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  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 15. 9. S. 28-31

Harre im Pionierdienst aus

WELTWEIT verkündigen etwa 4 500 000 Zeugen Jehovas die gute Botschaft. Über 600 000 von ihnen sind Pioniere, das heißt Vollzeitverkündiger des Königreichs. In diesem riesigen Heer sind alle Altersgruppen vertreten, von Kindern, die noch keine Teenager sind, bis zu Rentnern in den 90ern. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen und gesellschaftlichen Gruppierungen.

Zweifellos wollen alle diese Vollzeitprediger im Pionierdienst erfolgreich sein. Viele möchten ihn zu ihrem Lebensweg machen. Manche sind dazu aus bestimmten Gründen nicht in der Lage. Anderen hingegen ist es trotz finanzieller Schwierigkeiten, mangelnder Gesundheit, Entmutigung oder sonstiger Probleme gelungen, im Pionierdienst zu bleiben. Wie also können Vollzeitprediger mit solchen Problemen fertig werden und gleichzeitig im Pionierdienst ausharren?

Finanzielle Bedürfnisse decken

Wie der Apostel Paulus gehen Pioniere in der Regel einer Arbeit nach, um für ihre Lebenshaltungskosten aufzukommen (1. Thessalonicher 2:9). Fast überall in der Welt sehen sie sich ungeheuer steigenden Preisen für Nahrung, Kleidung, Obdach und Verkehrsmittel gegenüber. Häufig ist es schwierig, die nötige Teilzeitarbeitsstelle zu finden. Und wenn es sie gibt, ist der Verdienst oft sehr gering und enthält keinerlei Absicherung im Krankheitsfall.

Wenn wir ‘fortfahren, zuerst Gottes Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen’, können wir fest darauf vertrauen, daß Jehova für unsere materiellen Bedürfnisse sorgt. Pioniere brauchen sich daher in einer finanziellen Notlage ‘keine Sorgen um den nächsten Tag’ zu machen (Matthäus 6:25-34). Ihr starker Glaube an Jehova wird ihnen unnötige Sorgen ersparen, während sie sich ernsthaft bemühen, derlei Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen.

Vielleicht kann jemand, der finanzielle Schwierigkeiten hat, seine Ausgaben reduzieren. Eine Deckung der Kosten für die notwendigen Dinge — wenn auch nicht für materielle Wünsche — läßt sich möglicherweise durch einige Veränderungen im Budget erreichen. Um Kosten zu senken, teilen sich einige Pioniere die Wohnung mit anderen Christen. Eltern unterstützen ihre Kinder im Pionierdienst, indem sie mitunter kostenlos oder zu einem geringen Beitrag Unterkunft zur Verfügung stellen. So mancher hilft Pionieren, die Kosten für Lebensmittel und die Fahrtkosten aufzubringen. Doch sollten Pioniere niemandem eine Bürde sein wollen, denn sie haben die biblische Verpflichtung, für ihren Lebensunterhalt selbst aufzukommen (2. Thessalonicher 3:10-12).

Fahrtkosten lassen sich verringern, wenn man die Ausgaben mit anderen Pionieren teilt. Besitzt von zwei Pionieren jeder ein Auto, könnten sie sich zusammentun, beide in der gleichen Gegend im Predigtwerk arbeiten und nur ein Auto benutzen, wodurch sich die Unterhaltskosten für das andere Auto einsparen ließen. Pioniere ohne eigenes Auto können sich solchen anschließen, die eines besitzen, und sich finanziell daran beteiligen. Noch weiter senken lassen sich die Fahrtkosten, wenn man in nahe gelegene Gebiete hauptsächlich zu Fuß geht. In vielen Ländern nutzen Pioniere preisgünstige öffentliche Verkehrsmittel.

Newton Cantwell und seine Frau gehörten zu denen, die finanzielle Schwierigkeiten überwanden und im Vollzeitdienst ausharrten. 1932, während der Weltwirtschaftskrise, verkauften sie ihre Farm und nahmen mit sechs ihrer sieben Kinder den Pionierdienst auf. „Bald hatten wir den gesamten Erlös aus dem Verkauf unserer Farm ausgegeben — hauptsächlich für Arztrechnungen“, schrieb Bruder Cantwell. „Wir erinnern uns noch, als wir in unsere zweite Zuteilung zogen, hatten wir gerade noch genug Geld, um zwei Wochen Miete im voraus zu bezahlen; nur 5 Dollar blieben übrig. Dessenungeachtet wußten wir, daß Jehova für uns sorgen würde, solange wir fleißig unseren Dienst verrichteten. ... Wir lernten es, auf verschiedene Weise zu sparen. Wenn wir in ein neues Gebiet zogen, sprach ich zum Beispiel mit einigen Tankstellenbesitzern und erklärte, daß wir täglich in Verbindung mit unserem christlichen Werk drei Autos in Betrieb hätten. Dadurch erhielten wir gewöhnlich einen Preisnachlaß für Benzin. Unsere Söhne lernten bald, die Reparaturen an unseren Autos vorzunehmen, was uns viele Werkstattrechnungen ersparte.“ Auf diese Weise begegneten die Cantwells finanziellen Herausforderungen erfolgreich und harrten im Vollzeitdienst aus. Als Bruder Cantwell im Alter von 103 Jahren starb, war er immer noch Pionier.

