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  • Warum solltest du einen Fehler zugeben?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
w83 1. 3. S. 27-29

Warum solltest du einen Fehler zugeben?

„DIE einzigen, die keine Fehler machen, sind die Toten.“ Das sagt man von unvollkommenen Menschen. Und wenn man es sich überlegt, wer irrt sich nicht dann und wann? Wer macht keine Fehler?

Gottes Wort, die Bibel, zeigt deutlich, daß wir alle sündigen, denn sie sagt: „Da ist kein Mensch gerecht auf der Erde, der ständig Gutes tut und nicht sündigt.“ Die in der Bibel mit „sündigen“ wiedergegebenen hebräischen und griechischen Wörter bedeuten buchstäblich „das Ziel verfehlen“ — fehlgehen, was Gottes Anforderungen betrifft (Prediger 7:20).

Doch obschon es nichts Ungewöhnliches ist, einen Fehler zu begehen, sich zu irren — ja zu sündigen —, ist es doch schwierig, es zuzugeben! Stellst du als Ehemann und Vater nicht fest, daß du dazu neigst, einen Fehler vor deiner Frau oder deinen Kindern zu vertuschen, statt ihn zuzugeben? Zögerst du als Vorgesetzter nicht, wenn du gegenüber deinen Untergebenen einen Fehler zugeben solltest? Genauso ergeht es Ehefrauen, Kindern, Arbeitnehmern und anderen.

Warum wir Fehler nicht zugeben mögen

Das Verlangen, sich zu rechtfertigen, scheint der menschlichen Natur eigen zu sein. Wie schwer hatten es doch unsere Eltern mit uns als Kindern, bis wir einen Fehler zugaben und uns entschuldigten! Als Erwachsene mögen wir immer noch eine ähnliche Einstellung offenbaren. Vielleicht versucht jemand zu argumentieren, nicht er habe eigentlich etwas falsch gemacht, sondern es sei der Fehler eines anderen oder es sei ungewöhnlichen Umständen zuzuschreiben.

Besonders Personen, die eine verantwortliche Stellung bekleiden, scheint es schwerzufallen, einen Fehler zuzugeben. Warum? In vielen Fällen ist das zweifellos auf Stolz zurückzuführen. Die Betreffenden sorgen sich darum, was andere von ihnen denken mögen; sie möchten das Gesicht wahren. Die Weigerung, einen Fehler zuzugeben, kann aber auch einem Gefühl der Unsicherheit entspringen. Jemand mag denken, seine Position sei gefährdet, wenn er seinen Fehler eingestehe.

Zweifellos zögern einige, einen Fehler einzugestehen, wegen des Preises, den sie dafür zu bezahlen hätten. Ein Eisenbahnangestellter mag zum Beispiel aus Fahrlässigkeit einen schweren Unfall verursacht haben. Wenn er aber seinen Fehler zugibt, verliert er vielleicht seine Arbeit oder muß sogar ins Gefängnis. Oder einem Arzt mag ein Kunstfehler unterlaufen sein, und wenn er ihn zugibt, kostet es vielleicht ihn oder seine Versicherungsgesellschaft sehr viel Geld.

Es könnte aber auch sein, daß es jemandem wirklich schwerfällt, die Dinge im richtigen Licht zu sehen. In der Bibel heißt es: „Verfehlungen — wer kann sie bemerken?“ Außerdem kann das Herz bestimmte Gefühle hegen, die uns hindern, unseren Fehler zuzugeben. Ja, „das Herz ist verräterischer als sonst irgend etwas ... Wer kann es kennen?“ (Psalm 19:12; Jeremia 17:9).

Nachteilige Folgen

Kurzsichtige, eigennützige Interessen mögen uns veranlassen, uns zu rechtfertigen, statt einen Fehler zuzugeben. Aber ungeachtet unserer Überlegungen hat die Weigerung, einen Fehler einzugestehen, nachteilige Folgen. Sie kann zum Beispiel zu Spannungen zwischen uns und unseren Familienangehörigen, unseren Arbeitskollegen oder unseren Glaubensbrüdern führen. Wenn wir uns weigern, einen Fehler zuzugeben, stellen wir entweder die Geduld anderer auf die Probe, oder wir verlieren ihre Achtung. Und höchstwahrscheinlich schaffen wir eine Schranke, die für den freien Gedankenaustausch hinderlich ist.

Noch schwerwiegender ist der Umstand, daß wir durch die Weigerung, einen Fehler zuzugeben, unser Gewissen belasten, besonders wenn einem anderen die Schuld für das gegeben wird, was wir getan haben. Und wenn wir uns davor drücken, e i n e n Fehler einzugestehen, kann daraus eine Gewohnheit werden. Haben wir kleinere Fehler nicht zugegeben, dann kann es bald so weit kommen, daß wir auch größere nicht eingestehen, was schließlich zu unserem Verderben führt. Als Folge mag unser Gewissen wie mit einem Brandeisen gebrandmarkt werden, so daß es selbst bei einer schwerwiegenden Sünde nicht reagiert (1. Timotheus 4:1, 2). Unter einer solchen Handlungsweise wird vor allem unser Verhältnis zu unserem Schöpfer, Jehova Gott, leiden.

