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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 15. 8. S. 27-30

Wie Christen Älteren helfen können

„DARUM lassen wir nicht nach, sondern wenn auch der Mensch, der wir äußerlich sind, verfällt, wird gewiß der Mensch, der wir innerlich sind, von Tag zu Tag erneuert. ... wir [halten] unseren Blick nicht auf die Dinge gerichtet ..., die man sieht, sondern auf die Dinge, die man nicht sieht. Denn die Dinge, die man sieht, sind zeitlich, die Dinge aber, die man nicht sieht, sind ewig.“ So schrieb der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an die Korinther (2. Korinther 4:16-18).

In alter Zeit hielten gläubige Männer und Frauen ihren Blick auf unsichtbare Dinge gerichtet, auch auf all das, was ihr Gott, Jehova, verheißen hatte, zu seiner bestimmten Zeit zu tun. Im Bibelbuch Hebräer spricht Paulus anerkennend von denen, die den Glauben bis zu ihrem Tod bewahrten — und einige von ihnen wurden sehr alt. Er stellt sie als ein Beispiel für uns hin und sagt: „Alle diese starben im Glauben, ohne die Erfüllung der Verheißungen erhalten zu haben, aber sie sahen sie von fern und hießen sie willkommen“ (Hebräer 11:13).

Heute ist die Erfüllung dieser Verheißungen sehr nahe gerückt. Aber wir haben in unseren Reihen Kranke und Ältere, die bezweifeln, daß sie das Ende des gegenwärtigen bösen Systems selbst noch erleben werden. Vielleicht werden auch einige von ihnen im Glauben sterben, ohne die Erfüllung aller Verheißungen gesehen zu haben. Für sie sind die Worte des Paulus aus 2. Korinther 4:16-18 eine große Ermunterung.

Jehova denkt an alle seine loyalen Diener, auch an die Kranken und die Älteren unter ihnen (Hebräer 6:10). Treue Ältere werden an verschiedenen Stellen in der Bibel anerkennend erwähnt, und im mosaischen Gesetz ist ausdrücklich davon die Rede, daß Betagte geehrt werden sollten (3. Mose 19:32; Psalm 92:12-15; Sprüche 16:31). Den Älteren unter den ersten Christen wurde Achtung erwiesen (1. Timotheus 5:1-3; 1. Petrus 5:5). Ein Bibelbuch enthält eine schöne Beschreibung der liebevollen Fürsorge und rührenden Selbstaufopferung einer jungen Frau für ihre alternde Schwiegermutter. Das Buch trägt passenderweise den Namen der jungen Frau, Ruth.

Eine hingebungsvolle Helferin

Für die alternde Noomi war das Leben bitter. Wegen einer Hungersnot waren sie und ihre kleine Familie gezwungen, ihre Freunde und ihr Erbe in Juda zurückzulassen und östlich des Jordan in Moab zu leben. Dort starb Noomis Mann und ließ sie mit ihren beiden Söhnen zurück. Im Laufe der Zeit wuchsen diese heran und heirateten, doch dann starben auch sie. Noomi blieb übrig — ohne Nachkommen, die sich um sie hätten kümmern können.

Sie war zu alt, als daß sie noch einmal eine Familie gründen konnte, und das Leben schien ihr sehr wenig zu bieten. Selbstlos wie sie war, wollte sie Ruth und Orpa, die Witwen ihrer beiden Söhne, zu ihren Müttern zurückschicken, damit sie für sich einen Ehemann finden könnten. Sie wollte allein in ihr Heimatland zurückkehren. Auch heute fühlen sich einige Ältere niedergeschlagen, besonders wenn sie einen lieben Angehörigen verloren haben. Vielleicht brauchen sie wie Noomi jemand, der sich um sie kümmert, aber sie möchten nicht zur Last fallen.

Ruth ließ ihre Schwiegermutter jedoch nicht im Stich. Sie liebte diese ältere Frau, und sie liebte Jehova, den Gott, den Noomi anbetete (Ruth 1:16). Also begaben sie sich zusammen auf die Reise zurück nach Juda. In jenem Land gab es unter Jehovas Gesetz eine liebevolle Vorkehrung, nämlich, daß Arme Nachlese halten durften, das heißt, sie durften alles einsammeln, was sie noch auf den Feldern fanden, nachdem die Ernte eingebracht worden war. Die jüngere Ruth bot sich bereitwillig für diese Arbeit an und sagte: „Laß mich bitte ... gehen.“ Sie arbeitete unermüdlich zu beider Nutzen (Ruth 2:2, 17, 18).

