Ein König entweiht das Heiligtum Jehovas
„Was ... das Volk derer betrifft, die ihren Gott kennen, sie werden obsiegen“ (DANIEL 11:32).
1, 2. Im Zeichen welches dramatischen Konflikts steht die Menschheitsgeschichte seit über 2 000 Jahren?
ZWEI rivalisierende Könige sind in einem erbitterten Kampf um die Vorherrschaft aneinandergeraten. Während des zweitausendjährigen Kampfs gewinnt erst der eine und dann der andere die Oberhand. In unseren Tagen sind die meisten Menschen auf der Erde von diesem Kampf betroffen worden, und Gottes Volk wurde dadurch in seiner Lauterkeit geprüft. Der Kampf endet mit einem für beide Mächte unvorhergesehenen Ereignis. Diese dramatische Entwicklung ist in alter Zeit dem Propheten Daniel im voraus offenbart worden (Daniel, Kapitel 10 bis 12).
2 Die Prophezeiung, die mit der fortwährenden Feindschaft zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens zu tun hat, wurde eingehend in dem Buch „Dein Wille geschehe auf Erden“a behandelt. In dem Buch wurde gezeigt, daß ursprünglich das nördlich von Israel gelegene Syrien der König des Nordens war. Später übernahm Rom diese Rolle. König des Südens war anfänglich Ägypten.
Der Konflikt in der Zeit des Endes
3. Wann sollte man gemäß der Aussage des Engels die Prophezeiung über den König des Nordens und den König des Südens verstehen, und wie sollte das geschehen?
3 Der Engel, der Daniel diese Dinge offenbarte, sagte: „Was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden“ (Daniel 12:4). Ja, die Prophezeiung hat mit der Zeit des Endes zu tun — einem Zeitabschnitt, der 1914 begann. Während dieser gekennzeichneten Zeit würden viele in der Heiligen Schrift „umherstreifen“, und mit der Hilfe des heiligen Geistes würde die wahre Erkenntnis, einschließlich des Verständnisses der biblischen Prophezeiungen, überströmen (Sprüche 4:18). Je weiter diese Zeit fortschreitet, desto mehr Einzelheiten aus den Prophezeiungen Daniels werden erhellt. Wie ist also die Prophezeiung über den König des Nordens und den König des Südens im Jahre 1993, 35 Jahre nach der Veröffentlichung des Buchs „Dein Wille geschehe auf Erden“, zu verstehen?
4, 5. (a) Wo gibt es in der Prophezeiung Daniels über den König des Nordens und den König des Südens einen Hinweis auf das Jahr 1914? (b) Was sollte gemäß dem Engel 1914 geschehen?
4 Der Beginn der Zeit des Endes im Jahre 1914 war durch den Ersten Weltkrieg und andere Weltbedrängnisse gekennzeichnet, die Jesus vorausgesagt hatte (Matthäus 24:3, 7, 8). Findet sich in der Prophezeiung Daniels ein Hinweis auf dieses Jahr? Ja. Der Beginn der Zeit des Endes ist die ‘bestimmte Zeit’, von der in Daniel 11:29 die Rede ist. (Siehe „Dein Wille geschehe auf Erden“, Seite 269, 270.) Es handelt sich um eine Zeit, die Jehova bereits in den Tagen Daniels festgelegt hatte, da sie an die 2 520 Jahre anschloß, auf die die prophetisch bedeutsamen Ereignisse aus Daniel, Kapitel 4 hinwiesen.
5 Diese 2 520 Jahre, die von der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z., als Daniel noch ein Jugendlicher war, bis 1914 u. Z. zählten, wurden als „die bestimmten Zeiten der Nationen“ bezeichnet (Lukas 21:24). Welche politischen Ereignisse sollten deren Ende kennzeichnen? Das wurde Daniel von einem Engel offenbart. Dieser sagte: „Zur bestimmten Zeit wird er [der König des Nordens] zurückkehren, und er wird tatsächlich gegen den Süden kommen; aber es wird sich erweisen, daß es zuletzt nicht gleich ist wie zuerst“ (Daniel 11:29).
