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  • Bescheidenheit — ein vorzüglicher Schmuck für Jung und Alt
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
w83 1. 6. S. 9-11

Bescheidenheit — ein vorzüglicher Schmuck für Jung und Alt

BESCHEIDENHEIT ist eine anziehende Eigenschaft. Wer sie besitzt, ist meist ein liebenswerter Mensch. Und wer hätte nicht den Wunsch, bei anderen beliebt zu sein? Mit gutem Grund kann man also sagen, daß Bescheidenheit ein vorzüglicher Schmuck für Jung und Alt ist.

Jugendlichen fällt es aber anscheinend besonders schwer, in bezug auf Bescheidenheit ausgeglichen zu sein. Zum einen gibt es junge Leute, die allzu bescheiden auftreten. Sie sind zaghaft, wenn es darum geht, eine Aufgabe zu übernehmen, weil sie sich ihres begrenzten Wissens und ihrer Unerfahrenheit bewußt sind und sich deshalb schämen. Zum anderen sind viele Jugendliche zu selbstsicher, indem sie sich offensichtlich ihrer auf Unerfahrenheit beruhenden Grenzen nicht bewußt sind. In der Bibel werden Beispiele für beide Arten junger Leute erwähnt.

Gegensätzliche Beispiele

Daß Unbescheidenheit üble Folgen haben kann, beweist der Fall Rehabeams, des Sohnes Salomos. Rehabeam war noch ein ziemlich junger Mann, als er seinem Vater auf den Thron des Zwölfstämmereiches Israel folgte. Was tat er, als das Volk ihn anflehte, seine Bürden zu erleichtern? Die älteren Ratgeber forderten ihn zwar auf, Mitgefühl zu haben, doch er verwarf ihren weisen Rat. Statt dessen nahm er den Rat der jüngeren Männer an, die ihm sagten, er solle das Volk hart behandeln. Deshalb erklärte er dem Volk: „Mein Vater hat viel von euch verlangt, aber ich werde noch mehr verlangen. Er hat euch mit Peitschen angetrieben; ich lasse euch mit Stachelpeitschen antreiben.“ Wäre Rehabeam ein bescheidener junger Mann gewesen, so hätte er auf die älteren Ratgeber gehört und die Bürden des Volkes verringert. Da er das nicht tat, verlor er 10 der 12 Stämme (1. Könige 12:3-24, Die Bibel in heutigem Deutsch).

In auffallendem Gegensatz zu Rehabeam steht Elihu. Er gibt allen jungen Männern der heutigen Zeit ein gutes Beispiel, denn er war weder übermäßig zurückhaltend noch allzu selbstsicher. Obwohl Elihu sozusagen über alles Bescheid wußte, hörte er Hiob und seinen heuchlerischen Scheintröstern tagelang geduldig zu. Erst als ‘die Worte Hiobs zu Ende waren’, äußerte er sich mit gebührender Bescheidenheit. „Jung bin ich an Tagen, und ihr seid betagt“, sagte er. „Darum zog ich mich zurück und fürchtete mich, euch meine Erkenntnis zu verkünden“ (Hiob 31:40; 32:4-7).

Elihus Worte waren viel eindringlicher und gewichtiger, weil er gewartet hatte, bis jene älteren Männer gesprochen hatten. Er kannte offensichtlich die Lösung des Problems, während sie allem Anschein nach nicht verstanden, worum es ging. Und worum ging es? Um die Streitfrage der Rechtmäßigkeit der Souveränität Jehovas und darum, ob er Menschen auf der Erde haben könnte, die sich ihm gegenüber als treu erweisen würden, ungeachtet dessen, was sie zu erleiden hätten (Hiob 1:7 bis 2:10).