Ruths Treue und ihre Liebe zu Jehova waren eine starke Ermunterung für Noomi, die anfing, positiv und konstruktiv zu denken. Nun war es nützlich, daß sie das Gesetz und die Bräuche des Landes kannte. Sie gab ihrer hingebungsvollen Helferin weisen Rat, so daß die jüngere Frau durch eine Leviratsehe das Familienerbe zurückgewinnen und einen Sohn haben konnte, der die Familie vor dem Aussterben bewahrte (Ruth, Kapitel 3). Ruth ist ein schönes Beispiel für diejenigen, die Opfer bringen, um für Kranke oder Ältere zu sorgen (Ruth 2:10-12). Heute kann innerhalb der Versammlung vieles ähnlich gemacht werden, um Kranken und Älteren zu helfen. Wie?

Organisation ist wertvoll

In der frühen Christenversammlung wurde eine Liste geführt, worin Witwen eingetragen wurden, die materielle Unterstützung benötigten (1. Timotheus 5:9, 10). Ebenso könnten Älteste heute in einigen Fällen eine Liste von Kranken und Älteren erstellen, die besondere Aufmerksamkeit benötigen. In einigen Versammlungen wurde ein Ältester gebeten, sich darum zu kümmern und dies als seine besondere Verpflichtung zu betrachten. Da viele Ältere wie Noomi nicht dazu neigen, Hilfe zu suchen, muß ein solcher Bruder die Situation geschickt analysieren können und taktvoll und umsichtig dafür sorgen, daß das Nötige getan wird. Zum Beispiel könnte er feststellen, ob im Königreichssaal genügend Vorrichtungen für Kranke und Ältere vorhanden sind. Wenn es zweckmäßig ist, könnte er gewisse Dinge ins Auge fassen, wie zum Beispiel eine Rampe für Rollstühle, geeignete Toiletteneinrichtungen, Kopfhörer für Schwerhörige oder Platz für besondere Stühle. Dieser Bruder könnte auch dafür sorgen, daß alle, die nicht in der Lage sind, in den Königreichssaal zu kommen, sich eine Tonbandaufnahme von den Zusammenkünften ausleihen oder über eine Telefonschaltung zuhören können.

Vielleicht müssen auch Mitfahrgelegenheiten zu den Zusammenkünften und den Kongressen organisiert werden. Eine ältere Schwester stand vor einem Problem, weil derjenige, der sie regelmäßig zu den Zusammenkünften mitnahm, nicht zur Verfügung stand. Sie mußte viele Telefongespräche führen, bis sie endlich eine Mitfahrgelegenheit fand, und folglich kam bei ihr das Gefühl auf, eine Last zu sein. Hätte die Vorkehrung bestanden, daß sich ein Ältester um solche Angelegenheiten kümmert, wäre sie nicht in diese Verlegenheit gekommen.

Der Älteste könnte auch verschiedene Familien fragen, ob sie abwechselnd die Älteren besuchen würden. So lernen Kinder, daß die Fürsorge für die Älteren zum Leben eines Christen gehört. Es ist für Kinder gut, daß sie lernen, diese Verantwortung zu übernehmen (1. Timotheus 5:4). Ein Kreisaufseher bemerkte: „Nach meiner Erfahrung besuchen nur sehr wenige Kinder oder Jugendliche aus eigener Initiative Ältere oder Kranke.“ Vielleicht denken sie einfach nicht daran, oder sie wissen nicht recht, was sie tun oder sagen sollen; ihre Eltern können ihnen das beibringen.

Man sollte jedoch bedenken, daß die meisten Älteren es schätzen würden, im voraus zu wissen, wann Besuch kommt. Sie können sich dann schon auf den Besuch freuen, während sie ihn erwarten. Wenn die Besucher eine Erfrischung, wie zum Beispiel Kaffee oder Kuchen, mitbringen und hinterher alles schnell wieder saubermachen, wird eine zusätzliche Belastung für die ältere Person vermieden. Ein älteres, noch sehr vitales Ehepaar packt regelmäßig einmal in der Woche einen kleinen Picknickkorb und macht sich auf den Weg, um eine Reihe Älterer aus der Versammlung zu besuchen. Die Besuche werden sehr geschätzt.

