Wie reisende Aufseher als treue Verwalter dienen
„In dem Verhältnis, wie jeder eine Gabe empfangen hat, gebraucht sie, indem ihr einander als vortreffliche Verwalter der unverdienten Güte Gottes dient, die auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommt“ (1. PETRUS 4:10).
1, 2. (a) Wie könnte man den Begriff „Verwalter“ definieren? (b) Wer gehört zu den Verwaltern, die Gott gebraucht?
JEHOVA gebraucht alle treuen Christen als Verwalter. Bei einem Verwalter handelt es sich oft um einen Diener, der für einen Haushalt verantwortlich ist. Er kann auch die Geschäfte seines Herrn führen (Lukas 16:1-3; Galater 4:1, 2). Jesus bezeichnete die Gruppe seiner loyalen Gesalbten auf der Erde als ‘den treuen Verwalter’. Diesem Verwalter hat er „seine ganze Habe“ anvertraut, das Königreichspredigtwerk eingeschlossen (Lukas 12:42-44; Matthäus 24:14, 45).
2 Wie der Apostel Petrus sagte, sind alle Christen Verwalter der unverdienten Güte Gottes, die auf verschiedene Weise zum Ausdruck kommt. Für jeden Christen gibt es einen Bereich, wo er sich als treuer Verwalter erweisen kann (1. Petrus 4:10). Verwalter sind auch die ernannten christlichen Ältesten, zu denen die reisenden Aufseher zählen (Titus 1:7). Wie sollten diese reisenden Ältesten betrachtet werden? Welche Fähigkeiten und welche Ziele sollten sie haben? Und wie können sie soviel Gutes wie möglich bewirken?
Dankbar für ihren Dienst
3. Warum können reisende Aufseher als „vortreffliche Verwalter“ bezeichnet werden?
3 Ein christliches Ehepaar schrieb in einem Brief an einen reisenden Aufseher und seine Frau folgendes: „Wir möchten gern unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für all die Zeit und die Liebe, die Ihr uns geschenkt habt. Als Familie haben wir großen Nutzen aus Eurer Ermunterung und Eurem Rat gezogen. Uns ist bewußt, daß wir in geistiger Hinsicht weiterhin wachsen müssen, aber mit der Hilfe Jehovas sowie mit der Hilfe von Brüdern und Schwestern wie Ihr sind die Wachstumsschmerzen leichter zu ertragen.“ Solche Äußerungen werden oft gemacht, weil reisende Aufseher persönliches Interesse an Mitchristen zeigen gleich einem guten Verwalter, der sich richtig um die Bedürfnisse eines Haushalts kümmert. Manche reisende Aufseher sind hervorragende Redner. Viele zeichnen sich im Predigtwerk aus, während andere wieder für ihre Herzlichkeit und ihr Mitgefühl bekannt sind. Reisende Aufseher, die solche Gaben weiterentwickeln und sie gebrauchen, um anderen zu helfen, können zu Recht als „vortreffliche Verwalter“ bezeichnet werden.
4. Welche Frage wird jetzt behandelt?
4 Gemäß der Erklärung des Apostels Paulus „sucht man ... bei Verwaltern, daß einer als treu befunden werde“ (1. Korinther 4:2). Es ist ein einzigartiges, freudiges Vorrecht, Woche für Woche Mitchristen in einer anderen Versammlung behilflich zu sein. Doch damit ist auch eine schwere Verantwortung verbunden. Wie können reisende Aufseher ihr Verwalteramt treu und erfolgreich versehen?
Das Verwalteramt erfolgreich versehen
5, 6. Warum ist es im Leben eines reisenden Aufsehers so wichtig, vertrauensvoll die Hilfe Jehovas zu suchen?
5 Reisende Aufseher müssen vertrauensvoll die Hilfe Jehovas suchen, damit sie erfolgreiche Verwalter sein können. Auf Grund ihres Zeitplans und ihrer vielen Verpflichtungen könnten sie sich manchmal überlastet fühlen. (Vergleiche 2. Korinther 5:4.) Sie müssen deshalb im Einklang mit dem handeln, was der Psalmist David in einem Lied zum Ausdruck brachte: „Wirf deine Bürde auf Jehova, und er selbst wird dich stützen. Niemals wird er zulassen, daß der Gerechte wankt“ (Psalm 55:22). Trostreich sind auch folgende Worte Davids: „Gesegnet sei Jehova, der täglich die Last für uns trägt“ (Psalm 68:19).
