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  • Du kannst ein guter Nachbar sein
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1982
w82 15. 6. S. 5-7

Du kannst ein guter Nachbar sein

WAS meinen wohl ältere Leute, wenn sie von der „guten alten Zeit“ sprechen? Was materiellen Wohlstand, Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten oder ärztliche Dienste betrifft, war es um die meisten Leute früher nicht so „gut“ bestellt wie heute. Es gab kein Fernsehen, nur wenig Autos, wenig Telefone, ja wenig von den Dingen, ohne die heutzutage viele schwerlich auskommen würden. Was war denn dann so gut? Zweifellos denken sie an das gutnachbarliche Verhalten, das damals gepflegt wurde.

Es gab zwar wenig finanzielle Sicherheit, doch die Menschen unterstützten sich gegenseitig. Viele ältere Leute sagen, daß jemand noch so arm sein konnte, dennoch hatte er immer ein wenig, womit er seinen Nachbarn aushelfen konnte. War jemand schwer krank, so leisteten ihm die Nachbarn praktische Hilfe, indem sie beispielsweise für ihn kochten oder sich um die Kinder kümmerten. Hatte man im Hause eine größere Arbeit zu bewältigen, so packten die Nachbarn häufig mit an.

Da jedoch die Behörden immer mehr für die Menschen tun, benötigen sie sich gegenseitig immer weniger. Dennoch müssen wir mit unseren Nachbarn leben. Warnend sagte die Bibel schon vor langem: „Wer sich absondert, wird nach seinem eigenen selbstsüchtigen Verlangen trachten“ (Spr. 18:1). Wer es ablehnt, mit anderen zusammenzusein, wird schließlich unausgeglichen, ja verschroben.

Zugegeben, gewöhnlich suchen weder wir unsere Nachbarn aus noch sie uns. Und „schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33). Wenn wir aber lernen, auf vernünftige Weise mit unseren Nachbarn zu leben, wird es für sie und für uns von Nutzen sein. Was setzt das voraus?

Was man als guter Nachbar tun sollte

Wer ein guter Nachbar sein möchte, muß Verständnis haben. In den unterschiedlichen Wohnvierteln bestehen unterschiedliche Maßstäbe. Wenn wir aus einer ländlichen Gegend, wo sich die Leute häufig besuchen, in eine Stadt ziehen, wo dies nicht üblich ist, müssen wir uns vielleicht umstellen. In einigen Städten gibt es Viertel, in denen Leute unterschiedlicher Herkunft wohnen. Einige mögen sich in unseren Augen ungewöhnlich verhalten. Warum sollten wir sie aber kritisieren, solange sie weder ein öffentliches Ärgernis noch eine Gefahr für unsere Familie sind?

Ein guter Nachbar muß auch freundlich sein. Wieviel Zeit kostet es, Personen, denen wir auf dem Bürgersteig oder im Aufzug begegnen, mit einem freundlichen „Guten Morgen“ zu grüßen? Schon e i n freudiges Gesicht kann eine ganze Gruppe von Menschen besser stimmen.

Um freundlich sein zu können, sollten wir uns die Namen derer einprägen, die in unserer Nachbarschaft wohnen. Wenn wir sie mit ihrem Namen anreden, zeigen wir, daß wir sie als Einzelpersonen sehen, und sie werden uns gegenüber wahrscheinlich freundlicher eingestellt sein.

Ein guter Nachbar muß auch Interesse zeigen. Ist jemand in der Nachbarschaft krank, so zeugt es von Interesse, wenn wir nicht vergessen, uns nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen und ein paar tröstende Worte mit ihm zu wechseln. Vielleicht können wir ihm auch eine kleinere Aufgabe abnehmen, um seine Bürde zu erleichtern. Und wenn eine ältere Person nebenan wohnt, sollten wir uns bemühen, ihr gegenüber besonders rücksichtsvoll zu sein. Vielleicht könnten wir zum Beispiel einige Sachen für sie mit einkaufen. Brennt in ihrem Haus ein Licht ungewöhnlich lange oder steht eine Tür offen, so wäre es gut, uns zu erkundigen, ob alles in Ordnung ist.

Und was sollten wir tun, wenn wir sehen, daß ein Verbrechen oder etwas geschieht, was uns als ein Unrecht erscheint? Nun, gewöhnlich ist es nicht vernünftig, sich auf heldenhafte Weise einmischen und die Sache regeln zu wollen. Geschulte Leute können das besser als wir. Doch zumindest wird uns unser Interesse an den Nachbarn veranlassen, schleunigst die Polizei zu benachrichtigen und vielleicht auf gewisse Einzelheiten zu achten, die der Polizei später eine Hilfe sein könnten.

Eine nützliche Anleitung für ein gutnachbarliches Verhalten finden wir in der sogenannten Goldenen Regel: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ (Mat. 7:12). Wenn wir also sehen, daß ein Nachbar ein Problem hat, und uns überlegen, was wir tun sollten, können wir uns fragen: „Was möchte ich, daß man für mich täte, wenn ich in dieser Situation wäre?“ Das wird uns helfen, eine weise Entscheidung zu treffen.

Ein Beobachter fragte Jesus einmal: „Wer ist in Wirklichkeit mein Nächster?“ Als Antwort erzählte Jesus das Gleichnis vom „guten Samariter“. Er zeigte, daß derjenige ein wirklicher Nächster ist, der hilft, wenn er einen anderen in Not sieht. Wenn wir unseren Nachbarn mit Freundlichkeit, Verständnis und Interesse begegnen, ahmen wir dieses vorzügliche Beispiel nach (Luk. 10:29-37).