Zum Nutzen der Älteren gibt es in vielen Versammlungen ein Versammlungsbuchstudium, das tagsüber durchgeführt wird. An einem Ort wurden einige Familien und Alleinstehende gefragt, ob sie bereit und in der Lage wären, eine solche Gruppe zu unterstützen, und daraus ist eine Buchstudiengruppe geworden, in der sich Ältere und Jüngere umeinander kümmern.

Es sollte nicht den Ältesten allein überlassen bleiben, die Initiative auf diesem Gebiet zu ergreifen. Wir alle müssen uns über die Bedürfnisse der Kranken und Älteren im klaren sein. Wir sollten sie im Königreichssaal begrüßen und uns Zeit nehmen, mit ihnen zu reden. Vielleicht freuen sie sich über eine Einladung zu einem zwanglosen Beisammensein. Oder wir könnten sie einladen, zu einem Picknick mitzukommen oder uns sogar in den Urlaub zu begleiten. Ein Zeuge nahm öfter ältere Verkündiger in seinem Auto mit, wenn er außerhalb der Stadt geschäftliche Besuche machte. Es ist wichtig, den Älteren zu helfen, sich weiterhin dazugehörig zu fühlen. Lassen wir nicht zu, daß sie sich zurückziehen — eine Verhaltensweise, zu der Noomi neigte —, denn das würde den Alterungsprozeß oder das Senilwerden beschleunigen.

Auch junge Leute, die behindert oder krank sind, benötigen Aufmerksamkeit. Ein Zeuge, der drei unheilbar kranke Jungen hatte, von denen zwei inzwischen gestorben sind, sagt: „Für eine Versammlung ist es möglicherweise schwierig, sich auf Dauer um jemand zu kümmern, dessen Krankheit sich über eine lange Zeit hinzieht. Man könnte einige zuverlässige junge Verkündiger einteilen, mit ihrem bettlägerigen Freund jeden Tag den Tagestext zu besprechen und ihm ein Kapitel aus der Bibel vorzulesen. Die jungen Leute — Pioniere eingeschlossen — könnten sich dabei abwechseln.“

Wenn der Tod unvermeidbar scheint

Diener Jehovas haben dem Tod immer mutig ins Auge geblickt — sei es als Folge von Krankheit oder Verfolgung. Wenn Leidende zu spüren beginnen, daß sie vielleicht bald sterben, ist es nur natürlich, daß sie die verschiedensten Gefühle empfinden. Nach ihrem Tod machen auch die Angehörigen eine Zeit der Anpassung, des Kummers und des Akzeptierens durch. Oft ist es daher für den Leidenden gut, offen über den Tod zu sprechen, wie Jakob, David und Paulus es taten (1. Mose, Kapitel 48 und 49; 1. Könige 2:1-10; 2. Timotheus 4:6-8).

Ein Zeuge, der Arzt ist, schreibt: „Wir müssen bei diesem Thema ganz offen sein. Ich habe in meiner ganzen Laufbahn noch nie festgestellt, daß es für einen Patienten gut ist, ihm zu verheimlichen, daß er unheilbar krank ist.“ Dennoch müssen wir erkennen, was der Betreffende selbst wissen möchte und wann er es wissen möchte. Manche Patienten geben deutlich zu verstehen, daß sie sich über ihren nahen Tod im klaren sind, und sie haben das Bedürfnis, über ihre Gedanken und Empfindungen zu reden. Andere scheinen sich an ihre Hoffnung zu klammern, und ihre Freunde sollten mit ihnen hoffen. (Vergleiche Römer 12:12-15.)

Einige sind kurz vor ihrem Tod so müde und verwirrt, daß es für sie schwierig ist zu beten. Eine solche Person wird wahrscheinlich getröstet, wenn sie aus Römer 8:26, 27 erfährt, daß Gott ‘unausgesprochene Seufzer’ versteht. Jehova weiß, daß jemand in dieser Streßsituation Schwierigkeiten haben kann, Worte für ein Gebet zu finden.

