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  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 15. 4. S. 25-28

Gebrauch und Mißbrauch religiöser Bilder

DER Schauplatz ist St. Petersburg (Rußland). Es ist der 2. August 1914. Eine erregte Menschenmenge, die Ikonen hochhält, hat sich am Zarenpalast versammelt. In der Mitte eines großen Saales ist ein Altar errichtet worden. Auf dem Altar steht das Bild einer Frau, die ein Kind in den Armen hält. Es ist eine Ikone, die „Muttergottes von Wladimir“. Die Menschen betrachten sie als Rußlands allerheiligsten Schatz.

Man glaubt, daß diese Ikone Wunder wirkt. Als russische Heere 1812 gegen Napoleon marschierten, betete General Kutusow davor. Jetzt steht Zar Nikolaus II. dort, der sein Land in den Krieg gestürzt hat. Die rechte Hand erhoben, legt er einen Eid ab: „Ich schwöre, daß ich keinen Frieden machen werde, solange noch ein einziger Feind auf russischem Boden steht.“

Zwei Wochen später unternimmt er eine Wallfahrt nach Moskau, um Gottes Segen für seine Truppen zu erlangen. In der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale kniet er nieder und betet vor einer großen juwelengeschmückten Ikonostase, einer Ikonenwand, auf deren Bildern Jesus, Maria, Engel und „Heilige“ dargestellt sind.

Durch diese religiöse Handlung konnte das Unheil jedoch nicht abgewendet werden. In weniger als vier Jahren hatten die russischen Heere über sechs Millionen Verwundete und Tote sowie große Gebietsverluste zu verzeichnen. Außerdem wurden der Zar, die Zarin und ihre fünf Kinder brutal ermordet. Die jahrhundertealte Monarchie wurde von einer Revolutionsregierung abgelöst, die der Religion feindlich gegenüberstand. Zar Nikolaus hatte vergeblich auf Ikonen vertraut.

Dennoch verehren bis heute in Rußland und in anderen Ländern Millionen immer noch Ikonen. Dadurch entstehen wichtige Fragen. Wie betrachtet Gott es, daß solchen Bildern gehuldigt wird? Und wie steht es mit dem Brauch, sie in der Wohnung aufzuhängen?

Was sagt die Bibel?

Als Jesus auf der Erde war, gehorchte er dem durch Moses übermittelten Gesetz Gottes. Dazu gehörte auch das zweite der sogenannten Zehn Gebote, das lautet: „Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen noch eine Gestalt wie irgend etwas, was oben in den Himmeln oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen noch dich verleiten lassen, ihnen zu dienen, denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert“ (2. Mose 20:4, 5).

Folglich betete Jesus Gott nicht mit Hilfe von Bildern oder Statuen an, die von Menschen gemacht waren. Seine Anbetung stimmte vielmehr mit der Erklärung seines Vaters überein: „Ich bin Jehova. Das ist mein Name; und keinem sonst werde ich meine eigene Herrlichkeit geben noch meinen Lobpreis gehauenen Bildern“ (Jesaja 42:8).

Ferner erklärte Jesus, warum Gott ohne Zuhilfenahme von Gegenständen angebetet werden sollte. Er sagte: „Die Stunde [kommt], ... in der die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden; denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Johannes 4:23, 24).

Wie Jesus lehrten auch seine wahren Nachfolger andere die richtige Art der Anbetung. Der Apostel Paulus sprach zum Beispiel einmal zu einer Gruppe griechischer Philosophen, die bei der Anbetung ihrer unsichtbaren Götter Götzenbilder verwendeten. Er erzählte ihnen vom Schöpfer des Menschen und sagte: „Wir [sollten] nicht meinen, das GÖTTLICHE WESEN sei gleich dem Gold oder Silber oder Stein, gleich einem Gebilde der Kunst und Findigkeit des Menschen.“ Später erklärte derselbe Apostel, daß Christen „durch Glauben [wandeln], nicht durch Schauen“, und er forderte Christen auf: „Flieht vor dem Götzendienst“ (Apostelgeschichte 17:16-31; 2. Korinther 5:7; 1. Korinther 10:14).