Der König verliert einen Krieg
6. Wer war 1914 König des Nordens, und wer war König des Südens?
6 Die Rolle des Königs des Nordens hatte im Jahre 1914 Deutschland inne, dessen Regent Kaiser Wilhelm war. („Kaiser“ ist von dem römischen Titel „Cäsar“ abgeleitet.) Der Ausbruch der Feindseligkeiten in Europa war lediglich eine von vielen Konfrontationen zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens. Die Rolle des letzteren, des Königs des Südens, nahm damals Großbritannien ein, das rasch Ägypten besetzte, das Herrschaftsgebiet des ursprünglichen Königs des Südens. Im Laufe des Kriegs stellten sich die Vereinigten Staaten, eine der ehemaligen Kolonien Großbritanniens, an seine Seite. Die anglo-amerikanische Weltmacht, das mächtigste Weltreich der Geschichte, war nun König des Südens.
7, 8. (a) Inwiefern war es im Ersten Weltkrieg ‘nicht gleich wie zuerst’? (b) Wie ging der Erste Weltkrieg aus, doch wie würde der König des Nordens der Prophezeiung gemäß reagieren?
7 Aus früheren Auseinandersetzungen zwischen den beiden Königen war das Römische Reich als König des Nordens stets siegreich hervorgegangen. Diesmal ‘war es nicht gleich wie zuerst’. Warum nicht? Weil der König des Nordens den Krieg verlor. Ein Grund war, daß „die Schiffe von Kittim“ gegen den König des Nordens kamen (Daniel 11:30). Was waren das für Schiffe? Zur Zeit Daniels hieß Zypern Kittim, und zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Zypern von Großbritannien annektiert. Gemäß einem Werk schließt der Name Kittim „in erweitertem Sinn den W[esten] im allgemeinen ein, bes[onders] allerdings den seefahrenden W[esten]“ (The Zondervan Pictorial Encyclopedia of the Bible). In einer englischen Bibelübersetzung wird der Ausdruck „Schiffe von Kittim“ mit „Schiffe der westlichen Küstengegenden“ wiedergegeben (New International Version). Im Ersten Weltkrieg erwiesen sich die Schiffe von Kittim als die Schiffe Großbritanniens, das vor der Westküste des europäischen Festlands liegt. Später wurde die britische Marine durch Schiffe von dem westlich gelegenen nordamerikanischen Kontinent verstärkt.
8 Unter diesem Angriff mußte der König des Nordens „verzagen“ und 1918 seine Niederlage eingestehen. Doch er war noch nicht am Ende. „Er wird tatsächlich zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung schenken, die den heiligen Bund verlassen“ (Daniel 11:30). So prophezeite es der Engel, und so geschah es.
Der König handelt wirksam
9. Was führte zum Aufstieg Adolf Hitlers, und inwiefern ‘handelte er wirksam’?
9 Nach dem Kriegsende 1918 zwangen die siegreichen Alliierten Deutschland einen demütigenden Friedensvertrag auf, der offensichtlich darauf abzielte, das deutsche Volk für lange Zeit fast ein Hungerdasein führen zu lassen. Die große Not, unter der Deutschland einige Jahre litt, ebnete allerdings den Weg für den Aufstieg Adolf Hitlers. Er kam 1933 an die Macht und begann sofort einen heftigen Angriff gegen „den heiligen Bund“, vertreten durch die gesalbten Brüder Jesu Christi. In dieser Hinsicht handelte er wirksam gegen die loyalen Christen, von denen er viele grausam verfolgte.
10. Mit wem verband sich Hitler auf der Suche nach Unterstützung, und wozu führte das?
10 Hitler verzeichnete wirtschaftliche und diplomatische Erfolge und handelte auch auf diesem Gebiet wirkungsvoll. Im Verlauf weniger Jahre machte er Deutschland zu einem Staat, mit dem man rechnen mußte, und bei diesem Bemühen halfen ihm diejenigen, „die den heiligen Bund verlassen“. Wer war damit gemeint? Offensichtlich die Führer der Christenheit, die behaupteten, in einem Bundesverhältnis mit Gott zu stehen, aber schon lange aufgehört hatten, Jünger Jesu Christi zu sein. Hitler gelang es, sich den Beistand derjenigen zu sichern, „die den heiligen Bund verlassen“. Der Papst schloß mit ihm ein Konkordat, und sowohl die katholische Kirche als auch die protestantischen Kirchen unterstützten Hitler während seiner 12jährigen Schreckensherrschaft.
