Die reine Sprache vereint eine große Volksmenge von Anbetern
DIE von Gott stammende reine Sprache bewirkt christliche Einheit. Der Beweis dafür war für jeden deutlich zu erkennen, der von Dienstag, dem 24., bis Freitag, dem 27. Juli 1990, den Kongreß der Zeugen Jehovas in Berlin besuchte, bei dem Zeugen aus 64 verschiedenen Nationen zugegen waren.
Als im Sommer 1989 in Polen die Bezirkskongresse „Gottergebenheit“ abgehalten wurden, waren Tausende von Delegierten aus der Sowjetunion und aus der Tschechoslowakei gekommen, aber nur einige hundert aus Ostdeutschland. Wie sehr hat sich die Weltlage doch seitdem verändert! Diesmal versammelten sich schätzungsweise 30 000 Delegierte aus Ostdeutschland mit den Zeugen im Berliner Olympiastadion. Der Kongreß war repräsentativ für die Hunderte von Kongressen, die in anderen Teilen der Welt stattfanden, im allgemeinen allerdings von Donnerstag bis Sonntag dauerten.
Der Vorsitzende äußerte sich in der Begrüßungsansprache am Dienstag darüber, welche Rolle Kongresse seit 1919 spielen, um Jehovas Zeugen zu helfen, die reine Sprache zu sprechen. Auch dieser Kongreß sollte alle Anwesenden befähigen, die reine Sprache noch besser zu sprechen und dementsprechend zu leben. Er erinnerte die Delegierten daran, daß jeder einzelne vom Volk Jehovas durch seine äußere Erscheinung und sein Verhalten zeigt, welche Fortschritte er im Sprechen der reinen Sprache gemacht hat.
„Eine reine Sprache für alle Völker“
Passenderweise stellte der Schlüsselvortrag des Kongresses dieses Motto in den Vordergrund. Es stützte sich auf Zephanja 3:9, wo Gott verheißt: „Dann werde ich die Sprache der Völker in eine reine Sprache umwandeln, damit sie alle den Namen Jehovas anrufen, um ihm Schulter an Schulter zu dienen.“ Die reine Sprache schließt das richtige Verständnis der Wahrheit über Gott und seine Vorsätze ein sowie Wertschätzung dafür. Nur Jehova kann das durch seinen heiligen Geist bewirken. Liebe zur Wahrheit muß einen antreiben, die reine Sprache zu lernen, die frei ist von jeglicher sittlichen Unreinheit.
Wenn wir die reine Sprache sprechen wollen, genügt es jedoch nicht, einfach nur ein bestimmtes Vokabular zu verwenden. Vielmehr muß unsere Lebensweise mit dem übereinstimmen, was über unsere Lippen kommt. Sogar der Klang unserer Stimme, der Gesichtsausdruck und die Gesten sind wichtig, denn sie zeigen, was wir innerlich sind. Damit wir mit der reinen Sprache Schritt halten können, müssen wir ein festes Studienprogramm haben und regelmäßig alle Versammlungszusammenkünfte besuchen.
Die reine Sprache lernen
„Von den grundlegenden Dingen zur Reife voranschreiten“ müssen wir, um die reine Sprache zu lernen, wie in einer Ansprache am Dienstag nachmittag betont wurde. Wachstum ist für die geistige Reife unerläßlich. Deshalb sollten wir uns alle Vorkehrungen für den geistigen Fortschritt zunutze machen und die biblischen Grundsätze täglich anwenden.
„Von Jehova belehrt“, so lautete der Titel einer Vortragsfolge am Donnerstag vormittag. Und das ist erforderlich, wenn wir die reine Sprache fließend sprechen möchten. Der erste Redner machte darauf aufmerksam, welches Beispiel Jesus Christus in dieser Hinsicht gab. Daß Jesus von Jehova belehrt worden war, ließen seine Worte und seine Taten klar erkennen. Daher möchten wir seine Art des Lehrens nachahmen. Und wir müssen uns genau wie Jesus stets dem Willen seines Vaters unterordnen.
