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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1982
w82 1. 4. S. 12-17

Kinder in einer unruhigen Welt zu glücklichen Menschen erziehen

Das ist der erste von zwei Studienartikeln. Er ist für die Eltern und die Kinder gedacht, während sich der zweite besonders an die Jugendlichen wendet.

„Wenn doch nur dies ihr Herzenstrieb würde, mich zu fürchten und alle meine Gebote stets zu halten, damit es ihnen und ihren Söhnen auf unabsehbare Zeit gut erginge!“ (5. Mo. 5:29).

1. Warum ist das Thema dieses Studiums für uns von so großer Bedeutung?

„MEIN ERSTES KIND!“ Mit diesen freudigen Worten drückt die Mutter das Kleine zärtlich an ihren Busen. Ja, die Bibel spricht von der Zärtlichkeit einer nährenden Mutter als einem Beispiel für die Zuneigung, die unter den Gliedern der Christenversammlung herrschen sollte. Selbst ungerechte Personen lieben ihre Kinder und erweisen ihnen Gutes. Wieviel mehr sollten wir, die wir Gerechtigkeit lieben, auf unsere Kinder bedacht sein und sie für das Leben in der heutigen Welt erziehen! (1. Thes. 2:7; Ps. 127:3-5; Mat. 7:11).

2. Wo erhält man den besten Rat und die beste Anleitung über die Kindererziehung? Warum?

2 Aber Eltern erkennen bald, daß die Kindererziehung eine schwere Aufgabe ist. Wo können sie vernünftigen Rat und zuverlässige Anleitung finden? Bestimmt bei dem Schöpfer, denn er hat den Menschen die Fähigkeit gegeben, Kinder hervorzubringen (1. Mo. 1:28). Er hat alle Kinder gesehen, die bis heute zur Welt gekommen sind, und auch beobachtet, was sich aus dem Verhalten der Eltern ergeben hat. Seine Anweisungen sind die besten. Sie sind in der Bibel aufgezeichnet, wo auch Berichte über Personen zu finden sind, die sich nach seinen Grundsätzen ausrichteten, und Berichte über solche, die es unterließen (Spr. 3:5, 6).

3. (a) Was benötigen unsere Kinder unter anderem? (b) Warum sollten Eltern wegen dieser Aufgabe nicht entmutigt sein?

3 Was hat uns dieses wunderbare Buch über die Kindererziehung zu sagen? Es zeigt vieles, was Fachleute der heutigen Zeit für ihre Entdeckung halten, wie zum Beispiel das Bedürfnis der Kinder nach Liebe und Geborgenheit. Kinder sollten über Gott und sein Wort belehrt werden. Eine gute Erziehung, nützliche Erfahrungen, Vorbilder und rechter Umgang sind für sie eine Notwendigkeit. Sie sollten Gehorsam und Achtung vor der Autorität lernen. Man sollte sie über die Sittlichkeit und über die Ehe belehren und ihnen zeigen, was für einen Ehepartner sie sich wählen und was für einen Ehepartner sie selbst abgeben sollten und wie sie sich als gute Eltern erweisen können. Das mag einem Vater oder einer Mutter als eine riesige Aufgabe erscheinen, doch sollte man daran denken, daß die Bibel mit weisem Rat aufwartet. Sie kann „den Unerfahrenen Klugheit ... geben“ und einem jungen Menschen „Erkenntnis und Denkvermögen“. Untersuchen wir also einiges von dem, was sie uns über die Kindererziehung zu sagen hat (Spr. 1:4).

BIBLISCHE BEISPIELE

4. (a) Was lernten Kinder gottesfürchtiger Eltern? (b) Wer erteilte diese Belehrung und auf welche Weise?

