Sind die Toten doch am Leben? Die Ansicht der Menschen
DIE alte Negerin schien sehr krank zu sein. Ihre Füße schmerzten sie so sehr, daß sie kaum gehen konnte. Sie bot einen seltsamen Anblick — ihre Haare waren mit rotem Lehm beschmiert, sie trug mehrere Tücher, und ihre Hände und Füße waren mit Amuletten geschmückt. Warum? Seit über 50 Jahren glaubte sie, von den Geistern ihrer Vorfahren besessen zu sein. Durch den Lehm, die Tücher und die Amulette, die ihr Medizinmänner verordnet hatten, sollte sie „geheilt“ werden.
Der Glaube einer Minderheit? Eigentlich nicht. Allein in Afrika wird das Leben unzähliger Menschen von der Vorstellung beeinflußt, verstorbene Vorfahren hätten die Macht, „ihre Nachkommen zu schützen oder sie durch leichtere Krankheiten oder durch Unglücksfälle zu bestrafen“, wie es in dem Buch African Heritage (Afrikanisches Erbe) heißt. Die Ahnenverehrung wird tatsächlich in vielen Teilen der Welt praktiziert. Es wird dich überraschen, daß sie höchstwahrscheinlich auch in den religiösen Vorstellungen deines Kulturkreises zu finden ist. Wieso kann man das sagen?
Die Anhänger des Hinduismus und anderer Religionen glauben an eine Wiedergeburt. Spiritisten sind überzeugt, daß man durch ein Medium mit den Toten Kontakt aufnehmen kann. Katholiken werden gelehrt, daß die meisten Menschen nach dem Tod im Fegefeuer von ihren Sünden gereinigt werden, bevor sie in den Himmel kommen; die unverbesserlich Bösen sollen in eine Feuerhölle geworfen werden. Die Mehrheit der Protestanten glaubt, daß die Guten in den Himmel kommen und die Bösen in der Hölle gequält werden, und viele sind der Meinung, das werde in der Bibel gelehrt. Einige Menschen, die Todesnähe-Erlebnisse hatten, sind überzeugt, daß beim Tod irgend etwas den Körper überlebt.
Die Religionen haben zwar unterschiedliche Vorstellungen, wie das Leben nach dem Tod aussieht, aber die meisten haben doch eines gemeinsam — den Glauben, daß es ein Leben nach dem Tod gibt.
Der Tod ist ganz bestimmt ein furchtbarer Feind, der die Menschen aller Rassen dahinrafft — Reiche wie Arme, Junge wie Alte. Treffend wird in der Bibel gesagt: „Ihr seid ein Dunst, der für eine kleine Weile erscheint und dann verschwindet“ (Jakobus 4:14). Jeden Tag verlieren zahllose Menschen liebe Angehörige durch den Tod.
Viele fragen sich daher: „Wohin gehen sie? Sind sie wirklich tot, oder leben sie irgendwo weiter? Werden wir sie je wiedersehen? Wo können wir verläßliche Antworten finden?“