeigte sich auch in seiner Liebe zum Guten und in seinem Haß gegenüber dem Bösen (1. Pet. 2:21; Heb. 1:9).
Wie bist du zu den Anweisungen des „treuen und verständigen Sklaven“ eingestellt? Loyalität sollte dich veranlassen, „zum Gehorchen bereit“ zu sein (Jak. 3:17). Bemühe dich stets, den Geist einer Information, die von der „Sklaven“klasse veröffentlicht wird, zu erfassen und ihn dann der Versammlung zu übermitteln. Die Brüder müssen sehen, daß du mit den anderen Ältesten loyal zusammenarbeitest. Sie benötigen deine Unterstützung im Predigtdienst und bei allen Versammlungsvorkehrungen. Wie David, so wirst auch du für deine Loyalität belohnt werden (Ps. 18:1-3, 25). Du wirst dann ein gutes Gewissen sowie Herzensfrieden haben, und die Versammlung wird loyal, geeint und gesund sein.
TAG DES KÖNIGREICHES
„Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ (1. Kor. 14:33). Jehova Gott regelt alles durch seine Gesetze so, daß jede Sache ihren Platz hat. Diese Tatsache wird von seiner Schöpfung bezeugt. Es wundert einen daher nicht, daß Jehova schon immer auf Frieden und Ordnung unter seinen wahren Anbetern auf der Erde Wert gelegt hat. Ein schönes Beispiel, das auch zeigt, wie günstig sich das auswirkt, ist Gideons kleine Schar von 300 Kriegern, die einen großartigen theokratischen Sieg über ihre Feinde errangen. Warum siegten sie? Weil sie sich loyal und streng an die theokratischen Anweisungen hielten, die ihnen ihr Anführer gab. „Dabei standen sie rings um das Lager, jeder an seinem Platz“, lesen wir (Ri. 7:19-21, Die Gute Nachricht). Welch ein vorzügliches Beispiel für die heutigen wahren Anbeter! Anstatt vorauszueilen und nach unseren eigenen Auffassungen und Methoden zu handeln, wollen wir uns bereitwillig der theokratischen Einrichtung unterordnen, indem wir sie als das Mittel anerkennen, durch das Jehova sein Volk führt.
JEHOVA BEHÜTET SEINE LOYALGESINNTEN
Das waren einige Höhepunkte der Kongresse „Loyale Unterstützer des Königreiches“, auf denen allen Anwesenden vor Augen geführt wurde, daß heute „das Königreich unseres Herrn und seines Christus“ das Leben der wahren Anbeter mehr und mehr beeinflußt (Offb. 11:15). Alle, die sich gegen Gottes Königreich loyal verhalten, werden schon jetzt überreich belohnt. Sprüche 2:8 gibt die Zusicherung: „Er [Jehova] wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten.“ Jehovas Zeugen glauben das. Sie sind zuversichtlich und auch entschlossen, ihre Tätigkeit als Gottes loyale Königreichsverkündiger fortzusetzen.
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Eine Zweiundsiebzigjährige, die sich auf dem Bezirkskongreß im Belmont Park (New York, USA) taufen ließ, sagte als einer der loyalen Unterstützer des Königreiches: „Für mich gibt es keinen Zweifel, daß das die richtige Religion ist ... Ich möchte Jehova, dem allein wahren Gott, dienen.“
[Kasten auf Seite 30]
Ein Einundsiebzigjähriger, der sein Leben lang ein starker Trinker und Raucher gewesen war, ließ sich im Dodger-Stadion in Los Angeles (USA) taufen. Zu dem Thema Loyalität sagte er: „Man kann nicht fortwährend unentschlossen sein ... Ich empfinde im Herzen wirklich Liebe zu Jehova und möchte ihm ewig dienen.“
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Kongreßdrama: JEHOVA BELOHNT SEINE LOYALGESINNTEN
Saul, Israels erster König, wurde ungehorsam — er wartete nicht auf Jehova, sondern handelte nach eigenem Ermessen. Deshalb ließ Jehova David zum König salben, stieß Saul jedoch nicht vom Thron (1. Sam. 13:9-14; 15:13-23; 16:11-23). Saul wurde eifersüchtig auf David und versuchte, ihn zu töten.
