Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w97 15. 5. S. 26-29
  • Hüte dich davor, schlechte Beweggründe zu unterstellen

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Hüte dich davor, schlechte Beweggründe zu unterstellen
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Eine Lektion aus der Vergangenheit
  • Unsere Ansicht über die Ältesten
  • Empfindungen gegenüber Eltern
  • Unsere Einstellung gegenüber Mitchristen
  • Sich von Liebe antreiben lassen
  • Hüte dich davor, anderen falsche Beweggründe zu unterstellen
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1980
  • Hüte dich davor, die Beweggründe anderer vorschnell anzuzweifeln
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1967
  • Die Liebe — der ‘weit vorzüglichere Weg’
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1980
  • Was ist der Schlüssel zum wahren Christentum?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1991
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
w97 15. 5. S. 26-29

Hüte dich davor, schlechte Beweggründe zu unterstellen

EIN bekannter Fernsehprediger verurteilte einen Kollegen öffentlich aufs schärfste, weil dieser Ehebruch begangen hatte. Noch nicht einmal ein Jahr später ertappte man den Ankläger selbst mit einer Prostituierten.

In einem anderen Fall entsandte eine führende Großmacht Unterhändler, um Konfliktparteien zu Friedensgesprächen an einen Tisch zu bringen. Gleichzeitig schickte dasselbe Land insgeheim Waffenhändler ins Ausland, um in anderen Ländern Waffengeschäfte in Milliardenhöhe zu tätigen.

Da krasse Heuchelei an der Tagesordnung ist, verwundert es kaum, daß Vertrauen weitgehend von Argwohn abgelöst worden ist. Vielen ist es in Fleisch und Blut übergegangen, die Beweggründe ihrer Mitmenschen in Frage zu stellen.

Wir als Christen müssen darauf achten, daß eine solche Einstellung nicht unser Verhältnis zu unseren treuen Glaubensbrüdern beeinträchtigt. Zwar mahnte uns Jesus Christus, „vorsichtig wie Schlangen“ zu sein, wenn wir uns unter Feinden befinden, aber er sagte nicht, wir sollten seinen wahren Nachfolgern gegenüber mißtrauisch sein (Matthäus 10:16). Weshalb ist es denn so gefährlich, anderen schlechte Beweggründe zu unterstellen? Auf welchen Gebieten müssen wir uns besonders davor hüten, eine solche Neigung zuzulassen? Und wie können wir unser kostbares Verhältnis zu unseren Mitchristen bewahren?

Eine Lektion aus der Vergangenheit

Anderen ohne berechtigten Grund unlautere Beweggründe zu unterstellen läuft darauf hinaus, sie zu richten. Gewissermaßen ziehen wir voreilig den Schluß, was sie sagen oder tun, sei lediglich ein Vorwand, um etwas Hinterhältiges, Boshaftes zu verbergen. Das eigentliche Problem liegt häufig darin, daß man sich in einer Sache täuscht; ein Beispiel dafür findet sich im Bibelbericht in Josua, Kapitel 22.

Die Israeliten hatten die Eroberung des Landes der Verheißung abgeschlossen und soeben ihre Stammesgebiete erhalten. Die Stämme Ruben und Gad und der halbe Stamm Manasse bauten am Jordan einen „auffallend großen Altar“. Die anderen Stämme nahmen fälschlich an, es handle sich dabei um einen Akt der Abtrünnigkeit. Den drei Stämmen wurde unterstellt, sie wollten zum Opfern dieses große Bauwerk nutzen, statt zum Zelt der Zusammenkunft nach Silo zu gehen, dem vorgeschriebenen Ort für die Anbetung. Unverzüglich trafen die anklagenden Stämme Vorbereitungen für eine militärische Strafaktion (Josua 22:10-12).

Ihnen ist zugute zu halten, daß sie ihren israelitischen Brüdern Gelegenheit gaben, sich zu erklären, indem sie eine offizielle Delegation mit Pinehas an der Spitze zu ihnen sandten. Als die angeblich falsch handelnden Stämme die Anschuldigungen der Treulosigkeit, der Auflehnung und der Abtrünnigkeit Jehova gegenüber hörten, erklärten sie, aus welchem Grund sie diesen riesigen Altar gebaut hatten. Er sollte keineswegs ein Opferaltar sein, sondern war errichtet worden, „damit er ein Zeuge sei“ für die Einheit der Stämme Israels in der Anbetung Jehovas (Josua 22:26, 27). Die Abgesandten kehrten nach Hause zurück, überzeugt, daß mit ihren Brüdern alles in Ordnung war. So wurde ein Bürgerkrieg mit schrecklichem Blutvergießen verhindert.

