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  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 15. 12. S. 21-23

Warum fällt das Lügen so leicht?

NIEMAND möchte gern belogen werden. Trotzdem belügt man sich in der ganzen Welt aus den verschiedensten Gründen. Wie eine Umfrage ergab, die in dem Buch The Day America Told the Truth von James Patterson und Peter Kim veröffentlicht wurde, lügen 91 Prozent der Amerikaner regelmäßig. Die Autoren schrieben: „Den meisten von uns fällt es schwer, eine Woche ohne Lügen zu überstehen. Einem von fünf gelingt das nicht einmal einen Tag lang — und wir sprechen hier von bewußten, vorsätzlichen Lügen.“

Das Lügen ist heute in fast allen Bereichen des Lebens üblich. Führende Politiker belügen das Volk und ihre Kollegen. Immer wieder treten sie im Fernsehen auf, um jegliche Verbindung zu irgendwelchen skandalösen Intrigen zu leugnen, in die sie in Wahrheit tief verstrickt sind. Sissela Bok sagt in ihrem Buch Lügen. Vom täglichen Zwang zur Unaufrichtigkeit: „In der Jurisprudenz und im Journalismus, beim Staat und in den Sozialwissenschaften werden solche Täuschungsmanöver akzeptiert, wenn diejenigen, die die Unwahrheit sagen — und das sind meistens auch die, die das Sagen haben —, glauben, sie sei entschuldbar.“

Über das Lügen in der Politik in den Vereinigten Staaten schrieb die Zeitschrift Common Cause Magazine, Ausgabe Mai/Juni 1989: „Watergate und Vietnam machen der Iran-Contra-Affäre sicher den Rang streitig, was Täuschung durch die Regierung und öffentliches Mißtrauen betrifft. Was also war in den Jahren der Reagan-Regierung anders? Viele haben gelogen, und nur wenige hat es gereut.“ Aus gutem Grund mißtraut die Allgemeinheit daher den Staatsführern.

Selbst auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen fällt es den Staatschefs schwer, einander zu vertrauen. Der griechische Philosoph Platon stellte fest: „Den Herrschern des Staates kommt es zu, ... Lügen in Anwendung zu bringen, und zwar zum Nutzen des Staates.“ Auf die internationalen Beziehungen trifft die Aussage der biblischen Prophezeiung in Daniel 11:27 zu: „Lüge werden sie an e i n e m Tisch ständig reden.“

In der Geschäftswelt ist es allgemein üblich, in Verbindung mit Produkten und Leistungen die Unwahrheit zu sagen. Käufer müssen bei Vertragsabschlüssen vorsichtig sein und sich unbedingt das Kleingedruckte durchlesen. In manchen Ländern gibt es staatliche Überwachungsstellen, um die Bürger vor irreführender Werbung, vor gefährlichen Waren, die als gut oder harmlos hingestellt werden, und vor Betrug zu schützen. Trotz dieser Bemühungen erleiden Menschen immer wieder finanzielle Verluste, weil sie von Geschäftsleuten belogen werden.

Einigen fällt das Lügen so leicht, daß es ihnen zur Gewohnheit wird. Andere sagen zwar normalerweise die Wahrheit, lügen jedoch, wenn sie in die Enge getrieben werden. Nur wenige lügen unter gar keinen Umständen.

Eine Lüge wird definiert als „1. eine unrichtige Aussage, vor allem in täuschender Absicht ... 2. etwas, was einen falschen Eindruck vermittelt oder vermitteln soll“. Dahinter steht die Absicht, andere etwas glauben zu machen, von dem der Lügner weiß, daß es nicht der Wahrheit entspricht. Durch Lügen oder Halbwahrheiten versucht er diejenigen zu täuschen, die Anspruch auf die Wahrheit haben.

