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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1987
w87 15. 8. S. 21-24

Welche Bedeutung hat das Kreuz für Christen?

„MEINE Mutter hat es mir gegeben.“ „Man wirkt damit so männlich.“ „Ich trage es als Schmuck.“ „Ohne Kreuz würde ich mich nicht wohl fühlen.“ „Es schützt mich vor Unglück.“ „Es ist einfach etwas, was man an der Kette trägt.“

Das antworteten einige auf die Frage, warum sie ein Kreuz tragen. Obwohl es offensichtlich nicht alle aus religiöser Überzeugung tun, ist es in vielen Teilen der Welt in Mode. Selbst in der Sowjetunion wurden Jugendliche mit einem Kreuz gesehen. Viele messen dem Kreuz allerdings eine besondere religiöse Bedeutung bei, da es, wie sich ein Jugendlicher ausdrückte, „heilig“ sein soll.

Aber ist es für einen Christen wirklich angebracht, ein Kreuz zu tragen? Wird durch das Kreuz genau dargestellt, wie Christus starb? Und ist etwas dagegen einzuwenden, es lediglich als Schmuck zu tragen? Um das herauszufinden, wollen wir zunächst den Ursprung des Kreuzes untersuchen.

Ein christliches Symbol?

Manch einer wird wahrscheinlich der Meinung sein, Christen seien die ersten gewesen, die das Kreuz verwendeten. Die Encyclopedia Americana spricht jedoch von „seinem frühen Gebrauch durch die Hindus und die Buddhisten in Indien und China und durch die Perser, Assyrer und Babylonier“. Auch in Chambers’s Encyclopaedia (Ausgabe 1969) wird gesagt, daß das Kreuz „ein Symbol ist, dem schon lange vor der christlichen Ära religiöse und mystische Bedeutung beigemessen wurde“.

Es gibt tatsächlich keinen Beweis dafür, daß die ersten Christen in ihrer Anbetung das Kreuz gebrauchten. In den Anfangstagen des Christentums waren es vielmehr die heidnischen Römer, die das Kreuz verehrten. In der Companion Bible heißt es: „Diese Kreuze ... wurden als Symbole für den babylonischen Sonnengott verwendet und erschienen das erstemal auf einer Münze des Julius Cäsar (100—44 v. u. Z.) und dann auf einer von Cäsars Thronfolger (Augustus) geprägten Münze (20 v. u. Z.).“ Bacchus, der römische Gott der Natur, wurde manchmal mit einem Kopfbund dargestellt, auf dem sich zahlreiche Kreuze befanden.

Doch wie wurde das Kreuz zum Symbol der Christenheit?

Konstantin und das Kreuz

Im Jahre 312 u. Z. führte Konstantin, der das Gebiet des heutigen Frankreich und Großbritannien beherrschte, Krieg gegen seinen Schwager Maxentius von Italien. Unterwegs soll er in einer Vision ein Kreuz mit der Inschrift „Hoc vince“ („Durch dieses [Zeichen] siege“) gesehen haben. Nach seinem Sieg machte Konstantin das Kreuz zum Feldzeichen seiner Heere. Als das Christentum später Staatsreligion des Römischen Reiches wurde, übernahm die Kirche das Kreuz als ihr Symbol.

Hat es eine solche Vision aber wirklich gegeben? Was uns von dieser Legende überliefert wurde, stammt bestenfalls aus zweiter Hand und ist voller Widersprüche. Es wäre, offen gesagt, schwierig gewesen, jemand zu finden, der geringere Chancen für eine göttliche Offenbarung gehabt hätte als Konstantin. Zur Zeit des angenommenen Ereignisses war Konstantin ein leidenschaftlicher Verehrer des Sonnengottes, und er weihte sogar den Sonntag der Sonnenanbetung. Sein Lebenswandel nach seiner angeblichen Bekehrung liefert ebenfalls so gut wie keine Beweise dafür, daß er wirklich nach gerechten Grundsätzen handelte. Mord, Intrigen und politisches Machtstreben beherrschten sein Leben. Das Christentum scheint für Konstantin kaum mehr als ein politisches Instrument gewesen zu sein, dessen er sich bediente, um ein zerbrechendes Weltreich zusammenzuhalten.