Welch eine Lehre für uns, anderen nie vorschnell schlechte Beweggründe zu unterstellen! Was bei rein oberflächlicher Betrachtung plausibel erscheint, stellt sich bei näherer Untersuchung häufig als völlig anders heraus. Das trifft auf viele Gebiete im Leben eines Christen zu.

Unsere Ansicht über die Ältesten

Wenn Älteste ihrer Aufgabe nachkommen, „die Versammlung Gottes zu hüten“, ist es dabei mitunter erforderlich, einzelnen in der Versammlung Rat zu geben (Apostelgeschichte 20:28). Wie reagieren wir beispielsweise, wenn ein Ältester mit uns über unsere Kinder spricht und dabei Themen wie schlechte Gesellschaft oder ein unangebrachtes Verhalten gegenüber einer Person vom anderen Geschlecht anschneidet? Unterstellen wir ihm einen verborgenen unlauteren Beweggrund und sagen uns: „Der konnte unsere Familie noch nie leiden!“? Wir könnten es später noch einmal bereuen, wenn wir uns von solchen Gefühlen beeinflussen lassen. Vielleicht steht ja das geistige Wohlergehen unserer Kinder auf dem Spiel, weshalb wir gut beraten wären, hilfreichen biblischen Rat dankbar anzunehmen (Sprüche 12:15).

Laßt uns nicht anfangen, nach einem versteckten Motiv zu suchen, wenn ein Ältester der Versammlung uns Rat gibt. Fragen wir uns lieber, ob wir aus seinem biblisch begründeten Rat irgendwie Nutzen ziehen können. Der Apostel Paulus schrieb: „Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“ (Hebräer 12:11). Seien wir daher dankbar, und machen wir uns unvoreingenommen Gedanken über die Sache. Vergessen wir nicht, daß es Ältesten mitunter genauso schwer fällt, Rat zu geben, wie uns, Rat anzunehmen.

Empfindungen gegenüber Eltern

Manche Jugendlichen stellen, wenn ihre Eltern ihnen gewisse Einschränkungen auferlegen, deren Beweggründe in Frage. So mancher junge Mensch sagt vielleicht: „Warum müssen meine Eltern denn so viele Regeln aufstellen? Sie wollen mir einfach nur das Leben schwermachen!“ Statt derlei Schlüsse zu ziehen, sollten Jugendliche die Situation objektiv analysieren.

Eltern haben jahrelang für ihre Kinder gesorgt. Dabei haben sie große Opfer gebracht — in materieller und anderer Hinsicht. Gibt es irgendeinen Grund, zu denken, sie seien nun auf einmal entschlossen, ihren Kindern im Teenageralter das Leben zu vergällen? Wäre es nicht vernünftiger, zu schlußfolgern, daß Liebe diese Eltern veranlaßt, ihre Kinder zu beschützen und für sie zu sorgen? Würde nicht eben diese Liebe sie dazu bewegen, ihren Kindern, die nun neuen Herausforderungen im Leben gegenüberstehen, gewisse Einschränkungen aufzuerlegen? Wie schäbig und undankbar wäre es doch, liebevollen Eltern schlechte Beweggründe zu unterstellen! (Epheser 6:1-3).

Unsere Einstellung gegenüber Mitchristen

Viele neigen dazu, vorschnell über andere zu urteilen und sie in ein Klischee zu zwängen. Angenommen, wir stellen eine solche Neigung bei uns selbst fest und erkennen, daß wir gegen bestimmte Menschen einen gewissen Argwohn hegen. Könnte es sein, daß wir uns in dieser Hinsicht von der Welt haben beeinflussen lassen?

Nehmen wir beispielsweise an, einer unserer Glaubensbrüder hat ein schönes Haus und fährt einen teuren Wagen. Sollten wir automatisch annehmen, er sei ein Materialist, der die Königreichsinteressen in seinem Leben nicht an die erste Stelle setzt? Manche Christen können sich schöne Dinge leisten, aber das bedeutet nicht, daß sie schlechte Beweggründe haben oder es versäumen, ‘zuerst das Königreich zu suchen’. Es kann durchaus sein, daß sie im christlichen Dienst sehr fleißig sind und mit ihren materiellen Gütern großzügig die Königreichsinteressen fördern, dabei aber recht diskret vorgehen (Matthäus 6:1-4, 33).