6 Woher erhielt Paulus die Kraft, sich um seine christlichen Verpflichtungen zu kümmern? „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“, erklärte er (Philipper 4:13). Ja, Paulus erhielt die Kraft von Jehova Gott. Auch Petrus gab den Rat: „Wenn jemand dient, so diene er als von der Kraft abhängig, die Gott darreicht, damit in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1. Petrus 4:11). Ein Bruder, der viele Jahre reisender Aufseher war, betonte die Notwendigkeit, auf Gott zu vertrauen, durch die Aussage: „Wende dich bei der Behandlung von Problemen stets an Jehova, und suche die Hilfe seiner Organisation.“
7. Wieso spielt Ausgeglichenheit eine Rolle bei der Tätigkeit eines reisenden Aufsehers?
7 Ein erfolgreicher reisender Aufseher muß ausgeglichen sein. Genau wie andere Christen ist ein reisender Aufseher darauf bedacht, ‘sich der wichtigeren Dinge zu vergewissern’ (Philipper 1:10).a Älteste einer Ortsversammlung, die Fragen zu einer bestimmten Angelegenheit haben, sollten klugerweise den Kreisaufseher bei seinem Besuch darauf ansprechen (Sprüche 11:14; 15:22). Wahrscheinlich werden seine ausgeglichenen Beobachtungen und sein biblischer Rat sehr hilfreich sein, wenn die Ältesten nach seinem Besuch die Angelegenheit weiterverfolgen. Paulus sagte mit Bezug auf einen ähnlichen Gedanken zu Timotheus: „Die Dinge, die du von mir mit der Unterstützung vieler Zeugen gehört hast, diese Dinge vertraue treuen Menschen an, die ihrerseits hinreichend befähigt sein werden, andere zu lehren“ (2. Timotheus 2:2).
8. Warum sind Bibelstudium, Nachforschungen und Nachsinnen unerläßlich?
8 Bibelstudium, Nachforschungen und Nachsinnen sind die Voraussetzungen dafür, vernünftigen Rat geben zu können (Sprüche 15:28). Ein Bezirksaufseher sagte: „Wenn wir mit den Ältesten zusammenkommen, sollten wir uns nicht vor dem Eingeständnis scheuen, auf bestimmte Fragen keine Antwort zu wissen.“ Wer sich bemüht, in einer Angelegenheit „Christi Sinn“ zu haben, wird biblischen Rat geben können, der anderen hilft, Gottes Willen zu entsprechen (1. Korinther 2:16). Manchmal muß ein reisender Aufseher an die Wachtturm-Gesellschaft schreiben und um Anleitung bitten. Auf jeden Fall sind der Glaube an Jehova und die Liebe zur Wahrheit weit wichtiger als das Ansehen oder die Redegewandtheit. Paulus begann seinen Dienst in Korinth „in Schwachheit und mit Furcht und mit vielem Zittern“, statt mit „übertriebener Redekunst oder Weisheit“ aufzutreten. Blieb ihm deshalb der Erfolg verwehrt? Im Gegenteil! Es trug dazu bei, daß die Korinther einen Glauben erlangten, der „nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft“ beruhte (1. Korinther 2:1-5).
Andere wichtige Eigenschaften
9. Warum benötigen reisende Aufseher Einfühlungsvermögen?
9 Einfühlungsvermögen hilft reisenden Aufsehern, gute Ergebnisse zu erzielen. Petrus forderte alle Christen auf, ‘Mitgefühl zu bekunden’ oder „mitleidend“ zu sein (1. Petrus 3:8, Fußnote). Ein Kreisaufseher sagte: „Man muß an jedem in der Versammlung interessiert und wirklich aufmerksam sein.“ Ähnlich drückte sich der Apostel Paulus aus: „Freut euch mit den sich Freuenden; weint mit den Weinenden“ (Römer 12:15). Reisende Aufseher sind auf Grund dieser Einstellung ernsthaft bemüht, sich in die Probleme und die Verhältnisse von Mitchristen hineinzuversetzen. Dadurch können sie ermunternden biblischen Rat geben, dessen Befolgung sich wirklich zum Guten auswirkt. Eine bei Turin (Italien) gelegene Versammlung schrieb an einen Kreisaufseher, der sich durch sein Einfühlungsvermögen auszeichnet, folgendes: „Wenn man sich für dich interessieren soll, sei interessiert; wenn du gefallen möchtest, sei gefällig; wenn du geliebt werden möchtest, sei liebenswert; wenn man dir helfen soll, sei hilfsbereit. Das haben wir von Dir gelernt.“
10. Welche Aussagen über die Demut haben Kreis- und Bezirksaufseher gemacht, und welches Beispiel gab Jesus in dieser Hinsicht?
