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  • Aus dem Land der Verheißung praktische Lehren ableiten
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1996
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1996
w96 15. 8. S. 4-8

Aus dem Land der Verheißung praktische Lehren ableiten

DAS Land der Verheißung, das in der Bibel beschrieben wird, war sicher einzigartig. Dieses verhältnismäßig kleine Gebiet ist landschaftlich äußerst abwechslungsreich. Im Norden findet man Berge mit schneebedeckten Gipfeln; im Süden stößt man auf heiße Regionen. Fruchtbares Tiefland, öde Wildnis und Hügelland mit Obstgärten und weidenden Herden wechseln sich ab.

Die unterschiedlichen Höhenlagen, klimatischen Bedingungen und Bodenarten sorgen für eine große Vielfalt an Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen, wovon einige im kalten Hochgebirge gedeihen, andere in der sengendheißen Wüste und wieder andere in der Schwemmlandebene oder auf dem Felsplateau. Ein Botaniker schätzte, daß in der Region ungefähr 2 600 Pflanzenarten vorkommen. Die ersten Israeliten, die das Land erkundeten, sahen auf Anhieb, welche Möglichkeiten es bot. Sie brachten aus einem Wildbachtal eine Weintraube mit, die so groß war, daß zwei Männer sie mit Hilfe einer Stange tragen mußten. Das Tal erhielt den passenden Namen Eschkol, was „[Wein]traube“ bedeutet (4. Mose 13:21-24).a

Sehen wir uns jetzt aber vor allem im südlichen Teil dieses einzigartigen Landstreifens einige landschaftliche Besonderheiten genauer an.

Die Schephela

Im Westen grenzt das Land der Verheißung an das Mittelmeer. Etwa 40 Kilometer im Landesinnern befindet sich die Schephela. Das Wort „Schephela“ bedeutet „Niederung“, doch das Gebiet ist eigentlich hügelig und kann nur im Vergleich zu den östlich gelegenen Bergen Judas als Niederung bezeichnet werden.

Auf der Querschnittskarte läßt sich die Lage der Schephela im Verhältnis zu den umliegenden Gebieten erkennen. Im Osten liegen die Berge Judas, im Westen die philistäische Küstenebene. Somit diente die Schephela als Pufferzone oder Barriere, die in biblischen Zeiten Gottes Volk, die Israeliten, von ihren Feinden trennte. Ein von Westen einfallendes Heer mußte zuerst die Schephela durchqueren, bevor es gegen Jerusalem, die Hauptstadt Israels, vordringen konnte.

Ein solcher Vorfall ereignete sich im neunten Jahrhundert v. u. Z. Die Bibel berichtet, daß König Hasael von Syrien „daranging, hinaufzuziehen und gegen Gath [das wahrscheinlich an die Schephela grenzte] zu kämpfen und es einzunehmen, wonach Hasael sein Angesicht darauf richtete, gegen Jerusalem hinaufzuziehen“. König Joas konnte Hasael aufhalten, indem er ihn mit einer Auswahl von kostbaren Gegenständen aus dem Tempel und aus dem Palast bestach. Wie auch immer, der Bericht zeigt, daß die Schephela für die Sicherheit Jerusalems von entscheidender Bedeutung war (2. Könige 12:17, 18).

Daraus können wir eine praktische Lehre ableiten. Hasael wollte Jerusalem erobern, mußte aber zuvor die Schephela überwinden. Ähnlich ergeht es Satan, dem Teufel, der Gottes Diener ‘zu verschlingen sucht’. Oft muß er zunächst eine breite „Pufferzone“ durchdringen — ihre Treue gegenüber biblischen Grundsätzen, was beispielsweise schlechten Umgang oder Materialismus betrifft (1. Petrus 5:8; 1. Korinther 15:33; 1. Timotheus 6:10). Von biblischen Grundsätzen abzuweichen ist oft der erste Schritt zu schwerwiegenden Sünden. Sorgen wir also dafür, daß die „Pufferzone“ erhalten bleibt. Wenn wir heute an biblischen Grundsätzen festhalten, werden wir morgen nicht Gottes Gesetze übertreten.