Die drei nächsten Redner zeigten, wie Jehova durch Zusammenkünfte und Kongresse belehrt. Wir ziehen Nutzen aus allen fünf Versammlungszusammenkünften und sollten keine einzige vernachlässigen. Jede Zusammenkunft ist für unseren geistigen Fortschritt wichtig. Jehova belehrt uns auch durch unsere Kreis-, Bezirks- und Tagessonderkongreßprogramme. Von Nutzen wird uns all dies jedoch nur dann sein, wenn wir aufmerksam zuhören und das Gelernte tatsächlich anwenden.
An die Vortragsfolge schloß sich die Ansprache an: „Für das persönliche Studium Opfer bringen“. Damit wir Zeit für das Studium finden, müssen wir den Rat aus Epheser 5:15, 16 beherzigen und die Zeit auskaufen, indem wir weniger wichtige Dinge einschränken.
Das Erlernen der reinen Sprache hat natürlich ein Ziel: Hingabe und Taufe. In der Ansprache „Die Taufe derer, die die reine Sprache erlernen“ wurde diese Wahrheit hervorgehoben. Durch die reine Sprache werden viele zur Hingabe und Taufe geführt. Doch danach muß man fortfahren, dem Vorbild Jesu zu folgen, indem man die gute Botschaft eifrig predigt, die neue Persönlichkeit anzieht und sich von der Welt getrennt hält.
Feste geistige Speise
Die Kongreßbesucher freuten sich auch über feste geistige Speise, die sich auf die Erfüllung prophetischer Dramen stützte. Am Donnerstag nachmittag befaßten sich zwei Ansprachen mit Themen aus der Prophezeiung Hesekiels. Die erste, „Jehovas himmlischer Wagen ist in Bewegung“, beschrieb ein riesiges, prachtvolles, scheueinflößendes himmlisches Fahrzeug, das sich blitzschnell bewegt. Es stellt Jehovas himmlische Organisation dar, auf der Gott insofern einherfährt, als er liebevoll jede ihrer Bewegungen lenkt und sie zur Ausführung seiner Vorsätze gebraucht. Hesekiel stellt den geistgesalbten Überrest seit 1919 dar. Vor allem seit 1935 schließt sich diesem die „große Volksmenge“ an (Offenbarung 7:9).
Die nächste Ansprache hatte das Thema: „Mit Jehovas sichtbarer Organisation Schritt halten“. Ohne Zweifel hält Gottes sichtbare Organisation Schritt mit seiner wagenähnlichen himmlischen Organisation. Wie Hesekiel müssen Gottes Diener heute ihren prophetischen Auftrag trotz Gleichgültigkeit, Spott oder sogar Widerstand gehorsam ausführen. Schritt zu halten trägt jetzt viele Segnungen ein und in Gottes neuer Welt, die in greifbare Nähe gerückt ist, ewiges Leben.
Am Freitag vormittag wurde in Form von drei Ansprachen, die sich auf Jesaja, Kapitel 28 stützten, ebenfalls feste geistige Speise gereicht. In der ersten wurde mit kraftvollen Worten gezeigt, daß die geistigen Trunkenbolde des alten Israel und Juda die geistigen Trunkenbolde der Christenheit darstellen. Diese werden genau wie ihre Vorbilder in alter Zeit das Strafgericht Jehovas empfangen.
Die folgende Ansprache, „Ihre Zuflucht — eine Lüge“, enthielt die deutliche Warnung, daß sich das Bündnis der Christenheit mit den politischen Mächten unserer Tage ebenso als vergebliche Zuflucht erweisen wird wie das Vertrauen, das das alte Juda auf Ägypten setzte. Die dritte Ansprache über Jesaja, Kapitel 28, „Warnt weiterhin vor Jehovas ungewöhnlichem Werk“, war an Gottes Volk gerichtet. Was Jehova mit der Christenheit tun wird, kann man zu Recht ungewöhnlich nennen, denn es wird sie völlig überraschen. Jehova ist heute eine Krone der Herrlichkeit für die kleine Gruppe gesalbter Christen und für die über vier Millionen „anderen Schafe“ (Johannes 10:16). Der Redner schloß mit den aufrüttelnden Worten: „Mögen wir durch unseren Eifer, unsere Entschlossenheit und durch unsere Loyalität zum ewigen Lobpreis Jehovas, unseres allmächtigen Gottes, beitragen.“
Die reine Sprache zu sprechen bedeutet, brüderliche Liebe zu bekunden
Am Mittwoch nachmittag wurde den Kongreßbesuchern vor Augen geführt, daß das Sprechen der reinen Sprache auch folgendes bedeutet: „Seht nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal“. Dem vaterlosen Knaben kann durch persönliche Schulung geholfen werden. Rücksichtnahme auf Witwen können wir durch freundliche, ermunternde Worte erkennen lassen, dadurch, daß wir sie in christliche Tätigkeiten und gesellige Anlässe mit einbeziehen, und indem wir ihnen materiell helfen, sofern sie es verdienen und wirklich in Not sind. In Interviews wurde gezeigt, daß dies praktiziert wird.