10 Demütig und zugänglich zu sein hilft reisenden Aufsehern, viel Gutes zu bewirken. Ein Kreisaufseher stellte fest: „Es ist äußerst wichtig, eine demütige Einstellung zu bewahren.“ Neuen Kreisaufsehern gibt er folgende Mahnung zur Vorsicht auf den Weg: „Laßt euch weder ungebührlich von wohlhabenderen Brüdern beeinflussen, weil sie etwas für einen tun können, noch schließt ausschließlich mit solchen Personen Freundschaft, sondern bemüht euch stets, unparteiisch auch mit anderen Umgang zu pflegen“ (2. Chronika 19:6, 7). Und ein wirklich demütiger reisender Aufseher wird sich als Vertreter der Gesellschaft selbst nicht zu wichtig nehmen. Ein Bezirksaufseher gab die passende Empfehlung: „Sei demütig und bereit, den Brüdern zuzuhören. Sei stets zugänglich.“ Jesus Christus hätte als der größte Mensch, der je lebte, andere in Verlegenheit bringen können, doch er war so demütig und so zugänglich, daß sich sogar Kinder in seiner Gegenwart wohl fühlten (Matthäus 18:5; Markus 10:13-16). Jeder reisende Aufseher hat den Wunsch, daß Kinder, Jugendliche, Ältere, ja wirklich alle in der Versammlung keine Scheu haben, sich an ihn zu wenden.
11. Wie kann es sich auswirken, wenn sich ein reisender Aufseher nötigenfalls entschuldigt?
11 Natürlich ‘straucheln wir alle oft’, und kein reisender Aufseher ist davon ausgenommen, Fehler zu machen (Jakobus 3:2). Durch eine aufrichtige Entschuldigung für seinen Fehler wird er anderen Ältesten ein Beispiel für Demut geben. Gemäß Sprüche 22:4 ist „die Folge der Demut und der [ehrerbietigen] Furcht Jehovas ... Reichtum und Herrlichkeit und Leben“. Und müssen nicht alle Diener Gottes ‘demütig wandeln mit ihrem Gott’? (Micha 6:8, Menge). Als ein Kreisaufseher gefragt wurde, welchen Rat er für einen neuen reisenden Ältesten habe, sagte er: „Habe tiefen Respekt und hohe Achtung vor allen Brüdern, und betrachte sie als dir überlegen. Du wirst von den Brüdern viel lernen. Bleibe demütig. Verstelle dich nicht. Versuche nicht, vornehm zu tun“ (Philipper 2:3).
12. Warum ist Eifer im christlichen Predigtdienst so wichtig?
12 Eifer im christlichen Predigtdienst verleiht den Worten eines reisenden Aufsehers Gewicht. Ja, wenn der reisende Aufseher und seine Frau mit vorbildlichem Eifer im Evangelisierungswerk vorangehen, werden Älteste, ihre Frauen und alle übrigen in der Versammlung ermuntert, im Predigtdienst eifrig zu sein. „Verrichtet den Dienst mit Eifer“, riet ein Kreisaufseher. Er fügte hinzu: „Ich habe folgendes festgestellt: Je eifriger eine Versammlung im Predigtdienst ist, desto weniger Probleme hat sie im allgemeinen.“ Ein anderer Kreisaufseher erklärte: „Wenn die Ältesten im Predigtdienst mit den Brüdern und Schwestern zusammenarbeiten und ihnen helfen, am Dienst Freude zu finden, gibt das meiner Ansicht nach Herzensfrieden, und jeder verspürt die größte Befriedigung, weil er Jehova dient.“ Der Apostel Paulus ‘brachte den Freimut auf, mit viel Kampf die gute Botschaft Gottes zu den Thessalonichern zu reden’. Kein Wunder, daß sie sich gern an seinen Besuch und seine Predigttätigkeit zurückerinnerten und sich danach sehnten, ihn wiederzusehen! (1. Thessalonicher 2:1, 2; 3:6).
13. Was berücksichtigt ein reisender Aufseher, wenn er mit Glaubensbrüdern im Predigtdienst zusammenarbeitet?
13 Wenn ein reisender Aufseher mit Glaubensbrüdern im Predigtdienst zusammenarbeitet, berücksichtigt er ihre Verhältnisse und ihre Grenzen. Seine Empfehlungen sind gewiß hilfreich, aber ihm ist bewußt, daß der eine oder andere nervös ist, wenn er mit einem erfahrenen Ältesten im Predigtdienst steht. In bestimmten Fällen kann daher Ermunterung von größerem Nutzen sein als Rat. Begleitet der reisende Aufseher Verkündiger oder Pioniere zu einem Bibelstudium, kann es sein, daß sie die Leitung lieber ihm überlassen. Wahrscheinlich werden sie auch dann einige Möglichkeiten kennenlernen, wie sie ihre Lehrmethoden verbessern können.