Gründe für das Lügen

Die Menschen lügen aus den verschiedensten Gründen. Manche meinen, sie müßten in bezug auf ihre Fähigkeiten die Unwahrheit sagen, um in der heutigen, vom Konkurrenzgeist geprägten Welt voranzukommen. Andere versuchen Irrtümer oder eigenes Verschulden durch Lügen zu vertuschen. Wieder andere fälschen Berichte, weil sie den Eindruck vermitteln wollen, gewisse Arbeiten seien ausgeführt worden, was aber in Wirklichkeit nicht stimmt. Dann gibt es noch diejenigen, die lügen, um dem Ruf anderer zu schaden, um Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, um frühere Lügen zu rechtfertigen oder um die Leute um ihr Geld zu betrügen.

Lügen werden häufig damit entschuldigt, daß man andere schützen will. Einige bezeichnen dies als „Notlüge“, und sie meinen, sie würden niemandem schaden. Doch haben diese sogenannten Notlügen wirklich keine negativen Auswirkungen?

Die Auswirkungen in Betracht ziehen

„Notlügen“ oder „harmlose“ Lügen können zur Gewohnheit werden und dazu führen, daß man auch in Verbindung mit schwerwiegenderen Dingen lügt. Sissela Bok schreibt, „daß man die Lügen, die als ‚harmlos‘ verteidigt werden, nicht so einfach beiseite legen kann. Die Harmlosigkeit von Lügen ist bekanntlich ohnehin strittig. Was der Lügner als harmlos oder auch als vorteilhaft empfindet, stellt sich aus der Sicht des Getäuschten vielleicht ganz anders dar.“

Lügen sind, ganz gleich, wie harmlos sie erscheinen mögen, einem guten Verhältnis der Menschen zueinander abträglich. Die Glaubwürdigkeit des Lügners wird erschüttert, was einen bleibenden Vertrauensverlust nach sich ziehen kann. Der bekannte Schriftsteller Ralph Waldo Emerson schrieb: „Jede Übertretung der Wahrheit ist nicht nur eine Art Selbstmord des Lügners, sondern auch ein Stoß gegen das Wohl der menschlichen Gesellschaft.“

Ein lügnerischer Mensch kann leicht etwas Unwahres über jemand anders sagen. Obwohl er keine Beweise vorlegt, läßt seine Lüge doch Zweifel aufkommen, und viele glauben ihm, ohne seine Behauptung zu überprüfen. Auf diese Weise wird der Ruf eines Unschuldigen geschädigt, und ihm wird die Last aufgebürdet, seine Unschuld zu beweisen. Es ist daher frustrierend, wenn dem Lügner eher geglaubt wird als dem Unschuldigen, und es zerstört das Verhältnis zwischen dem Unschuldigen und dem Lügner.

Man kann sich das Lügen leicht zur Gewohnheit machen. Eine Lüge zieht gewöhnlich eine weitere nach sich. Thomas Jefferson, ein amerikanischer Staatsmann der ersten Stunde, stellte fest: „Kein Laster ist so gemein, so erbärmlich, so niederträchtig; und wer sich darauf einläßt, einmal eine Lüge zu äußern, dem fällt es viel leichter, es ein zweites und ein drittes Mal zu tun, bis es ihm nach einiger Zeit zur Gewohnheit wird.“ Der moralische Verfall ist damit vorprogrammiert.

Warum das Lügen so leichtfällt

Das Lügen nahm seinen Anfang, als ein rebellischer Engel gegenüber der ersten Frau lügnerisch behauptete, sie würde nicht sterben, wenn sie ihrem Schöpfer ungehorsam wäre. Das zog unermeßliches Leid für das gesamte Menschengeschlecht nach sich und brachte Unvollkommenheit, Krankheit und Tod über alle (1. Mose 3:1-4; Römer 5:12).

Seit dem Ungehorsam Adams und Evas hat der heimtückische Einfluß des Vaters der Lüge in der Menschenwelt eine Atmosphäre geschaffen, die das Lügen begünstigt (Johannes 8:44). In der heutigen dekadenten Welt ist die Wahrheit nur noch etwas Relatives. Die Zeitschrift The Saturday Evening Post schrieb im September 1986, daß das Problem des Lügens „die Geschäftswelt, die Regierung, das Bildungswesen, die Unterhaltungsindustrie und selbst das alltägliche Verhältnis zwischen Mitbürgern und Nachbarn betrifft. ... Wir haben die Theorie des Relativismus angenommen, jene große Lüge, nach der es keine absolute Wahrheit gibt.“