4 Die Bibel zeigt, daß Kinder gottesfürchtiger Eltern in Geborgenheit aufwuchsen, in Familien, die über die Schwächen der Kinder wachten und ihnen den notwendigen Schutz boten (1. Mo. 33:14; 43:8). Man lehrte die Kinder, wie sie für ihren Lebensunterhalt sorgen konnten. David war zum Beispiel ein Hirtenjunge, und Jesus war ein Zimmermann (1. Sam. 16:11; Mar. 6:3). Sie lernten auch noch etwas viel Wichtigeres kennen: die erstaunlichen Wege des großen Gottes JEHOVA. Diese Belehrung wurde nicht in Religionsstunden oder in Sonntagsschulen erteilt, sondern von Personen, die das größte Interesse an den Kindern hatten, nämlich von ihren eigenen Eltern. Jehova erwartete von den Israeliten, daß sie ihren Söhnen und Enkelkindern seine Wege bekanntgaben (5. Mo. 4:9, 10). Die Eltern sollten ihre Kinder zu jeder Zeit — zu Hause, unterwegs, wenn sie sich niederlegten oder wenn sie aufstanden — belehren, und zwar durch ihre Worte und ihr Beispiel. Sie sollten den nachfolgenden Generationen wunderbare Wahrheiten übermitteln (5. Mo. 11:18-21).

5. Was sagt ein bekanntes biblisches Wörterbuch über die Kindererziehung?

5 In dem bekannten französischen Werk Dictionnaire de la Bible heißt es, man habe dem Kind, sobald es sprechen konnte, einige Stellen aus dem biblischen Gesetz beigebracht. „Die Mutter wiederholte einen Vers immer wieder; wenn das Kind ihn auswendig konnte, las sie einen weiteren vor. Später gab man dem Kind den schriftlichen Wortlaut der Verse, die es bereits aus dem Gedächtnis hersagen konnte, in die Hand. Auf diese Weise fing man an, den Kindern das Lesen beizubringen, und als sie alt genug waren, konnten sie diese religiöse Unterweisung fortsetzen, indem sie selbst im Gesetz des Herrn lasen und darüber nachsannen.“a In dem Nachschlagewerk heißt es weiter: „In der Geborgenheit der Familie, auf dem Schoße des Vaters oder der Mutter sitzend, sollte das Kind die erste und nützlichste Belehrung auf sittlichem Gebiet empfangen“ (Bd. II, Spalte 1596).

6. (a) Welche interessanten Erlebnisse hatten die Kinder der Israeliten? (b) Erleben deine Kinder ähnliches, und wenn ja, welchen Nutzen ziehen sie daraus?

6 Gott wußte, daß Kinder gern etwas Neues erleben und daß diese Erlebnisse benutzt werden können, um sie zu belehren. Deshalb wurden die „Kleinen“ auf die interessanten Reisen nach Jerusalem mitgenommen, und dort sollten auch sie den Vorlesungen aus dem Gesetz Gottes lauschen (5. Mo. 31:12, 13). Deine Kinder können ähnliche Segnungen genießen, wenn sie die Kreis- und Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas besuchen, wo sie aus der Unterweisung Nutzen ziehen, im Freiwilligendienst mitarbeiten und neue Freundschaften schließen können. Du kannst dafür sorgen, daß solche Anlässe zu Höhepunkten in ihrem Leben werden, wie die Reisen nach Jerusalem für die Kinder der Israeliten besondere Ereignisse waren.

7. Warum ist es so wichtig, das richtige Beispiel zu geben?

7 Gott wußte, wie wichtig ein gutes Beispiel ist. Kinder ahmen das nach, was sie sehen. Sie können eine Sprache erlernen — und sei sie noch so schwierig —, indem sie das nachahmen, was sie hören. Gott sagte: „Wenn doch nur dies ihr [des Volkes] Herzenstrieb würde, mich zu fürchten und alle meine Gebote stets zu halten, damit es ihnen und ihren Söhnen auf unabsehbare Zeit gut erginge!“ In der Bibel heißt es: „Ein Guter wird Söhnen von Söhnen ein Erbe hinterlassen“ (5. Mo. 5:29; Spr. 13:22). Viel hängt somit von dir ab. Als Vater oder Mutter solltest du dein Äußerstes tun, um das richtige Beispiel zu geben, denn gewiß möchtest du nicht, daß deine Kinder ein falsches Beispiel nachahmen.

SCHLECHTE GESELLSCHAFT

8. Welche Fragen sollten wir uns über den Umgang unserer Kinder stellen?

8 Gott lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf die Gefahren, die mit schlechter Gesellschaft verbunden sind. In seinem Wort lesen wir: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33). Deshalb ist es für dich wichtig, zu wissen, mit wem deine Kinder Umgang haben. Weißt du wirklich, wer ihre Freunde sind? Bittest du sie, ihre Freunde mit nach Hause zu bringen, damit du sie kennenlernen kannst? Oder schickst du deine Kinder einfach hinaus, um sie loszusein? Ist dir bekannt, was für eine Sprache deine Kinder hören und wie ihre Kameraden über Lügen, Diebstahl und Drogenmißbrauch denken?

