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  • Glücklich sind die Demütigen
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 1. 12. S. 19-24

Glücklich sind die Demütigen

„Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (1. PETRUS 5:5).

1, 2. Welchen Zusammenhang zeigte Jesus in der Bergpredigt zwischen dem Glücklichsein und dem Demütigsein auf?

BESTEHT zwischen Glücklichsein und Demütigsein ein Zusammenhang? Jesus Christus, der größte Mensch, der je lebte, erwähnte in seiner bekanntesten Predigt neun Glücklich- oder Seligpreisungen (Matthäus 5:1-12). Brachte Jesus das Glücklichsein mit Demütigsein in Verbindung? Ja, denn bei einigen der Glücklichpreisungen spielt Demut eine Rolle. Um sich beispielsweise seiner geistigen Bedürfnisse bewußt zu sein, muß man demütig sein. Nur Demütige hungern und dürsten nach Gerechtigkeit. Und stolze Menschen sind weder mild gesinnt noch barmherzig, noch sind sie Friedensstifter.

2 Demütige Menschen sind glücklich, weil es angebracht ist und von Ehrlichkeit zeugt, demütig zu sein. Und sie sind glücklich, weil es weise ist, demütig zu sein; es trägt zu einem guten Verhältnis zu Jehova Gott und zu den Mitchristen bei. Ein demütiger Mensch ist auch glücklich, weil er durch seine Demut Liebe zum Ausdruck bringt.

3. Warum verlangt Ehrlichkeit von uns, demütig zu sein?

3 Warum verlangt Ehrlichkeit von uns, demütig zu sein? Weil wir alle von Geburt an unvollkommen sind und ständig Fehler machen. Der Apostel Paulus sagte von sich: „Ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn die Fähigkeit zu wünschen ist bei mir vorhanden, aber die Fähigkeit, das zu vollbringen, was vortrefflich ist, ist nicht vorhanden“ (Römer 7:18). Ja, wir alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes (Römer 3:23). Aufrichtigkeit bewahrt uns davor, stolz zu sein. Es erfordert Demut, einen Fehler zuzugeben, und Ehrlichkeit hilft uns, die Schuld auf uns zu nehmen, sooft wir einen Fehler machen. Da wir immer wieder verfehlen, das zu tun, was wir tun möchten, haben wir allen Grund, demütig zu sein.

4. Welcher zwingende Grund, demütig zu sein, wird uns in 1. Korinther 4:7 genannt?

4 Der Apostel Paulus nennt einen weiteren Grund, warum Ehrlichkeit von uns Demut verlangt. Er sagt: „Wer macht, daß du dich von einem anderen unterscheidest? In der Tat, was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es nun wirklich empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?“ (1. Korinther 4:7). Es wäre bestimmt kein Zeichen von Ehrlichkeit, uns selbst zu ehren und auf unser Besitztum, unsere Fähigkeiten oder Leistungen stolz zu sein. Ehrlichkeit trägt dazu bei, ein gutes Gewissen vor Gott zu haben, so daß wir „uns in allen Dingen ehrlich ... benehmen“ können (Hebräer 13:18).

5. Inwiefern hilft uns Ehrlichkeit, demütig zu sein, wenn wir einen Fehler gemacht haben?

5 Ehrlichkeit hilft uns, demütig zu sein, wenn wir einen Fehler machen. Sie veranlaßt uns, die Schuld bereitwilliger auf uns zu nehmen, statt uns zu rechtfertigen oder die Schuld auf jemand anders zu schieben. Adam gab Eva die Schuld, wogegen David die Schuld nicht auf Bathseba schob und nicht sagte: „Sie hätte nicht direkt vor meinen Augen baden sollen. Ich konnte es nicht verhindern, in Versuchung zu geraten“ (1. Mose 3:12; 2. Samuel 11:2-4). Man kann wirklich sagen, daß einerseits Ehrlichkeit uns hilft, demütig zu sein, und andererseits Demut uns hilft, ehrlich zu sein.

Der Glaube an Jehova hilft uns, demütig zu sein

6, 7. Inwiefern hilft uns der Glaube an Gott, demütig zu sein?

