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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1994
w94 15. 11. S. 4-7

Wo sind die Toten?

„DIE Erde ist ein Marktplatz; der Himmel ist unsere Heimat“, so lautet ein Sprichwort der Yoruba in Westafrika. Diese Ansicht findet in vielen Religionen Widerhall. Sie vermittelt den Gedanken, daß die Erde einem Marktplatz gleicht, den wir für kurze Zeit aufsuchen und dann wieder verlassen. Nach dieser Anschauung kommen wir beim Tod in den Himmel, unsere eigentliche Wohnung.

Die Bibel lehrt tatsächlich, daß einige Menschen in den Himmel kommen. Jesus Christus sagte zu seinen treuen Aposteln: „Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. ... ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und will euch heimnehmen zu mir, damit dort, wo ich bin, auch ihr seid“ (Johannes 14:2, 3).

Jesus wollte damit nicht sagen, daß alle guten Menschen in den Himmel kommen oder daß der Himmel die Wohnstätte des Menschen ist. Einige Menschen werden in Verbindung mit der Regierung über die Erde in den Himmel aufgenommen werden. Jehova Gott wußte, daß es menschlichen Regierungen niemals gelingen würde, mit den Angelegenheiten auf der Erde zurechtzukommen. Darum sorgte er für eine himmlische Regierung, ein himmlisches Königreich, das schließlich über die Erde herrschen und sie in ein Paradies umwandeln sollte, wie er es ursprünglich geplant hatte (Matthäus 6:9, 10). Jesus sollte der König des Königreiches Gottes sein (Daniel 7:13, 14). Andere würden aus der Menschheit ausgewählt, um mit ihm zu regieren. Die Bibel sagte voraus, daß die, die in den Himmel aufgenommen würden, „zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht“ und „als Könige über die Erde regieren“ würden (Offenbarung 5:10).

Wer kommt in den Himmel?

Wenn man bedenkt, welch große Verantwortung auf diesen himmlischen Herrschern ruhen wird, überrascht es nicht, daß hohe Anforderungen an sie gestellt werden. Sie müssen eine genaue Erkenntnis Jehovas haben und ihm gehorchen (Johannes 17:3; Römer 6:17, 18). Es wird von ihnen verlangt, daß sie an das Loskaufsopfer Jesu Christi glauben (Johannes 3:16). Nicht nur das, sie müssen auch von Gott durch seinen Sohn berufen und auserwählt worden sein (2. Timotheus 1:9, 10; 1. Petrus 2:9). Außerdem müssen sie getaufte Christen sein, die durch Gottes heiligen Geist gezeugt und „wiedergeboren“ worden sind (Johannes 1:12, 13; 3:3-6). Auch müssen sie ihre Lauterkeit Gott gegenüber bis in den Tod bewahren (2. Timotheus 2:11-13; Offenbarung 2:10).

Unzählige Millionen von Menschen, die gelebt haben und gestorben sind, haben diesen Anforderungen nicht entsprochen. Viele haben kaum Gelegenheit gehabt, den wahren Gott kennenzulernen. Andere haben die Bibel nie gelesen und wissen wenig oder gar nichts über Jesus Christus. Selbst von den wahren Christen, die heute auf der Erde leben, sind nur wenige von Gott zu himmlischem Leben auserwählt worden.

Demzufolge müßte die Zahl derer, die in den Himmel kommen, verhältnismäßig klein sein. Jesus bezeichnete sie als eine „kleine Herde“ (Lukas 12:32). Später wurde dem Apostel Johannes geoffenbart, daß die Zahl derjenigen, „die von der Erde erkauft worden sind“, um mit Christus im Himmel zu regieren, nur 144 000 ausmachen würde (Offenbarung 14:1, 3; 20:6). Verglichen mit den Milliarden Menschen, die auf der Erde gelebt haben, ist es wirklich eine kleine Zahl.

Wer nicht in den Himmel kommt

Doch was geschieht mit denen, die nicht in den Himmel kommen? Werden sie an einem Ort ewig gequält, wie einige Religionen lehren? Natürlich nicht, denn Jehova ist ein Gott der Liebe. Liebevolle Eltern würden ihre Kinder auch nicht ins Feuer werfen; ebensowenig quält Jehova Menschen auf diese Weise (1. Johannes 4:8).