9. Was könntest du tun, um deinen Kindern behilflich zu sein, bessere Freunde zu finden?

9 Wo können deine Kinder bessere Freunde finden, falls ihr gegenwärtiger Umgang zu wünschen übrigläßt? Innerhalb der Versammlung der Zeugen Jehovas, wo eine schmutzige Sprache, Lügen, Diebstahl und Drogenmißbrauch nicht geduldet werden. Hast du den Wunsch, daß andere Glieder der Versammlung mehr Gemeinschaft mit deinen Kindern pflegen? Wie wäre es, wenn du in dieser Hinsicht etwas unternehmen würdest? Hast du das schon getan? Lade doch andere Jugendliche zu euch nach Hause ein, oder fordere sie auf, sich euch im christlichen Zeugniswerk anzuschließen oder sich mit euch an anderen nützlichen Tätigkeiten zu beteiligen.

10. Wie kannst du deinen Kindern helfen, besserer Umgang für andere zu sein?

10 Wenn du alles das versucht hast und das Problem immer noch besteht, könntest du dich fragen: Warum? Hast du erst vor kurzem begonnen, nach biblischen Grundsätzen zu leben? Mitunter haben Jugendliche, die in den Königreichssaal mitgebracht werden, noch gewisse Schwächen zu überwinden, um guter Umgang für andere zu sein. Eine Jugendliche äußerte sich beispielsweise über eine andere wie folgt: „Im Königreichssaal ist sie in Ordnung, aber man sollte nicht glauben, wie sie sich in der Schule benimmt!“ Aufgrund der Art und Weise, wie sich dieses Mädchen auf dem Schulhof den Jungen gegenüber verhielt, wollten andere nicht mit ihr identifiziert werden. Wie könnt ihr Eltern in einem solchen Fall euren Kindern helfen, ihren Sinn in dieser Hinsicht neuzugestalten? Es kommt weitgehend auf eure Unterweisung an, auf euer Familienbibelstudium, auf die Beteiligung am christlichen Zeugniswerk als Familie, auf das Beispiel, das ihr im Reden, im Benehmen und in bezug auf Ehrlichkeit gebt, sowie auf euer Bemühen, rechte Grundsätze im Herzen eurer Kinder zu verankern. Nötigenfalls könnt ihr auch die Versammlungsältesten bitten, liebevolle Hilfe zu leisten (Jak. 5:13-15).

FAMILIENPROBLEME

11. Warum solltest du die Hoffnung nicht aufgeben, wenn Glieder deiner Familie ein schlechtes Beispiel geben?

11 Was aber, wenn in deiner Familie ernste Probleme bestehen? Was kannst du tun, wenn dein ungläubiger Ehepartner ein Leben führt, das den gesunden biblischen Grundsätzen ganz und gar widerspricht? Gib die Hoffnung nicht auf. Dein guter Einfluß und die Hilfe des Geistes Gottes können Wunder wirken. Es gibt Kinder, die solche anscheinend unüberwindlichen Schwierigkeiten überwunden haben und zu anständigen jungen Leuten herangewachsen sind. Die Menschen sind Geschöpfe Gottes, und schon Kinder können, selbst wenn sie in einer größtenteils ungläubigen Familie aufwachsen, erstaunliche Stärke beweisen, wenn sie von einem Freund, von einer aufmerksamen älteren Person oder von dem gläubigen Elternteil so geleitet werden, daß sie den richtigen Weg gehen.

