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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 1. 2. S. 4-7

Falsche Propheten heute

JEREMIA diente als Gottes Prophet in Jerusalem zu einer Zeit, als in der Stadt Götzendienst, Unsittlichkeit, Verderbtheit und das Vergießen von unschuldigem Blut an der Tagesordnung waren (Jeremia 7:8-11). Er war damals nicht der einzige Prophet, aber die anderen waren größtenteils auf ihren eigenen Vorteil bedacht und handelten verderbt. Inwiefern? Jehova erklärte: „Vom Propheten selbst bis zum Priester handelt ein jeder trügerisch. Und sie versuchen den Zusammenbruch meines Volkes leichthin zu heilen, indem sie sprechen: ‚Da ist Frieden! Da ist Frieden!‘, wenn kein Frieden da ist“ (Jeremia 6:13, 14).

Ungeachtet der Verderbtheit im Land suchten die falschen Propheten den Anschein zu erwecken, als sei alles in Ordnung und als habe das Volk Frieden mit Gott. Dem war aber nicht so. Gottes Gericht stand bevor, wie Jeremia furchtlos verkündete. Er wurde als wahrer Prophet bestätigt — nicht die falschen Propheten —, als Jerusalem im Jahr 607 v. u. Z. von den Babyloniern dem Erdboden gleichgemacht, der Tempel zerstört und die Bevölkerung entweder getötet oder nach dem fernen Babylon in die Gefangenschaft geführt wurde. Das klägliche Häufchen, das im Land zurückgelassen worden war, floh nach Ägypten (Jeremia 39:6-9; 43:4-7).

Was hatten die falschen Propheten getan? „‚Darum siehe, ich bin gegen die Propheten‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚diejenigen, die meine Worte wegstehlen, ein jeder von seinem Gefährten‘“ (Jeremia 23:30). Die falschen Propheten stahlen gewissermaßen den machtvollen Einfluß der Worte Gottes, indem sie das Volk ermunterten, eher Lügen Gehör zu schenken als der von Gott kommenden zuverlässigen Warnung. Sie redeten nicht „die großen Dinge Gottes“, sondern äußerten ihre eigenen Ansichten, das, was das Volk gern hörte. Jeremias Botschaft kam wirklich von Gott, und wenn die Israeliten seinen Worten entsprechend gehandelt hätten, wären sie am Leben geblieben. Die falschen Propheten ‘stahlen Gottes Worte’ und führten das Volk ins Unglück. Es war genauso, wie Jesus über die untreuen geistlichen Führer seiner Tage sagte: „Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen“ (Apostelgeschichte 2:11; Matthäus 15:14).

Wie in den Tagen Jeremias, so gibt es auch heute falsche Propheten, die behaupten, den Gott der Bibel zu vertreten, die aber ebenfalls Gottes Worte „wegstehlen“, indem sie Dinge predigen, die die Menschen von dem ablenken, was Gott durch die Bibel wirklich sagt. Wie geschieht das? Um diese Frage zu beantworten, nehmen wir als Prüfstein die biblische Grundlehre vom Königreich.

Die Wahrheit über das Königreich

Das Königreich oder Reich Gottes war das Hauptthema der Lehre Christi; es wird in den Evangelien über hundertmal erwähnt. Zu Beginn seines Dienstes sagte Jesus: „Ich [muß] die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich ausgesandt worden.“ Er lehrte seine Nachfolger beten: „Dein Königreich komme“ (Lukas 4:43; 11:2).

Was ist denn unter dem Königreich zu verstehen? Gemäß dem Theologischen Begriffslexikon zum Neuen Testament bedeutet das in der Bibel mit „Königreich“ oder „Reich“ übersetzte griechische Wort erstens „die Macht des Königs ... Königswürde bzw. Königsherrschaft“ und zweitens „das Gebiet, das ein König beherrscht“. Daraus müßte man logischerweise schließen, daß Gottes Königreich eine buchstäbliche Regierung unter einem König ist. Stimmt das?

Jawohl, und der König ist Jesus Christus selbst. Vor der Geburt Jesu sagte der Engel Gabriel zu Maria: „Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben“ (Lukas 1:32). Daß Jesus einen Thron bekommt, beweist, daß er ein König, ein Herrscher, ist. Und ein Beweis dafür, daß das Königreich eine buchstäbliche Regierung ist, sind die prophetischen Worte Jesajas: „Ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. ... Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben“ (Jesaja 9:6, 7).

Wo regiert Jesus? In Jerusalem? Nein. Der Prophet Daniel sah in einer Vision, wie Jesus das Königreich empfängt, und in dieser Vision erscheint Jesus im Himmel (Daniel 7:13, 14). Das entspricht dem, was Jesus über das Königreich sagte. Er nannte es oft „das Königreich der Himmel“ (Matthäus 10:7; 11:11, 12). Es entspricht auch dem, was er während seines Verhörs zu Pilatus sagte: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher“ (Johannes 18:36). Hat dich dein Pfarrer oder Priester gelehrt, daß das Königreich Jesu eine wirkliche Regierung ist, die vom Himmel aus herrscht? Oder hat er dir gesagt, es sei lediglich ein Zustand im Herzen? Wenn ja, dann hat er dich gewissermaßen der Worte Gottes beraubt.