11. Wie hat der König des Nordens ‘das Heiligtum entweiht und das beständige Opfer entfernt’?
11 So erfolgreich war Hitler, daß er einen Krieg anzettelte, wie der Engel korrekt vorausgesagt hatte: „Und da werden Streitarme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen“ (Daniel 11:31a). Im alten Israel war das Heiligtum ein Teil des Tempels in Jerusalem. Doch als die Juden Jesus verwarfen, verwarf Jehova sie und ihren Tempel (Matthäus 23:37 bis 24:2). Seit dem ersten Jahrhundert ist der Tempel Jehovas daher ein geistiger Tempel mit dem Allerheiligsten im Himmel und mit einem geistigen Vorhof auf der Erde, in dem die gesalbten Brüder Jesu, des Hohenpriesters, dienen. Seit den 30er Jahren bringt die große Volksmenge gemeinsam mit dem gesalbten Überrest Anbetung dar; deshalb wird von ihnen gesagt, daß sie ‘in Gottes Tempel’ dienen (Offenbarung 7:9, 15; 11:1, 2; Hebräer 9:11, 12, 24). Der irdische Vorhof des Tempels wurde durch die erbarmungslose Verfolgung des gesalbten Überrests und seiner Gefährten in den vom König des Nordens beherrschten Ländern entweiht. Die Verfolgung war so schwer, daß das beständige Opfer — das öffentliche Schlachtopfer der Lobpreisung des Namens Jehovas — entfernt wurde (Hebräer 13:15). Wie die Geschichte jedoch zeigt, predigten die treuen gesalbten Christen gemeinsam mit den „anderen Schafen“ im Untergrund weiter (Johannes 10:16).
Das „abscheuliche Ding“
12, 13. Was war das „abscheuliche Ding“, und wann und wie erfolgte dessen Rückkehr, wie der treue und verständige Sklave vorausgesehen hatte?
12 Als das Ende das Zweiten Weltkriegs absehbar war, nahm etwas anderes Formen an. „Sie werden gewiß das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufstellen“ (Daniel 11:31b). Das „abscheuliche Ding“, das auch Jesus erwähnte, war bereits als der Völkerbund identifiziert worden, das scharlachfarbene wilde Tier, das gemäß der Offenbarung in den Abgrund gehen würde (Matthäus 24:15; Offenbarung 17:8; siehe das Buch Licht, 2. Band, Seite 91). Das geschah beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Doch auf dem Theokratischen Neue-Welt-Kongreß der Zeugen Jehovas im Jahre 1942 behandelte Nathan H. Knorr, der dritte Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, die Prophezeiung aus Offenbarung 17 und wies warnend darauf hin, daß das wilde Tier wieder aus dem Abgrund herauskommen werde.
13 Die Geschichte bestätigt die Wahrheit dieser Worte. Zwischen August und Oktober 1944 wurde in Dumbarton Oaks in den Vereinigten Staaten begonnen, eine Charta für jene Organisation auszuarbeiten, die schließlich als Vereinte Nationen bezeichnet wurde. Die Charta wurde von 51 Nationen angenommen, einschließlich der Sowjetunion, und als sie am 24. Oktober 1945 in Kraft trat, kam der außer Funktion gesetzte Völkerbund tatsächlich aus dem Abgrund herauf.
14. Wann und wie änderte sich die Identität des Königs des Nordens?
14 Deutschland war in beiden Weltkriegen der Hauptgegner des Königs des Südens gewesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in einem Teil Deutschlands eine Neuorientierung, so daß dieser Teil zu einem Verbündeten des Königs des Südens wurde. Der andere Teil Deutschlands schloß sich dagegen einem anderen mächtigen Reich an. Der kommunistische Block, zu dem nun auch ein Teil Deutschlands gehörte, stellte sich mit aller Kraft gegen die anglo-amerikanische Allianz, und die Rivalität zwischen den beiden Königen entwickelte sich zum kalten Krieg. (Siehe „Dein Wille geschehe auf Erden“, Seite 264 bis 284.)