Am Donnerstag nachmittag wurde eine weitere zu Herzen gehende Ansprache gehalten: „Wie Christen füreinander Sorge tragen“. Jehovas Zeugen haben den vortrefflichen Ruf, füreinander Sorge zu tragen, speziell im Fall von Katastrophen wie Wirbelstürmen und Erdbeben, wenn an Staatsvertreter geschrieben werden muß oder wenn am Ort irgendein Bedürfnis entsteht. Doch wenn es aufgrund der menschlichen Unvollkommenheit zu Schwierigkeiten kommt, sollten wir die Grundsätze des Rates Jesu aus Matthäus 5:23, 24 und 18:15-17 anwenden. Besonders bei Arbeitsverträgen zwischen Brüdern ist Vorsicht und gegenseitiger Respekt notwendig, damit weder der Arbeitgeber noch der Arbeitnehmer selbstsüchtigerweise Nutzen aus dem geistigen Verhältnis zieht.
Die reine Sprache zu sprechen bedeutet, auf unser Benehmen zu achten
Die Notwendigkeit, auf unser Benehmen zu achten, wurde wiederholt betont. Der erste Redner am Dienstag nachmittag sprach beispielsweise über das Thema: „Das Wort Gottes hören und bewahren“. Er zeigte, daß wir Kongresse hauptsächlich aus zwei Gründen besuchen: um genaue Erkenntnis in uns aufzunehmen und um uns motivieren zu lassen, gemäß dieser Erkenntnis zu handeln.
Die erste Ansprache am Mittwoch vormittag behandelte die eindringliche Frage: „Christus hat ‚Gesetzlosigkeit gehaßt‘ — Haßt du sie auch?“ Es genügt nicht, Gerechtigkeit zu lieben. Wir müssen auch Gesetzlosigkeit hassen, damit wir ein gutes Gewissen und ein gutes Verhältnis zu Jehova bewahren, keine Schmach auf seinen Namen bringen und nicht die Früchte der Gesetzlosigkeit — Verderben und Tod — ernten.
In enger Verbindung zu diesem Thema stand die nächste Ansprache, „Verwirf weltliche Wunschträume, jage den Wirklichkeiten des Königreiches nach“. Satan, Eva und die gefallenen Engel hegten Wunschträume, was zu ihrem Untergang führte. Weltliche Wunschträume, die mit materialistischen Begierden oder unmoralischen Beziehungen zu tun haben, führen zu Enttäuschungen, wenn nicht sogar zu schwerwiegenden Verfehlungen. Wir müssen durch Studium, Gebet, den Besuch der Zusammenkünfte und den Predigtdienst den Wirklichkeiten des Königreiches nachjagen, um diesen Wunschträumen entgegenzuwirken.
Wer ein rechtschaffenes christliches Leben führen möchte, muß auch den Rat beachten, der am Mittwoch nachmittag in der Ansprache gegeben wurde: „Ihr Christen — lebt nicht über eure Verhältnisse“. Wer das tut, kann sowohl körperlichen als auch geistigen Schaden davontragen. Es ist weise, selbstsüchtiges Verlangen zu zügeln und keine unnötigen Schulden zu machen, indem man einen realistischen Haushaltsplan aufstellt und sich daran hält. Zu allen Zeiten müssen wir Gottergebenheit entwickeln. Sie ist zusammen mit Selbstgenügsamkeit ein Mittel zu großem Gewinn (1. Timotheus 6:6-8).
