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  • Glaubst du, daß dein Leben vom Schicksal bestimmt ist?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1990
w90 15. 8. S. 3-4

Glaubst du, daß dein Leben vom Schicksal bestimmt ist?

IM September 1988 brach über Bangladesch die Katastrophe herein. Unbarmherzig stiegen die Wassermassen im ausgedehnten Ganges-Brahmaputra-Delta um 9 Meter und bedeckten drei Viertel des Landes. Tausende ertranken, etwa 37 Millionen Menschen wurden obdachlos. Über 60 000 km Straße verschwanden in den Fluten.

Da Bangladesch immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht wird, nannte eine Zeitung das Land das „Schicksalsdelta“. Diese Bezeichnung offenbart, was viele Menschen für die Ursache solch furchtbarer Katastrophen halten: das Schicksal.

Zwar sind nicht alle davon überzeugt, daß das Leben vom Schicksal bestimmt ist, aber fatalistische Ansichten sind tatsächlich auf der ganzen Welt verbreitet. Warum glauben so viele an das Schicksal, und was ist Fatalismus?

Die Rolle der Religion

Die Bezeichnung „Fatalismus“ kommt von dem lateinischen Wort fatum, das „zugesprochen“ bedeutet.a Fatalisten glauben, alles sei im voraus bestimmt und kein Mensch könne an dem, was kommt, etwas ändern. Diese Ansicht, die von verschiedenen Religionen vertreten wird, hat die Ansichten ihrer Millionen von Anhängern geprägt. Ein Blick auf die drei größten Weltreligionen zeigt, daß das Antlitz des Schicksals die unterschiedlichsten Ausdrucksformen annehmen kann — so verschieden wie die Formen hinduistischer Tempel, islamischer Moscheen und christlicher Sakralbauten.

Die etwa 900 Millionen Muslime auf der Erde glauben beispielsweise, daß das Schicksal (Kismet) durch Gottes Willen festgelegt ist.b Im Koran heißt es: „Es geschieht kein Unheil auf Erden ..., das nicht in einem Buch wäre, bevor Wir es ins Dasein rufen.“ „Zu sterben steht niemandem zu, es sei denn mit Allahs Erlaubnis — ein Beschluß mit vorbestimmter Frist“ (Sure 57:23; 3:146).

Karma — eine andere Ausdrucksform des Schicksals — ist das Gesetz von Ursache und Wirkung, das das Leben von fast 700 Millionen Hindus auf der Erde prägt. Ihrer Ansicht nach wird alles, was einem Hindu in seinem gegenwärtigen Leben widerfährt, durch seine Handlungsweise in einer früheren Inkarnation bestimmt. Im Garudapurana, einer alten hinduistischen Schrift, heißt es: „Seine Werke in der früheren Existenz bestimmen die Natur seines Organismus in der nächsten sowie die Art der Krankheiten — seien sie körperlich oder psychisch —, an denen er leiden muß ... Einem Menschen widerfährt im Leben das, was ihm vorausbestimmt ist.“

Wie verhält es sich mit den schätzungsweise 1,7 Milliarden Anhängern der Christenheit? Einige von ihnen mögen zwar behaupten, bei ihnen sei Gott an die Stelle des Schicksals getreten und die Prädestination an die Stelle des Fatalismus. In der Encyclopædia of Religion and Ethics wird jedoch eingeräumt: „Man kann nicht sagen, daß das Christentum ... vom Schicksalsglauben völlig frei ist.“ In einigen Konfessionen hält sich immer noch die Ansicht des Reformators Martin Luther, der seinerzeit erklärte: „Der Mensch ist unfrei gleich einem Klotz, einem Stein, einem Lehmkloß oder einer Salzsäule.“

Münzen werfen und in den Sternen lesen

Obwohl solche strengen Ansichten in den großen Kirchen inzwischen als altmodisch gelten, gibt ein Theologe zu, daß viele ihrer Mitglieder „in verweltlichter Form“ immer noch an das Schicksal glauben. In diesem Zusammenhang mag das Schicksal ein flüchtiges Lächeln zeigen und als Glück bezeichnet werden. Vielleicht sind uns einige bekannt, die gelegentlich eine Münze werfen, um das Glück — oder das Schicksal — zu befragen. Sie mögen es zwar als reine Angewohnheit verharmlosen, aber trotzdem gehen sie davon nicht ab, und manchmal scheint es sich sogar auszuzahlen. So wurde unlängst in der New York Times von einem Mann berichtet, der einen Penny mit dem Kopf nach oben fand, nachdem er Lotterielose gekauft hatte. Er sagte: „Jedesmal, wenn ich einen Penny fand, der mit dem Kopf nach oben lag, bedeutete das für mich etwas Gutes.“ In diesem Fall gewann er 25,7 Millionen Dollar. Sollte man annehmen, daß er nicht mehr an das Glück oder Schicksal glaubte?

Manche mögen es lächerlich finden, eine Münze hochzuwerfen. Doch sie glauben vielleicht, ihre Zukunft sei durch die Bewegung der Sterne festgelegt — eine weitere Ausdrucksform des Schicksals. Allein in Nordamerika werden in etwa 1 200 Zeitungen Horoskope abgedruckt. Eine Umfrage ergab, daß 55 Prozent der Jugendlichen in den Vereinigten Staaten von der Astrologie überzeugt sind.

Ja, ganz gleich, ob man es Kismet, Karma, Gott, Glück oder die Sterne nennt — der Glaube an das Schicksal umspannt schon seit Jahrhunderten die gesamte Erde. Ist dir bekannt, daß nur eine der hier aufgeführten Personen nicht an das Wirken des Schicksals glaubte? Wer war das? Und wie kann seine Ansicht über das Schicksal unsere Ansicht beeinflussen?

[Fußnoten]

a In der Encyclopedia of Religion, Band 5, Seite 209 heißt es: „FATALISMUS. Abgeleitet von dem lateinischen Wort fatum (etwas Zugesprochenes, eine prophetische Erklärung, ein Orakel, ein göttlicher Beschluß).“

b „Kismet unterscheidet sich vom Schicksal nur insofern, als es einem allmächtigen Willen zugeschrieben wird; jegliche Berufung, die der Mensch dagegen einlegt, ist vergeblich“ (Hastings Encyclopædia of Religion and Ethics, Band V, Seite 774).

[Kasten auf Seite 4]

WER GLAUBTE AN DAS WIRKEN DES SCHICKSALS?

Makkhali Gosala, Jesus Christus,

indischer Asket, Gründer des Christentums,

6./5. Jahrhundert v. u. Z. 1. Jahrhundert u. Z.

Zenon von Kition, Jahm, Sohn Safwāns,

griechischer Philosoph, muslimischer Lehrer,

4./3. Jahrhundert v. u. Z. 8. Jahrhundert u. Z.

Publius Vergilius Maro, Johannes Calvin,

römischer Dichter, französischer Theologe und Reformator,

1. Jahrhundert v. u. Z. 16. Jahrhundert u. Z.

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