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  • Henoch — Furchtlos trotz größter Widrigkeiten
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
w97 15. 1. S. 29-31

Henoch — Furchtlos trotz größter Widrigkeiten

FÜR einen guten Menschen hätten die Zeiten nicht schlimmer sein können. Die Erde war erfüllt von Gottlosigkeit. Das sittliche Niveau der Menschheit sank immer tiefer. Bald sollte es sogar heißen: „Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war“ (1. Mose 6:5).

Henoch, der siebte in der Geschlechtslinie von Adam her, hatte den Mut, anders zu sein. Er trat fest für Gerechtigkeit ein, ungeachtet der Folgen. Henochs Botschaft war den gottlosen Sündern derart unerträglich, daß man ihm nach dem Leben trachtete, und nur Jehova konnte ihm helfen (Judas 14, 15).

Henoch und die universelle Streitfrage

Lange vor Henochs Geburt war die Streitfrage der universellen Souveränität aufgeworfen worden. Hatte Gott das Recht zu herrschen? Satan, der Teufel, sprach ihm dieses Recht ab. Er behauptete, vernunftbegabten Geschöpfen erginge es besser, wenn sie von Gottes Leitung unabhängig wären. Satan versuchte, für seine Anklage gegen Jehova Gott Beweise zusammenzutragen, indem er Menschen listig auf seine Seite zog. Adam, seine Frau Eva und ihr erster Sohn, Kain, sind dafür bekannt, sich für die Menschenherrschaft statt für die Gottesherrschaft entschieden und sich damit auf Satans Seite gestellt zu haben. Die ersten beiden Menschen taten dies, indem sie von der Frucht aßen, die zu essen Gott ihnen verboten hatte, und Kain tat dies, indem er seinen gerechten Bruder Abel vorsätzlich tötete (1. Mose 3:4-6; 4:8).

Abel hatte mutig auf Jehovas Seite Stellung bezogen. Da durch Abels Lauterkeit die wahre Anbetung gefördert worden war, bereitete es Satan zweifellos große Freude, zu sehen, wie Kain seiner mörderischen Wut gegen Abel freien Lauf ließ. Seit jener Zeit hat Satan die „Todesfurcht“ als Waffe gebraucht, um Menschen einzuschüchtern. Er will jeden in Angst und Schrecken versetzen, der geneigt ist, den wahren Gott anzubeten (Hebräer 2:14, 15; Johannes 8:44; 1. Johannes 3:12).

Wahrscheinlich schien Satans Behauptung, Menschen würden die Souveränität Jehovas nicht unterstützen, bis zu der Zeit, als Henoch geboren wurde, gut fundiert zu sein. Abel war tot, und sein Beispiel der Treue fand keine Nachahmer. Henoch aber erwies sich als eine Ausnahme. Er hatte eine feste Grundlage für seinen Glauben, denn er war mit den Ereignissen, die sich im Garten Eden zugetragen hatten, gut vertraut.a Wie sehr muß er die Prophezeiung Jehovas geschätzt haben, aus der hervorging, daß ein verheißener Same Satan und seinen Anschlägen ein Ende bereiten werde! (1. Mose 3:15).

Mit dieser Hoffnung vor Augen ließ sich Henoch nicht durch den Bericht über den vom Teufel angestifteten Mord an Abel einschüchtern. Vielmehr wandelte er beständig mit Jehova und hielt sein Leben lang an seinem gerechten Lauf fest. Henoch hielt sich getrennt von der Welt und mied ihren Geist der Unabhängigkeit (1. Mose 5:23, 24).

Außerdem erhob Henoch mutig seine Stimme und machte deutlich, daß die bösen Werke des Teufels scheitern würden. Unter dem Einfluß des heiligen Geistes, der wirksamen Kraft Gottes, prophezeite Henoch in bezug auf die Bösen: „Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben“ (Judas 14, 15).

Weil Henoch diese Botschaft furchtlos verkündigte, zählte ihn der Apostel Paulus in seinem Brief an hebräische Christen zu der „großen Wolke von Zeugen“, die ein herausragendes Beispiel aktiven Glaubens gaben (Hebräer 11:5; 12:1).b Henoch verfolgte als Mann des Glaubens mehr als 300 Jahre lang beharrlich einen Lauf der Lauterkeit (1. Mose 5:22). Wie sehr muß Henochs Treue Gottes Feinde im Himmel und auf der Erde geärgert haben! Durch die scharfen Worte der Prophezeiung beschwor Henoch den Haß Satans herauf, sie brachte aber auch den Schutz Jehovas mit sich.

