Das Parlament der Weltreligionen — Wird es Gelingen haben?
HUNDERTE von führenden Vertretern der Religionen versammelten sich im Sommer 1993 in Chicago (Illinois, USA) zum zweiten Parlament der Weltreligionen. Der Buddhismus, die Christenheit, der Hinduismus, der Judaismus und der Islam — alle waren sie vertreten. Auch Hexen und Verehrer von Göttinnen zählten zu den Anwesenden. Sie diskutierten über ihre Rolle bei der Beendigung von Kriegen. Der Vorsitzende des Parlaments gab zu, daß „zwei Drittel der größeren Konflikte in der Welt heute einen religiösen Hintergrund haben“.
Vor hundert Jahren
Hatte das Parlament Gelingen? Halten wir Rückschau auf das Geschehen bei der Tagung des ersten Parlaments der Weltreligionen vor hundert Jahren. Sie fand ebenfalls in Chicago statt, wo im Sommer 1893 über 40 Religionen vertreten waren. Wie der Rat für ein Parlament der Weltreligionen einräumte, glaubten die im Jahre 1893 Anwesenden, „es sei das erste einer Reihe von internationalen interkonfessionellen Treffen, die Verständnis, Frieden und Fortschritt fördern würden. Doch es sollte anders kommen. Religiöse Intoleranz und Gewalt spielten bei den Kriegen der vergangenen 100 Jahre eine Rolle, und dabei ist es bis heute geblieben.“ Wieso ist dem gesamten interkonfessionellen Konzept kein Erfolg beschieden? Weil Gott es nicht gutheißt. Die Bibel sagt unter anderem: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen“ (2. Korinther 6:14-17).
In der englischen Ausgabe von Zions Wacht-Turm vom September 1893 wurde treffend auf das Fehlen einer biblischen Stütze für das Parlament der Weltreligionen verwiesen, und zwar mit einem leicht ironischen Unterton, wenn es hieß: „Man hat in den Ruinen Babylons und anderer Städte des Altertums eine Menge wundervoller Tonzylinder ausgegraben, doch einige wurden bis jetzt nicht entdeckt. ... Man hat keinen gefunden, auf dem davon die Rede ist, daß Moses und Josua ein ‚Parlament der Religionen‘ der Moabiter und Ammoniter und der Edomiter ... einberufen hätten. Man hat noch keinen gefunden, auf dem es heißt, der rüstige alte Samuel habe nach Gath und Ekron gesandt, damit eine Abordnung der Priester Dagons zu einer Konferenz mit den Priestern Jehovas nach Silo komme ... Man hat keinen gefunden, der besagt, der mit einem Ledergürtel gegürtete Elia habe eine ‚Begegnung‘ mit den Priestern des Baal und des Molech angeregt, um eine Woche lang die Lehren der betreffenden Glaubensrichtungen zu besprechen, damit die Achtung vor der jeweiligen Religion des anderen gefördert werde.“
Gottes Königreich — die einzige Hoffnung
Das Parlament der Weltreligionen wird kein Gelingen haben. Zeitungen und Delegierte sprachen im Zusammenhang mit dem Parlament von „Chaos“, „heftigem Streit“ und einem „Irrenhaus“. Gemäß einer Meldung griff sogar die Polizei ein, um zwei von politischen Splittergruppen verursachte Unruhen zu beenden. In einem 1952 veröffentlichten Dokument nennt das Parlament eines seiner Ziele: „die Schaffung eines ständigen Weltparlaments der Religionen, das mit den VEREINTEN NATIONEN zusammenarbeitet, um Weltfrieden und Einvernehmen unter allen Völkern zu erreichen“. Jesus sagte dagegen, sein Königreich sei kein Teil der Welt. Gottes Königreich ist, wie die Bibel zeigt, die einzige Lösung der Probleme der Menschheit (Daniel 2:44; Johannes 18:36).