Beispiele aus der Vergangenheit

Wenn wir Fehler nicht zugeben, sondern die Schuld auf andere abwälzen wollen, begeben wir uns in eine ziemlich schlechte Gesellschaft. Adam, der erste Mensch, schob zum Beispiel ‘der Frau, die Gott ihm gegeben hatte’, die Schuld für seinen Ungehorsam zu. Eva wiederum beschuldigte die Schlange. Gott nahm diese Ausreden jedoch nicht an, sondern zog das erste Menschenpaar zur Rechenschaft. Und denken wir an König Saul, der Gottes Urteil nicht vollständig an den verderbten Amalekitern vollstreckte. Als er nach dem Grund gefragt wurde, gab er seinem Volk die Schuld. Aber Gott nahm diese Ausrede gleichfalls nicht an (1. Mose 3:12-19; 1. Samuel 15:15-23).

Andererseits zeigt uns die Bibel durch Beispiele, daß wir Fehler zugeben sollten. Ein solches Beispiel ist Juda. Er hatte seine verwitwete Schwiegertochter Tamar falsch behandelt. Als ihm seine Verantwortung für ihre Schwangerschaft vor Augen geführt wurde, gestand er: „Sie ist gerechter als ich“ (1. Mose 38:26). Er gab schließlich seinen Fehler zu.

Dann war da König David. Er tat einiges, um seine Sünde mit Bathseba zu verbergen. Als er von dem Propheten Nathan zur Rede gestellt wurde, bekannte er: „Ich habe gegen Jehova gesündigt“ (2. Samuel 12:13). Ja, mit diesen Worten gab David seine Sünde zu.

Gute Ergebnisse

Wir sollten diese Beispiele aus alter Zeit im Sinn behalten und unsere Fehler zugeben. Dadurch schaffen wir unter anderem ein gutes Verhältnis zu unseren Angehörigen. Auch kommen wir besser mit unseren Vorgesetzten aus, indem wir ihre Geduld nicht allzusehr auf die Probe stellen. Bezeichnenderweise sagt die Bibel: „Wenn der Geist eines Herrschers wider dich aufsteigen sollte, so verlaß deinen eigenen Platz nicht, denn Gelassenheit selbst mildert große Sünden“ — ja sogar sehr schwerwiegende Fehler (Prediger 10:4).

Wie steht es, wenn wir eine verantwortliche Stellung innehaben? Durch unsere Bereitwilligkeit, begangene Fehler einzugestehen, werden wir die Achtung unserer Untergebenen erwerben. Außerdem sind wir mit einer solchen Einstellung in der Lage, Fortschritte zu machen, was das Überwinden unserer Schwächen betrifft.

Es kommt besonders darauf an, daß wir ein reines Gewissen und ein gutes Verhältnis zu unserem Gott bewahren. Wenn wir eine schwerwiegende Sünde begangen haben, sollten wir daher als erstes zugeben, daß wir gesündigt haben. In einem inbrünstigen Gebet können wir unseren himmlischen Vater bitten, uns durch Jesus Christus barmherzig zu vergeben (Psalm 103:10-14; 1. Johannes 2:1, 2). Auch sollten wir vollen Nutzen aus dem uns zur Verfügung stehenden geistigen Beistand ziehen (Jakobus 5:13-16). Das ist weise, denn Gottes Wort sagt uns: „Wer seine Übertretungen zudeckt, wird kein Gelingen haben, doch dem, der sie bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erwiesen werden“ (Sprüche 28:13).

Hilfen, die Neigung zu überwinden

Wir benötigen natürlich Hilfe, wenn wir die Neigung, einen Fehler nicht zuzugeben, überwinden wollen. Oft ist ein Sinn für Humor von Nutzen, besonders wenn der Fehler nicht allzu schwerwiegend ist. Eine Hausfrau hatte zum Beispiel einen Stapel Teller in der Hand, stolperte und ließ sie fallen. Die Teller gingen alle in Scherben. Sie lachte schallend, denn daß ihr so etwas passieren konnte, war für sie einfach undenkbar. Und dennoch passierte es! Ja, mit etwas Sinn für Humor werden wir uns oft nicht so ernst nehmen, was häufig der Grund dafür ist, daß wir einen Fehler nicht zugeben möchten.

Auch Ehrlichkeit und Mitgefühl spielen eine Rolle. Wenn bestimmte Personen ein Recht darauf haben, zu erfahren, daß wir einen Fehler begangen haben, sollten wir bereit sein, diesen einzugestehen. Mitgefühl sollte uns besonders dann veranlassen, den Fehler einzugestehen, wenn sonst einem anderen die Schuld dafür gegeben würde und er wegen unseres Fehlers zu leiden hätte. Hier gelten Jesu Worte: „Wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen“ (Lukas 6:31).

Demut wird uns ebenfalls helfen, ein Unrecht zuzugeben. Wenn wir die Sache bis zum Ende durchdenken, grenzt die Weigerung, einen Fehler zuzugeben, an Heuchelei, nicht wahr? Weder der Hochmütige noch der Heuchler wird von Gott anerkannt (Sprüche 21:4; Jakobus 3:17).

Wenn wir darauf bedacht sind, ein enges Verhältnis zu Jehova zu bewahren, werden wir am ehesten bereit sein, einen Fehler zuzugeben. Warum? Weil wir geneigt sein werden, ihm alle unsere Sorgen und Fehler demütig im Gebet darzulegen. Im Vertrauen auf seine Hilfe und Barmherzigkeit werden wir dann den unvergleichlichen „Frieden Gottes“ besitzen (Philipper 4:6, 7).

Da wir also alle fehlen, wollen wir unsere Fehler eingestehen. Wenn wir einen Fehler gemacht haben, sollten wir ihn demütig zugeben. Bemühen wir uns daher zu unserem eigenen Nutzen und zum Nutzen anderer, aus Fehlern zu lernen und sie zu vermeiden.

[Bild auf Seite 28]

David bekannte: „Ich habe gegen Jehova gesündigt.“

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