Ein Erlebnis, das der Apostel Petrus hatte, zeigt, daß er schnell jegliche Handlung unterband, die zu Götzendienst hätte führen können. Als der römische Offizier Kornelius dem Apostel Petrus zu Füßen fiel, erhob dieser Einspruch. Er hob ihn auf und sprach: „Steh auf; ich selbst bin auch ein Mensch“ (Apostelgeschichte 10:26).

Der Apostel Johannes war von den göttlichen Visionen so tief beeindruckt, daß er dem Engel zu Füßen fiel. „Sieh dich vor!“ mahnte der Engel. „Tu das nicht! Ich bin nichts weiter als ein Mitsklave von dir und von deinen Brüdern, die Propheten sind, und von denen, die die Worte dieser Buchrolle halten. Bete Gott an!“ (Offenbarung 22:8, 9). Der Apostel schätzte diesen Rat. Liebevollerweise schrieb er den Vorfall zu unserem Nutzen auf.

Aber in welcher Beziehung stehen die oben angeführten Ereignisse zum Gebrauch religiöser Bilder? Nun, wenn es für Kornelius falsch war, sich vor einem Apostel Christi niederzuknien, wie verhält es sich dann mit der Verehrung lebloser Bilder von „Heiligen“? Und wenn es für einen Apostel Christi falsch war, sich vor einem lebendigen Engel zu Boden zu werfen, wie verhält es sich dann mit der Verehrung lebloser Bilder von Engeln? Bestimmt laufen solche Handlungen der Ermahnung des Johannes zuwider: „Kindlein, hütet euch vor Götzen“ (1. Johannes 5:21).

Als dekorative Lehrmittel

Das bedeutet nicht, daß der bloße Besitz eines Bildes, auf dem eine Begebenheit aus der Bibel dargestellt ist, Götzendienst ist. In dieser Zeitschrift werden häufig Bilder von biblischen Ereignissen als Lehrmittel benutzt. Ebenso können Bilder von biblischen Ereignissen als Wandschmuck in Häusern und anderen Gebäuden verwendet werden. Ein wahrer Christ würde jedoch kein Bild als Dekoration verwenden, von dem er wüßte, daß andere es verehren, ebensowenig würde er ein Bild aufhängen, das etwas aus der Bibel falsch darstellt (Römer 14:13).

Die meisten Ikonen zeigen eine Lichtscheibe um den Kopf Jesu, Marias, der Engel und der „Heiligen“. Sie wird Heiligenschein genannt. Woher stammt der Heiligenschein? „Sein Ursprung ist nicht christlich“, wird in der Catholic Encyclopedia (Ausgabe 1987) zugegeben, „denn er wurde von heidnischen Malern und Bildhauern verwendet, um symbolisch die große Würde und Macht verschiedener Gottheiten darzustellen.“ Das Buch Die Christen von Bamber Gascoigne enthält ferner eine Fotografie aus den Kapitolinischen Museen in Rom, auf der ein Sonnengott mit Heiligenschein zu sehen ist. Dieser Gott wurde von heidnischen Römern angebetet. Gascoigne erklärt: „Der Halo des Sonnengottes ... [wurde] später von den Christen übernommen.“ Ja, der Heiligenschein ist mit der heidnischen Sonnenanbetung verbunden.

Eignen sich Bilder, auf denen biblische Ereignisse mit Symbolen heidnischer Götzenanbetung vermischt werden, als Wandschmuck in der Wohnung eines Christen? Nein. In der Bibel lesen wir: „Welche Übereinkunft besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen? ... ‚„Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab“, spricht Jehova, „und hört auf, das Unreine anzurühren“‘; ‚„und ich will euch aufnehmen“‘“ (2. Korinther 6:16, 17).