Welche Beziehung besteht zwischen der Königreichsregierung und den verschiedenen Formen menschlicher Regierungen? Der Reformator Martin Luther sagte über Gottes Reich oder Königreich: „Eben wie das weltlich Regiment auch Gottes reych genennet mag werden“ (D. Martin Luthers Werke, Kritische Gesamtausgabe, 52. Band, Weimar 1915, Seite 26). Einige sind der Meinung, die Menschen könnten durch eigene Anstrengungen die irdischen Regierungen dem Reich Gottes näher bringen. Im Jahr 1983 erklärte der Weltkirchenrat: „Wenn wir unseren echten Wunsch nach Frieden durch entsprechende Taten beweisen, kann der Geist Gottes unsere schwachen Bemühungen dazu benutzen, die Reiche dieser Welt dem Reich Gottes näher zu bringen.“

Man beachte jedoch, daß Jesus seine Jünger im „Vaterunser“ zunächst um das Kommen des Reiches oder Königreiches Gottes beten lehrte und erst dann sagte, sie sollten beten: „Dein [Gottes] Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matthäus 6:10). Anders ausgedrückt: Das Kommen des Königreiches wird nicht dadurch bewirkt, daß die Menschen Gottes Willen tun, sondern das Kommen des Königreiches wird bewirken, daß der Wille Gottes auf der Erde geschieht. Wie?

Interessant ist, was in der Prophezeiung Daniels, Kapitel 2, Vers 44 gesagt wird: „In den Tagen dieser Könige [der irdischen Herrscher in der Zeit des Endes] wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. ... Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten.“ Kein Wunder, daß Jesus sagte, sein Königreich sei kein Teil dieser Welt! Das Königreich wird vielmehr die Königreiche (d. h. die Regierungen) der Erde vernichten und dann an ihrer Stelle über die Menschheit regieren. Als die von Gott eingesetzte Regierung für die Menschheit wird das Königreich dafür sorgen, daß Gottes Wille auf der Erde geschieht.

Der Grund für das drastische Vorgehen des Königreiches ist klar zu erkennen, wenn man in Betracht zieht, von wem die gegenwärtige Welt beherrscht wird. Der Apostel Johannes schrieb: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (1. Johannes 5:19). Derjenige, „der böse ist“, ist Satan, der Teufel, den Paulus als „Gott dieses Systems der Dinge“ bezeichnet (2. Korinther 4:4). Einrichtungen einer Welt, deren Gott Satan, der Teufel, ist, können auf keinen Fall mit Gottes Königreich gleichgesetzt werden.

Das ist e i n Grund, weshalb sich Jesus nicht in die Politik einmischte. Als jüdische Nationalisten ihn zum König machen wollten, wich er ihnen aus (Johannes 6:15). Wie bereits erwähnt, sagte Jesus zu Pilatus freiheraus: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.“ Und von seinen Nachfolgern sagte er im Einklang damit: „Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin“ (Johannes 17:16). Folglich sind Kirchenführer, die das Kommen des Reiches Gottes durch Reformen innerhalb des gegenwärtigen Systems der Dinge zu beschleunigen suchen und die ihre Schäfchen ermuntern, dieses Ziel anzustreben, falsche Propheten. Sie stehlen, indem sie den Worten der Bibel ihre Aussagekraft und Wirkung nehmen.

Warum ist es wichtig?

Geht es hierbei lediglich um eine intellektuelle Streitfrage? Keineswegs. Durch falsche Lehren über Gottes Königreich wurden viele irregeführt und ist sogar der Lauf der Geschichte beeinflußt worden. Zum Beispiel heißt es in dem Werk Théo, einer römisch-katholischen Enzyklopädie: „Gottes Volk geht einem Reich Gottes entgegen, das von Christus auf der Erde eingeführt wurde ... Die Kirche ist der Same dieses Reiches.“ Die Gleichsetzung der katholischen Kirche mit dem Königreich Gottes verlieh der Kirche im abergläubischen Mittelalter enorme weltliche Macht. Selbst heute versuchen kirchliche Autoritäten den Lauf des Weltgeschehens zu beeinflussen, indem sie gewisse politische Systeme begünstigen und andere bekämpfen.