Es gibt auch keine Beweise dafür, daß die Art von Kreuz, die Konstantin „sah“, wirklich das Hinrichtungswerkzeug darstellte, an dem Christus den Tod erlitt. Auf vielen Münzen, die Konstantin in der Folge prägen ließ, findet sich ein Kreuz in der Form eines X, das mit einem P zusammengefügt ist. (Siehe oben.) In dem Werk An Expository Dictionary of New Testament Words von W. E. Vine heißt es: „Mit dem Buchstaben Chi oder X, den Konstantin in einer Vision gesehen haben will, die ihn veranlaßte, für den christlichen Glauben einzutreten, begann das Wort ‚Christus‘ [in Griechisch], und das Ganze hat somit nichts mit dem ‚Kreuz‘ [als Hinrichtungswerkzeug] zu tun.“ Tatsächlich ist diese Art von Kreuz fast identisch mit dem heidnischen Sonnensymbol.

Aber warum wurde das Kreuz von den „Christen“ ohne weiteres übernommen? Vines Dictionary fährt fort: „Um die Mitte des 3. Jh.s n. Chr. waren die Kirchen von gewissen Lehren des christlichen Glaubens abgewichen oder hatten diese entstellt. Um das Prestige des abgefallenen Kirchensystems zu heben, wurden Heiden, ohne durch den Glauben reformiert worden zu sein, in die Kirche aufgenommen, und es wurde ihnen erlaubt, ihre heidnischen Zeichen und Symbole weitgehend beizubehalten. Somit wurde das Tau oder T in seiner meistverbreiteten Form — mit gesenktem Querbalken — als das Kreuz Christi darstellend angenommen.“

Die Entwicklung des Kreuzes

Geschah es aus Liebe zu Christus, daß man zu diesem späten Zeitpunkt das Kreuz zu einem Gegenstand der Verehrung machte? In der Encyclopaedia of Religion and Ethics wird gesagt: „Vom 4. Jh. an wurde die Kirche immer mehr von abergläubischen Vorstellungen beherrscht.“ Das Kreuzzeichen zu machen galt — gleich einer Zauberformel — als „der sicherste Schutz vor Dämonen und als Heilmittel für alle Krankheiten“. An dem Aberglauben in Verbindung mit dem Kreuz hat sich bis zum heutigen Tag nicht viel geändert.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich ungefähr 400 verschiedene Kreuzformen. Zunächst fehlte jedoch jedes Abbild von Christus. Man stellte statt dessen einen Jüngling dar, der ein mit Juwelen besetztes Kreuz hielt. Später fügte man noch ein Lamm hinzu. Im Jahre 691 u. Z. wurde auf der Trullanischen Synode ein Kreuz mit der Büste eines jungen Mannes anstelle des Lammes „offiziell“ eingeführt. Daraus entwickelte sich das Kruzifix — ein Kreuz mit der Darstellung des Leibes Christi.

Starb Christus an einem Kreuz?

„Aber wird in der Bibel nicht gesagt, daß Christus an einem Kreuz starb?“ mag mancher fragen. Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns mit den beiden griechischen Wörtern beschäftigen, mit denen die Bibelschreiber das Hinrichtungswerkzeug, an dem Christus starb, bezeichneten: staurós und xýlon.

Die International Standard Bible Encyclopedia (1979) erklärt unter dem Stichwort „Kreuz“: „Ursprünglich bezeichnete das gr. staurós einen angespitzten, aufrechten hölzernen Pfahl, der fest im Boden verankert war. ... Sie wurden reihenweise einer an den anderen gestellt, um Einzäunungen oder Verteidigungspalisaden rund um Siedlungen zu bilden, oder als Marterwerkzeuge einzeln aufgerichtet, an denen Schwerverbrecher öffentlich zu Tode gebracht (oder, wenn sie bereits getötet worden waren, völlig der Schande preisgegeben) wurden.“

Es stimmt, daß die Römer ein Hinrichtungswerkzeug hatten, das im Lateinischen als crux bezeichnet wurde. Und bei der Übersetzung der Bibel ins Lateinische wurde dieses Wort crux als Entsprechung für staurós verwendet. Da das lateinische Wort crux und das deutsche Wort Kreuz sehr ähnlich klingen, meinen viele, eine crux sei auf jeden Fall ein Pfahl mit einem Querbalken. In dem Werk The Imperial Bible-Dictionary heißt es jedoch: „Selbst bei den Römern scheint das Wort crux (von dem unser Wort Kreuz abgeleitet ist) ursprünglich einen aufrechten Balken bezeichnet zu haben, und das blieb wohl auch immer der wichtigere Teil.“

