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  • Was bedeutet es, Gott zu lieben?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1996
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1996
w96 15. 6. S. 4-7

Was bedeutet es, Gott zu lieben?

VOR etwa 6 000 Jahren wurde das erste Menschenkind geboren. Nach seiner Geburt sagte seine Mutter Eva: „Ich habe mit der Hilfe Jehovas einen Mann hervorgebracht“ (1. Mose 4:1). Ihre Aussage läßt erkennen, daß sich Eva und ihr Mann Adam, obgleich wegen ihrer Auflehnung bereits zum Tode verurteilt, nach wie vor der Göttlichkeit Jehovas bewußt waren. Später brachten sie einen zweiten Sohn hervor. Die Jungen wurden Kain und Abel genannt.

Während die Söhne heranwuchsen, lernten sie zweifellos vieles über Jehovas Liebe einfach dadurch, daß sie seine Schöpfung erforschten. Sie genossen die schöne Farbgestaltung der Natur und die Vielfalt in Flora und Fauna. Gott hatte ihnen nicht nur das Leben gegeben, sondern auch die Fähigkeit, sich des Lebens zu erfreuen.

Sie erfuhren, daß ihre Eltern vollkommen erschaffen worden waren und daß Menschen nach Jehovas ursprünglichem Vorsatz eigentlich ewig leben sollten. Adam und Eva müssen ihnen von dem schönen Garten Eden erzählt und ihnen irgendwie erklärt haben, weshalb sie aus dieser paradiesischen Heimat vertrieben worden waren. Kain und Abel dürften auch Gottes Prophezeiung gekannt haben, die in 1. Mose 3:15 aufgezeichnet ist. Mit dieser Prophezeiung erklärte Jehova seinen Vorsatz, zugunsten derer, die ihn lieben und sich ihm gegenüber loyal erweisen, alles zu gegebener Zeit wieder in Ordnung zu bringen.

Was Kain und Abel über Jehova und über seine Eigenschaften erfuhren, muß in ihnen den Wunsch geweckt haben, Gottes Gunst zu erlangen. Daher nahten sie sich Jehova, indem sie ihm Opfer darbrachten. Im Bibelbericht heißt es: „Es geschah nach Ablauf einiger Zeit, daß Kain dann Jehova einige Früchte des Erdbodens als Opfergabe darbrachte. Was aber Abel betrifft, auch er brachte einige Erstlinge seiner Kleinviehherde, ja ihre Fettstücke“ (1. Mose 4:3, 4).

Ihr Wunsch nach Gottes Gunst bildete eine Grundlage für ein Verhältnis zu ihm. Kain lehnte sich am Ende gegen Gott auf, Abels Beweggrund hingegen blieb echte Liebe zu Gott. Abel hätte niemals ein solches Verhältnis zu Gott entwickelt, wenn er nicht zunächst Erkenntnis erworben hätte über die Persönlichkeit Jehovas und über seine Vorsätze.

Auch du kannst Jehova kennenlernen. Aus der Bibel erfahren wir zum Beispiel, daß Gott eine wirkliche Person ist und nicht lediglich eine leblose Kraft, deren Schöpfungswerke durch reinen Zufall entstanden sind. (Vergleiche Johannes 7:28; Hebräer 9:24; Offenbarung 4:11.) Gemäß dem, was die Bibel lehrt, ist Jehova auch „ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit“ (2. Mose 34:6).

„Gehorchen ist besser als Schlachtopfer“

Wie aus dem Bericht über Kain und Abel deutlich wird, genügt es nicht, etwas über Gott zu wissen und sich ein enges Verhältnis zu ihm zu wünschen. Zwar nahten sich beide Brüder Gott mit Opfergaben. Doch „während Jehova nun wohlwollend auf Abel und seine Opfergabe blickte, blickte er keineswegs wohlwollend auf Kain und seine Opfergabe. Und Kain entbrannte in großem Zorn, und sein Angesicht begann sich zu senken“ (1. Mose 4:3-5).

Weshalb lehnte Jehova das Opfer Kains ab? Gab es an der Qualität seines Opfers etwas auszusetzen? War Jehova gekränkt, weil Kain „Früchte des Erdbodens“ als Opfergabe darbrachte statt eines Tieropfers? Nicht unbedingt. In späterer Zeit nahm Gott von vielen seiner Anbeter gern Getreide und andere Früchte des Erdbodens als Opfergabe an (3. Mose 2:1-16). Demnach stimmte offensichtlich etwas im Herzen Kains nicht. Jehova konnte in Kains Herz schauen und sagte warnend zu ihm: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen“ (1. Mose 4:6, 7).