Betrachte auch Jeremia. Als Jehova Gott ihn beauftragte, als Prophet zu dienen, wandte er ein, er sei aufgrund seines verhältnismäßig jugendlichen Alters dafür unfähig. Doch Gott antwortete ihm: „Sage nicht: ,Ich bin nur ein Knabe.‘ Sondern zu allen, zu denen ich dich senden werde, solltest du gehen; und alles, was ich dir gebieten werde, solltest du reden. Fürchte dich nicht vor ihren Angesichtern, denn ,ich bin mit dir, um dich zu befreien‘“ (Jeremia 1:7, 8). Mit der Hilfe des Geistes Gottes überwand Jeremia seine Scheu und verkündete furchtlos die Botschaften Gottes. Doch der Prophet fiel nie in das Extrem, überheblich zu sein. Vor Königen und Beamten redete er stets mit tiefem Respekt, wie es sich für eine bescheidene Person gebührt.

Dem inspirierten Bericht können wir entnehmen, daß auch Timotheus ein bescheidener Jugendlicher war, der etwas schüchtern oder zurückhaltend war. Wenn die Bibel das auch nicht ausdrücklich erwähnt, können wir doch aufgrund dessen, was sie über Timotheus sagt, zu einer solchen Schlußfolgerung kommen. Beachte bitte, daß ihm von seinem älteren Freund, dem Apostel Paulus, gesagt wurde: „Niemand blicke je auf deine Jugend herab.“ Hätte Timotheus großes Selbstvertrauen besessen, dann hätte Paulus ihm das zweifellos nicht sagen müssen. Höchstwahrscheinlich hielt es Paulus wegen der Bescheidenheit und Zurückhaltung des Timotheus für notwendig, der Versammlung in Korinth zu schreiben: „Falls ... Timotheus eintrifft, seht zu, daß er unter euch von Furcht frei werde, denn er verrichtet das Werk Jehovas so wie auch ich. Niemand blicke daher auf ihn herab“ (1. Timotheus 4:12; 1. Korinther 16:10, 11).

Jüngere und ältere Christen sollten offensichtlich die unweise, unbescheidene Handlungsweise Rehabeams vermeiden, doch sollten sie so weise sein wie Elihu und sein respektvolles, bescheidenes Verhalten nachahmen. Und von Jeremia und Timotheus können jüngere Christen lernen, daß sie bescheiden, doch mutig im Dienst Jehovas voranschreiten sollten, selbst wenn sie etwas schüchtern oder zurückhaltend sein mögen. Durch Beharrlichkeit werden sie schließlich etwas erwerben, wodurch ihr Dienst für Jehova sehr wertvoll wird.

Der Wert der Erfahrung

Jüngere Menschen haben vieles, wofür sie dankbar sein sollten. So sagte zum Beispiel der weise König Salomo: „Freue dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen“ (Prediger 11:9).

Doch Jugendliche mit einer blühenden Gesundheit und überschüssigen Kräften — oftmals den Kopf mit Wissen aus Büchern vollgestopft — neigen häufig dazu, allzusehr auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen. Deshalb sind sie vielleicht der Meinung, sie könnten die Probleme lösen, von denen ältere Menschen seit Generationen geplagt werden. Doch bei all ihrem Wissen, ihrem Eifer und ihrer Körperkraft bleibt die Tatsache bestehen, daß es Jugendlichen an Erfahrung mangelt. Wahrscheinlich deshalb sagte der römische Dichter Plautus, Bescheidenheit stehe einem jungen Mann gut zu Gesicht. Die Erfahrung dämpft gewöhnlich die Begeisterung, den Eifer und das Selbstvertrauen. Man sagt daher, ein junger Arzt beginne mit hundert Heilmitteln für jede Krankheit, doch entdecke er durch jahrelange Erfahrung, daß es für jedes Heilmittel hundert Krankheiten gebe.