Was man als guter Nachbar nicht tut

Es gibt auch Dinge, die ein guter Nachbar nicht tun wird, und zwar weil er rücksichtsvoll ist. Er wird zum Beispiel seine Stereoanlage oder seinen Fernseher nicht so laut einstellen, daß er die ganze Nachbarschaft unterhält. Er wird sein Haus und sein Grundstück in sauberem, ordentlichem Zustand halten, damit kein schlechtes Licht auf die Nachbarschaft geworfen wird.

Ein weiser Mann schrieb vor langer Zeit: „Mache deinen Fuß selten im Hause deines Mitmenschen, damit er nicht genug von dir bekomme und dich gewißlich hasse“ (Spr. 25:17). Ja, ein gelegentlicher Besuch bei Nachbarn mag willkommen sein, doch eines ständigen Besuchers können sie schnell überdrüssig werden.

Der Apostel Paulus warnte auch vor Personen, die als „Schwätzer und solche, die sich in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen“, ständig „in den Häusern umherlaufen“ (1. Tim. 5:13). Wenn wir unsere Nachbarn nicht so häufig besuchen, vermeiden wir es, in Geschwätz und Klatsch „hineingezogen“ zu werden. Außerdem klagen die meisten Menschen darüber, nicht genug Zeit für alles zu haben, was sie tun möchten. Allzuviel Zeit für Besuche aufzuwenden mag bedeuten, daß wir die Gelegenheit opfern, wichtigeren Dingen nachzugehen.

Ein guter Nachbar hat Achtung vor den Menschen in seiner Umgebung und begegnet ihnen mit Sanftmut. Er läßt daher aus kleineren Problemen keine großen werden. An einem Sommerabend regte sich zum Beispiel ein Vater in Amsterdam darüber auf, daß seine Kinder nicht einschlafen konnten, weil ein Radio auf der anderen Straßenseite zu laut war. Seine Frau machte freundlich die Anregung, er solle doch zum Nachbarn gehen und das Problem schildern. Nach einem vernünftigen Gespräch zeigte sich der Nachbar einsichtig und machte das Radio mit der Bemerkung aus: „Ich höre mir all das politische Gerede sowieso nicht an!“ Durch Sanftmut konnte verhindert werden, daß aus der Sache eine Schwierigkeit entstand, und die beiden Nachbarn wurden gute Freunde.

Schließlich benötigen wir Unterscheidungsvermögen und Ausgeglichenheit. Einige unserer Nachbarn haben vielleicht schlechte Gewohnheiten. Sie mögen rauchen, eine ungehobelte Sprache sprechen oder ein unsittliches Leben führen. In gewissen Gegenden nehmen Jugendliche Drogen und gehören Banden an. Wir müssen also in unserem nachbarlichen Verhalten auch ausgeglichen sein und sicherstellen, daß schlechte Gewohnheiten nicht auf uns oder unsere Kinder abfärben. Ja, ein guter Nachbar zu sein schließt vieles ein.

Was gutnachbarliches Verhalten bewirkt

Anfang 1980 erlebte John, ein Ältester einer Versammlung der Zeugen Jehovas, wie es mit den gutnachbarlichen Beziehungen plötzlich aussein kann. Es geschah in einer Stadt in Oklahoma (USA). Ein schwarzer Jugendlicher war ermordet worden, und die schwarze Bevölkerung am Ort hatte den Eindruck, die Polizei nehme sich der Sache nicht an. Es kam zu einem fürchterlichen Rassenkrawall, bei dem viel geschossen wurde.

In diesem Durcheinander glich Johns Wohnung einer Oase. Er mußte sich zwar mit seiner Frau und seiner Tochter einige Stunden lang auf den Fußboden legen, um nicht von verirrten Kugeln getroffen zu werden, doch die Spannung und der Rassenhaß berührten seine Familie nicht. Diese weiße Familie gewährte sogar einem schwarzen Mädchen und einer mexikanischen Familie Zuflucht. Johns Frau sagte: „Ich weiß, daß es Probleme gibt. Ich bin nicht blind. Aber die Art, wie wir mit anderen — mit Schwarzen wie Weißen — umgehen, schafft ein gutes Verhältnis.“

Ja, die Angehörigen dieser Familie waren für die anderen gute Nachbarn gewesen. Sie hatten sie mit Achtung und rücksichtsvoll behandelt, und die Folge war, daß man auch sie achtete. Der Rassenhaß richtete sich nicht gegen sie.

Einige Tage nach dem Krawall ergab es sich, daß sie im Predigtdienst von Haus zu Haus (ein Dienst am Mitmenschen, an dem sich alle Zeugen Jehovas beteiligen) bei den Verwandten des Jungen vorsprachen, dessen Tod die Gewalttätigkeiten ausgelöst hatte. Sie drückten auf freundliche Weise ihr Mitgefühl aus und boten die beste Hilfe, indem sie über die gesicherte Hoffnung auf eine Auferstehung von den Toten sprachen und über die Aussicht, bald in einer Welt zu leben, in der jeder ein guter Nachbar sein wird. Über diese Welt heißt es in einem Vers des Bibelbuches Jesaja: „Sie werden keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berge; denn die Erde wird gewißlich erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das Meer bedecken“ (Jes. 11:9).

Gewiß möchten wir alle gern in einer solchen Welt leben. Doch während wir sie erwarten, müssen wir uns mit den bestehenden Verhältnissen abfinden. Wenn wir dennoch wie John und seine Familie den Menschen, die in unserer Umgebung leben, in einer ausgewogenen, nachbarlichen Weise begegnen und sie rücksichtsvoll und respektvoll behandeln, werden wir ein angenehmeres Leben haben. Und — wer weiß? — vielleicht zeigen auch unsere Nachbarn uns gegenüber ein mehr nachbarliches Verhalten.

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