Eine Teilzeitbeschäftigung finden

Viele Pioniere verdienen ihren Lebensunterhalt mittels einer Teilzeitbeschäftigung. Zusammen mit seinen Mitgläubigen Aquila und Priscilla arbeitete Paulus während seines Dienstes in Korinth als Zeltmacher, um für seinen Lebensunterhalt aufzukommen (Apostelgeschichte 18:1-11). Häufig bieten heute Glaubensbrüder Pionieren gern eine Teilzeitbeschäftigung an. Andere Pioniere finden eine solche Stelle mit Hilfe von Arbeitsvermittlungsbüros, die zeitlich befristete Arbeitsverträge vermitteln. Steht man bei der Arbeitssuche vor wichtigen Entscheidungen, so ist der Glaube an Gott genauso unerläßlich wie das ernste Gebet um seine Führung (Sprüche 15:29).

„Nachdem ich alles ernsthaft erwogen und durch das Gebet Kraft gewonnen hatte, teilte ich meinem Chef mit, daß meine Predigttätigkeit eine ernste Pflicht für mich sei und daß es mir nicht möglich sei, die Vollzeitbeschäftigung anzunehmen“, sagte ein Pionier. „Am darauffolgenden Mittwoch fragte man mich, ob ich die Arbeitsstelle doch annehmen wolle, aber als Teilzeitbeschäftigung. Ich stimmte freudig zu.“ Unterschätze nie die Macht des Gebets, und handle dann deinen Gebeten entsprechend.

Pioniere tun mitunter gut daran, ihrem voraussichtlichen Arbeitgeber zu sagen, daß sie an einer Teilzeitbeschäftigung interessiert sind, damit sie ihren christlichen Dienst verrichten und für ihren Lebensunterhalt sorgen können. Sie können erwähnen, an welchen Tagen sie zur Verfügung stehen und wie viele Stunden in der Woche sie der Arbeit widmen wollen. Zwei leibliche Schwestern teilten sich eine Ganztagsstelle in einer Anwaltskanzlei, indem jede von ihnen zweieinhalb Tage in der Woche dort arbeitete. Das ermöglichte ihnen, im Pionierdienst zu stehen, bis sie die Wachtturm-Bibelschule Gilead besuchten und in den Missionardienst gesandt wurden.

Im Gespräch mit Glaubensbrüdern und anderen oder beim Durchsuchen von Zeitungsanzeigen lassen sich vielerlei Arbeitsmöglichkeiten finden, gegen die vom biblischen Standpunkt aus nichts einzuwenden ist. Dabei ist Demut insofern nützlich, als sie Pioniere davon abhält, bei der Auswahl der Arbeit allzu wählerisch zu sein. (Vergleiche Jakobus 4:10.) Um im Pionierdienst bleiben zu können, müssen sie womöglich eine Arbeit verrichten, die als niedrig angesehen wird. Nimmt man eine solche Stelle an, möchte aber eigentlich lieber etwas anderes tun, läßt sich vielleicht im Lauf der Zeit eine bessere Stelle finden.

Gesundheitliche Probleme und Entmutigung

So mancher muß wegen schwerer gesundheitlicher Probleme mit dem Pionierdienst aufhören. Zieht ein Pionier indes keine voreiligen Schlüsse, kommt er möglicherweise zu dem Ergebnis, daß sich die Krankheit heilen oder die Gesundheit so weit wiederherstellen läßt, daß er Pionier bleiben kann. Viele stehen trotz gesundheitlicher Probleme im Pionierdienst, weil sie sich behandeln lassen, sich an eine für sie geeignete Diät halten und sich ausreichend Ruhe gönnen und sich körperliche Bewegung verschaffen. Einem reisenden Aufseher fiel einmal eine Pionierin auf, die im Dienst nicht allein von Haus zu Haus laufen konnte, weil sie eine schwere Arthritis hatte (Apostelgeschichte 20:20). Doch sie und ihr Mann führten 33 Heimbibelstudien durch, und sie hatten bereits 83 Personen helfen können, die Wahrheit Gottes anzunehmen. Ihr Gesundheitszustand besserte sich nach und nach, und 11 Jahre später besuchte sie die Pionierdienstschule.