6 Auch der Glaube an Jehova hilft uns, demütig zu sein. Die Größe des Schöpfers, des höchsten Souveräns, zu verstehen bewahrt uns davor, uns zu wichtig zu nehmen. Wie treffend uns der Prophet Jesaja daran erinnert! In Jesaja 40:15, 22 heißt es: „Siehe! Die Nationen sind wie ein Tropfen von einem Eimer; und wie der Staubbelag auf den Waagschalen sind sie geachtet worden. ... Da ist EINER, der über dem Kreis der Erde wohnt, deren Bewohner wie Grashüpfer sind.“

7 Der Glaube an Jehova ist uns auch dann eine Hilfe, wenn wir unserer Auffassung nach ungerechterweise zu leiden haben. Statt uns deswegen zu ärgern, sollten wir demütig auf Jehova warten. Daran erinnert uns der Psalmist gemäß Psalm 37:1-3, 8, 9. Der Apostel Paulus brachte den gleichen Gedanken zum Ausdruck: „Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt dem Zorn Raum; denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht Jehova‘“ (Römer 12:19).

Demut — der Weg der Weisheit

8. Wieso trägt Demut zu einem guten Verhältnis zu Jehova bei?

8 Es gibt viele Gründe, weshalb es weise ist, demütig zu sein. Einer besteht darin, daß Demut, wie bereits angedeutet, zu einem guten Verhältnis zu unserem Schöpfer beiträgt. Gottes Wort erklärt unmißverständlich gemäß Sprüche 16:5: „Jeder, der stolzen Herzens ist, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges.“ Und in Sprüche 16:18 heißt es: „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln.“ Stolze Menschen scheitern früher oder später. Das ist einfach nicht abzuwenden, denn in 1. Petrus 5:5 steht: „Ihr alle ..., gürtet euch mit Demut gegeneinander, denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte.“ Der gleiche Gedanke begegnet uns in Jesu Gleichnis von dem Pharisäer und dem Steuereinnehmer, die beide beteten. Aber der demütige Steuereinnehmer erwies sich als gerechter als der Pharisäer (Lukas 18:9-14).

9. Welche Hilfe ist Demut in einer Zeit des Unglücks?

9 Demut ist der Weg der Weisheit, weil Demut es uns erleichtert, den Rat aus Jakobus 4:7 anzunehmen: „Unterwerft euch daher Gott.“ Als Demütige lehnen wir uns nicht auf, wenn Jehova zuläßt, daß uns ein Unglück widerfährt. Demut befähigt uns, mit unseren Verhältnissen zufrieden zu sein und auszuharren. Ein stolzer Mensch ist unzufrieden, will ständig mehr und lehnt sich auf, wenn Schwierigkeiten auftreten. Der Demütige dagegen erduldet Härten und Prüfungen, wie Hiob es tat. Hiob verlor all seine Habe und wurde mit einer schmerzhaften Krankheit geschlagen. Noch dazu forderte ihn seine Frau sogar dazu auf, den Weg des Stolzes zu gehen, indem sie sagte: „Fluche Gott und stirb!“ Wie reagierte Hiob darauf? Die Bibel berichtet uns: „Er aber sagte zu ihr: ‚Wie eine der unverständigen Frauen redet, redest auch du. Sollen wir nur, was gut ist, von dem wahren Gott annehmen und nicht auch annehmen, was schlecht ist?‘ In all diesem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen“ (Hiob 2:9, 10). Hiob war demütig und lehnte sich daher nicht auf, sondern nahm wohlweislich alles hin, was mit der Zulassung Jehovas über ihn kam. Und schließlich wurde er reich belohnt (Hiob 42:10-16; Jakobus 5:11).

