Königreichsverkündiger berichten
Theokratische Ausdehnung in Venezuela
SCHON seit Tagen war es ungewöhnlich heiß. Die Passanten staunten über die Männer, die in der prallen Sonne arbeiteten, statt sich wie alle anderen im Schatten oder in einem klimatisierten Raum auszuruhen. Allmählich entstand das Gerippe eines neuen Gebäudes. In dreieinhalb Monaten vollendeten die Männer den Bau eines viergeschossigen Hauses — einen Anbau an die Zweiggebäude der Watch Tower Society in La Victoria.
Es war bereits die zweite Erweiterung des Zweigbüros in Venezuela. Als es 1946 eröffnet wurde, gab es in diesem Land nur 13 Königreichsverkündiger. Bis 1977 war die Zahl der Verkündiger auf über 13 000 gestiegen. Deshalb wurde in jenem Jahr in La Victoria ein neues Zweiggebäude errichtet und der Bestimmung übergeben. Seitdem hat sich die Zahl der Zeugen in diesem Land mehr als verdoppelt. Die Gebäude mußten erneut erweitert werden.
Durch den Anbau (auf dem Bild rechts), der eine Geschoßfläche von über 1 900 m2 hat, wurden die Räumlichkeiten des Zweigbüros um mehr als das Doppelte vergrößert. Die Einfahrt auf der rechten Seite führt in die Tiefgarage, die 15 Stellplätze hat. Die Druckerei, die sich in dem 1977 errichteten Gebäude befand (das längliche Gebäude in der Mitte), ist in das Erdgeschoß des Neubaus umgezogen, wo sich jetzt auch die Schlosserei, die Schreinerei und einige Büros befinden. Den übrigen Teil des Neubaus nehmen Wohnräume für die Bethelfamilie ein.
Da in diesem Teil der Welt die Wasser- und Stromversorgung des öfteren zusammenbricht, verfügt das neue Gebäude über einen Wasserbehälter und ein Notstromaggregat. Und um den beständigen Sonnenschein und die stetige leichte Brise auszunutzen, wurde die Wäscherei auf dem Dach des Hauses untergebracht.
Was halten die Einwohner der Stadt von dem neuen Gebäude? Zwar bedauern einige, daß der schöne Garten verschwunden ist, der sich früher dort befand, aber viele sind der Meinung, daß das Gebäude zum Ansehen des Viertels beiträgt. Ein bekannter Architekt hatte so viel darüber gehört, daß er es sich selbst ansehen mußte. Er sagte zu den Brüdern: „Das ist zweifellos das am besten gebaute Haus von La Victoria.“ Ähnlich beeindruckt war der städtische Ingenieur, der die Bauabnahme vornahm. Er sagte: „Es ist eine Ehre, bei einem Gebäude wie diesem die Benutzungsgenehmigung erteilen zu können.“
Am 21. April 1985 herrschte große Freude unter den Zeugen Jehovas in Venezuela. Im nahen Valencia wohnten 15 802 Personen der Bestimmungsübergabe bei, und in fünf weiteren Städten kamen insgesamt 38 059 Personen zusammen, die das Programm über Telefonleitungen mitverfolgten. Die Zahl der Anwesenden überstieg die Gesamtzahl der Verkündiger in diesem Land beträchtlich. Die Zeugen sind für diese Vorkehrung, für die Gott gesorgt hat, dankbar, und sie sind glücklich, weil sie jetzt noch besser ausgerüstet sind, weit und breit die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, bevor das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge kommt (Matthäus 24:14).