Für die meisten Verstorbenen besteht die Aussicht, in einem irdischen Paradies aufzuerstehen. Die Bibel sagt, daß Jehova die Erde erschuf, damit sie „bewohnt werde“ (Jesaja 45:18). Der Psalmist erklärte: „Was die Himmel betrifft, Jehova gehören die Himmel, aber die Erde hat er den Menschensöhnen gegeben“ (Psalm 115:16). Nicht der Himmel, sondern die Erde wird die bleibende Wohnstätte der Menschheit sein.

Jesus sagte voraus: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme [die Stimme Jesu, des „Menschensohnes“] hören und herauskommen werden“ (Johannes 5:27-29). Der christliche Apostel Paulus bestätigte dies mit den Worten: „Ich habe die Hoffnung zu Gott ..., daß es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird“ (Apostelgeschichte 24:15). Am Marterpfahl verhieß Jesus einem reumütigen Übeltäter Leben durch eine Auferstehung in einem irdischen Paradies (Lukas 23:43).

In welchem Zustand befinden sich also jetzt die Toten, die zu Leben auf der Erde auferweckt werden? Ein Ereignis, das sich während Jesu Dienstzeit zutrug, hilft uns, diese Frage zu beantworten. Lazarus, sein Freund, war gestorben. Bevor er hinging, um ihn aufzuerwecken, sagte er zu seinen Jüngern: „Lazarus, unser Freund, ist zur Ruhe gegangen, doch begebe ich mich dorthin, um ihn aus dem Schlaf zu wecken“ (Johannes 11:11). Demnach verglich Jesus den Tod mit dem Schlaf, einem tiefen, traumlosen Schlaf.

Im Tod entschlafen

Andere Bibeltexte stimmen mit dem Gedanken, daß die Verstorbenen im Tod entschlafen sind, überein. Sie lehren nicht, daß der Mensch eine unsterbliche Seele hat, die beim Tod in das geistige Reich übergeht. Die Bibel sagt vielmehr: „Die Toten ... sind sich nicht des geringsten bewußt, ... ihre Liebe und ihr Haß und ihre Eifersucht sind bereits vergangen, ... es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol, dem Ort [dem Grab], wohin du gehst“ (Prediger 9:5, 6, 10). Außerdem erklärte der Psalmist, daß der Mensch ‘zu seinem Erdboden zurückkehrt und seine Gedanken an jenem Tag tatsächlich vergehen’ (Psalm 146:4).

Diese Bibeltexte lassen deutlich erkennen, daß die im Tod Entschlafenen uns weder sehen noch hören können. Sie können uns weder segnen, noch können sie Unheil über uns bringen. Sie sind weder im Himmel, noch leben sie in einer Gemeinschaft der Ahnen. Sie sind leblos, sie existieren nicht mehr.

Zu der von Gott bestimmten Zeit werden die, die im Tod entschlafen sind und von Gott in seinem Gedächtnis aufbewahrt werden, zu Leben im Paradies auf Erden auferweckt. Dann wird die Erde rein sein von jeder Verschmutzung, und die Schwierigkeiten und Probleme, mit denen sich die Menschen heutzutage abplagen, wird es nicht mehr geben. Welch eine Zeit der Freude das sein wird! In diesem Paradies werden die Menschen die Aussicht haben, für immer zu leben, denn Psalm 37:29 gibt uns die Zusicherung: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen.“

[Kasten auf Seite 6, 7]

ICH HÖRTE AUF, DIE TOTEN ZU VEREHREN

„Als Junge stand ich meinem Vater jeweils bei, wenn er seinem verstorbenen Vater die gewohnten Opfer darbrachte. Als mein Vater einmal von einer schlimmen Krankheit wieder gesund geworden war, sagte ihm der Medizinmann, er solle seinem verstorbenen Vater aus Dankbarkeit für die Genesung ein Opfer darbringen, bestehend aus einem Ziegenbock, Yamswurzeln, Kolanüssen und Schnaps. Man empfahl ihm ferner, seine verstorbenen Ahnen anzurufen, um weitere Krankheiten und weiteres Unheil abzuwehren.