Das Buch The Non-Christian Cross ergänzt: „Im griechischen Text der umfangreichen Schriften, die das Neue Testament bilden, ist kein einziger Satz zu finden, der auch nur andeutungsweise den Beweis liefern würde, daß es sich bei dem im Falle Jesu verwandten stauros um einen anderen als einen gewöhnlichen stauros [Balken oder Pfahl] handelte; von einer Andeutung, daß es sich dabei nicht um ein einziges Holzstück, sondern um zwei in einem Winkel übereinander angebrachte Holzstücke gehandelt hätte, ganz zu schweigen.“ Christus kann zweifellos an einer Art der crux (staurós), die als crux simplex bekannt war, hingerichtet worden sein. Ein solcher Hinrichtungspfahl wurde im 16. Jahrhundert von dem katholischen Gelehrten Justus Lipsius dargestellt.

Was ist über das andere griechische Wort, xýlon, zu sagen? Es wurde in der griechischen Septuaginta in Esra 6:11 verwendet. In der Neuen-Welt-Übersetzung lautet dieser Text: „Von mir ist Befehl erteilt worden hinsichtlich irgend jemandes, der diesen Erlaß übertritt, daß ein Balken aus seinem Haus gerissen und er daran geschlagen und sein Haus deswegen in einen öffentlichen Abort umgewandelt wird.“ Hierbei handelte es sich eindeutig um einen einfachen „Balken“.

Viele Übersetzer der Christlichen Griechischen Schriften („Neues Testament“) geben die Worte des Petrus aus Apostelgeschichte 5:30 wie folgt wieder: „Der Gott unserer Vorväter hat Jesus auferweckt, den ihr ums Leben gebracht habt, indem ihr ihn an einen Stamm [oder „an ein Holz“ gemäß Lutherbibel, Einheitsübersetzung, Elberfelder Bibel und Schlachter-Bibel] hängtet.“ Vielleicht möchte jemand nachprüfen, wie in seiner Bibelübersetzung xýlon an folgenden Stellen übersetzt wurde: Apostelgeschichte 10:39, 13:29, Galater 3:13 und 1. Petrus 2:24.

Durch Glauben wandeln, nicht durch Schauen

Selbst angesichts der Beweise, daß Christus tatsächlich an einem Stamm starb, werden einige möglicherweise nichts Verkehrtes darin sehen, ein Kreuz zu tragen. „Es ist nur ein Schmuckstück“, mögen sie sagen.

Behalten wir jedoch im Sinn, was das Kreuz im Verlauf der Geschichte war — ein Gegenstand, der mit der heidnischen Anbetung und mit abergläubischen Vorstellungen verbunden war. Könnte man daher das Tragen eines Kreuzes, selbst wenn es nur als Schmuckstück wäre, mit der Ermahnung des Apostels Paulus vereinbaren: „Darum, meine Geliebten, flieht vor dem Götzendienst.“ (1. Korinther 10:14)?

Wie betrifft das alles wahre Christen von heute? Sie sollten sich der Notwendigkeit bewußt sein, ‘sich vor Götzen zu hüten’, wie es in der Bibel gezeigt wird (1. Johannes 5:21). In ihren Augen ist es daher unpassend, ein Kreuz als Schmuck zu tragen. Sie denken an folgende Erklärung des Apostels Paulus: „Verflucht ist jeder, der an einen Stamm gehängt ist“ und ziehen es deshalb vor, in Verbindung mit Christus an einen glorreichen inthronisierten König zu denken (Galater 3:13; Offenbarung 6:2).

Obwohl wahre Christen kein Kreuz tragen, haben sie große Wertschätzung dafür, daß Christus für sie starb. Sie wissen, daß das Opfer Christi ein wunderbarer Beweis der ‘Kraft Gottes’ und seiner ewigwährenden Liebe ist (1. Korinther 1:18; Johannes 3:16). Aber sie benötigen keinen materiellen Gegenstand, wie zum Beispiel ein Kreuz, als Hilfe bei der Anbetung dieses Gottes der Liebe. Gemäß der Aufforderung des Paulus „wandeln [sie] durch Glauben, nicht durch Schauen“ (2. Korinther 5:7).

[Bild auf Seite 22]

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich viele Kreuzformen

[Bild auf Seite 23]

Darstellung des Gottes Marsyas, der gemäß der griechischen Mythologie an einen Baumstamm gehängt und bei lebendigem Leib gehäutet wurde (Louvre, Paris)

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