Im Laufe der Zeit ließen angebliche Christen diesen Rat außer acht. Es entwickelte sich ein Abfall, wie es von Jesus und seinen Aposteln vorausgesagt worden war (Matthäus 24:24; Apostelgeschichte 20:29, 30; 2. Petrus 2:1). Anfang des vierten Jahrhunderts u. Z. machte der römische Kaiser Konstantin das abgefallene Christentum zur Staatsreligion. Von nun an bezeichneten sich viele Heiden als „Christen“. Es war bei ihnen Brauch, Bilder des Kaisers anzubeten. Gewöhnlich hängten sie sich auch Bilder ihrer Ahnen und berühmter Leute auf. „In Übereinstimmung mit dem Kaiserkult“, erklärt John Taylor in seinem Buch Icon Painting, „betete das Volk sein Bildnis an, das auf Leinwand oder Holz gemalt war, und von da zur Ikonenverehrung war es nur ein kleiner Schritt.“ Somit wurde die heidnische Bilderanbetung durch die Verehrung von Bildern ersetzt, auf denen Jesus, Maria, Engel und „Heilige“ dargestellt sind.

Wie rechtfertigten Kirchenführer die Bilderverehrung?

Gemäß der Encyclopedia of Religion gebrauchten Kirchenführer dieselben alten Argumente wie die heidnischen Philosophen. Männer wie Plutarch, Dion Chrysostomos, Maximus von Tyros, Celsus, Porphyrios und Julian gaben zu, daß Götzen leblos sind. Aber diese Heiden rechtfertigten den Gebrauch von Götzen, indem sie argumentierten, es handle sich um Hilfen bei der Anbetung ihrer unsichtbaren Götter. Der russische Ikonograph Leonid Ouspensky räumt in seinem Buch Der Sinn der Ikonen ein: „Die Kirchenväter gebrauchten das Instrument der griechischen Philosophie und paßten das Verständnis und die Sprache an die christliche Theologie an.“ (Vergleiche Kolosser 2:8.)

Für viele ist die theologische Rechtfertigung der Verehrung von Bildern schwer verständlich. „Der Unterschied zwischen der Anbetung dessen, was durch die Ikone dargestellt wird, und der Anbetung der Ikone selbst ... war so fein, daß er kaum zu erkennen war, ausgenommen von den Hochgebildeten“, bemerkt John Taylor in dem Buch Icon Painting.

Andererseits ist das, was die Bibel über religiöse Bilder sagt, leicht verständlich. Betrachten wir das am Beispiel Emilias, die in Johannesburg (Südafrika) lebt. Sie war eine fromme Katholikin und war es gewohnt, vor Bildern zu knien und zu beten. Eines Tages klopfte eine Zeugin Jehovas an ihre Tür. Emilia war begeistert, als sie in der portugiesischen Bibel las, daß Gott einen Namen hat — Jehova (Psalm 83:18, Almeida). Im Laufe des Bibelstudiums fragte sie: „Was muß ich tun, um Jehova nicht zu mißfallen?“ Die Zeugin wies auf die Bilder an der Wand und bat sie, Psalm 115:4-8 zu lesen. Als Emilias Mann am Abend nach Haus kam, sagte sie ihm, daß sie ihre religiösen Bilder wegtun wolle. Er war damit einverstanden. Am nächsten Tag beauftragte sie ihre beiden Söhne, Tony und Manuel, die Bilder zu zerreißen und zu verbrennen. Bereut Emilia das heute, ungefähr 25 Jahre später? Nein. Sie hat zusammen mit ihrer Familie vielen Nachbarn geholfen, glückliche Anbeter Jehovas zu werden.

Diese Erfahrung war kein Einzelfall. Das weltweite Werk des Jüngermachens, das Jehovas Zeugen verrichten, hat dazu geführt, daß Millionen lernen, Gott „mit Geist und Wahrheit“ anzubeten. Auch du kannst durch diese erhabene Anbetungsform Segnungen empfangen, denn Jesus sagte: „Der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Johannes 4:23, 24).

[Bild auf Seite 26]

Mit einer Ikone in der Hand segnet Nikolaus II. seine Truppen

[Bildnachweis]

Foto von C. N.

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