Die Christenversammlung im ersten Jahrhundert setzte sich aus Menschen aller Arten, Arm und Reich, zusammen (Apostelgeschichte 17:34; 1. Timotheus 2:3, 4; 6:17; Jakobus 2:5). Gott bewertet Menschen nicht nach ihrer finanziellen Lage, und wir sollten dies auch nicht tun. Wir sollten unsere erprobten und treuen Glaubensbrüder lieben und ‘nichts nach einer Neigung zu Voreingenommenheit tun’ (1. Timotheus 5:21).

In der heutigen Welt, die in der Macht Satans liegt, gibt es die unterschiedlichsten Formen von Schablonendenken und Argwohn. Es kann zum Beispiel vorkommen, daß jemand allein auf Grund seiner Herkunft als gewalttätig oder materialistisch eingestuft wird. Wir als Christen hingegen dürfen einer solchen Denkweise nicht zum Opfer fallen. Engstirnige Intoleranz und Argwohn sind in Jehovas Organisation fehl am Platz. Alle echten Christen müssen Jehova Gott nachahmen, bei dem es „weder Ungerechtigkeit noch Parteilichkeit“ gibt (2. Chronika 19:7; Apostelgeschichte 10:34, 35).

Sich von Liebe antreiben lassen

Die Heilige Schrift stellt unmißverständlich fest: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3:23). Wir müssen daher unsere Mitanbeter als Personen betrachten, die sich vereint mit uns anstrengen, Jehova einen annehmbaren Dienst darzubringen. Wenn wir zugelassen haben, daß unser Verhältnis zu einem unserer Glaubensbrüder durch Argwohn oder andere negative Empfindungen getrübt worden ist, dann wollen wir Gott bitten, uns zu helfen, gegen eine solche Einstellung anzukämpfen, damit wir nicht zur Beute Satans werden (Matthäus 6:13). Er überzeugte Eva davon, daß Jehova unlautere Beweggründe habe, an ihrem Wohlergehen nicht interessiert sei und ihr Freiheit vorenthalte, die ihr echtes Glück bringen würde (1. Mose 3:1-5). Wenn wir unseren Brüdern schlechte Beweggründe unterstellen, arbeiten wir dem Teufel in die Hände (2. Korinther 2:11; 1. Petrus 5:8).

Stellen wir fest, daß wir dazu neigen, anderen unlautere Beweggründe zu unterstellen, dann sollten wir uns Jesus Christus zum Beispiel nehmen. Obwohl er als Sohn Gottes vollkommen war, vermutete er bei seinen Jüngern keine schlechten Beweggründe, sondern suchte nach dem Guten in ihnen. Als seine Jünger um eine angesehene Stellung miteinander wetteiferten, ging Jesus nicht davon aus, daß dem schlechte Beweggründe zugrunde lägen, und ersetzte sie nicht durch zwölf andere Apostel (Markus 9:34, 35). Sie waren unvollkommen, und womöglich hatte die Kultur des abtrünnigen Judentums, in der Stolz und Klassenunterschiede stark betont wurden, in gewissem Maß auf sie abgefärbt. Jesus wußte aber, daß Liebe zu Jehova die grundlegende Antriebskraft seiner Nachfolger war. Und dafür, daß sie solche Liebe bekundeten und fest zu Jesus hielten, wurden sie auch reich belohnt (Lukas 22:28-30).

Würden wir unsere treuen Glaubensbrüder mißtrauisch betrachten, ließe sich das mit einem Blick durch falsch geschliffene optische Gläser vergleichen. Nichts würde so dargestellt, wie es wirklich ist. Blicken wir also durch die Brille der Liebe! Beweise dafür, daß unsere loyalen Mitchristen uns lieben und unsere liebevolle Beachtung verdienen, gibt es mehr als genug (1. Korinther 13:4-8). Erweisen wir ihnen daher Liebe, und hüten wir uns davor, schlechte Beweggründe zu unterstellen!

[Bild auf Seite 26]

Wie denkst du über Personen, die Gott treu anbeten?

[Bild auf Seite 27]

Dank Vertrauen und Achtung sind Jehovas Zeugen eine glückliche Familie

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen