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  • w97 15. 9. S. 29-31
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  • Aristarchus — Ein loyaler Gefährte
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
w97 15. 9. S. 29-31

Aristarchus — Ein loyaler Gefährte

DER Apostel Paulus hatte viele vertrauenswürdige Mitarbeiter. Einer von ihnen war Aristarchus. Woran denken wir bei dem Namen? Verbinden wir damit überhaupt irgend etwas? Könnten wir erklären, welche Rolle Aristarchus bei dem Werdegang des frühen Christentums spielte? Vielleicht zählt Aristarchus nicht gerade zu den biblischen Personen, mit denen wir besonders vertraut sind, doch er war bei einer Reihe von Ereignissen dabei, von denen die Christlichen Griechischen Schriften berichten.

Wer war also dieser Aristarchus? In welchem Verhältnis stand er zu dem Apostel Paulus? Warum kann von Aristarchus gesagt werden, daß er ein loyaler Gefährte war? Was können wir lernen, wenn wir sein Beispiel untersuchen?

Die Umstände, unter denen Aristarchus in dem Bericht der Apostelgeschichte zum erstenmal erwähnt wird, waren dramatisch: In Ephesus herrschte ein unbeschreiblicher Tumult, den ein hysterisch lärmender Pöbel verursacht hatte (Apostelgeschichte 19:23-41). Die Herstellung von Silberschreinen der falschen Gottheit Artemis war für Demetrius und andere Silberschmiede in Ephesus ein lukratives Geschäft. Als daher zufolge der Predigttätigkeit des Paulus in der Stadt beachtlich viele Menschen die unreine Anbetung dieser Göttin aufgaben, wiegelte Demetrius seine Handwerkskollegen auf. Er machte sie glauben, durch das Predigen des Paulus sei nicht nur ihre finanzielle Sicherheit gefährdet, sondern es könne womöglich dazu führen, daß die Anbetung der Artemis aufgegeben werde.

Als die wütende Menge Paulus nicht finden konnte, schleppte sie seine Gefährten Aristarchus und Gajus gewaltsam ins Theater. Da sich die beiden in großer Gefahr befanden, wurde Paulus von Freunden dringend geraten, „sich nicht ins Theater hineinzuwagen“.

Versetzen wir uns einmal in die damalige Situation. Zwei Stunden lang schrie der aufgebrachte Pöbel: „Groß ist die Artemis der Epheser!“ Einer fanatischen Menge völlig ausgeliefert zu sein, ohne sich auch nur verteidigen zu können, muß für Aristarchus und Gajus eine wahrhaft nervenaufreibende Strapaze gewesen sein. Wahrscheinlich waren sie sich nicht sicher, ob sie wohl mit dem Leben davonkämen. Glücklicherweise war dies der Fall. Wegen der lebendigen Art, in der Lukas den Vorfall schildert, vermuten manche Gelehrte, er habe Augenzeugen befragt, vielleicht sogar Aristarchus und Gajus persönlich.

Der Stadtschreiber beruhigte letztendlich die in Aufruhr geratene Menge. Für Aristarchus und Gajus muß es eine enorme Erleichterung gewesen sein, zu hören, wie er ganz objektiv ihre Unschuld anerkannte, und dann zu erleben, daß der Tumult langsam verebbte.

Wie hätten wir uns nach einer solchen Erfahrung gefühlt? Hätten wir geschlußfolgert, Paulus auf seinen Missionsreisen zu begleiten wäre nichts für uns, weil es viel zu gefährlich sei, und wir würden besser daran tun, ein ruhigeres Leben anzustreben? Aristarchus lag das fern. Da er aus Thessalonich kam, war er sich wahrscheinlich schon vorher bewußt, mit welchen Gefahren die Verkündigung der guten Botschaft verbunden war. Als Paulus nur wenige Jahre zuvor in seiner Heimatstadt gepredigt hatte, war dort nämlich ebenfalls ein Tumult ausgebrochen (Apostelgeschichte 17:1-9; 20:4). Aristarchus hielt loyal zu Paulus.

Von Griechenland nach Jerusalem

Einige Monate nach dem Aufruhr der Silberschmiede war Paulus in Griechenland, und er stand im Begriff, sich auf dem Weg nach Jerusalem Richtung Syrien einzuschiffen, als „von den Juden ein Anschlag auf ihn geplant war“ (Apostelgeschichte 20:2, 3). Und wen finden wir in dieser gefährlichen Lage an der Seite des Paulus? Aristarchus!

Die erneute Bedrohung veranlaßte Paulus, Aristarchus und ihre Gefährten, die Pläne zu ändern und erst durch Mazedonien zu reisen, dann in Etappen an der Küste Kleinasiens entlang und schließlich in Patara an Bord eines Schiffes zu gehen, das nach Phönizien fuhr (Apostelgeschichte 20:4, 5, 13-15; 21:1-3). Offensichtlich war der Zweck dieser Reise, die Spenden der Christen in Mazedonien und Achaia den bedürftigen Brüdern in Jerusalem zu bringen (Apostelgeschichte 24:17; Römer 15:25, 26). Etliche Brüder reisten gemeinsam, vielleicht weil sie von verschiedenen Versammlungen mit dieser Verantwortung betraut worden waren. In einer großen Gruppe zu reisen war zweifellos auch sicherer.