14. Warum kann gesagt werden, daß eifrige reisende Aufseher andere zu eifrigem Bemühen anregen?
14 Eifrige reisende Aufseher regen andere zu eifrigem Bemühen an. In Uganda ging ein Kreisaufseher eine Stunde lang durch dichten Wald, um einen Bruder zu einem Bibelstudium zu begleiten, das kaum Fortschritte machte. Unterwegs regnete es so stark, daß sie bei ihrer Ankunft naß bis auf die Haut waren. Die sechsköpfige Familie zeigte sich tief beeindruckt, als sie erfuhr, daß ihr fremder Besucher ein reisender Aufseher war. Die Betreffenden waren sich bewußt, daß die Geistlichen ihrer Kirche niemals solches Interesse an der Herde zeigen würden. Am nächsten Sonntag besuchten sie ihre erste Zusammenkunft und äußerten den Wunsch, Zeugen Jehovas zu werden.
15. Welche schöne Erfahrung machte ein eifriger Kreisaufseher in Mexiko?
15 Im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca tat ein Kreisaufseher etwas, was man von ihm nicht unbedingt erwartet hätte. Er brachte vier Nächte in einer Gefängniszelle zu, um tagsüber eine Gruppe von sieben Insassen besuchen zu können, die Königreichsverkündiger geworden waren. An mehreren Tagen begleitete er diese Häftlinge, wenn sie sowohl von Zelle zu Zelle predigten als auch Bibelstudien durchführten. Wegen des großen Interesses dauerten einige Studien bis tief in die Nacht. „Am Ende des Besuchs waren die Insassen genau wie ich voller Freude wegen der gegenseitigen Ermunterung“, schrieb der eifrige Kreisaufseher.
16. Warum ist die Ermunterung durch reisende Aufseher und ihre Frauen von großem Nutzen?
16 Reisende Aufseher bemühen sich, andere zu ermuntern. Als Paulus die Versammlungen in Mazedonien besuchte, ‘ermunterte er sie mit manchem Wort’ (Apostelgeschichte 20:1, 2). Worte der Ermunterung können eine große Hilfe sein, Jung und Alt zu geistigen Zielen hinzulenken. In einem großen Zweigbüro der Watch Tower Society ergab eine informelle Umfrage, daß fast 20 Prozent der freiwilligen Mitarbeiter durch Kreisaufseher ermuntert worden waren, den Vollzeitdienst aufzunehmen. Auch die Frau eines reisenden Aufsehers trägt auf Grund ihres vorzüglichen Beispiels als Vollzeitverkündigerin des Königreiches wesentlich zur Ermunterung bei.
17. Wie denkt ein älterer Kreisaufseher über sein Vorrecht, anderen zu helfen?
17 Ältere und bedrückte Personen bedürfen besonderer Ermunterung. Ein älterer Kreisaufseher schrieb: „Ein Bereich meiner Tätigkeit, der bei mir eine unbeschreibliche innere Freude auslöst, ist das Vorrecht, den Untätigen und Schwachen in Gottes Herde Beistand zu leisten. Für mich haben die Worte aus Römer 1:11, 12 eine spezielle Bedeutung, weil ich wirklich sehr ermuntert und gestärkt werde, während ich den Betreffenden ‘eine geistige Gabe mitteile, damit sie befestigt werden’.“