Wie wichtig es ist, auf unseren Umgang zu achten, wurde am Dienstag in der Ansprache „Sind deine Freunde Jehovas Freunde?“ hervorgehoben. Unsere Freunde sollten Christen sein, die eine christusähnliche Persönlichkeit angezogen haben und im Predigtwerk eifrig sind. Weltliche Bekannte sind keine Freunde Gottes, und wir können mit ihnen nicht Gemeinschaft pflegen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Sogar innerhalb der Versammlung müssen wir wählerisch sein, damit wir wirklich erbauenden Umgang haben.
Der vorangegangene Rat über den Lebenswandel wurde durch das neuzeitliche Drama „Den listigen Handlungen des Teufels gewachsen sein“ anschaulich unterstrichen.
Rat bezüglich der reinen Sprache für Familien
Äußerst zeitgemäß war die Ansprache „Eltern — Kommt euren Verpflichtungen nach!“, die am Mittwoch gehalten wurde. Eltern müssen mit Gottes Willen selbst gut vertraut sein und ihn nach bestem Vermögen tun. Sie müssen Gottes Wort auch ihren Kindern einschärfen. Außerdem genügt es nicht, die Kinder lediglich zu den christlichen Zusammenkünften und in den Predigtdienst mitzunehmen. Sie müssen gelehrt werden, Jehova zu lieben und zu erkennen, daß es von praktischer Weisheit ist, gottgefällig zu handeln.
Es schloß sich eine Vortragsfolge über das Thema an: „Die Familie in unseren Tagen“. Der erste Redner erwähnte, daß Gott die Familieneinrichtung geschaffen hat. Väter müssen mit ihren Kindern regen Gedankenaustausch über geistige Dinge pflegen. Mütter müssen gute Hausfrauen sein, und Kinder müssen Achtung vor Jehova bekunden, indem sie mit ihren Eltern zusammenarbeiten.
„Von allen Seiten bedroht“ ist die Familie, wie der nächste Redner zeigte. Der wirtschaftliche Druck fordert seinen Tribut. Am Arbeitsplatz gibt es unendlich viele Verlockungen, Schlechtes zu tun, und die Medien sind durchdrungen von Gewalttätigkeit, Unsittlichkeit und Verlockungen zum Materialismus. Mit der Unterweisung muß frühzeitig begonnen werden, und große Anstrengungen sind erforderlich, um weltlichen Einflüssen entgegenzuwirken. Wir müssen guten Gebrauch von den theokratischen Hilfsmitteln machen, die die Wachtturm-Gesellschaft zur Verfügung stellt.
Die nächste Ansprache über die Familie, „Wie sie bewahrt wird und in die neue Welt gelangt“, betonte noch eingehender die ernste Verpflichtung der Eltern. Die Schulung der Kinder muß mit der größten Ernsthaftigkeit erfolgen. Vorzüglicher Rat wurde gegeben, wie das Familienstudium durchgeführt werden kann und was dabei studiert werden sollte — alles mit dem Ziel, das Herz der Kinder zu erreichen. Nur dann können Eltern und Kinder hoffen, als Familie bewahrt zu werden und in die neue Welt zu gelangen.
Ausgezeichneter Rat bezüglich einer familiären Situation, in der sich viele Zeugen befinden, wurde in der Ansprache gegeben: „Das Leben in einem geteilten Haus meistern“. Alle Betroffenen erhielten den Rat, nie die Hoffnung aufzugeben, daß der Ungläubige eines Tages gläubig wird. Verbringt Zeit mit dem ungläubigen Ehepartner, und vergewissert euch, daß ihr die Ansprüche erfüllt, die an einen christlichen Partner gestellt werden. Die Ältesten und gegebenenfalls auch andere, die in einem geteilten Haus leben, können euch helfen.