Echte Liebe zu Gott erfordert mehr, als nur Opfergaben darzubringen. Aus diesem Grund forderte Jehova Kain auf, ‘daranzugehen, gut zu handeln’. Gott wünschte Gehorsam. Wäre Kain Gott gehorsam gewesen, hätte ihm das geholfen, eine gute Grundlage für ein liebevolles Verhältnis zum Schöpfer zu legen. Welchen Wert Gehorsam hat, unterstreicht die Bibel mit folgenden Worten: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern“ (1. Samuel 15:22).

Dieser Grundsatz wurde später mit den Worten aus 1. Johannes 5:3 untermauert, wo es heißt: „Darin besteht die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ Unsere Liebe zu Jehova läßt sich durch nichts deutlicher zeigen als dadurch, daß wir uns seiner Autorität unterordnen. Das schließt ein, sich an die Sittenmaßstäbe der Bibel zu halten (1. Korinther 6:9, 10). Es schließt ein, das Gute zu lieben und das Böse zu hassen (Psalm 97:10; 101:3; Sprüche 8:13).

Eine wichtige Ausdrucksform unserer Liebe zu Gott besteht überdies darin, unseren Nächsten zu lieben. Die Bibel sagt: „Wenn jemand erklärt: ‚Ich liebe Gott‘ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat“ (1. Johannes 4:20).

Vertrautheit mit Gott ist möglich

So mancher sagt vielleicht: „Ich bete Jehova an. Ich gehorche seinen Gesetzen. Ich behandle meine Mitmenschen anständig. Ich tue all das — und doch fühle ich mich Gott nicht wirklich nahe. Ich empfinde keine tiefe Liebe für ihn, und deshalb fühle ich mich schuldig.“ Der eine oder andere denkt, er sei es nicht wert, ein solch vertrautes Verhältnis zu Jehova zu erlangen.

Ein Christ, der Jehova seit fast 37 Jahren ergeben dient, schrieb: „Ich habe in meinem Leben häufig das Gefühl gehabt, mein Dienst für Jehova entspringe eher einem Pflichtbewußtsein, als wäre ich womöglich gar nicht mit meinem Herzen bei der Sache. Doch ich wußte, Jehova zu dienen ist das richtige, und gestattete mir nicht aufzugeben. Jedesmal aber, wenn ich las, daß jemand sagte, sein Herz fließe über vor Liebe zu Jehova, fragte ich mich, was bei mir nicht in Ordnung sei, denn ich hatte dieses Gefühl nie.“ Wie können wir mit Gott vertraut werden?

Wenn man jemand wirklich liebt, denkt man häufig an ihn. Man verspürt ein starkes Verlangen, ihm nahe zu sein, weil er einem am Herzen liegt. Je öfter man den Betreffenden sieht, mit ihm spricht und an ihn denkt, desto stärker wächst die Liebe zu ihm. Das trifft grundsätzlich auch zu, wenn es darum geht, Liebe zu Gott zu entwickeln.

In Psalm 77:12 sagt der inspirierte Bibelschreiber: „Ich werde bestimmt nachsinnen über all dein Tun, und mit deinen Handlungen will ich mich befassen.“ Um Liebe zu Gott zu entwickeln, ist Nachsinnen unerläßlich. Dem ist vor allem deshalb so, weil Gott unsichtbar ist. Doch je mehr wir über ihn nachdenken, desto realer wird er für uns. Nur dann können wir ein von Herzen kommendes, liebevolles Verhältnis zu ihm entwickeln — weil er für uns eine Realität ist.

Ob wir geneigt sind, häufig über die Wege und Handlungen Jehovas nachzusinnen, hängt davon ab, wie häufig wir ihm zuhören. Das tun wir, indem wir regelmäßig sein Wort, die Bibel, lesen und studieren. Der Psalmist nennt den Mann glücklich, der „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:1, 2).

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Gebet. Aus diesem Grund fordert uns die Bibel wiederholt auf zu beten — „bei jeder Gelegenheit“, indem wir „dem Gebet Zeit widmen“, ‘im Gebet verharren’, ‘unablässig beten’ (Epheser 6:18; 1. Korinther 7:5; Römer 12:12; 1. Thessalonicher 5:17). Durch unser unablässiges Beten werden wir Jehovas Zuneigung gewinnen, und die Gewißheit, daß er uns hört, bringt uns ihm näher. Der Psalmist bestätigte das, als er sagte: „Gewiß liebe ich, denn Jehova hört meine Stimme, meine flehentlichen Bitten. Denn er hat sein Ohr zu mir geneigt, und meine Tage hindurch werde ich rufen“ (Psalm 116:1, 2).