Entmutigung veranlaßt manche, mit dem Pionierdienst aufzuhören (Sprüche 24:10). Ein Pionier sagte zu einem reisenden Aufseher: „Ich werde mit dem Pionierdienst aufhören. ... Ich muß Rechnungen bezahlen.“ Er brauchte eine Brille, die etwa 20 Dollar kostete. „Wirst du den Pionierdienst wegen 20 Dollar aufgeben?“ fragte der Aufseher. Er riet ihm, einen Tag lang auf einer Kaffeeplantage zu arbeiten, sich die 20 Dollar zu verdienen, die Brille zu kaufen und Pionier zu bleiben. Wie sich im weiteren Verlauf des Gesprächs herausstellte, war das Grundproblem Entmutigung wegen teurer Autoreparaturen. Dem Pionier wurde empfohlen, seine Kosten zu verringern, indem er sich jeden Tag auf ein Gebiet von wenigen Kilometern beschränken würde, statt weite Strecken zurückzulegen. Außerdem sollte er sein Geistiggesinntsein bewahren. Der Pionier befolgte den Rat, und sechs Monate später erhielt er eine Einladung zur Gileadschule. Nachdem er diese erfolgreich absolviert hatte, sandte man ihn ins Ausland, und er diente treu über viele Jahre hinweg bis zu seinem Tod. Ja, häufig sind großartige Segnungen die Folge, wenn wir uns nicht von Entmutigung überwältigen lassen, sondern stets daran denken, daß Jehova mit uns ist.

Hüte dein Dienstvorrecht wie einen Schatz

Trotz Prüfungen, wie Notlagen oder Mangel an Nahrung, betrachtete Paulus seinen Dienst als einen Schatz (2. Korinther 4:7; 6:3-6). Viele Diener Jehovas in unserer Zeit haben trotz Härten und Verfolgung in Afrika, Asien, Osteuropa und in anderen Gebieten das Vorrecht des Pionierdienstes nie aufgegeben. Unternehmen wir daher, selbst wenn wir in Prüfungen geraten, jede Anstrengung, zum Lobpreis Jehovas in diesem bevorrechteten Dienst auszuharren.

Den meisten Pionieren war es nur deshalb möglich, den Vollzeitpredigtdienst aufzunehmen, weil sie bereit waren, ein einfacheres Leben zu führen. Wie Paulus widerstanden sie materialistischen Verlockungen und lernten, sich mit „Lebensunterhalt und Bedeckung“ zufrieden zu geben. Wollen sie im Pionierdienst ausharren, müssen sie auch in Zukunft mit den notwendigen Dingen zufrieden sein (1. Timotheus 6:8). Freude ist die Folge, wenn man die von Gott kommenden Vorrechte schätzt und ihnen mehr Wert beimißt als materiellen Besitztümern.

Ein Beispiel: Anton Koerber hatte das Vorrecht, die Königreichsinteressen vor Regierungsbeamten in Washington (D. C.) zu vertreten. Eine Zeitlang diente er als Pionier, und in den 50er Jahren reiste er als Kreisaufseher. Einige seiner alten Geschäftsfreunde traten mit einem Angebot an ihn heran, das ihm eine Million Dollar hätte einbringen können. Allerdings hätte er sich dafür ungefähr ein Jahr lang fast ausschließlich geschäftlichen Interessen widmen müssen. Nachdem er um Führung und einen gesunden Sinn gebetet hatte, sagte er: „Ich kann meine wunderbaren Vorrechte im Dienst Jehovas nicht aufgeben, und wenn es auch nur für ein Jahr wäre, nein, selbst um alles Geld in der Welt nicht. Meinen Brüdern hier in Washington zu dienen ist mir mehr wert, und ich weiß, daß ich dabei Jehovas Segen genieße. Ich würde ohne Zweifel eine Million Dollar verdienen, doch in welcher geistigen oder sogar körperlichen Verfassung wäre ich, nachdem ich ein ganzes Jahr lang ein solches Leben geführt hätte?“ Er lehnte deshalb das Angebot ab. Ihr Vorrecht auf ähnliche Weise wie einen Schatz zu hüten hilft vielen, im Pionierdienst auszuharren.

Welch großartige Segnungen doch Pionieren zuteil wird! Es ist ein Segen, viele Stunden damit zu verbringen, über Jehovas herrliches Königtum zu sprechen (Psalm 145:11-13). Weil Pioniere dem Dienst so viel Zeit widmen, sind sie damit gesegnet, den Armen und Unterdrückten, den Kranken und Trauernden sowie anderen, die sehr bedrückt sind und eine sichere Hoffnung brauchen, geistigen Trost zu bringen. Wenn es die Umstände erlauben, uns im Vollzeitpredigtwerk einzusetzen, werden wir somit wirklich viele Segnungen genießen. „Der Segen Jehovas — er macht reich“ (Sprüche 10:22). Und es ist seiner Hilfe und seinem Segen zuzuschreiben, daß die vielen Königreichsverkündiger freudig im Pionierdienst ausharren.

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