12. Inwiefern sind Lot und Timotheus ermunternde Beispiele in dieser Hinsicht?

12 Betrachten wir zum Beispiel Lot. Er wohnte mit seiner Familie in Sodom, und seine Frau wollte offensichtlich dort bleiben. Aber Lot floh und mit ihm seine Töchter, und sie überlebten die Vernichtung der Stadt (1. Mo. 19:15-17, 23-26). Der junge Timotheus hatte zwar einen ungläubigen Vater, aber seine Mutter und seine Großmutter erteilten ihm biblische Belehrung und erlebten, wie er zu einem treuen Nachfolger Jesu Christi heranwuchs und ein loyaler Gefährte des Apostels Paulus wurde (2. Tim. 1:5; 3:14, 15). Selbst wenn also dein Ehepartner ungläubig ist, kann Gott dir helfen, deinen Kindern eine tiefe Liebe zur Wahrheit und zur Gerechtigkeit ins Herz zu pflanzen.

ERZIEHUNG UND BILDUNG

13. (a) Warum sollten junge Christen das Lernen ernst nehmen? (b) Wie zeigt das Beispiel Salomos die Wichtigkeit einer korrekten Sprache?

13 Spornst du deine Kinder an, sowohl in der Schule als auch in der Versammlung zu lernen? Ist es wichtig, daß sie lernen? Die Israeliten hielten es für wichtig. Sie waren keine Analphabeten. Ihre Kinder konnten die heiligen Schriften lesen. Deine Kinder sollten Gottes Wort nicht nur lesen, sondern auch mit anderen darüber sprechen. Drücken sie sich grammatisch korrekt aus? Machst du Fehler, die du vielleicht jahrelang gemacht hast, heute nicht mehr, so daß deine Kinder dich korrekt sprechen hören? Salomo wählte die Worte, mit denen er Gott pries, sorgfältig aus. Deshalb heißt es: „Der Versammler suchte die gefälligen Worte zu finden und die richtigen Worte der Wahrheit niederzuschreiben“ (Pred. 12:10).

14. Wie können wir unseren Kindern behilflich sein, zu lernen, wie man rechte Entscheidungen trifft?

14 Ohne Zweifel möchten wir, daß unsere Kinder reife Erwachsene werden und daß sie ihre Entscheidungen in Übereinstimmung mit Gottes Wort treffen. Daher sollten wir frühzeitig damit beginnen, ihnen richtige Grundsätze beizubringen — sie nicht lediglich Gebote zu lehren, denen sie gehorchen müssen, sondern ihnen auch die Gründe dafür zu erklären. Dann werden die Kinder lernen, wie sie selbst rechte Entscheidungen treffen können.

15. (a) Welche wichtige Unterstützung benötigen unsere Kinder von uns? (b) In welcher Hinsicht müssen wir sehr vorsichtig sein?

15 Unsere Kinder sehen sich einer verderbten Welt gegenüber. Es ist daher wichtig, daß sie bei uns eine gewisse Stärke und Überzeugung beobachten. Sie sollten wissen, daß wir sie, wenn sie richtig handeln, genauso unterstützen, wie Sara Isaak gegenüber Ismael verteidigte (1. Mo. 21:9, 10). Wir sollten auch daran denken, daß die Kinder, wenn wir voraussetzen, daß sie richtig handeln, es auch tun werden. „Weißt du, warum du keine Schwierigkeiten mit uns hast?“ fragte eine jugendliche Zeugin ihren Vater. „Weil du nicht ständig denkst, wir würden etwas Verkehrtes tun. Du erwartest von uns, richtig zu handeln, und wir würden auch nichts anderes tun.“ Wie oft beschuldigen Eltern ihre Kinder einer Sache, stellen dann aber fest, daß sie es überhaupt nicht getan haben! Wenn man Kinder bezichtigt, daß sie lügen, und die Anschuldigung trifft nicht zu, mögen sie denken, man erwarte von ihnen zu lügen, und das nächste Mal tun sie es vielleicht wirklich.

16. (a) Welche Anregungen werden in bezug auf die christlichen Zusammenkünfte gegeben? (b) Was zeigt, daß diese Zusammenkünfte für Kinder von großem Wert sind? (c) Sind dir ähnliche Beispiele bekannt?