Demut fördert ein gutes Verhältnis zu anderen

10. Inwiefern wird durch Demut unser Verhältnis zu unseren Mitchristen verbessert?

10 Demut ist der Weg der Weisheit, weil sie ein gutes Verhältnis zu unseren Mitchristen fördert. Treffend rät uns der Apostel Paulus: „[Tut] nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht ..., sondern [achtet] in Demut die anderen höher ... als euch selbst, indem ihr nicht nur die eigenen Dinge in eurem Interesse im Auge behaltet, sondern auch persönlich Interesse zeigt für die der anderen“ (Philipper 2:3, 4). Demut hält uns vernünftigerweise davon zurück, mit anderen zu wetteifern oder zu versuchen, sie zu übertreffen. Eine solche Einstellung würde uns selbst und unseren Mitchristen nur Probleme bereiten.

11. Wieso hilft uns Demut, Fehler zu vermeiden?

11 Bei vielen Gelegenheiten hilft uns Demut, Fehler zu vermeiden. Wieso? Weil sie uns davor bewahrt, übertrieben selbstbewußt zu sein. Wir verstehen den Rat des Paulus gemäß 1. Korinther 10:12: „Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle.“ Der stolze Mensch ist zu selbstbewußt, deshalb ist er dafür anfällig, aufgrund äußerer Einflüsse oder aufgrund eigener Schwächen Fehler zu begehen.

12. Welches biblische Erfordernis zu erfüllen, hilft uns Demut?

12 Demut hilft uns, die erforderliche Unterwürfigkeit zu bekunden. In Epheser 5:21 lesen wir: „Seid einander untertan in der Furcht Christi.“ Ja, sollten wir nicht alle einem anderen untertan sein? Kinder sollten ihren Eltern untertan sein, Ehefrauen ihrem Mann und Ehemänner dem Christus (1. Korinther 11:3; Epheser 5:22; 6:1). In jeder Christenversammlung sollten alle, einschließlich der Dienstamtgehilfen, gegenüber den Ältesten Unterwürfigkeit bekunden. Trifft das nicht auch auf die Ältesten gegenüber der Klasse des treuen Sklaven zu, auch wenn diese zum Beispiel durch den Kreisaufseher vertreten wird? Der Kreisaufseher wiederum sollte dem Bezirksaufseher untertan sein und der Bezirksaufseher dem Zweigkomitee des betreffenden Landes, in dem er dient. Wie steht es mit den Mitgliedern des Zweigkomitees? Sie sollten „einander untertan“ sein und auch der leitenden Körperschaft, die die Klasse des treuen und verständigen Sklaven vertritt, der wiederum Jesus, dem inthronisierten König, gegenüber rechenschaftspflichtig ist (Matthäus 24:45-47). Wie in jeder Ältestenschaft müssen die Mitglieder der leitenden Körperschaft den Standpunkt der anderen respektieren. Einer der Brüder meint vielleicht, eine ausgezeichnete Idee zu haben, doch wenn nicht genügend andere seinem Vorschlag zustimmen, muß er ihn zurückstellen. Wir alle benötigen tatsächlich Demut, denn wir alle sind jemandem untertan.

13, 14. (a) In welcher besonderen Situation hilft uns Demut? (b) Welches Beispiel gab Petrus, als es darum ging, Rat anzunehmen?

13 Daß Demut der Weg der Weisheit ist, ist besonders daran zu erkennen, daß sie es uns erleichtert, Rat und Zucht anzunehmen. Jeder von uns benötigt mitunter Zucht, und wir tun gut daran, den Rat aus Sprüche 19:20 zu befolgen: „Hör auf Rat, und nimm Zucht an, damit du weise wirst in deiner Zukunft.“ Treffend wird gesagt, Demut nehme der Zurechtweisung oder der Züchtigung den Stachel. Außerdem zeigt uns der Apostel Paulus gemäß Hebräer 12:4-11, wie weise es ist, uns demütig der Zucht zu unterwerfen. Nur so können wir hoffen, künftig weise zu handeln und aufgrund dessen mit ewigem Leben belohnt zu werden. Welch ein glücklicher Ausgang!