Der Lohn ihrer freudigen Tätigkeit
18. Welche biblisch begründeten Ziele verfolgen reisende Aufseher?
18 Reisende Aufseher sind an ihren Glaubensbrüdern und -schwestern wirklich interessiert. Sie möchten die Versammlungen stärken und sie in geistiger Hinsicht erbauen (Apostelgeschichte 15:41). Ein reisender Aufseher bemüht sich angestrengt, „zu ermuntern, zu erfrischen sowie den Wunsch zu fördern, den Predigtdienst durchzuführen und die Wahrheit auszuleben“ (3. Johannes 3). Ein anderer ist darauf bedacht, Mitchristen in der Wahrheit zu befestigen (Kolosser 2:6, 7). Denken wir daran, daß der reisende Aufseher ein „echter Jochgenosse“ ist, nicht ein Herr über den Glauben anderer (Philipper 4:3; 2. Korinther 1:24). Sein Besuch bietet die Möglichkeit der Ermunterung und vermehrter Tätigkeit, und die Ältestenschaft hat Gelegenheit, sich über erzielte Fortschritte und künftige Ziele Gedanken zu machen. Versammlungsverkündiger, Pioniere, Dienstamtgehilfen und Älteste können erwarten, durch die Worte und das Beispiel des reisenden Aufsehers erbaut und für das vor ihnen liegende Werk angespornt zu werden. (Vergleiche 1. Thessalonicher 5:11.) Unterstützen wir daher rückhaltlos die Besuche des Kreisaufsehers, und ziehen wir vollen Nutzen aus dem Dienst des Bezirksaufsehers.
19, 20. Wie werden reisende Aufseher und ihre Frauen für ihren treuen Dienst belohnt?
19 Reisende Aufseher und ihre Frauen werden für ihren treuen Dienst reich belohnt, und sie können zuversichtlich sein, daß Jehova sie für das Gute, das sie tun, segnen wird (Sprüche 19:17; Epheser 6:8). Georg und Magdalena sind ein älteres Ehepaar, das viele Jahre im Reisedienst stand. Anläßlich eines Kongresses in Luxemburg wurde Magdalena von jemand angesprochen, dem sie mehr als 20 Jahre zuvor Zeugnis gegeben hatte. Das Interesse dieser Jüdin an der Wahrheit wurde durch die biblischen Veröffentlichungen geweckt, die Magdalena bei ihr zurückgelassen hatte, und nach einiger Zeit ließ sie sich taufen. Georg wurde von einer Glaubensschwester angesprochen, die sich an seinen Besuch bei ihr zu Hause erinnerte, der fast 40 Jahre zurücklag. Seine begeisterte Darlegung der guten Botschaft hatte sie und ihren Mann letztlich dazu veranlaßt, die Wahrheit anzunehmen. Es versteht sich von selbst, daß Georg und Magdalena überglücklich waren.
20 Der fruchtbare Dienst in Ephesus bereitete Paulus Freude, und er veranlaßte ihn möglicherweise, folgende Worte Jesu zu zitieren: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35). Da der Reisedienst ständiges Geben einschließt, verspüren diejenigen, die ihn durchführen, Glück, vor allem wenn sie die guten Ergebnisse ihrer Arbeit sehen. Ein Kreisaufseher, der einem entmutigten Ältesten geholfen hatte, erhielt von ihm folgende Zeilen: „Du bist mir in meinem Glaubensleben eine große ‘stärkende Hilfe’ gewesen — mehr, als Dir bewußt ist. ... Du wirst niemals völlig verstehen können, wie sehr Du einem neuzeitlichen Asaph geholfen hast, dessen ‘Füße fast abgebogen wären’ “ (Kolosser 4:11; Psalm 73:2).
21. Warum kann gesagt werden, daß 1. Korinther 15:58 auf die Tätigkeit der reisenden Aufseher zutrifft?
21 Ein älterer Christ, der jahrelang im Kreisdienst gestanden hat, denkt gern an den in 1. Korinther 15:58 aufgezeichneten Ansporn, den Paulus gab: „Werdet standhaft, unbeweglich, und seid allezeit reichlich beschäftigt im Werk des Herrn, da ihr wißt, daß eure mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist.“ Reisende Aufseher haben im Werk des Herrn gewiß viel zu tun. Und wie dankbar wir doch dafür sind, daß sie so freudig als treue Verwalter der unverdienten Güte Jehovas dienen!
[Fußnote]
a Siehe den Artikel „Vielbeschäftigt — Aber trotzdem glücklich?“ im Wachtturm vom 15. Mai 1991, Seite 28—31.
Wie würdest du antworten?
◻ Warum können reisende Aufseher als „vortreffliche Verwalter“ betrachtet werden?
◻ Was kann dazu beitragen, daß Kreis- und Bezirksaufseher viel Gutes bewirken?
◻ Warum sind für diejenigen, die im Reisedienst stehen, Demut und Eifer so wichtig?
◻ Welche lobenswerten Ziele verfolgen reisende Aufseher?
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Reisende Aufseher sind darauf bedacht, Mitchristen zu ermuntern
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Jung und Alt können aus der Gemeinschaft mit reisenden Aufsehern und ihren Frauen Nutzen ziehen
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Der eifrige Dienst eines reisenden Aufsehers regt andere zu eifrigem Bemühen an