Meine Mutter kaufte alles, was für das Opfer, das am Grab meines Großvaters dargebracht werden sollte, benötigt wurde. Das Grab befand sich, wie es hier üblich ist, unmittelbar neben unserem Haus.

Freunde, Verwandte und Nachbarn wurden eingeladen, der Zeremonie beizuwohnen. Mein Vater, dem Anlaß entsprechend elegant gekleidet, saß auf einem Stuhl vor dem Schrein, wo mehrere Ziegenschädel, die von früheren Opfern stammten, nebeneinanderlagen. Meine Aufgabe bestand darin, aus einer Flasche etwas Wein in einen kleinen Becher zu gießen und diesen meinem Vater zu reichen. Er schüttete den Wein dann als Opfer auf die Erde aus. Daraufhin rief er dreimal den Namen seines Vaters an und betete zu ihm darum, von künftigem Unheil verschont zu werden.

Man opferte Kolanüsse, schlachtete einen Widder, der gekocht und von den Anwesenden gegessen wurde. Ich aß mit und tanzte zu dem Gesang und den Trommelschlägen. Mein Vater tanzte flott und unermüdlich, obwohl er nicht mehr der Jüngste war. Zwischendurch betete er zu seinen Ahnen um ihren Segen für alle Anwesenden, während die Leute — auch ich — antworteten: ‚Ise‘, was ‚So sei es‘ bedeutet. Voller Bewunderung und Aufmerksamkeit beobachtete ich meinen Vater und sehnte den Tag herbei, an dem ich alt genug wäre, den Ahnen selbst zu opfern.

Trotz der vielen Opfer herrschte kein Frieden in der Familie. Drei Söhne meiner Mutter waren zwar noch am Leben, aber keine der drei Töchter, die sie geboren hatte, lebte sehr lange; sie starben schon als Kinder. Als meine Mutter wieder schwanger wurde, brachte mein Vater umfangreiche Opfer dar, damit die Geburt gut verlaufen möge.

Mutter gebar wiederum ein Mädchen. Zwei Jahre später wurde es krank und starb. Mein Vater befragte den Medizinmann, und dieser sagte, ein Feind sei für den Tod verantwortlich. Als Gegenwehr für die ‚Seele‘ des Kindes müßten ein brennendes Holzscheit, eine Flasche Schnaps und ein junger Hund geopfert werden. Das brennende Holzscheit sollte auf das Grab gelegt, der Schnaps über das Grab gesprengt und der junge Hund neben dem Grab lebendig begraben werden. Dadurch sollte die Seele des toten Mädchens aufgeweckt und so sein Tod gerächt werden.

Ich trug die Flasche Schnaps und das brennende Holzscheit zum Grab, und mein Vater trug den jungen Hund und begrub ihn gemäß den Anweisungen des Medizinmannes. Wir alle glaubten, die Seele des verstorbenen Mädchens würde denjenigen, der seinen frühzeitigen Tod verursacht hatte, innerhalb von sieben Tagen vernichten. Zwei Monate vergingen, und man hörte nichts von einem Todesfall in der Nachbarschaft. Ich war enttäuscht.

Damals war ich 18 Jahre alt. Kurz danach lernte ich Zeugen Jehovas kennen, die mir anhand der Bibel zeigten, daß die Toten den Lebenden weder Gutes noch Böses zufügen können. Als die Erkenntnis des Wortes Gottes in meinem Herzen Wurzeln zu schlagen begann, sagte ich zu meinem Vater, ich könne nicht mehr mit ihm gehen, um den Toten zu opfern. Zuerst war er zornig auf mich, weil ich ihn, wie er sagte, im Stich ließe. Als er aber feststellte, daß ich nicht bereit war, meinen neugefundenen Glauben aufzugeben, hatte er nichts mehr dagegen, daß ich Jehova anbetete.

Am 18. April 1948 symbolisierte ich meine Hingabe durch die Taufe. Seither diene ich Jehova mit großer Freude und Befriedigung und bin anderen behilflich, von der Verehrung der verstorbenen Ahnen frei zu werden, die uns weder helfen noch schaden können.“ (Eingesandt von J. B. Omiegbe, Benin City, Nigeria.)

[Bild auf Seite 7]

Es wird große Freude herrschen, wenn die Toten im Paradies auf Erden auferweckt werden

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