14 In diesem Zusammenhang könnte man auf das Beispiel des Apostels Petrus verweisen. Er wurde vom Apostel Paulus streng zurechtgewiesen, wie wir aus Galater 2:14 erfahren: „Als ich aber sah, daß sie nicht den geraden Weg gemäß der Wahrheit der guten Botschaft wandelten, sagte ich vor ihnen allen zu Kephas [Petrus]: ‚Wenn du, obwohl du ein Jude bist, so lebst wie die Nationen und nicht wie Juden, wie kommt es, daß du Leute von den Nationen nötigst, gemäß jüdischem Brauch zu leben?‘“ War der Apostel Petrus beleidigt? Wenn überhaupt, dann nicht lange, was daran zu erkennen ist, daß er später gemäß 2. Petrus 3:15, 16 von ‘unserem geliebten Bruder Paulus’ sprach.

15. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Demut und Glücklichsein?

15 Auch die Selbstgenügsamkeit und die Zufriedenheit dürfen nicht außer acht gelassen werden. Wir können einfach nicht glücklich sein, wenn wir mit unserem Los, unseren Vorrechten und den empfangenen Segnungen nicht zufrieden sind. Ein demütiger Christ sagt sich: „Wenn Gott es zuläßt, kann ich es ertragen“ — ein Gedanke, den eigentlich der Apostel Paulus äußerte, denn er schrieb gemäß 1. Korinther 10:13: „Keine Versuchung hat euch ergriffen, ausgenommen eine allgemein menschliche. Gott aber ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausweg schaffen, damit ihr sie ertragen könnt.“ Wir sehen also wiederum, daß Demut der Weg der Weisheit ist, denn sie hilft uns, glücklich zu sein, ungeachtet dessen, was uns widerfährt.

Die Liebe hilft uns, demütig zu sein

16, 17. (a) Durch welches biblische Beispiel wird die Eigenschaft betont, die uns am meisten hilft, demütig zu sein? (b) Durch welches Beispiel aus der weltlichen Literatur wird dieser Punkt ebenfalls veranschaulicht?

16 Mehr als alles andere hilft uns die selbstlose Liebe, agápē, demütig zu sein. Warum konnte Jesus das, was er am Marterpfahl durchmachte und was Paulus gegenüber den Philippern erwähnte, so demütig ertragen? (Philipper 2:5-8). Warum zog er nicht in Betracht, Gott gleich zu sein? Weil er, wie er selbst sagte, ‘den Vater liebte’ (Johannes 14:31). Aus diesem Grund schrieb er allezeit die Herrlichkeit und Ehre Jehova, seinem himmlischen Vater, zu. Und deshalb betonte er bei einer anderen Gelegenheit, daß nur sein himmlischer Vater gut ist (Lukas 18:18, 19).

17 Eine Begebenheit im Leben von John Greenleaf Whittier, einem der frühen amerikanischen Dichter, soll das veranschaulichen. Whittier hatte eine Jugendliebe, die mit ihm an einem Rechtschreibwettbewerb teilnahm. Sie schrieb ein bestimmtes Wort richtig, er dagegen falsch. Das bereitete ihr ein gewisses Unbehagen. Warum? Wie sich der Dichter erinnerte, sagte sie: „Es tut mir leid, daß ich dieses Wort richtig geschrieben habe. Ich möchte wirklich nicht über dir stehen ... du weißt doch, daß ich dich liebe.“ Wenn wir jemand lieben, möchten wir, daß er über uns steht, nicht unter uns, denn die Liebe ist demütig.

18. Welchen biblischen Rat zu befolgen, hilft uns Demut?

18 Das ist eine gute Lehre für alle Christen, besonders für Brüder. Freuen wir uns, wenn nicht wir, sondern unser Bruder ein besonderes Dienstvorrecht erhalten hat, oder überkommt uns ein Hauch von Eifersucht und Neid? Wenn wir unseren Bruder wirklich lieben, freuen wir uns darüber, daß er die betreffende Aufgabe oder das bestimmte Dienstvorrecht erhält oder ihm Anerkennung zuteil wird. Ja, Demut erleichtert es uns, den Rat zu befolgen: „In Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor“ (Römer 12:10). In einer anderen Übersetzung heißt es: „In der Ehrerbietung schätze einer den andern höher als sich selbst“ (Zürcher Bibel). Außerdem wird uns vom Apostel Paulus geraten: „Durch Liebe dient einander wie Sklaven“ (Galater 5:13). Wenn wir Liebe haben, stehen wir unseren Brüdern gern zu Diensten und dienen ihnen sogar wie Sklaven, indem wir ihr Wohl und ihre Interessen unseren eigenen voranstellen, was Demut erfordert. Demut hält uns auch davon zurück, zu prahlen und so bei anderen den Geist der Eifersucht oder des Neides zu wecken. Paulus schrieb: „Die Liebe ... prahlt nicht, bläht sich nicht auf.“ Warum nicht? Weil hinter dem Prahlen und dem Sichaufblähen die Selbstsucht, der Egoismus, als Motiv steht, das Wesentliche an der Selbstlosigkeit ist dagegen die Liebe (1. Korinther 13:4).