Die Liebe Gottes nachahmen

Jehova ist wirklich gut zu uns. Bestimmt gibt es vieles, woran er als Schöpfer des Universums denken und wofür er sorgen muß. Und doch geht aus der Bibel hervor, daß er, so majestätisch er auch ist, dennoch für seine menschliche Schöpfung sorgt. Er liebt uns (1. Petrus 5:6, 7). Der Psalmist bestätigt das mit den Worten: „O Jehova, unser Herr, wie majestätisch ist dein Name auf der ganzen Erde, du, dessen Würde über den Himmeln bekanntgemacht wird! Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der sterbliche Mensch, daß du seiner gedenkst, und der Sohn des Erdenmenschen, daß du für ihn sorgst?“ (Psalm 8:1, 3, 4).

Inwiefern hat Jehova des sterblichen Menschen „gedacht“? Die Antwort der Bibel lautet: „Dadurch wurde die Liebe Gottes in unserem Fall offenbar gemacht, daß Gott seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben erlangen könnten. Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat“ (1. Johannes 4:9, 10).

Weshalb ist dieses Sühnopfer der größte Beweis für die Liebe Gottes? Bedenken wir, was im Garten Eden geschah. Adam und Eva standen vor der Wahl, sich dem Gesetz Jehovas unterzuordnen mit der Aussicht auf ewiges Leben in Vollkommenheit oder sich gegen Jehova aufzulehnen mit dem Tod als Folge. Sie entschieden sich zu rebellieren (1. Mose 3:1-6). Durch ihre Handlungsweise verurteilten sie die ganze Menschheit ebenfalls zum Tode (Römer 5:12). In anmaßender Weise verwehrten sie uns die Gelegenheit, für uns selbst zu entscheiden. Wir wurden in dieser Angelegenheit überhaupt nicht gefragt!

Jehova indes hat in seiner Liebe des sterblichen Menschen „gedacht“ und seiner mißlichen Lage Rechnung getragen. Durch den Opfertod seines Sohnes, Jesus Christus, hat Jehova die Rechtsgrundlage dafür geschaffen, daß jeder von uns für sich selbst zwischen Leben und Tod, zwischen Gehorsam und Auflehnung wählen kann (Johannes 3:16). Er räumt uns sozusagen die Gelegenheit ein, selbst in eigener Sache vor dem Richter zu erscheinen, gewissermaßen nach Eden zu gelangen und für uns selbst zu entscheiden. Das war der größte Liebesbeweis, der jemals erbracht wurde.

Wie sehr muß es Jehova geschmerzt haben, als er sah, wie sein Erstgeborener gleich einem Verbrecher beschimpft, gequält und an den Pfahl gebracht wurde. Und das erduldete Gott für uns. Wenn wir uns bewußt sind, daß Jehova die Initiative ergriff und uns zuerst liebte, sollte uns dies veranlassen, ihn zu lieben und nach ihm zu forschen (Jakobus 1:17; 1. Johannes 4:19). Die Bibel fordert uns auf: „Forscht nach Jehova und seiner Stärke. Sucht sein Angesicht beständig. Gedenkt seiner wunderbaren Werke, die er gewirkt hat, seiner Wunder und der richterlichen Entscheidungen seines Mundes“ (Psalm 105:4, 5).

Der Wunsch, eine persönliche Bindung und ein liebevolles Verhältnis zu Gott zu haben, ja sein Freund zu sein, ist nicht unrealistisch. Er läßt sich verwirklichen. Zwar kann man die Liebe zu Gott nicht genau gleichsetzen mit dem Verhältnis zwischen Menschen. Die Liebe, die wir für unseren Ehepartner, unsere Eltern, Geschwister, Kinder oder Freunde empfinden, unterscheidet sich von unserer Liebe zu Gott (Matthäus 10:37; 19:29). Die Liebe zu Jehova schließt unsere Ergebenheit, Anbetung und rückhaltlose Hingabe ein (5. Mose 4:24). Keine andere Beziehung beinhaltet diese Faktoren. Dessenungeachtet können wir starke und tiefe Gefühle für Gott entwickeln, die mit Ehrfurcht einhergehen (Psalm 89:7).

Obwohl unvollkommen, sind wir — wie Kain und Abel — mit der Fähigkeit ausgestattet, unseren Schöpfer zu lieben. Kain traf seine Wahl, schloß sich Satan an und wurde als erster Mensch zum Mörder (1. Johannes 3:12). Im Gegensatz dazu wird Jehova Abel als einen gerechten Mann des Glaubens im Gedächtnis behalten und mit Leben im künftigen Paradies belohnen (Hebräer 11:4).

Auch du hast die Wahl. Mit der Hilfe des Geistes Gottes und seines Wortes kannst du Gott wirklich liebenlernen — „mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft“ (5. Mose 6:5). Jehova seinerseits wird dich auch künftig lieben, denn er ist „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner“ (Hebräer 11:6).

[Bild auf Seite 7]

Abels Opfer war für Gott annehmbar

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