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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1989
w89 15. 2. S. 3-4

Gerechtigkeit für alle — Wird es das je geben?

WER in London das altehrwürdige Old Bailey besucht, das Gebäude des Hauptstrafgerichtshofes, erblickt auf der Dachkuppel eine Frauenstatue — das Symbol der Gerechtigkeit. In der einen Hand hält diese Statue eine Waage als Zeichen für ein sorgfältiges Abwägen der Beweise und in der anderen ein Schwert zum Schutz der Unschuldigen und zur Bestrafung der Schuldigen. Abwandlungen dieser Symbolfigur sind auch an vielen anderen Orten zu sehen. Mitunter trägt die „Gerechtigkeit“ eine Augenbinde, die ihre Unparteilichkeit versinnbildlichen soll.a

Man könnte sich fragen: Herrscht in irgendeinem Land wirklich das, was die Statue symbolisiert, nämlich Gerechtigkeit für alle? Selbstverständlich gibt es in jedem Land Gesetze sowie Instanzen, die auf der Einhaltung der Gesetze bestehen. Und es gibt auch Richter und Gerichte. Gewiß sind viele grundsatztreue Personen bemüht gewesen, für die Menschenrechte einzutreten und dafür zu sorgen, daß jedem gleiches Recht widerfährt. Doch offensichtlich sind die meisten ihrer Bemühungen fehlgeschlagen. Fast täglich sehen, hören oder lesen wir etwas, was mit Korruption, Benachteiligung oder Ungerechtigkeit zu tun hat.

Nehmen wir den Fall einer Frau, die vor Gericht stand. Bevor ihre Schuld oder Unschuld erwiesen war, ließ der Richter sie wissen, daß er die gegen sie erhobene Anklage unter den Tisch fallen lassen werde, wenn sie sich mit ihm in einem Motel treffe — offensichtlich um unerlaubte Beziehungen mit ihm zu haben. Ja, Personen, von denen man erwartet, für die Gerechtigkeit einzutreten, haben sich häufig als korrupt oder als unfähig erwiesen. Wie die Zeitschrift Time schreibt, wurden in einem Bundesstaat der USA drei Fünftel der Zivilrichter eines Verhaltens beschuldigt, das dem Berufsethos widerspricht, weil sie Richterkollegen begünstigten.

Überdies reagieren viele, die davon hören, daß Kriminelle der Bestrafung entgehen, ziemlich zynisch darauf und sind eher bereit, selbst ungesetzlich zu handeln (Prediger 8:11). Aus den Niederlanden wird berichtet: „Viele Niederländer beschuldigen Politiker, eine freizügige Haltung zu befürworten, die Straftaten begünstigt. Andere klagen die Gerichte an, besonders die Richter, ... die ständig minimale, ja mitunter absurd milde Strafen aussprechen.“ Um dem dringenden Bedürfnis nach Gerechtigkeit abzuhelfen, ist aber mehr nötig als eine Korrektur der Rechtspflege.

Bekanntlich gibt es in vielen Ländern eine reiche Minderheit, die immer reicher wird, während die Masse der Armen wirtschaftlich benachteiligt ist. Dazu kommt es, wenn Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Sprache, ihres Geschlechts oder ihrer Religionszugehörigkeit kaum eine Möglichkeit haben, ihre Lage zu verbessern oder auch nur ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Als Folge davon haben Millionen unter Armut, Hunger und Krankheiten zu leiden. Während in wohlhabenden Ländern viele Menschen aus fortschrittlichen medizinischen Behandlungsmethoden Nutzen ziehen, leiden und sterben unzählige Millionen, die sich weder die einfachste Arznei noch sauberes Wasser leisten können. Man erzähle ihnen etwas von Gerechtigkeit! Ihr Teil ist Ungerechtigkeit von der Wiege bis ans Grab (Prediger 8:9).

Und wie steht es mit Dingen, auf die der Mensch keinen Einfluß hat und die er als Ungerechtigkeit empfindet? Man denke an die Kinder mit Geburtsfehlern wie Blindheit, geistige Behinderung oder Mißbildungen. Fühlt sich etwa eine Frau gerecht behandelt, die ein verkrüppeltes Baby bekommen hat oder gar eine Totgeburt hatte, während andere Frauen in ihrer Nähe gesunde Kinder an sich drücken? Wie die folgende Abhandlung zeigt, wird es solche anscheinenden Ungerechtigkeiten bald nicht mehr geben.

Müssen wir aber heutzutage nicht den Worten aus Prediger 1:15 zustimmen? Wie dieser Bibeltext zeigt, räumte ein weiser und erfahrener König — vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet — folgendes ein: „Was krumm gemacht ist, kann nicht geradegemacht werden, und was fehlt, kann unmöglich gezählt werden.“

Ein noch berühmterer Mann war Jesus Christus. Gemäß Lukas 18:1-5 erzählte er ein Gleichnis von einem Richter, „der weder Gottesfurcht noch Respekt vor einem Menschen hatte“. Eine Witwe bat diesen Richter immer wieder, ihr die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, auf die sie laut Gesetz ein Anrecht hatte. Doch wie Jesus sagte, half ihr der böse Richter nur deshalb, weil ihm ihre Bitten lästig wurden. Jesus wußte also nur zu gut, daß die Menschen unter Ungerechtigkeiten zu leiden hatten. Ja er selbst wurde später aufgrund einer erdichteten Anschuldigung gefoltert und auf grausame Weise hingerichtet — ein weiterer schwerwiegender Fall von Rechtsbeugung!

Viele glauben, daß es einen Gott gibt, dem die Ungerechtigkeit nicht entgeht. Während einer Messe in einem mittelamerikanischen Land sagte Papst Johannes Paul II.: „Wenn du einen Menschen niedertrittst, wenn du seine Rechte verletzt, wenn du ihm krasses Unrecht zufügst, wenn du ihn folterst, wenn du bei ihm einbrichst und ihn entführst oder auf sein Recht zu leben übergreifst, begehst du ein Verbrechen und ein schweres Vergehen gegen Gott.“ Schöne Worte. Aber an den Ungerechtigkeiten ändert sich nichts. In dem betreffenden Land sind 8 von 10 Kindern unter fünf Jahren unterernährt. Zwei Prozent der Bevölkerung besitzen 80 Prozent des anbaufähigen Landes.

Gibt es also wirklich einen Gott, der sich um diese schrecklichen Ungerechtigkeiten kümmert, einen Gott, den selbst die Ungerechtigkeiten, unter denen du zu leiden hast, nicht unberührt lassen? Wird er je für Gerechtigkeit sorgen?

[Fußnote]

a Das Titelfoto zeigt den Gerechtigkeitsbrunnen in Frankfurt am Main. Die auf dieser Seite abgebildete Statue steht auf einem städtischen Gebäude in Brooklyn (New York, USA).

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