Diesen Standpunkt vertreten die gewohnheitsmäßigen Lügner, die kein Mitgefühl mit denen haben, die von ihnen getäuscht werden. Lügen fällt ihnen leicht. Es ist ihre Art zu leben. Andere dagegen lügen zwar nicht aus Gewohnheit, tun es aber, ohne zu zögern, aus Furcht — zum Beispiel aus Furcht vor einer Bloßstellung oder aus Furcht vor Strafe. Es ist eine Schwäche des unvollkommenen Fleisches. Wie kann an die Stelle dieser Neigung die Entschlossenheit treten, die Wahrheit zu reden?

Warum wahrheitsliebend sein?

Die Wahrheit ist der Maßstab, den unser großer Schöpfer für alle festgelegt hat. Sein geschriebenes Wort, die Bibel, sagt in Hebräer 6:18, daß es „unmöglich ist, daß Gott lügt“. An diesen Maßstab hielt sich auch sein Sohn, Jesus Christus, der Gottes persönlicher Repräsentant auf der Erde war. Jesus entgegnete den geistlichen Führern der Juden, die ihm nach dem Leben trachteten: „Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe. ... Und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, wäre ich wie ihr ein Lügner“ (Johannes 8:40, 55). Er ist ein Beispiel für uns, denn „er beging keine Sünde, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden“ (1. Petrus 2:21, 22).

Unser Schöpfer, dessen Name Jehova ist, haßt das Lügen, wie aus Sprüche 6:16-19 eindeutig hervorgeht: „Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt.“

Als Voraussetzung für seine Anerkennung fordert dieser wahrheitsliebende Gott von uns, daß wir gemäß seinen Maßstäben leben. In seinem inspirierten Wort wird uns geboten: „Belügt einander nicht. Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab“ (Kolosser 3:9). Diejenigen, die sich weigern, mit der Gewohnheit des Lügens zu brechen, sind für ihn unannehmbar; sie werden seine Gabe des Lebens nicht erhalten. So wird in Psalm 5:6 ganz offen gesagt, daß Gott „die vernichten [wird], die Lügen reden“. Außerdem heißt es in Offenbarung 21:8, daß ‘der Teil aller Lügner der zweite Tod sein wird’ — die ewige Vernichtung. Wer das Lügen genauso betrachtet wie Gott, hat triftigen Grund, die Wahrheit zu sagen.

Doch wie verhält es sich, wenn die Wahrheit eine peinliche Situation oder ein ungutes Gefühl heraufbeschwören könnte? Während man mit Lügen niemals etwas lösen kann, kann man es manchmal durch Schweigen. Warum Lügen äußern, die einen unglaubwürdig machen und einem Gottes Mißfallen eintragen?

Aus Angst und aufgrund der menschlichen Schwäche mag jemand versucht sein, zu einer Lüge Zuflucht zu nehmen. Das ist der Weg des geringsten Widerstands oder falsch verstandene Güte. Der Apostel Petrus erlag einer solchen Versuchung, als er dreimal leugnete, Jesus Christus zu kennen. Doch nachdem er gelogen hatte, brach es ihm fast das Herz (Lukas 22:54-62). Seine echte Reue veranlaßte Gott, ihm zu vergeben, was sich darin zeigte, daß er später mit vielen Dienstvorrechten gesegnet wurde. Reue, verbunden mit dem festen Entschluß, nicht mehr zu lügen, ist die Voraussetzung, Gottes Vergebung für eine Handlungsweise zu erlangen, die er haßt.

Es ist allerdings viel besser, stets die Wahrheit zu reden und dadurch ein gutes Verhältnis zum Schöpfer und unsere Glaubwürdigkeit zu bewahren, als wegen einer Lüge um Vergebung nachzusuchen. Denken wir daran, daß es in Psalm 15:1, 2 heißt: „O Jehova, wer wird Gast sein in deinem Zelt? Wer wird weilen auf deinem heiligen Berg? Wer untadelig wandelt und Gerechtigkeit übt und die Wahrheit redet in seinem Herzen.“

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