Das Hügelland von Juda

Von der Schephela aus weiter im Landesinnern liegt das Hügelland von Juda. Es ist eine Berggegend, die gutes Getreide, Olivenöl und Wein lieferte. Wegen seiner Höhenlage war Juda auch ein hervorragender Zufluchtsort. Deshalb baute König Jotham hier „befestigte Plätze und Türme“. In schwierigen Zeiten konnte man dorthin fliehen, um sich in Sicherheit zu bringen (2. Chronika 27:4).

Jerusalem, auch Zion genannt, war eine bedeutende Stadt im Hügelland von Juda. Man fühlte sich in ihr sicher, denn sie war an drei Seiten von tiefen Tälern umgeben, und die Nordseite war, wie der im ersten Jahrhundert lebende Historiker Josephus schrieb, durch eine dreifache Mauer geschützt. Ein Zufluchtsort brauchte allerdings noch mehr als Mauern und Waffen, um auf Dauer Schutz zu bieten. Es mußte auch Wasser vorhanden sein. Das war während einer Belagerung unbedingt erforderlich, denn ohne Wasser wären die eingeschlossenen Bürger schon bald gezwungen gewesen, sich zu ergeben.

Durch den Teich von Siloam konnte Jerusalem auf einen Wasservorrat zurückgreifen. Als im achten Jahrhundert v. u. Z. mit einer Belagerung durch die Assyrer zu rechnen war, baute König Hiskia eine Außenmauer, um den Teich von Siloam zu schützen und ihn in die Stadt zu integrieren. Er verstopfte auch die Quellen außerhalb der Stadt, damit es die assyrischen Belagerer schwer hätten, Wasser für sich zu finden (2. Chronika 32:2-5; Jesaja 22:11). Doch das war nicht alles. Hiskia entdeckte eine Möglichkeit, zusätzlich Wasser direkt nach Jerusalem zu leiten.

Er grub von der Gihonquelle bis zum Teich von Siloam einen Tunnel, der als eine der größten technischen Meisterleistungen des Altertums bezeichnet wurde.b Dieser Tunnel war 533 Meter lang und hatte eine durchschnittliche Höhe von 1,8 Metern. Das muß man sich einmal vorstellen — ein in Felsen gehauener Tunnel von über einem halben Kilometer Länge! Noch heute, nach rund 2 700 Jahren, können Touristen, die Jerusalem besichtigen, durch dieses technische Meisterwerk waten, das allgemein als Hiskia-Tunnel bekannt ist (2. Könige 20:20; 2. Chronika 32:30).

Aus Hiskias Bemühungen, den Wasservorrat Jerusalems zu schützen und zu vergrößern, können wir wiederum eine praktische Lehre ableiten. Jehova ist der „Quell lebendigen Wassers“ (Jeremia 2:13). Seine in der Bibel enthaltenen Gedanken sind lebenserhaltend. Deshalb führt am persönlichen Studium der Bibel kein Weg vorbei. Doch weder die Gelegenheit zum Studieren ergibt sich automatisch, noch fließt uns die daraus resultierende Erkenntnis automatisch zu. Um Zeit zum Studieren zu schaffen, müssen wir unter Umständen einen „Tunnel graben“ — beispielsweise durch unseren vollgepackten Alltag (Sprüche 2:1-5; Epheser 5:15, 16). Wenn wir erst einmal damit begonnen haben, sollten wir an unserem Zeitplan auch festhalten und dem persönlichen Studium hohe Priorität einräumen. Seien wir darauf bedacht, uns von dem wertvollen „Wasservorrat“ durch nichts und niemanden abschneiden zu lassen (Philipper 1:9, 10).