Gott nahm Henoch hinweg — Wie?

Jehova ließ nicht zu, daß Satan oder dessen irdische Helfer Henoch umbrachten. Im inspirierten Bericht wird gesagt: „Gott nahm ihn hinweg“ (1. Mose 5:24). Der Apostel Paulus beschrieb dies wie folgt: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte, und er war nirgends zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung hatte er das Zeugnis, daß er Gott wohlgefallen habe“ (Hebräer 11:5).

Wie wurde Henoch „entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte“ oder, wie es in der Übersetzung von Pfäfflin heißt, „ohne den Tod schmecken zu müssen“? Gott beendete Henochs Leben friedlich und ersparte ihm die Wehen eines Todes infolge von Krankheit oder Gewalt durch die Hand seiner Feinde. Ja, Jehova verkürzte Henochs Leben auf 365 Jahre — verglichen mit seinen Zeitgenossen war er damals noch ziemlich jung.

Wie erhielt Henoch ein „Zeugnis, daß er Gott wohlgefallen habe“? Welchen Beweis hatte er dafür? Wahrscheinlich versetzte Gott Henoch in einen Trancezustand, geradeso wie der Apostel Paulus „entrückt“ wurde, als er offenbar eine Vision des künftigen geistigen Paradieses der Christenversammlung erhielt (2. Korinther 12:3, 4). Das Zeugnis oder der Beweis, daß Henoch Gott wohlgefiel, könnte unter anderem in einer visionären Vorschau auf das künftige Paradies auf der Erde bestanden haben, in dem alle dann lebenden Menschen die Souveränität Gottes unterstützen. Vielleicht war es während einer solchen begeisternden Vision, daß Gott Henoch durch einen schmerzlosen Tod hinwegnahm, damit er bis zum Tag seiner Auferstehung schlafe. Anscheinend beseitigte Jehova den Leib Henochs, wie er dies auch in Moses’ Fall getan hatte, denn „er war nirgends zu finden“ (Hebräer 11:5; 5. Mose 34:5, 6; Judas 9).

Die Erfüllung der Prophezeiung

Heute verkündigen Jehovas Zeugen im Kern die gleiche Botschaft wie Henoch. Sie zeigen an Hand der Heiligen Schrift, wie seine Prophezeiung erfüllt werden wird, wenn Gott in naher Zukunft die Gottlosen vernichtet (2. Thessalonicher 1:6-10). Mit dieser Botschaft machen sie sich unbeliebt, weil sich die Botschaft kraß von den Ansichten und Zielen der heutigen Welt unterscheidet. Der Widerstand, auf den Jehovas Zeugen dabei stoßen, überrascht sie nicht, denn Jesus sagte warnend zu seinen Nachfolgern: „Ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Leute sein“ (Matthäus 10:22; Johannes 17:14).

Wie Henoch haben jedoch auch Christen heute die Zusicherung, schließlich von ihren Feinden befreit zu werden. Der Apostel Petrus schrieb: „Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber für den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten“ (2. Petrus 2:9). Gott kann es für angebracht halten, ein Problem oder eine prüfungsreiche Situation aus dem Weg zu räumen. Verfolgung hört vielleicht auf. Aber auch wenn dies nicht der Fall ist, weiß er einen ‘Ausweg zu schaffen’, damit seine Diener in Prüfungen ausharren können. Wenn nötig, verleiht Jehova sogar „Kraft, die über das Normale hinausgeht“ (1. Korinther 10:13; 2. Korinther 4:7).

Jehova wird als ‘Belohner derer, die ihn ernstlich suchen’, seine treuen Diener auch mit ewigem Leben segnen (Hebräer 11:6). Für die weitaus meisten von ihnen wird das ewiges Leben im Paradies auf der Erde bedeuten. Verkündigen wir daher wie Henoch furchtlos Gottes Botschaft. Tun wir das glaubensvoll — allen Widrigkeiten zum Trotz.