Mit anderen die reine Sprache sprechen
Viel Aufmerksamkeit wurde passenderweise der Frage geschenkt, wie wir Gelegenheiten nutzen können, um andere die reine Sprache zu lehren. So lauschten am Mittwoch vormittag die Kongreßbesucher der Ansprache: „Gebrauche deine kostbare Zeit weise“. Zu diesem Zweck müssen wir in Übereinstimmung mit Matthäus 6:33 Prioritäten setzen; es heißt dort: „Fahrt denn fort, zuerst das Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen.“ Das schließt ein, Zeit für das persönliche Bibelstudium zu reservieren, alle Zusammenkünfte zu besuchen und regelmäßig im Predigtdienst zu stehen. Wir müssen daher die Zeit nutzen, statt sie für weniger wichtige, wiewohl angenehme Tätigkeiten zu verwenden. In mehreren Interviews wurde gezeigt, wie einige dabei vorgehen.
Wir dürfen nie vergessen, daß wir Zeugen Jehovas sind. Am Donnerstag nachmittag wurde uns dieser Gedanke in einer Reihe von Demonstrationen vor Augen geführt, die unter dem Thema standen: „Fahrt fort, bei jeder Gelegenheit die reine Sprache zu sprechen“. Die Demonstrationen zeigten, wie dies im Straßendienst und beim informellen Zeugnisgeben getan werden kann. Selbstlose Liebe zu Jehova und zu unserem Nächsten wird uns veranlassen, bei jeder Gelegenheit die reine Sprache zu sprechen.
In enger Beziehung zu diesem Thema stand die nächste Darbietung, „Segnungen für diejenigen, die sich nicht losbitten“. Das weltweite Lehrwerk der Zeugen Jehovas steht in völligem Gegensatz zu dem, was die Christenheit tut. Jeder einzelne von uns muß irgendwelchem Druck standhalten, beispielsweise behördlichem Widerstand, allgemeiner Gleichgültigkeit oder wirtschaftlichen Problemen. In Demonstrationen, die sich auf das Buch Unterredungen anhand der Schriften stützten, wurde dargelegt, wie wir dem Druck widerstehen können.
Zum eifrigen Predigen ermunterte auch das biblische Drama Mit Eifer Gottes Willen tun. Es zeigte, wie Jehu für den Namen Jehovas eiferte und wie wichtig es für uns ist, ähnlichen Eifer für Gottes Werk und Mut zu bekunden.
Kongreßfreigaben
Auf dem Kongreß wurden in Englisch und in Deutsch zwei bemerkenswerte Publikationen freigegeben. Die erste Publikation wurde in Verbindung mit der Ansprache „Unser Leben mit Blut retten — Wie?“ vorgestellt. Der Redner äußerte sich zunächst über die Risiken von Bluttransfusionen. Er wies darauf hin, daß es viele Alternativen zu Blut gibt, um Blutverluste auszugleichen. Jehovas Zeugen enthalten sich nicht deshalb des Blutes, weil es gesundheitsschädlich ist, sondern weil es unheilig ist, es anzunehmen. Sie enthalten sich nicht deswegen des Blutes, weil es verunreinigt sein könnte, sondern weil es in Gottes Augen kostbar ist. Das Blut, das wirklich Leben rettet, ist das erlösende Blut Jesu Christi. Am Schluß zeigte der Redner der erfreuten Zuhörerschaft die 32seitige Broschüre Wie kann Blut dein Leben retten?
In Verbindung mit der Ansprache „Sucht Jehova!“ gab es eine weitere wertvolle Freigabe. Im großen und ganzen suchen die Menschen nicht nach Gott. Die Existenz der vielen verschiedenen Religionen bezeugt, wie fehlgeleitet die Suche der Menschen nach Gott ist, weil sie sein Wort außer acht lassen. Wie unser Gedächtnismahlbericht alljährlich erkennen läßt, muß noch Millionen geholfen werden, auf der Seite Jehovas Stellung zu beziehen. Aus Jesaja 55:6, 7 geht hervor, daß Jehova wirklich ein liebevoller und barmherziger Gott ist, bereit, „in großem Maße [zu] vergeben“. Uns, seinen Zeugen, wurde die reine Sprache gegeben, damit wir anderen helfen können, gemeinsam mit uns Jehova Schulter an Schulter zu dienen.