Der König und der Bund
15. Wer sind „diejenigen, die in böser Weise gegen den Bund handeln“, und wie war ihr Verhältnis zum König des Nordens?
15 Der Engel sagte weiter: „Diejenigen, die in böser Weise gegen den Bund handeln, wird er mit glatten Worten zum Abfall verleiten“ (Daniel 11:32a). Wer handelt in boshafter Weise gegen den Bund? Auch in diesem Fall kann es sich nur um die Führer der Christenheit handeln, die sich zwar als Christen bezeichnen, aber durch ihre Handlungen den Namen des Christentums in den Schmutz ziehen. Während des Zweiten Weltkriegs „machte die Sowjetregierung Anstrengungen, die materielle und moralische Hilfe der Kirchen für die Verteidigung des Vaterlandes zu gewinnen“ (Walter Kolarz, Die Religionen in der Sowjetunion). Nach dem Krieg versuchten die Kirchenführer, diese Freundschaft aufrechtzuerhalten, und das trotz der atheistischen Politik jener Macht, die jetzt der König des Nordens war.b Auf diese Weise machte sich die Christenheit mehr denn je zu einem Teil der Welt — eine abscheuliche Abtrünnigkeit in den Augen Jehovas (Johannes 17:14; Jakobus 4:4).
16, 17. Wer sind diejenigen, „die Einsicht haben“, und wie ist es ihnen unter dem König des Nordens ergangen?
16 Doch wie verhielt es sich mit den wahren Christen? „Was aber das Volk derer betrifft, die ihren Gott kennen, sie werden obsiegen und wirksam handeln. Und was die betrifft, die Einsicht haben unter dem Volk, sie werden den vielen Verständnis verleihen. Und sie werden gewiß durch Schwert und durch Flamme, durch Gefangenschaft und durch Plünderung zum Straucheln gebracht werden, einige Tage lang“ (Daniel 11:32b, 33). Die Christen im Herrschaftsbereich des Königs des Nordens waren zwar „den obrigkeitlichen Gewalten untertan“, aber sie waren kein Teil der Welt (Römer 13:1; Johannes 18:36). Sie waren sorgsam darauf bedacht, Cäsars Dinge Cäsar zurückzuzahlen, „Gottes Dinge aber Gott“ (Matthäus 22:21). Deshalb wurde ihre Lauterkeit geprüft (2. Timotheus 3:12).
17 Die Folge? Es heißt, daß sie sowohl ‘obsiegten’ als auch „zum Straucheln gebracht“ wurden. Sie strauchelten insofern, als sie verfolgt wurden und schwer leiden mußten, ja einige von ihnen wurden sogar getötet. Doch sie obsiegten, da die meisten treu blieben. Sie haben tatsächlich, genau wie Jesus, die Welt besiegt (Johannes 16:33). Außerdem hörten sie nie auf zu predigen, selbst wenn sie sich im Gefängnis oder im Konzentrationslager befanden. Dadurch ‘verliehen sie den vielen Verständnis’. Trotz Verfolgung nahm die Zahl der Zeugen Jehovas in den vom König des Nordens beherrschten Ländern zu. Dank der Treue derjenigen, „die Einsicht haben“, ist ein sich ständig vergrößernder Teil der „großen Volksmenge“ in diesen Ländern zum Vorschein gekommen (Offenbarung 7:9-14).
18. Welche ‘kleine Hilfe’ haben Glieder des gesalbten Überrests, die unter dem König des Nordens leben, erhalten?
18 Mit Bezug auf die Verfolgung des Volkes Gottes sagte der Engel voraus: „Aber wenn sie zum Straucheln gebracht werden, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden“ (Daniel 11:34a). Wie ist das geschehen? Zum einen brachte der Triumph des Königs des Südens im Zweiten Weltkrieg eine wesentliche Erleichterung für die Christen mit sich, die unter dem gegnerischen König lebten. (Vergleiche Offenbarung 12:15, 16.) Zum anderen wurde denjenigen, die von dem Nachfolgekönig verfolgt wurden, von Zeit zu Zeit Erleichterung zuteil, und als der kalte Krieg abflaute, erkannten viele Politiker, daß treue Christen keine Bedrohung darstellen, und gewährten ihnen daher die gesetzliche Anerkennung.c Eine große Hilfe ist auch von seiten der zunehmenden großen Volksmenge gekommen, die auf das treue Predigen der Gesalbten positiv reagiert und ihnen in der in Matthäus 25:34-40 beschriebenen Weise geholfen hat.