Es ist wichtig, wenn möglich, mit einem Patienten zu beten. Ein Bruder erzählt: „Als meine Mutter im Sterben lag und nicht mehr die Kraft hatte zu sprechen, zeigte sie dadurch, daß sie ihre Hände faltete, daß wir mit ihr beten sollten. Nach dem Gebet sangen wir ein Königreichslied, denn meine Mutter hat Musik immer sehr gemocht. Zuerst summten wir die Melodie, und dann sangen wir leise den Text. Offensichtlich gefiel ihr das. Zweifellos enthalten diese Lieder, die wir mit unserem Leben als Zeugen Jehovas verbinden, Gefühle, die anders nur schwer auszudrücken sind.“

Mit jemandem zu sprechen, der im Sterben liegt, erfordert Liebe, Takt und Feingefühl. Ein Besucher könnte sich darauf vorbereiten, erbauende und glaubensstärkende Dinge zu erwähnen, und er sollte sich hüten, negativ über andere und ihre Probleme zu sprechen. Auch sollte der Besuch nicht länger dauern, als vernünftig und passend ist. Ist der Betreffende scheinbar bewußtlos, gilt es daran zu denken, daß er vielleicht hören kann, was geredet wird. Man muß sich also gut überlegen, was man sagt.

Eine Verantwortung, die wir teilen

Für Kranke und Ältere zu sorgen ist eine schwere Verantwortung. Es stellt an die, die dem Patienten am nächsten stehen, sowohl physisch als auch emotional hohe Anforderungen. Sie brauchen und verdienen Verständnis und Hilfe von den übrigen in der Versammlung. Wer sich um ein krankes Familienmitglied oder einen kranken Glaubensbruder kümmert, tut, was recht ist, auch wenn das bedeutet, daß er einige Zusammenkünfte versäumt oder daß sein Anteil am Predigtdienst eine Zeitlang geringer ist. (Vergleiche 1. Timotheus 5:8.) Das Verständnis, das die Versammlung ihm entgegenbringt, wird ihn stärken. Manchmal kann vielleicht ein Bruder oder eine Schwester denjenigen, der die reguläre Pflege leistet, vorübergehend ablösen, damit dieser eine Zusammenkunft besuchen oder ein paar erfrischende Stunden im Predigtdienst stehen kann.

Bist du selbst der Leidende, so kannst du natürlich auch etwas tun. Aus Hoffnungslosigkeit und aus Hilflosigkeit wegen deines Gebrechens könntest du verbittert sein, doch durch Bitterkeit isoliert man sich und stößt andere ab. Statt dessen solltest du versuchen, Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen und kooperativ zu sein (1. Thessalonicher 5:18). Bete für andere, die Schmerzen leiden (Kolosser 4:12). Denke über die wunderbaren Wahrheiten in der Bibel nach, und sprich mit deinen Besuchern darüber (Psalm 71:17, 18). Halte eifrig Schritt mit dem glaubensstärkenden Fortschritt des Volkes Gottes (Psalm 48:12-14). Danke Jehova für diese erfreulichen Entwicklungen. Über solche Dinge nachzudenken kann dem Lebensabend einen ganz eigenen Reiz verleihen, so wie die untergehende Sonne ein gedämpfteres, wärmeres Licht spendet als die Mittagssonne.

Wir alle sollten darum ringen, besonders in prüfungsreichen Zeiten die Hoffnung zu bewahren, die unseren Sinn wie ein Helm schützt (1. Thessalonicher 5:8). Es ist gut, über die Auferstehungshoffnung und ihre solide Grundlage nachzudenken. Wir können mit Zuversicht und gespannter Erwartung dem Tag entgegenblicken, an dem es keine Krankheit und keine Altersschwäche mehr geben wird. Dann wird sich jeder wohl fühlen. Sogar die Toten werden zurückkehren (Johannes 5:28, 29). Diese „Dinge, die man nicht sieht“, sehen wir mit den Augen des Glaubens und des Herzens. Verlieren wir sie nie aus dem Sinn (Jesaja 25:8; 33:24; Offenbarung 21:3, 4).

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