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Erwachet! 1984
g84 8. 10. S. 25-29

Warum ich nicht mehr Priester bin

Von Ferdinando Piacentini erzählt

„Das Leben ist kurz, und der Tod harrt unser, unsicher ist nur die Stunde.

Was wird aus mir, wenn ich meine Seele verlier’?

... Unser Leben ist kurz, endlos ist nur die Ewigkeit.“

DIESES einfache Kirchenlied, das der Ortspfarrer uns lehrte, weckte in mir den Wunsch, gottesfürchtig zu sein und ewig zu leben, obschon ich erst 13 Jahre alt war. Angespornt durch zwei meiner Freunde, die ebenso eingestellt waren wie ich, entschied ich mich dafür, Priester zu werden.

Ich wurde am 8. Januar 1925 in Casola, einem kleinen Gebirgsdorf unweit von Montefiorino in der Provinz Modena (Italien), geboren. Meine Eltern, die dem Mittelstand angehörten, hatten acht Jungen, ich war der fünfte. Mein Vater, ein Bauunternehmer, wollte nicht, daß ich Priester wurde. Eine meiner Schwestern dagegen, ein eifriges Mitglied der Katholischen Aktion, die später Nonne wurde (und es noch ist), ermunterte mich dazu.

Leben im Seminar

Im Oktober 1938 trat ich in ein Knabenseminar in Fiumalbo ein, einem Ort im Apennin, nicht allzuweit von Modena entfernt. Später besuchte ich das Große Seminar in Modena. Vielleicht möchte nun der eine oder andere etwas über das Leben in einem solchen Seminar wissen.

Alles wurde durch die Glocke reglementiert, und der gute Seminarist gehorchte. Um 6.30 Uhr klingelte es, worauf der aufsichtführende Priester im Schlafsaal das Licht anmachte. Es war Vorschrift, sich morgens unter dem Laken anzuziehen und abends auch wieder unter dem Laken auszuziehen.

Wir machten dann unsere Betten, und wenn es erneut klingelte, gingen wir zum Morgengebet in die Kapelle. Es bestand lediglich aus ein paar Sätzen, die vorgelesen und gemeinsam in einem besonderen Rhythmus wiederholt wurden. Anschließend mußten wir etwa eine halbe Stunde meditieren; darauf wurde die Messe gelesen, und schließlich gab es Frühstück. Nach dem Frühstück begann der Unterricht, unterbrochen von Pausen, und zum Schluß machten wir einen Spaziergang.

Vor dem Abendessen wurde uns aus einem Buch über Askese vorgelesen. Darauf folgten der Rosenkranz und ein Marienlied. Nach dem Abendessen und einer kleinen Pause gingen wir wieder zum Gebet und zur Gewissenserforschung in die Kapelle. Erst dann legten wir uns schlafen.

Wir Seminaristen durften uns nie mit du ansprechen, sondern mußten immer die Höflichkeitsform gebrauchen. Es war uns auch verboten, mit einem Seminaristen von einem anderen Schlafsaal zu sprechen. Ferner durften wir keinen anderen Seminaristen berühren. Es war beispielsweise nicht gestattet, einander die Hand zu geben oder einem anderen die Hand auf die Schulter zu legen. Wenn wir auf Urlaub zu Hause waren, durften wir mit keinem Mädchen ausgehen, auch nicht mit der eigenen Schwester.

Angst vor der Hölle oder Liebe zu Gott?