Eine Reinigung des Volkes Gottes
19. (a) Inwiefern haben sich einige ‘mit Glätte angeschlossen’? (b) Was ist mit dem Ausdruck „bis zur Zeit des Endes“ gemeint? (Siehe Fußnote.)
19 Nicht alle, die sich in dieser Zeit dafür interessierten, Gott zu dienen, hatten lautere Beweggründe. Der Engel äußerte die Warnung: „Viele werden sich ihnen gewiß mit Glätte anschließen. Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden, um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um sie zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit“ (Daniel 11:34b, 35).d Manche zeigten Interesse für die Wahrheit, aber sie waren nicht bereit, sich Gott wirklich hinzugeben und ihm zu dienen. Andere, die die gute Botschaft scheinbar annahmen, waren in Wirklichkeit Agenten im Auftrag des Staates. Aus einem Land wurde berichtet: „Einige dieser skrupellosen Individuen waren geschworene Kommunisten, die sich in die Organisation des Herrn eingeschlichen und großen Eifer an den Tag gelegt hatten, so daß ihnen verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren.“
20. Warum ließ Jehova zu, daß einige treue Christen durch heuchlerische Infiltranten „zum Straucheln gebracht“ wurden?
20 Die eingeschleusten Agenten waren dafür verantwortlich, daß einige Treue den Behörden in die Hände fielen. Warum ließ Jehova das zu? Zum Zweck der Läuterung oder Reinigung. Genau wie Jesus „Gehorsam [lernte] durch die Dinge, die er litt“, lernten auch diese treuen Personen durch die Prüfung ihres Glaubens ausharren (Hebräer 5:8; Jakobus 1:2, 3; vergleiche Maleachi 3:3). Sie wurden auf diese Weise ‘geläutert, gereinigt und weiß gemacht’. Große Freude erwartet diese Treuen, wenn die bestimmte Zeit kommt, in der sie für ihr Ausharren belohnt werden. Das wird die weitere Erörterung der Prophezeiung Daniels zeigen.
[Fußnoten]
a Herausgegeben von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft und 1958 in Englisch auf dem internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas „Göttlicher Wille“ freigegeben.
b Die World Press Review für November 1992 enthielt einen Artikel aus der Zeitung The Toronto Star, in dem es hieß: „In den letzten Jahren mußten die Russen mit ansehen, wie Dutzende von einst unangreifbaren Vorstellungen, die Geschichte ihres Landes betreffend, den Tatsachen nicht standhielten. Die Enthüllungen über die Zusammenarbeit der Kirche mit dem kommunistischen Regime waren jedoch der härteste Schlag.“
d „Bis zur Zeit des Endes“ könnte auch „während der Zeit des Endes“ bedeuten. Das hier mit „bis“ übersetzte Wort erscheint im aramäischen Text von Daniel 7:25 und bedeutet dort „während“ oder „für“. Eine ähnliche Bedeutung hat das Wort im hebräischen Text von 2. Könige 9:22, Hiob 20:5 und Richter 3:26. In den meisten Übersetzungen wird es in Daniel 11:35 allerdings mit „bis“ wiedergegeben, und wenn das das richtige Verständnis ist, dann muß die „Zeit des Endes“ hier das Ende des Ausharrens des Volkes Gottes sein. (Vergleiche „Dein Wille geschehe auf Erden“, Seite 286.)
Kannst du dich erinnern?
◻ Warum dürfen wir heute erwarten, zu einem klareren Verständnis der Prophezeiung Daniels zu gelangen?
◻ Inwiefern kann vom König des Nordens gesagt werden, daß er ‘Strafankündigungen schleuderte und wirksam handelte’?
◻ Wie wurde die Rückkehr des ‘abscheulichen Dings’ von der Sklavenklasse vorausgesehen?
◻ Wie wurde der gesalbte Überrest „zum Straucheln gebracht“, wie ‘obsiegte er’, und wie erhielt er ‘eine kleine Hilfe’?
[Bild auf Seite 15]
Unter Hitler erholte sich der König des Nordens völlig von seiner Niederlage, die ihm der König des Südens 1918 beigebracht hatte
[Bild auf Seite 16]
Die Führer der Christenheit bemühten sich um ein gutes Verhältnis zum König des Nordens
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Zoran/Sipa Press