Paulus von Griechenland nach Jerusalem zu begleiten war für Aristarchus ein großes Vorrecht. Die nächste Reise sollte allerdings von Judäa nach dem weit entfernten Rom gehen.

Die Reise nach Rom

Diesmal hatten sich die Umstände beträchtlich geändert. Paulus war zwei Jahre lang in Cäsarea inhaftiert gewesen, er hatte sich auf Cäsar berufen und sollte in Ketten nach Rom geschickt werden (Apostelgeschichte 24:27; 25:11, 12). Versuchen wir einmal, uns vorzustellen, wie die Gefährten des Paulus empfanden. Die Reise von Cäsarea nach Rom würde sich lange hinziehen und an ihren Nerven zerren, zumal der Ausgang völlig unvorhersehbar war. Wer könnte Paulus begleiten und ihm eine stützende Hilfe sein? Zwei Männer wurden entweder ausgewählt, oder sie stellten sich freiwillig zur Verfügung. Es waren Aristarchus und Lukas, der Schreiber der Apostelgeschichte (Apostelgeschichte 27:1, 2).

Wie gelang es Lukas und Aristarchus, auf der ersten Etappe der Reise nach Rom an Bord desselben Schiffes zu gehen wie Paulus? Der Historiker Giuseppe Ricciotti ist folgender Ansicht: „Die beiden haben sich entweder als Privatpassagiere eingeschifft ..., oder — was wahrscheinlicher ist — es war der Freundlichkeit des römischen Zenturios zuzuschreiben, der vorgab, sie als Sklaven des Paulus zu betrachten, denn einem römischen Bürger war es gesetzlich erlaubt, sich von zwei Sklaven bedienen zu lassen.“ Ihre Begleitung und ihr Zuspruch müssen Paulus überaus ermutigt haben.

Lukas und Aristarchus zeigten Paulus, daß sie ihn liebten, indem sie persönliche Opfer brachten und Risiken auf sich nahmen. Und sie gerieten tatsächlich in eine lebensgefährliche Situation, als sie gemeinsam mit ihrem gefangenen Gefährten nahe der Insel Malta Schiffbruch erlitten (Apostelgeschichte 27:13 bis 28:1).

„Mitgefangener“ des Paulus

Als Paulus 60/61 u. Z. von Rom aus jeweils einen Brief an die Kolosser und an Philemon schrieb, waren Aristarchus und Lukas immer noch an seiner Seite. Aristarchus und Epaphras werden als ‘Mitgefangene’ des Paulus bezeichnet (Kolosser 4:10, 14; Philemon 23, 24). Demnach muß Aristarchus eine Zeitlang mit Paulus in Fesseln gewesen sein.

In Rom war Paulus zwar mindestens zwei Jahre ein Gefangener, doch wurde ihm erlaubt, in seinem eigenen gemieteten Haus unter Bewachung zu leben; dort konnte er Besuchern die gute Botschaft verkündigen (Apostelgeschichte 28:16, 30). Aristarchus, Epaphras, Lukas und andere dienten Paulus, indem sie ihm halfen und ihn stärkten.

Eine ‘stärkende Hilfe’

Was für ein Bild machen wir uns nun von Aristarchus, nachdem wir die verschiedenen im inspirierten Bibelbericht erwähnten Ereignisse betrachtet haben, bei denen er eine Rolle spielte? Der Autor W. D. Thomas sagt, Aristarchus zeichne sich „als ein Mann aus, der Widerstand erdulden konnte, sein Glaube blieb dabei intakt, und seine Dienstbereitschaft wurde dadurch nicht geschmälert. Er zeichnet sich als ein Mann aus, der Gott nicht nur in guten Zeiten liebte, wenn ihm die Sonne lachte, sondern auch in stürmischen Zeiten, wenn ihm Hohn und Spott entgegenschlug.“

Paulus sagte über Aristarchus und andere, sie seien ihm eine ‘stärkende Hilfe’ (griechisch: parēgoría) gewesen, das heißt eine Quelle des Trostes (Kolosser 4:10, 11). Aristarchus erwies sich als ein wahrer Gefährte in Zeiten der Not, denn er tröstete und stärkte Paulus. Es muß für Aristarchus eine äußerst befriedigende Erfahrung gewesen sein und ihn geistig ungemein bereichert haben, Paulus einige Jahre lang zum Freund und Gefährten gehabt zu haben.

Womöglich verläuft unser Leben nicht ganz so dramatisch wie das Leben des Aristarchus. Doch auch heute ist es nötig, daß alle in der Christenversammlung den geistigen Brüdern Christi und der Organisation Jehovas gegenüber genauso loyal sind, wie Aristarchus es war. (Vergleiche Matthäus 25:34-40.) Wahrscheinlich werden Mitchristen, die wir kennen, irgendwann einmal Kummer und Sorgen haben, vielleicht weil ein geliebter Mensch gestorben ist, weil sie krank sind oder andere Prüfungen durchmachen. Dadurch, daß wir fest zu ihnen halten, ihnen beistehen, sie trösten und sie ermuntern, können wir Freude finden und uns als loyale Gefährten erweisen. (Vergleiche Sprüche 17:17; Apostelgeschichte 20:35.)

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