19. Welche biblischen Beispiele zeigen, daß Demut und Liebe ebenso Hand in Hand gehen wie Stolz und Selbstsucht?

19 Davids Verhältnis zu König Saul und zu dessen Sohn Jonathan liefert ein eindrucksvolles Beispiel dafür, daß Liebe und Demut ebenso Hand in Hand gehen wie Stolz und Selbstsucht. Nach Davids Erfolg in der Schlacht sangen die Frauen Israels: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende“ (1. Samuel 18:7). Saul war alles andere als demütig, und angetrieben von verzehrendem Stolz, nährte er daraufhin einen mörderischen Haß auf David. Welch ein Gegensatz zu der Einstellung seines Sohnes Jonathan! Es heißt, daß Jonathan David wie seine eigene Seele liebte (1. Samuel 18:1). Wie reagierte Jonathan daher, als der Gang der Ereignisse zeigte, daß Jehova David segnete und daß nicht er, sondern David der Nachfolger Sauls als König von Israel sein würde? War Jonathan eifersüchtig oder neidisch? Ganz und gar nicht. In seiner großen Liebe zu David konnte er das sagen, was in 1. Samuel 23:17 zu lesen ist: „Fürchte dich nicht; denn die Hand Sauls, meines Vaters, wird dich nicht finden, und du selbst wirst König über Israel sein, und ich meinerseits werde Zweiter nach dir werden; und auch Saul, mein Vater, hat hiervon Kenntnis.“ Jonathans große Liebe zu David bewog ihn, demütig das zu akzeptieren, was er als den Willen Gottes erkannte in bezug auf den Nachfolger seines Vaters als König von Israel.

20. Wie zeigte Jesus den engen Zusammenhang zwischen Liebe und Demut?

20 Auch das Geschehen in der letzten Nacht, die Jesus vor seinem Tod mit seinen Aposteln verbrachte, unterstreicht den Zusammenhang zwischen Liebe und Demut. Wie Johannes 13:1 zeigt, „liebte er die Seinen, die in der Welt waren und die er geliebt hatte, bis ans Ende“. Im Anschluß daran wird berichtet, daß Jesus wie ein unterwürfiger Diener seinen Aposteln die Füße wusch. Welch eine eindrucksvolle Lektion in Demut! (Johannes 13:1-11).

21. Warum sollten wir, zusammenfassend gesagt, demütig sein?

21 Wir haben wirklich viele Gründe, demütig zu sein. Demut ist angebracht und zeugt von Ehrlichkeit. Wer demütig ist, bekundet Glauben. Demut trägt zu einem guten Verhältnis zu Jehova Gott und zu unseren Glaubensbrüdern bei. Sie ist der Weg der Weisheit. Vor allem aber verrät sie Liebe und macht wirklich glücklich.

Wie würdest du antworten?

◻ In welcher Hinsicht hilft uns Ehrlichkeit, demütig zu sein?

◻ Warum kann uns der Glaube an Jehova helfen, demütig zu sein?

◻ Was zeigt, daß Demut der Weg der Weisheit ist?

◻ Warum ist uns besonders die Liebe eine Hilfe, demütig zu sein?

[Bild auf Seite 21]

Hiob unterwarf sich demütig Jehova. Er kam nicht der Aufforderung nach: „Fluche Gott und stirb!“

[Bild auf Seite 23]

Petrus ordnete sich unter, als Paulus ihn öffentlich zurechtwies

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