Ja, auf die Erfahrung kommt es an! In der Bibel heißt es selbst von Jesus Christus, daß er für sein Amt als König und Hoherpriester durch die Erfahrung vollkommen gemacht wurde — durch die Dinge, die er litt (Hebräer 4:15; 5:8, 9). Man sagt zwar, die Erfahrung sei ein teurer Lehrmeister, aber törichte Menschen werden auf andere Weise nichts lernen. Natürlich gibt es in der Welt sogar viele, die so unbescheiden sind, daß sie selbst durch Erfahrung nichts lernen. Doch ein bescheidener Mensch kann durch sie wirklich weise werden.

Was zur Bescheidenheit verhilft

Jüngere und ältere Christen mögen sich bewußt sein, daß Bescheidenheit ein vorzüglicher Schmuck ist. Aber wie können wir diese wünschenswerte Eigenschaft entwickeln? Unter anderem dadurch, daß wir täglich in der Bibel, dem Wort Gottes, lesen. Das hilft uns, die richtige Ansicht zu erlangen und uns nicht zu wichtig zu nehmen. Durch das Bibellesen lernen wir auch, alles von Gottes Standpunkt aus zu betrachten. Die Heilige Schrift läßt zum Beispiel erkennen, daß die Menschen in den Augen Gottes wie Grashüpfer sind und ganze Nationen wie Wassertropfen, die von einem Eimer herabfallen (Jesaja 40:15, 22). Ja, die Bibel fordert uns direkt auf, bescheiden zu sein, wenn sie sagt: „Was fordert Jehova von dir zurück, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott?“ Und was es bedeutet, bescheiden zu sein, zeigt der Apostel Paulus mit den Worten: „Ich [sage] einem jeden, der sich unter euch befindet, nicht höher von sich zu denken, als zu denken nötig ist, sondern so zu denken, daß er gesunden Sinnes sei.“ Man sollte schon etwas von sich halten, aber ein bescheidener Mensch hütet sich davor, zu hoch von sich zu denken (Micha 6:8; Römer 12:3).

Beachte, daß der eben erwähnte Rat nicht nur Jugendlichen erteilt wurde, sondern allen, sowohl älteren als auch jüngeren Menschen. Die Bibel läßt jedoch erkennen, daß sich Bescheidenheit besonders für die Jugend schickt. Außerdem geht aus den heiligen Schriften von der Zeit Mose bis zu den Tagen der Apostel Jesu hervor, daß „ältere Männer“ oder Älteste die Verantwortung in der Versammlung tragen sollten (2. Mose 3:16; 1. Petrus 5:1-3). Des weiteren lesen wir in der Bibel: „Ihr jüngeren Männer, seid den älteren Männern untertan.“ Das bedeutet, daß die jüngeren Männer nicht stolz oder hochmütig sein sollten. Gilt dieser Rat aber nur den jüngeren Männern? Nein, denn der Apostel Petrus fährt mit den Worten fort: „Ihr alle aber, gürtet euch mit Demut gegeneinander, denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte.“ Demut und Bescheidenheit sind sozusagen nahe Verwandte (1. Petrus 5:5).

Uns allen wird es leichter fallen, bescheiden zu sein, wenn wir uns ständig daran erinnern, daß es für Jung und Alt gleichermaßen weise ist, bescheiden zu sein. Bescheidenheit wird uns viele Schwierigkeiten ersparen, denn sie wird uns davor bewahren, zuviel vorauszusetzen und mehr zu versprechen, als wir tun können. Sie wird uns auch davor bewahren, in anderen einen Konkurrenzgeist oder Rivalität zu entfachen, und sie wird uns zu liebenswerteren Menschen machen. Bescheidenheit fördert außerdem den Herzensfrieden und die Zufriedenheit — Eigenschaften, auf denen das Glück beruht. Der weise König Salomo sagte daher nicht umsonst: „Weisheit ist bei den Bescheidenen“ (Sprüche 11:2).

[Bild auf Seite 9]

Der junge Elihu wartete bescheiden, bis er die Wahrheit äußern konnte.

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