In den ersten Jahren meiner Seminarzeit war ich ganz besessen von dem Wunsch, mich von den als Kind begangenen Sünden zu reinigen. Deshalb ging ich oft beichten. Doch muß ich gestehen, daß die treibende Kraft eher die Angst vor der Hölle als die Liebe zu Gott war. Diese Angst wurde bei mir durch die obligatorischen täglichen Meditationen anhand des Buches Apparecchio alla morte (Vorbereitung auf den Tod) von dem Heiligen Alfons Maria von Liguori ständig genährt. Gewisse Texte aus diesem Buch gingen mir nicht mehr aus dem Sinn, insbesondere die Worte der XXVI. Betrachtung:

„Die Hölle ist von Gott ausdrücklich zu dem Zweck geschaffen worden, die Verdammten zu quälen. ... Sie werden ins Feuer getaucht wie ein Fisch ins Wasser, doch sind sie nicht nur vom Feuer umgeben, sondern das Feuer dringt auch in ihr Eingeweide ein, um sie zu quälen. Ihr Leib selbst wird zu einer Feuerflamme, so daß das Eingeweide im Unterleib brennt, das Herz in der Brust, das Gehirn im Kopf, das Blut in den Adern und sogar das Mark in den Knochen; jeder Verdammte wird selbst zu einem Feuerofen.“

Begreiflicherweise quälten mich Gedanken über die ewigen Höllenqualen Tag und Nacht. Versuche dich in die Lage eines für Eindrücke besonders empfänglichen jungen Menschen zu versetzen, dem dauernd mit einem Gott Angst gemacht wird, der eher einem Tyrannen gleicht als einem liebevollen Vater. Ich war verwirrt. Es gab sogar Zeiten, wo ich das Dasein Gottes bezweifelte. Wenn ich mich meinen Vorgesetzten anvertraute, sagten sie: „Mein Sohn, das sind Prüfungen, die Gott denen schickt, die ihn lieben. Auch die großen Heiligen hatten ihre Zweifel.“

Ich werde Priester

Langsam vergingen die Jahre. Dann kam die Zeit, wo ich mich endgültig in bezug auf meine Zukunft entscheiden mußte. Der Wunsch, das Seminar zu verlassen, regte sich immer stärker. Ich beschloß, mit dem Rektor darüber zu sprechen.

„Wenn du deine Laufbahn nicht weiterverfolgst“, entgegnete er rasch, „wirst du die Chance der göttlichen Berufung verpassen wie der reiche Jüngling und befürchten müssen, die ewigen Qualen der Hölle zu erleiden!“ Sein Hinweis auf die Feuerhölle verfehlte bei mir die Wirkung natürlich nicht.

Ich durchlitt eine Zeit seelischer Qualen, bis schließlich der Tag kam, an dem ich sagen mußte, wie ich mich entschieden hatte. An jenem Tag brach einer meiner Gefährten, der zum Diakon geweiht werden sollte, vor dem Altar zusammen und mußte hinausgetragen werden. Vielleicht befand er sich auch in einer solchen Seelennot wie ich. Er verließ das Seminar; ich beneidete ihn etwas, doch ich blieb. Ich beschloß weiterzumachen.

Was mich antrieb, war der Wunsch, ein guter Priester zu werden. Ich wollte Gutes tun, indem ich anderen behilflich war, zu Gott zu finden. Am 3. September 1950 wurde ich im Alter von 25 Jahren in Modena vom Erzbischof von Modena, Msgr. Cesare Boccoleri, zum Priester geweiht. Dann war ich sieben Jahre lang Kaplan, d. h. Gehilfe eines Ortspriesters.

Im Jahre 1957 wurde ich in Casine d. Sestola, einem kleinen Dorf im Nördlichen Apennin, als Ortspriester eingesetzt. Dieses Amt versah ich dort 17 Jahre lang. Vermutlich war ich in den Augen der Bevölkerung ein guter Priester. Ich dagegen war unzufrieden. Es mag absurd erscheinen, doch tatsächlich hatte ich keine Grundlage für meinen Glauben. In den zwölf Jahren, die ich im Seminar ausgebildet worden war, hatten wir die Bibel allerdings auch studieren müssen. Aber dieses Fach galt als zweitrangig im Verhältnis zu anderen wie Moralphilosophie, Dogmatik und Kirchenrecht.

