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  • Jehovas rettende Taten heute
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 1. 12. S. 10-13

Jehovas rettende Taten heute

DIE Bibel sagt über Jehova: „Viele sind der Unglücksschläge des Gerechten, aber aus ihnen allen befreit ihn Jehova.“ Und: „Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien“ (Psalm 34:19; 2. Petrus 2:9).

Wie kommt Jehova seinen Dienern zu Hilfe, wenn sie in Not sind? Er tut dies nicht, indem er die Kräfte der Natur durch ein Wunder zurückhält oder durch irgendeinen anderen übernatürlichen Eingriff, wie es viele von ihm erwarten würden, sondern durch eine Kraft, die die meisten nicht richtig begreifen können — durch Liebe. Ja, Jehova liebt seine Diener, und er hat unter ihnen eine gegenseitige Liebe entfacht, die so stark ist, daß er dadurch etwas für sie erreicht, was fast wie ein Wunder erscheint (1. Johannes 4:10-12, 21).

Jemand wendet vielleicht ein, in Notzeiten brauche man nicht Liebe, sondern Nahrungsmittel, Medikamente und andere Versorgungsgüter. Natürlich sind Nahrungsmittel, Medikamente und andere Versorgungsgüter wichtig. Indes stellte der Apostel Paulus folgende Überlegung an: „Wenn ich allen Glauben habe, um Berge zu versetzen, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeile, um andere zu speisen, und wenn ich meinen Leib hingebe, um mich zu rühmen, aber nicht Liebe habe, so nützt es mir nichts“ (1. Korinther 13:2, 3).

Wie oft hört man von Hilfsgütern, die auf irgendwelchen Hafenmolen vor sich hin rotten oder von Ratten gefressen werden, während die Hilfsbedürftigen an Krankheit und Hunger zugrunde gehen. Schlimmer noch, solche Hilfsgüter fallen nicht selten habgierigen und skrupellosen Elementen in die Hände, die sich dann daran bereichern. Wenn Versorgungsgüter vorhanden sind, heißt das somit noch lange nicht, daß sie auch denen zugute kommen, die sie so dringend benötigen. Echte Liebe und aufrichtiges Interesse machen da den entscheidenden Unterschied aus.

Tätige Liebe

Im September 1992 fegte der Hurrikan „Iniki“ mit einer Geschwindigkeit von 210 Kilometern pro Stunde — in Böen sogar bis zu 260 Kilometern pro Stunde — über die Insel Kauai (Hawaii) hinweg, auf der 55 000 Menschen leben. Es gab zwei Todesopfer und 98 Verletzte, drei Viertel aller Häuser wurden beschädigt, 8 000 Personen wurden obdachlos, und den Gesamtschaden schätzte man auf eine Milliarde Dollar. Zu den Bewohnern dieser kleinen Insel gehören auch etwa 800 Zeugen Jehovas in sechs Versammlungen. Wie erging es ihnen?

Noch bevor der Sturm die Insel erreichte, hatten sich die Versammlungsältesten unter der Aufsicht des reisenden Aufsehers mit allen, die zu den Versammlungen gehören, in Verbindung gesetzt, um sich zu vergewissern, daß sie sicher untergebracht und auf den Sturm vorbereitet waren. Dank dieser liebevollen Betreuung konnte verhindert werden, daß es unter den Zeugen Schwerverletzte oder Tote gab. (Vergleiche Jesaja 32:1, 2.)

Obwohl die Verbindungen und Verkehrswege unterbrochen waren, waren drei Vertreter des Zweigbüros der Watch Tower Bible and Tract Society in Honolulu unter den ersten, die nach dem Wirbelsturm in das Katastrophengebiet gelangten; die Zivilschutzbehörde hatte ihnen eine Sondergenehmigung erteilt, nach Kauai zu fliegen. Unverzüglich setzten sie sich mit den Zeugen am Ort in Verbindung, und am nächsten Morgen beriefen sie eine Zusammenkunft ein, bei der die Hilfsmaßnahmen geplant wurden. Ein Hilfskomitee wurde eingesetzt und erhielt den Auftrag, den Bedarf zu ermitteln und über das Zweigbüro in Honolulu die nötige Ausrüstung zu beschaffen. Rund um die Uhr koordinierte dieses Komitee die Arbeiten — die Betroffenen mit dem Notwendigen zu versorgen, sauberzumachen und beschädigte Häuser instand zu setzen.