16 Viele Eltern haben festgestellt, daß es vorteilhaft ist, die Kinder bereits im zarten Alter mit in die Zusammenkünfte zu nehmen, wo Gottes Wort besprochen wird. Es ist nicht gut, sich mit ihnen in einen Nebenraum zu setzen oder mit ihnen in den hinteren Teil des Saales zu gehen (außer aus gutem Grund für kurze Zeit). Man sollte ihnen statt dessen beibringen, daß sie in den Zusammenkünften ruhig und respektvoll sitzen bleiben und aus den guten Dingen, die besprochen werden, Nutzen ziehen. Heute noch erinnern sich einige erwachsene Personen, die standhaft im Glauben sind, an den Eifer ihrer Eltern, die sie vielleicht eine weite Strecke zu Fuß oder auf dem Fahrrad zu solchen Zusammenkünften mitgenommen haben. Ein Versammlungsältester erinnert sich, daß seine Eltern bei ihrer Vorbereitung auf das Wachtturm-Studium schwierige Prophezeiungen besprachen, während er als kleines Kind auf dem Fußboden spielte. Sie stellten sich wohl kaum vor, daß er zuhörte, und schon gar nicht, daß er sich noch über ein halbes Jahrhundert später an die Erklärungen erinnern würde.

17. Welche biblischen Beispiele für die Anwesenheit von Kindern bei Zusammenkünften kannst du anführen, und welche Fragen könntest du dir diesbezüglich stellen?

17 Als in den Tagen Esras bei einer bestimmten Gelegenheit aus den Schriften vorgelesen wurde, standen alle, die genügend Verständnisvermögen hatten, von Tagesanbruch an bis Mittag da und hörten zu (Neh. 8:2, 3). Wären deine Kinder dabeigewesen, wenn du damals gelebt hättest, oder wäre der Stoff in deinen Augen für sie zu schwierig und die Vorlesung zu lang gewesen und hättest du sie zum Spielen weggeschickt? Joseph und Maria ‘pflegten Jahr für Jahr zum Passahfest nach Jerusalem zu gehen’, und deshalb befanden sie sich dort, als Jesus 12 Jahre alt war (Luk. 2:41-49). Wärst du bereit gewesen, diese Strecke zu Fuß oder auf einem Esel zurückzulegen, um diesem Fest beizuwohnen? Als später einmal große Volksmengen, darunter auch „kleine Kinder“, zu Jesus kamen, um ihn zu hören, und sie nichts mehr zu essen hatten, speiste Jesus sie durch ein Wunder (Mat. 14:21; 15:38). Wärst du mit deinen Kindern dabeigewesen, oder wärt ihr zu Hause geblieben, um eine anscheinend notwendige Mahlzeit nicht zu übergehen?

18. Wie noch können wir Wertschätzung für christliche Zusammenkünfte zeigen?

18 Wissen deine Kinder, daß du die Zusammenkünfte, in denen die Bibel studiert wird, ernst nimmst? Beobachten sie, daß du diese Zusammenkünfte für so wichtig hältst, daß du nicht nur anwesend bist, sondern dich auch daran beteiligst, indem du Kommentare gibst, wenn dazu aufgefordert wird? Wirst du dich zum Beispiel mit deinen Kindern auf das Studium des vorliegenden Artikels vorbereiten, so daß, wenn er in der Zusammenkunft besprochen wird, jeder von euch wenigstens e i n e n Kommentar geben wird?

EIN HOHES ZIEL

19. Welche positive Haltung sollten wir in bezug auf die Erziehung unserer Kinder einnehmen?

19 Ist es möglich, all das, was wir besprochen haben, in vollkommener Weise zu tun? Natürlich nicht. Es handelt sich hierbei um Ziele, die angestrebt werden sollten, nicht um Ziele, die bereits erreicht worden sind. In der heutigen Welt wird es immer Probleme geben, aber die Bibel zeigt uns Möglichkeiten, wie wir ihnen begegnen können, und wenn wir uns bemühen, so zu handeln, wie Gott es wünscht, wird er uns dabei helfen. Ein christlicher Vater antwortete auf die Frage, worauf es zurückzuführen sei, daß seine Kinder einen starken Glauben hätten: „Ich weiß es nicht. Wir haben nichts Außergewöhnliches unternommen. Wir haben uns einfach bemüht, den Rat anzuwenden, den wir aus der Bibel und von der Organisation erhalten haben.“

20. (a) Was kann man unter anderem tun, um Kinder heute zu glücklichen Menschen zu erziehen? (b) Inwiefern sind der Leittext für dieses Studium und der Text aus Sprüche 20:7 in dieser Hinsicht für uns eine Ermunterung?