Würdest du dich unter solch schwierigen Verhältnissen gegen Jehova loyal verhalten? Hättest du auf Jehova gewartet, oder hättest du versucht, die Sache selbst in die Hand zu nehmen?
„Demzufolge suchte Saul David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich vor Saul aus, so daß er den Speer in die Wand stieß“ (1. Sam. 19:10).
Mit 3 000 Mann suchte Saul nach David. Saul betrat eine Höhle, in der sich David und seine Leute verborgen hielten. David wurde aufgefordert, Saul zu töten, aber er sagte: „Es ist für mich undenkbar, von Jehovas Standpunkt aus, daß ich meinem Herrn, dem Gesalbten Jehovas, diese Sache antun sollte“ (1. Sam. 24:4, 6).
Saul fiel in der Schlacht gegen die Philister. Später salbten die „älteren Männer Israels ... David zum König über Israel“ (2. Sam. 5:1-3).
Davids Loyalität gegenüber seinem Gott, Jehova, war beispielhaft. Er griff ihm nie vor, indem er nach eigenem Gutdünken gehandelt hätte. Jehova bezeichnete ihn als „einen Mann, der meinem Herzen angenehm ist, der alles, was ich begehre, tun wird“ (Apg. 13:22).
Wird Jehova das auch von dir sagen? Wirst du immer warten, bis er eingreift? Wirst du gegen Jehova, gegen seine von ihm gebilligten Gesalbten sowie gegen seine theokratische Organisation und ihre Vorkehrungen loyal sein? Wenn ja, dann wirst auch du wie David von Jehova belohnt werden.
[Kasten/Bilder auf Seite 29]
Kongreßdrama: HÜTE DICH VOR REBELLISCHEM REDEN!
Die Söhne Israels waren einverstanden. „Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun“, hatten sie erklärt (2. Mo. 19:1-5, 8). Doch dann fingen sie im Lager an, gegen Moses zu murren und sich zu beklagen, allen voran Korah, Dathan und Abiram. Sie beeinflußten andere, und bald rebellierten viele gegen Jehova.
Wie hättest du auf solch rebellisches Reden reagiert? Hättest du das Vertrauen in Moses, den Diener Jehovas, auch nicht verloren wie Kaleb und Josua?
Ein Mann wurde vor Moses gebracht, weil er am Sabbat Holzstücke aufgelesen hatte. Jehova ließ ihn zu Tode bringen, denn er hatte das göttliche Gesetz verletzt — und das war keine Kleinigkeit (4. Mo. 15:32-36).
„Die ganze Gemeinde sprach davon“, Josua und Kaleb „mit Steinen zu bewerfen“, weil sie im Gegensatz zu den übrigen 10 Männern, mit denen sie ausgesandt worden waren, Kanaan auszukundschaften, glaubten, daß Jehova den Israeliten das Land geben werde (4. Mo. 13:25 bis 14:10).
Jehova gebot Aaron sowie Korah und weiteren 250 Männern, Räucherwerk darzubringen. Ein Feuer kam herab und verzehrte die Rebellen. Darauf bewirkte Jehova, daß sich die Erde öffnete und Dathan und Abiram samt ihren Hausgemeinschaften verschlang, ebenso Korah und alle, die zu ihm gehörten (4. Mo. 16:32). So entschied er den Streit, bei dem es um eine theokratische Ernennung ging.
Widerspenstigkeit mag sich zuerst in Kleinigkeiten äußern — man mag eine Entscheidung der Ältesten oder eine Vorkehrung des „treuen und verständigen Sklaven“ kritisieren. Das kann zu offenem Widerstand führen. Judas schrieb warnend: „Wehe ihnen, denn sie sind ... in der rebellischen Rede Korahs zugrunde gegangen!“ Es ist weit besser, sich folgende Worte des Judas zu Herzen zu nehmen: „Ihr aber, Geliebte, ... bewahrt euch selbst in Gottes Liebe“ (Jud. 11, 20, 21).
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Diese glücklichen Eltern, die zwei kleine Söhne haben, gehörten zu den 746 Personen, die sich im Sommer vergangenen Jahres im Belmont Park taufen ließen. Durch ihre gemeinsame Taufe bekundeten sie öffentlich ihre Loyalität gegenüber Jehova und Jesus Christus.