Zeugen Jehovas auf den Nachbarinseln kamen ihren notleidenden Brüdern schnell zu Hilfe. Sobald der Flughafen auf Kauai wieder in Betrieb genommen worden war, reisten 70 Zeugen mit dem Flugzeug an, um zu helfen. Hilfsgüter im Wert von umgerechnet etwa 170 000 DM — Generatoren, Campingkocher, Petroleumlampen sowie Lebensmittel — wurden beschafft. Ein Königreichssaal auf der Insel diente als Lager; allerdings befürchtete man, er könne geplündert werden. Doch dann fuhren Armeelastwagen auf den Parkplatz am Königreichssaal, und die Fahrer fragten, ob sie ihre Fahrzeuge dort parken dürften. Soldaten wurden zum Schutz der Lastwagen postiert, und damit brauchten auch keine Plünderungen von Hilfsgütern mehr befürchtet werden.

Die Brüder gingen mit den Generatoren von Haus zu Haus und ließen sie jeweils zwei bis drei Stunden laufen, damit die Gefriertruhen der Leute nicht abtauten. Gruppen von Brüdern wurden zu verschiedenen Häusern gesandt, um beim Aufräumen und Reparieren der Schäden zu helfen. Ein Mann — seine Frau ist eine Schwester, und er hatte ihr in der Vergangenheit stets heftigen Widerstand geleistet — war so gerührt, als die Brüder an seinem Haus arbeiteten, daß er nur danebenstehen und weinen konnte. Ein Besucher vom Kontinent beobachtete eine andere Gruppe Zeugen beim Arbeiten und war derart beeindruckt von ihrem Verhalten und dem organisierten Vorgehen, daß er sie ansprach und fragte, weshalb sie so anders seien. Ein Bruder erklärte ihm, das liege an ihrer Liebe zu Gott und zu ihren Mitchristen, worauf der Mann fragte: „Wie kann ich Gott kennenlernen?“ (Matthäus 22:37-40). Dann sagte er: „Ihr seid so gut organisiert — wenn ich nach Florida zurückkomme, wird wahrscheinlich schon jemand von euren Leuten auf mich warten!“

Insgesamt halfen Zeugen Jehovas bei den Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten an 295 Häusern auf Kauai. Davon benötigten 207 nur geringere Reparaturen, doch 54 waren schwer beschädigt und 19 völlig zerstört. Auch sprachen sie bei jedem Zeugen auf der Insel vor, um sich zu vergewissern, daß er versorgt war. Einer Schwester brachte man Versorgungsgüter, was ihren buddhistischen Nachbarn zu der Bemerkung veranlaßte, er hätte von seiner Gemeinde nicht einmal einen armseligen Teebeutel bekommen. Eine Frau, der ein Team von Zeugen Jehovas das Haus säuberte, sagte: „Schon seit langem kommen Sie an meine Tür, und ich habe Sie immer für gute Nachbarn gehalten, aber wie Sie Ihre Nächstenliebe in diesem Fall zum Ausdruck bringen, zeigt mir, worum es bei Ihrer Organisation eigentlich geht. Vielen Dank für all Ihre harte Arbeit.“

Die für die Hilfsaktion Verantwortlichen kümmerten sich aber nicht nur um die materiellen Bedürfnisse all ihrer Mitchristen, sondern sie waren gleichermaßen um ihr geistiges Wohlergehen besorgt. Nicht einmal zwei Tage nach dem Hurrikan hielten mehrere Versammlungen bereits wieder ihre Zusammenkünfte ab. Auch kleine Buchstudiengruppen waren schnell wieder organisiert. Zehn Älteste von Nachbarinseln kamen nach Kauai und unterstützten die Ältesten am Ort, so daß jedem Zeugen Jehovas auf der Insel ein Hirtenbesuch abgestattet werden konnte. Am darauffolgenden Sonntag fand ein gemeinsames Wachtturm-Studium der sechs Versammlungen statt, und anschließend hielt ein Mitglied des Hilfskomitees eine 30minütige Ansprache über die Hilfsmaßnahmen, gefolgt von einer abschließenden 30minütigen Ansprache eines Bruders vom Zweigkomitee, der zu diesem Zweck von Honolulu herübergekommen war. Jemand, der dabei war, berichtete: „Alle fühlten sich angesichts der ausgezeichneten Anleitung getröstet und in geistiger Hinsicht gestärkt, die übrigen Probleme anzupacken. Unter den Anwesenden blieb kaum ein Auge trocken, als das Programm zum Abschluß kam, und spontan applaudierten alle.“

Eine weltweite Bruderschaft

Eine solche Liebe und Fürsorge kennzeichnet Jehovas Diener überall auf der Erde. Im Herbst 1991 fegte der Zyklon „Val“ über Westsamoa hinweg und richtete erheblichen Schaden an, doch Zeugen Jehovas aus aller Welt kamen ihren Brüdern dort prompt zur Hilfe. Als die Regierung später allen Religionsgemeinschaften — einschließlich Jehovas Zeugen — Geldmittel für die Instandsetzung ihrer Gebäude zur Verfügung stellte, gaben die Zeugen das Geld zurück und erklärten in einem Begleitschreiben, ihre Schäden seien bereits behoben und das Geld könne verwendet werden, um Regierungsgebäude instand zu setzen. Darüber berichtete eine Lokalzeitung, was einen Regierungsbeamten zu der Bemerkung gegenüber einem Zeugen veranlaßte, er schäme sich für seine Kirche — diese habe das Geld von der Regierung angenommen, obwohl alle durch den Zyklon verursachten Gebäudeschäden von der Versicherung abgedeckt seien.