Ein Kommentator äußerte eine andere Ansicht, die heute weit verbreitet ist. Er sagte: „Die Revolution an sich ist das Königreich, weil sie eine neue menschliche Gesellschaft hervorbringt — die Revolution, angetrieben von einem göttlichen Symbol, das durch den Mann der Wahrheit gegeben wurde, durch Jesus ... Gandhi ... die Berrigans.“ Die Lehre, daß Gottes Königreich durch politischen Aktivismus gefördert werden kann, und die Mißachtung der eigentlichen Tatsachen über das Königreich haben Kirchenführer veranlaßt, für politische Ämter zu kandidieren und sich an Unruhen oder sogar an Guerillakriegen zu beteiligen. All das widerspricht der Wahrheit, daß das Königreich kein Teil dieser Welt ist. Und Kirchenführer, die sich so sehr politisch engagieren, sind keineswegs — wie Jesus von seinen wahren Jüngern sagte — kein Teil der Welt. Diejenigen, die lehren, Gottes Königreich könne durch politische Aktivitäten herbeigeführt werden, sind falsche Propheten. Sie berauben die Menschen gewissermaßen der Worte Gottes.

Wenn die Kirchenführer der Christenheit wirklich das lehrten, was die Bibel sagt, dann wüßten ihre Schäfchen, daß Gottes Königreich Probleme wie Armut, Krankheit, Rassendiskriminierung und Bedrückung tatsächlich lösen wird. Das wird jedoch zu der von Gott bestimmten Zeit und gemäß seinem Willen geschehen — nicht durch eine Reform der politischen Systeme, die ein Ende haben werden, wenn Gottes Königreich kommt. Wären diese Geistlichen wahre Propheten, dann hätten sie ihre Schäfchen gelehrt, daß sie in der Zeit, wo sie auf das Eingreifen des Königreiches Gottes warten, echte, von Gott kommende praktische Hilfe finden können, um mit den durch die Ungerechtigkeiten der Welt verursachten Problemen fertig zu werden.

Schließlich hätten sie ihre Schäfchen gelehrt, daß die sich verschlimmernden Verhältnisse auf der Erde, die so viel Not und Elend verursachen, in der Bibel vorausgesagt wurden und ein Zeichen dafür sind, daß das Kommen des Königreiches nahe bevorsteht. Ja, das Königreich Gottes wird bald eingreifen und die gegenwärtigen politischen Einrichtungen ersetzen. Welch ein Segen! (Matthäus 24:21, 22, 36-39; 2. Petrus 3:7; Offenbarung 19:11-21).

Die Menschheit unter Gottes Königreich

Was wird das Kommen des Königreiches Gottes für die Menschheit bedeuten? Kannst du dir vorstellen, daß du jeden Morgen gesund und munter aufstehst? Keiner deiner Bekannten ist krank oder stirbt. Selbst deine verstorbenen Angehörigen sind auferstanden und zu dir zurückgekehrt (Jesaja 35:5, 6; Johannes 5:28, 29). Wirtschaftliche Sorgen, hervorgerufen durch eigennütziges Geschäftsgebaren oder ungerechte Wirtschaftssysteme, wird es nicht mehr geben. Du hast dein eigenes behagliches Heim und genügend Land, um alles anzupflanzen, was du zur Ernährung deiner Familie benötigst (Jesaja 65:21-23). Du kannst zu irgendeiner Zeit — ob tagsüber oder nachts — irgendwohin gehen, ohne befürchten zu müssen, daß du überfallen wirst. Es gibt keinen Krieg mehr — nichts, was deine Sicherheit bedrohen würde. Jeder ist auf dein Wohl bedacht. Die Bösen sind verschwunden. Liebe und Gerechtigkeit herrschen. Kannst du dir das vorstellen? Eine solche Welt wird durch das Königreich herbeigeführt werden (Psalm 37:10, 11; 85:10-13; Micha 4:3, 4).

Ist das lediglich eine Fata Morgana? Nein. Lies die im obigen Absatz angeführten Bibelstellen, und du wirst sehen, daß es sich dabei um unmißverständliche Verheißungen Gottes handelt. Wenn man dir bis jetzt nicht dieses wahrheitsgetreue Bild davon vermittelt hat, was Gottes Königreich für die Menschheit tun kann und tun wird, hat man dich gewissermaßen der Worte Gottes beraubt.

Glücklicherweise brauchst du dich aber damit nicht abzufinden. Jesus sagte, daß in unserer Zeit „diese gute Botschaft vom Königreich ... auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden [wird], allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14). Die Zeitschrift, die du gerade liest, dient diesem Predigtwerk. Laß dich nicht von falschen Propheten irreführen. Befasse dich eingehender mit Gottes Wort, um die Wahrheit über Gottes Königreich herauszufinden. Unterwirf dich dann diesem Königreich, das eine Vorkehrung Jehovas, des großen Hirten, ist. Es ist in Wirklichkeit die einzige Hoffnung des Menschen, und es wird nicht versagen.

[Bild auf Seite 5]

Luther lehrte, daß das weltliche Regiment auch als das Reich Gottes betrachtet werden kann

[Bildnachweis]

Mit frdl. Gen. der Kuratoren des Britischen Museums

[Bild auf Seite 7]

Wie ein liebevoller Hirte wird Jehova durch sein Königreich Verhältnisse schaffen, die Menschen niemals herbeiführen könnten

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