20 Das ist es, worauf es ankommt, wenn du heute Kinder zu glücklichen Menschen erziehen willst. Gib ihnen das richtige Beispiel. Belehre sie entsprechend. Freue dich über das, was sie richtig machen, und versuche, ihnen zu helfen, sich weiter zu verbessern. Nimm an ihren Freuden, ja an ihrem ganzen Leben Anteil. Zeige, daß du sie liebst. Handle dem Willen Gottes entsprechend, und er wird deine Anstrengungen segnen. Behalte die erhebenden Worte im Sinn, die Salomo unter Inspiration äußerte: „Der Gerechte wandelt in seiner unversehrten Lauterkeit. Glücklich sind seine Söhne nach ihm“ (Spr. 20:7).

[Fußnote]

a Wie heute, so gab es auch in biblischen Zeiten Analphabeten, doch die Fähigkeit zu lesen mag viel weiter verbreitet gewesen sein, als manch einer denkt. (Vergleiche Jesaja 29:11, 12.) In dem Werk The Encyclopedia of the Jewish Religion heißt es: „Die Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, scheint im alten Israel weit verbreitet gewesen zu sein.“

Gottes Gebote sollten auf die Türpfosten geschrieben und auf die Hand gebunden werden, was wenig Wert gehabt hätte, wenn die Leute nicht hätten lesen können (5. Mo. 6:8, 9; 27:8). Der König sollte selbst eine Abschrift des Gesetzes anfertigen und täglich darin lesen (5. Mo. 17:15, 18, 19). Ein Jüngling aus Sukkoth schrieb die Namen der führenden Männer seiner Stadt auf (Ri. 8:14).

Lesen und Schreiben war nicht der gebildeten Klasse vorbehalten. James D. Martin bemerkt in seinem Kommentar über das Buch Richter: „Einige der frühesten Beweise für die Alphabetschrift wurden von Sklaven, die in den Bergwerken des Sinai arbeiteten, in Höhlenwände geritzt.“ Amos war ein bescheidener Schafzüchter. Der Prophet Micha stammte vom Land, und zwar aus dem Dorf Morescheth (Am. 1:1; Mi. 1:1). Aber beide schrieben je ein Bibelbuch.

In dem apokryphischen Buch 1. Makkabäer, das wahrscheinlich gegen Ende des zweiten Jahrhunderts v. u. Z. geschrieben wurde, wird angedeutet, daß Leute vom Volk Abschriften des mosaischen Gesetzes im Hause hatten (1. Makkabäer 1:55-57). Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus äußerte im ersten Jahrhundert die Ansicht, das mosaische Gesetz befehle, die Kinder „lesen zu lehren, ihnen die Gesetze beizubringen und sie mit den Thaten der Vorfahren bekannt zu machen“ (Gegen Apion, 25, übers. von Heinrich Paret, 1856).

IHR ELTERN UND KINDER, WIE WÜRDET IHR DIE FOLGENDEN FRAGEN BEANTWORTEN?

□ Wohin sollten sich Eltern um Rat über die Kindererziehung wenden, und warum?

□ Welche Beispiele einer guten Kindererziehung finden wir in der Bibel?

□ Wie können Eltern auf praktische Weise über den Umgang ihrer Kinder wachen?

□ Wie können Probleme, die in einer religiös geteilten Familie entstehen, durch die Anwendung biblischer Grundsätze gelöst werden?

□ Welche Schritte müssen Eltern unternehmen, um ihre Kinder richtig zu erziehen?

□ Können Eltern und Kinder damit rechnen, daß sie alles vollkommen richtig machen? Wie können sie dennoch Erfolg haben?

[Bild auf Seite 14]

Ein Junge fragte seine Mutter: „Kinder zu erziehen ist doch ziemlich schwierig. Wäre es dir nicht lieber gewesen, du hättest mich nicht gehabt?“ Viele Jahre später erinnert er sich noch mit großer Dankbarkeit an ihre Antwort: „Alles Lohnende erfordert Zeit und Mühe.“

[Bild auf Seite 15]

Gebt ihr Eltern ein gutes Beispiel, indem ihr die Zusammenkünfte, in denen Gottes Wort besprochen wird, nicht nur besucht, sondern euch auch daran beteiligt?

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