Auch als im September 1992 in Südfrankreich die Ouvèze über die Ufer trat und Vaison-la-Romaine sowie 15 umliegende Ortschaften verwüstete, reagierten die Zeugen Jehovas sofort. Über Nacht hatten die Wassermassen 40 Menschenleben gefordert, 400 Häuser zerstört, Hunderte weitere Häuser beschädigt und Tausende von Familien von der Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten. Früh am nächsten Morgen waren Zeugen aus den Versammlungen am Ort die ersten, die den Opfern der Überschwemmung zu Hilfe kamen. Familien von Zeugen Jehovas aus der Gegend nahmen liebevollerweise diejenigen auf, die obdachlos geworden waren. Von nah und fern kamen Hunderte von Zeugen und boten ihre Unterstützung an. In der nahe gelegenen Stadt Orange wurde ein Hilfskomitee eingesetzt, das die Arbeiten von vier Helferteams koordinierte; diese entfernten den Schlamm aus den Häusern und reinigten sie, wuschen Berge von Schlamm durchtränkter Wäsche, bereiteten Mahlzeiten zu und versorgten die Betroffenen mit Lebensmitteln und Trinkwasser. Sie erklärten sich sogar bereit, eine Schule und mehrere städtische Gebäude zu reinigen. Ihre unermüdlichen Anstrengungen wurden von den Brüdern wie auch von den anderen Menschen am Ort geschätzt.

An vielen Orten haben Jehovas Zeugen unter Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürmen und Erdbeben genauso zu leiden wie alle anderen auch. Sie wissen, daß dies die Folge unvorhergesehener oder unvermeidbarer Umstände ist, weshalb sie weder Gott noch irgend jemand sonst dafür die Schuld geben (Prediger 9:11). Sie vertrauen vielmehr darauf, daß ihre Glaubensbrüder ihnen aus Liebe aufopferungsvoll zu Hilfe kommen werden, ganz gleich, welche schwierigen Umstände eintreten. Diese Taten der Liebe entspringen dem Glauben, der sie verbindet. Der Jünger Jakobus erklärt: „Wenn sich ein Bruder oder eine Schwester in nacktem Zustand befindet und es ihnen an der für den Tag hinreichenden Speise fehlt, aber einer von euch sagt zu ihnen: ‚Geht hin in Frieden, haltet euch warm und wohlgenährt‘, ihr gebt ihnen aber nicht das für ihren Körper Notwendige, von welchem Nutzen ist das? Ebenso ist der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot“ (Jakobus 2:15-17).

Wo wirklich Schutz zu finden ist

Jehovas Zeugen erwarten keine Wunder in Form irgendeines göttlichen Eingriffs, sondern erkennen, daß sie innerhalb der weltweiten christlichen Bruderschaft Schutz finden können. Und was diese Bruderschaft in Notzeiten zu leisten vermag, ist eigentlich geradezu ein Wunder. Jehovas Zeugen kennen Jesu Worte aus Matthäus 17:20: „Wenn ihr Glauben habt von der Größe eines Senfkorns, werdet ihr zu diesem Berg sagen: ‚Rück von hier nach dort!‘, und er wird wegrücken, und nichts wird euch unmöglich sein.“ Ja, wo der christliche Glaube, gepaart mit Liebe, in Aktion tritt, verschwinden mit Bergen vergleichbare Hindernisse.

Überall auf der Welt verspüren Jehovas Diener in der heutigen unbeständigen und gefährlichen Zeit die schützende Hand ihres Gottes. Sie empfinden das gleiche wie der Psalmist: „In Frieden will ich mich niederlegen und auch schlafen, denn du, ja du allein, o Jehova, läßt mich in Sicherheit wohnen“ (Psalm 4:8). Zuversichtlich konzentrieren sie sich auf die zu bewältigende Aufgabe: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14). Und voller Überzeugung blicken sie der Zeit entgegen, wenn sich die Verheißung Jehovas, eine friedliche, gerechte neue Welt zu schaffen, erfüllen wird, eine Welt, in der Katastrophen — ob von Menschen oder durch Naturgewalten verursacht — der Vergangenheit angehören werden (Micha 4:4).

[Bilder auf Seite 12]

Von nah und fern kamen Zeugen Jehovas, um Opfern einer Überschwemmung zu helfen

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