Von Zweifeln geplagt

Dann erfuhr ich, welche Neuerungen das 2. Vatikanische Konzil (1962—1965) gebracht hatte, und las auch darüber. Das hatte zur Folge, daß ich noch verwirrter wurde. Nun gab es gegensätzliche Auffassungen von der Hölle. Einige vertraten den Standpunkt, daß Gott niemand in die Hölle schicke; die Ultratraditionalisten dagegen erklärten, daß der Klerus daran schuld sei, wenn das Verbrechen noch mehr überhandnehme, denn wenn der Glaube an die Hölle fallengelassen werde, würden die Leute nicht mehr so gottesfürchtig sein wie bisher. Meine Zweifel wurden immer stärker.

Am Anfang des Jahres 1973 abonnierte ich eine Anzahl religiöser Zeitschriften, darunter auch solche, die der katholischen Kirche und ihren Lehren kritisch gegenüberstanden. Jetzt erkannte ich gewisse Widersprüche noch deutlicher. Zum Beispiel war es früher verboten, freitags Fleisch zu essen. Als dieses Verbot aufgehoben wurde, dachte ich: „Die Kirche hat bisher gelehrt, daß jeder, der freitags Fleisch ißt, eine Todsünde begeht. Für eine Todsünde kann man mit der Hölle bestraft werden — eine ewige Strafe. Aber was werden jetzt die denken, die in der Hölle sind, weil sie freitags Fleisch gegessen und nicht bereut haben?“

Ich erinnere mich noch, daß der Papst in einer Osterbotschaft über Priester, die aus dem Priesteramt ausscheiden, einmal sagte: „Die Gründe mögen unterschiedlich sein, aber im großen und ganzen erinnern einem diejenigen, die aus dem Priesteramt ausscheiden, an Judas und an seinen Verrat.“ Ich war zutiefst verletzt — nein, ich war empört! Das, was ich in der Kirche beobachtete, und das, was ich las, untergrub allmählich meinen Glauben an Gott. Eine unerwartete Begegnung veränderte dann mein Leben völlig.

Ich finde die Wahrheit

Ich besuchte einen Freund, der Geistlicher in Roncoscaglia d. Sestola (Modena) war, einem etwa 13 Kilometer von Casine, wo ich meine Pfarrei hatte, entfernten Ort. „Kannst du dir vorstellen“, sagte mein Freund, „daß wir in unserem Dorf eine hochangesehene Familie haben, die zu den Zeugen Jehovas gehört?“

Damals lernte ich jene Familie nicht kennen, aber ich besorgte mir einige ihrer biblischen Schriften, darunter auch das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt. Ich las es sofort durch. Seine Einfachheit beeindruckte mich. Die Abschnitte über das Thema „Hölle“ machten mir begreiflich, daß es sich bei der Hölle lediglich um das allgemeine Grab der ganzen Menschheit handelt. Meine Vorstellung von Gott änderte sich allmählich — er war nicht mehr ein Gott der Qual, sondern ein Gott der Liebe. Mehr als einmal überlief mich Gänsehaut, als ich fühlte, daß ich endlich frei wurde.

Mein Hunger nach der biblischen Wahrheit wurde immer größer. Als ich zu einem biblischen Gespräch mit den Zeugen eingeladen wurde, zögerte ich etwas und sagte mir mit Rücksicht auf mein Amt: „Da läßt du dich aber auf ein ganz schönes Abenteuer ein!“

Im Laufe der darauffolgenden sieben Monate führte ich mit den Zeugen sechs biblische Gespräche. Da wir so weit auseinander wohnten, konnten wir uns nicht häufiger treffen. Giordano Morini, der Zeuge, der mit mir studierte, wohnte in dem etwa 70 Kilometer entfernten Formigine (Modena). In der Zwischenzeit las ich indessen die Schriften, die er mir gab, in Verbindung mit meiner katholischen Bibelübersetzung. Die Bibel wurde mir zu einer Quelle neuer und logischer religiöser Gedanken, die mich innerlich wieder beruhigten.