[Fußnoten]

a Adam war 622 Jahre alt, als Henoch geboren wurde. Henoch lebte nach Adams Tod noch 57 Jahre. Sie waren also ziemlich lange Zeitgenossen.

b Der Ausdruck „Zeugen“ in Hebräer 12:1 stammt von dem griechischen Wort mártys. Gemäß Wuest’s Word Studies From the Greek New Testament bezeichnet dieses Wort „jemanden, der von dem, was er gesehen oder gehört oder auf andere Weise in Erfahrung gebracht hat, Zeugnis ablegt oder ablegen kann“. In dem Werk Christian Words von Nigel Turner heißt es, das Wort bezeichne jemand, der „aus persönlicher Erfahrung ... und aus Überzeugung über Wahrheiten und Ansichten“ redet.

[Kasten auf Seite 30]

Gottes Name entweiht

Etwa vierhundert Jahre vor Henoch wurde Adams Enkel Enosch geboren. „Zu jener Zeit fing man an, den Namen Jehovas anzurufen“, heißt es in 1. Mose 4:26. Einige Hebraisten vertreten die Auffassung, der Text sollte lauten „begannen zu entweihen“ oder „damals begann die Entweihung“. Über diese Epoche der Geschichte sagt das Targum Jeruschalmi I: „Das ist das Geschlecht, in dessen Tagen man mit Heidentum ... und der Anfertigung von Götzen ... anfing ..., und sie benannten ihre Götzen mit dem Namen des wahren Gottes“ (zitiert nach B. Jacob, Genesis, 1934, S. 151).

Zu Enoschs Zeiten war es an der Tagesordnung, den Namen Jehovas zu mißbrauchen. Möglicherweise wandte man den Namen Jehova auf sich selbst an oder auf andere Menschen, durch die man sich angeblich Jehova Gott in der Anbetung nahte; oder aber man wandte den göttlichen Namen auf Götzen an. Auf jeden Fall war es Satan, dem Teufel, gelungen, das Menschengeschlecht tief in den Götzendienst zu verstricken. Zu der Zeit, als Henoch geboren wurde, war die wahre Anbetung eine Seltenheit geworden. Lebte jemand nach der Wahrheit und verkündigte sie, wie Henoch, war er unbeliebt und wurde daher verfolgt. (Vergleiche Matthäus 5:11, 12.)

[Kasten auf Seite 31]

Kam Henoch in den Himmel?

„Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte.“ Manche Bibelübersetzungen deuten durch ihre Wiedergabe dieses Teils von Hebräer 11:5 an, Henoch sei gar nicht gestorben. Im Neuen Testament von Ulrich Wilckens heißt es beispielsweise: „Aufgrund des Glaubens ist Henoch (in den Himmel) entrückt worden, um den Tod nicht zu erfahren.“

Doch gut 3 000 Jahre nach Henoch stellte Jesus Christus fest: „Überdies ist kein Mensch in den Himmel hinaufgestiegen, außer dem, der vom Himmel herabkam, der Menschensohn“ (Johannes 3:13). In der Fotobibel lautet diese Stelle: „Ist doch kein Mensch je in den Himmel gestiegen. Nur der war dort, der von ihm auf die Erde kam: der Menschensohn.“ Als Jesus dies sagte, war er selbst auch noch nicht in den Himmel aufgestiegen. (Vergleiche Lukas 7:28.)

Der Apostel Paulus sagte über Henoch und die anderen, die zu der großen Wolke vorchristlicher Zeugen gehörten, sie seien ‘alle gestorben’, und zwar „ohne die Erfüllung der Verheißungen erhalten zu haben“ (Hebräer 11:13, 39). Warum? Weil alle Menschen, Henoch eingeschlossen, von Adam die Sünde geerbt haben (Psalm 51:5; Römer 5:12). Rettung ist allein durch das Loskaufsopfer Christi Jesu möglich (Apostelgeschichte 4:12; 1. Johannes 2:1, 2). Zur Zeit Henochs war dieses Lösegeld noch nicht gezahlt worden. Demzufolge kam Henoch nicht in den Himmel, sondern er schläft im Tode, und ihn erwartet eine Auferstehung auf der Erde (Johannes 5:28, 29).

[Bildnachweis auf Seite 29]

Reproduziert aus der Illustrirten Pracht-Bibel, Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, nach der deutschen Uebersetzung D. Martin Luthers

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