Jehovas Volk wird heute mit einer Herausforderung konfrontiert, die zufolge der Massenbewegung der Bevölkerung entstanden ist. Diese ist dafür verantwortlich, daß wir in unserem Gebiet Menschen antreffen mögen, die den verschiedensten Religionen angehören. Damit wir Hindus, Buddhisten, Schintoisten sowie den Mitgliedern vieler anderer Religionen helfen können, hat die Gesellschaft das hervorragende 384seitige Buch Die Suche der Menschheit nach Gott herausgegeben. Es legt die Grundlehren der neben der Christenheit bestehenden Hauptreligionen dar. Doch es zeichnet auch die Geschichte der falschen Religion innerhalb der Christenheit nach. Das Buch kann den Weg ebnen, um mit Menschen, die sich zu den unterschiedlichsten Religionen bekennen, Bibelstudien zu beginnen.
Große Freude löste auch die Freigabe des ersten Bandes des Werkes Einsichten über die Heilige Schrift in Deutsch aus.
Der öffentliche Vortrag und die Schlußbemerkungen
„Werdet vereint durch die reine Sprache“, lautete das Thema des öffentlichen Vortrags am Freitag. Der Redner wies darauf hin, daß es heute zwar dreitausend verschiedene Sprachen gibt, die wie Barrieren die Einheit verhindern, daß die reine Sprache jedoch eine machtvolle vereinigende Kraft ist. Sie hat Jehovas Zeugen vor babylonischen Irrtümern bewahrt, hat sie Achtung vor der Heiligkeit des Lebens und des Blutes gelehrt und hat ihnen geholfen, gemäß biblischen Grundsätzen zu leben, die ihnen geistig und körperlich von Nutzen sind. Alle müssen darauf bedacht sein, die reine Sprache zu lernen und zu sprechen, weil nur diejenigen, die das tun, Harmagedon überleben werden. Es ist keine Zeit zu verlieren, den Rat aus Zephanja 2:1-3 zu beherzigen.
Die Ansprache „Seid wachsam im Hinblick auf Gebete“ enthielt vortrefflichen biblischen Rat, der zeigte, wie notwendig dies ist. Dann folgten die Schlußbemerkungen unter dem Thema: „Im Einklang mit der reinen Sprache wandeln“. Die Zahl derer, die heute in Übereinstimmung mit der reinen Sprache wandeln, wird tatsächlich immer größer. Und diejenigen, die die Kongresse besuchten, zeigten durch ihre Reinheit, ihre Ordnung und ihre organisatorische Harmonie Achtung vor der reinen Sprache. Die freigegebenen Publikationen werden allen Zeugen Jehovas helfen, die reine Sprache noch wirkungsvoller zu verbreiten.
Der letzte Redner des Kongresses erinnerte alle daran, wie wichtig das Ausharren ist. Dieser Kongreß sollte, wie er sagte, alle in ihrem Entschluß voranzudrängen bestärkt haben. Er schloß dann mit den Worten: „Mögen wir fortfahren, im Einklang mit der von Gott gegebenen reinen Sprache zu wandeln, so daß wir Jehova, unseren liebevollen himmlischen Vater, jetzt und in alle Ewigkeit verherrlichen können!“
[Kasten auf Seite 26]
Die Anwesendenhöchstzahl auf dem Kongreß in Berlin betrug 44 532, und 1 018 wurden getauft. Es dauerte 19 Minuten, bis die Taufanwärter das Olympiastadion verlassen hatten, und während der ganzen Zeit wurde Beifall geklatscht. Die etwa 6 000 englischsprachigen Delegierten saßen in einem eigenen Sektor und konnten das gesamte Programm in ihrer Sprache mitverfolgen. Auf dem Kongreß waren auch ca. 4 500 Besucher aus Polen anwesend; zu ihrem Nutzen hielten Glieder der leitenden Körperschaft an zwei Tagen während der Mittagspause kurze Ansprachen.
[Bilder auf Seite 24, 25]
1. Berliner Olympiastadion
2. Das Programmheft
3. Delegierte aus Ostdeutschland kamen mit 200 Bussen
4. Polnische Kongreßbesucher, die sich über die freigegebenen Publikationen freuen
5. Der prachtvolle Blumenschmuck
6. A. D. Schroeder, ein Glied der leitenden Körperschaft, während des Programms in Berlin