Die Wildnisregionen

Östlich der Berge Judas liegt die Wildnis Juda, die auch Jeschimon genannt wird, was „Wüste“ bedeutet (1. Samuel 23:19, Fußnote). Am Salzmeer ist diese öde Region von engen Schluchten und zerklüfteten Felsen gekennzeichnet. Bei einem Gefälle von ungefähr 1 200 Metern über eine Strecke von nur 24 Kilometern ist die Wildnis Juda vor den regenbringenden Westwinden abgeschirmt, und so sind Regenfälle dort selten. Es war zweifellos diese Wildnis, in die man am jährlichen Sühnetag den Bock für Asasel sandte. Dorthin floh auch David vor Saul. Jesus fastete in dieser Gegend 40 Tage und wurde danach vom Teufel versucht (3. Mose 16:21, 22; Psalm 63, Überschrift; Matthäus 4:1-11).

Etwa 150 Kilometer südwestlich der Wildnis Juda befindet sich die Wildnis Paran. Hier lagerten die Israeliten oftmals während ihrer 40jährigen Wanderung von Ägypten bis ins Land der Verheißung (4. Mose 33:1-49). Moses schrieb von einer ‘großen und furchteinflößenden Wildnis’ mit „giftigen Schlangen und Skorpionen und dürrem Erdboden, wo kein Wasser ist“ (5. Mose 8:15). Es ist ein Wunder, daß Millionen von Israeliten dort überleben konnten! Aber Jehova sorgte für sie.

Das soll uns daran erinnern, daß Jehova auch in der geistig öden Welt von heute für uns sorgen kann. Wir bewegen uns inmitten von Schlangen und Skorpionen, wenn es auch keine buchstäblichen sind. Vielleicht haben wir notgedrungen täglich mit Menschen Kontakt, die skrupellos giftige Worte versprühen, von denen unser Denken leicht infiziert werden könnte (Epheser 5:3, 4; 1. Timotheus 6:20). Wer sich bemüht, Gott trotz dieser Hindernisse zu dienen, ist zu loben. Seine Treue ist ein deutlicher Beweis dafür, daß Jehova für ihn sorgt.

Das Karmelgebirge

Der Name Karmel bedeutet „Obstgarten“. Weinberge, Olivenhaine und Obstbäume schmücken dieses fruchtbare Gebiet im Norden, das sich über etwa 50 Kilometer erstreckt. Die Landzunge des Gebirgsmassivs ist von unvergeßlich reizvoller Schönheit. Jesaja 35:2 spricht von der „Pracht des Karmels“ als Sinnbild für die Fruchtbarkeit und Herrlichkeit des wiederhergestellten Landes Israel.

Im Karmelgebirge trugen sich mehrere bedeutende Ereignisse zu. Hier forderte Elia die Baalspropheten heraus, und zum Beweis der Überlegenheit Gottes „fiel das Feuer Jehovas herab“. Vom Gipfel des Karmels aus wies Elia auch auf die kleine Wolke hin, die der Vorbote eines durch ein Wunder herbeigeführten starken Regengusses war, der die Dürre in Israel beendete (1. Könige 18:17-46). Elias Nachfolger Elisa war am Berg Karmel, als die Sunamitin kam, um für ihr verstorbenes Kind um Hilfe zu bitten, das danach von Elisa auferweckt wurde (2. Könige 4:8, 20, 25-37).

An den Hängen des Karmels gibt es heute noch Obstgärten, Olivenhaine und Weinberge. Im Frühling sind die Hänge mit einem prächtigen Blütenteppich bedeckt. „Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel“, sagte Salomo zur Sulamith, womit er vielleicht auf ihren üppigen Haarwuchs anspielte oder darauf, wie majestätisch sich ihr anmutiger Kopf über ihrem Nacken erhob (Hoheslied 7:5).

Die Pracht, durch die sich das Karmelgebirge auszeichnete, erinnert an die geistige Schönheit, die Jehova der neuzeitlichen Organisation seiner Anbeter verliehen hat (Jesaja 35:1, 2). Jehovas Zeugen leben tatsächlich in einem geistigen Paradies und empfinden wie König David, der schrieb: „Die Meßschnüre selbst sind mir gefallen an lieblichen Orten. Wahrlich, mein eigener Besitz hat sich für mich als angenehm erwiesen“ (Psalm 16:6).