In dieser Zeit las ich in der Zeitschrift Der Wachtturm einen Artikel, der mich tief beeindruckte. Er war überschrieben: „Organisiert, um Gott zu preisen“, und darin wurde berichtet, daß C. T. Russell, der erste Präsident der Watch Tower Society, als er Anfang 20 war, wegen der Höllenfeuerlehre in Zweifel geriet, genau wie ich. Durch ein Studium der Bibel begriff auch er dann, daß es keine Feuerhölle gibt. Russells Erfahrung bestärkte mich in dem Wunsch, die Bibel noch genauer kennenzulernen.

„Menschen, die Gott wirklich lieben!“

Als ich zum erstenmal eine Zusammenkunft der Zeugen Jehovas in ihrem Königreichssaal in Sassuolo besuchte, war ich nicht wenig aufgeregt. Ich konnte meiner Verlegenheit nicht Herr werden, obschon ich herzlich empfangen wurde. Offen gesagt, kam ich mir vor wie ein Fisch an Land.

Dennoch war ich von vielem, was ich dort beobachtete, tief beeindruckt. Die Männer, die vorn auf der Bühne standen und zu den Anwesenden sprachen, waren einfache Arbeiter. Während ich zuhörte, kam mir der Gedanke: „Ich könnte mir vorstellen, daß Petrus, Paulus und die übrigen Apostel nicht anders waren.“ Als ich die Kinder auf der Bühne sah, fiel mir ein, daß Jesus im Alter von 12 Jahren ebenfalls das Bedürfnis hatte, voller Eifer über seinen himmlischen Vater zu sprechen.

Es fiel mir auch auf, daß alle Anwesenden sorgfältig die erwähnten Texte in ihrer Bibel nachschlugen. Später äußerte ich gegenüber anderen Klerikern: „In den Versammlungssälen der Zeugen Jehovas findet ein Priester das, wovon er immer geträumt hat: Menschen, die Gott wirklich lieben!“

Kurz danach kam es zu Schwierigkeiten; es gab Widerstand und Mißverständnisse. Ich machte nämlich kein Geheimnis daraus, daß ich mich intensiv mit der Bibel beschäftigte. In meiner Pfarrkirche in Casine sowie in der Schule, wo ich Religionsunterricht gab, sprach ich ganz offen darüber. In der Schule konnte ich schließlich nicht mehr unterrichten, weil der Rektor und die Lehrer den Unterricht ständig störten. Ich lud deshalb die Kinder ein, mit ihren Eltern in mein Haus zu kommen. Doch das rief nur noch größere Gegnerschaft hervor.

Soll ich mein Amt niederlegen?

Bald erkannte ich, daß ich mich entscheiden mußte, ob ich Priester bleiben wollte oder nicht. Ich hatte noch nie weltliche Arbeit verrichtet; auch wußte ich nicht, wo ich hätte wohnen können. Ferner mußte ich mich gegen Freunde und Angehörige wehren, die mich von einem Psychiater untersuchen lassen wollten, weil sie glaubten, ich sei geistig nicht mehr normal. Würde ich diese vielen Hindernisse überwinden können? In dieser Zeit, in der ich über eine der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens nachdachte, betete ich ständig (Psalm 55:1-7, 16-18, 22).

Dann wurde ich unerwartet vom Stellvertreter des Bischofs und vom zuständigen Geistlichenberater besucht. Jemand hatte ihnen gesagt, daß ich erwägen würde, mein Amt niederzulegen. Merkwürdigerweise hatten sie es früher nie so eilig gehabt, mich zu besuchen, obschon ich oft krank gewesen war. Trotz allem, was sie einzuwenden hatten, hielt ich an meinem Entschluß fest, und ich sagte ihnen das auch. Am darauffolgenden Tag, dem 19. März 1974 — ich war 49 Jahre alt —, schied ich aus dem Priesteramt aus.