Gottes geistige Nation begegnet heute zwar schwierigen Herausforderungen und muß genauso wie die Israeliten der alten Zeit immerzu gegen den Widerstand der Feinde Gottes ankämpfen, doch wahre Christen verlieren nie den Blick für die von Jehova kommenden Segnungen. Dazu gehören das stetig zunehmende Licht der biblischen Wahrheit, die weltweite Bruderschaft und die Gelegenheit, auf einer paradiesischen Erde ewiges Leben zu erlangen (Sprüche 4:18; Johannes 3:16; 13:35).

„Wie der Garten Jehovas“

Das Land der Verheißung war in alter Zeit eine Augenweide. Treffend wurde gesagt, daß es ‘von Milch und Honig floß’ (1. Mose 13:10; 2. Mose 3:8). Moses beschrieb es als „ein gutes Land, ein Land von Wildbachtälern mit Wasser, Quellen und Wassertiefen, die in der Talebene und in der Berggegend entspringen, ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigen und Granatäpfeln, ein Land von ölreichen Oliven und Honig, ein Land, in dem du nicht in Kargheit Brot essen wirst, in dem es dir an nichts fehlen wird, ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer gewinnen wirst“ (5. Mose 8:7-9).

Wenn Jehova seinem Volk in alter Zeit eine so fruchtbare, schöne Heimat schenken konnte, kann er mit Sicherheit auch seinen treuen Dienern der heutigen Zeit ein herrliches Paradies mit Bergen, Tälern, Flüssen und Seen bereiten, das sich über die ganze Erde erstrecken wird. Ja, das Land der Verheißung mit all seiner Vielfalt war nur ein Vorgeschmack des geistigen Paradieses, an dem sich Gottes Zeugen heute erfreuen, sowie des künftigen Paradieses in der neuen Welt. Dort wird sich die Verheißung aus Psalm 37:29 erfüllen: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen.“ Sobald Jehova gehorsamen Menschen diese paradiesische Heimat überlassen wird, werden sie überglücklich sein, alle „Räume“ zu inspizieren und das für immer tun zu können.

[Fußnoten]

a Es wird berichtet, daß einmal eine Traube aus dieser Gegend 12 Kilo wog und eine andere über 20 Kilo.

b Die Gihonquelle befand sich unmittelbar außerhalb der Ostgrenze Jerusalems. Sie lag in einer Höhle verborgen, weshalb die Assyrer höchstwahrscheinlich nichts von ihr wußten.

[Karte auf Seite 4]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

GALILÄA

Berg Karmel

Galiläisches Meer

SAMARIA

SCHEPHELA

Berge Judas

Salzmeer

[Bildnachweis]

Foto: NASA

[Karte/Bild auf Seite 4]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Die Schephela bildete eine Barriere zwischen Gottes Volk, den Israeliten, und ihren Feinden

mi. 0 5 10

km 0 8 16

Philistäische Ebene

Schephela

Hügelland von Juda

Wildnis Juda

Jordangraben

Salzmeer

Ammon und Moab

[Karte/Bild auf Seite 5]

Hiskia-Tunnel: 533 Meter lang, durch Felsen getrieben

Tyropöontal

Siloam

STADT DAVIDS

Kidrontal

Gihon

[Bilder auf Seite 6]

David floh vor Saul in die Wildnis Juda. Später wurde Jesus hier vom Teufel versucht.

[Bildnachweis]

Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.

[Bilder auf Seite 7]

Der Berg Karmel, wo Elia die Baalspropheten demütigte

[Bildnachweis]

Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.

[Bilder auf Seite 8]

„Jehova, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wildbachtälern mit Wasser, Quellen und Wassertiefen, die in der Talebene und in der Berggegend entspringen“ (5. Mose 8:7)

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