Kein Zurück mehr

Es war nicht leicht, Arbeit und Wohnung zu finden. Sicher, es war zeitweise schwierig, aber es gab kein Zurück mehr. Das erste Haus, in dem ich eine Wohnung erhielt, war sehr baufällig und hatte weder Strom noch fließendes Wasser. Doch die ortsansässigen Zeugen Jehovas halfen mir liebevoll, eine bessere Wohnung zu suchen, und schließlich fand ich in Castelnuovo Rangone (Modena) eine.

Endlich erhielt ich auch eine Stelle, und zwar in einem Keramikwerk. Es war ziemlich hart für jemand wie mich, der schwere körperliche Arbeit nicht gewohnt war. Den Neuen gab man immer die schwerste Arbeit, und ich war sechs Monate lang der „Neue“!

Der Gott, nach dem ich so lange gesucht hatte, gab mir jedoch die Kraft, auszuharren und in der genauen Erkenntnis Fortschritte zu machen. Neun Monate nach meinem Ausscheiden aus dem Priesteramt faßte ich den wichtigsten Entschluß meines Lebens. Ich gab mich Jehova Gott hin und symbolisierte am 12. Januar 1975 meine Hingabe durch die Wassertaufe.

Jetzt bin ich wirklich glücklich. Ich habe die Wahrheit gefunden. Falsche Auffassungen oder gottentehrende Lehren beunruhigen mich nicht mehr. Auch gehe ich nicht mehr zu den Leuten in der Absicht, von ihnen Trauben, Getreide, Eier und Brennholz zu erbitten oder um Haus und Stall zu segnen, während die Hausfrau verzweifelt ihre Geldbörse sucht, um mir eine Spende zu geben. Nein, jetzt sind meine Besuche bei den Familien, die ich früher als Ortsgeistlicher aufgesucht habe, beglückende, würdevolle Anlässe. Ich gehe zu den Menschen, um mit ihnen über das Kostbarste zu sprechen, das ich besitze — eine genaue Erkenntnis der guten Botschaft von Gottes Königreich.

Ein weiteres Glück ist mir dadurch zuteil geworden, daß eine eifrige christliche Zeugin Jehovas meine Frau wurde. Man stelle sich vor: Die Trauung fand in dem Ort statt, wo ich Kaplan gewesen war! Als ich das Aufgebot bestellte, fragte mich der Beamte: „Möchten Sie nachts getraut werden?“ Offenbar fürchtete er, daß die Trauung des ehemaligen Kaplans eine peinliche Angelegenheit werden könnte. (Die Trauung fand trotzdem am Tage statt.) Meine Frau und ich gehören zur Versammlung Mazanello (Provinz Modena), wo ich das Vorrecht habe, als ernannter Ältester zu dienen.

Meine Frau und ich haben die Freude gehabt, mit mehreren die Bibel zu studieren, die früher zu mir in den Religionsunterricht gekommen waren. Bis jetzt haben sich sieben meiner ehemaligen „Pfarrkinder“ oder deren Angehörige Jehova hingegeben.

Wenn die Gegenwart so beglückend und die Zukunft so verheißungsvoll ist, verliert alles Schwere, was man durchgemacht hat, an Bedeutung. Jetzt, als Diener Jehovas, des wahren Gottes, besitze ich wahren Herzensfrieden. Ich möchte daher Jehova mit den Worten des Propheten Jesaja danken: „Siehe! Gott ist meine Rettung. Ich werde Vertrauen haben und nicht erschrecken; denn Jah, Jehova, ist meine Stärke und meine Macht, und er wurde mir zur Rettung“ (Jesaja 12:2).

[Bild auf Seite 29]

Ich gehe nicht mehr zu den Leuten in der Absicht, von ihnen Trauben, Getreide, Eier und Brennholz zu erbitten. Jetzt besuche ich sie, um ihnen etwas zu überbringen — die gute Botschaft von Gottes Königreich.

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