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  • Die Wurzeln des heutigen Weihnachtsfestes
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
w97 15. 12. S. 4-7

Die Wurzeln des heutigen Weihnachtsfestes

WEIHNACHTEN ist weltweit für Millionen eine überaus freudige Zeit. Man ißt gut und üppig, pflegt althergebrachte Traditionen und findet sich im trauten Familienkreis zusammen. Auch bereiten sich zu Weihnachten Freunde und Verwandte mit Kartengrüßen und Geschenken gegenseitig Freude.

Noch vor 150 Jahren wurde Weihnachten jedoch ganz anders gefeiert. Der Geschichtsprofessor Stephen Nissenbaum schreibt in seinem Buch The Battle for Christmas: „Weihnachten ... war eine Zeit der Trinkgelage, während deren die Regeln, die das Verhalten in der Öffentlichkeit bestimmten, vorübergehend zugunsten einer zügellosen Feier, einer Art Dezemberkarneval, aufgegeben wurden.“

Wer hohe Achtung vor dem Weihnachtsfest hat, wird diese Beschreibung womöglich als beunruhigend empfinden. Weshalb sollte jemand ein Fest entweihen, durch das man der Geburt des Sohnes Gottes gedenken will? Die Antwort mag für den einen oder anderen überraschend sein.

Falsche Grundlage

Seit seiner Einführung im 4. Jahrhundert ist das Weihnachtsfest umstritten gewesen. So war die Frage offen, wann Jesus geboren wurde. Da die Bibel weder den Tag noch den Monat der Geburt Christi nennt, hat man verschiedene Daten vorgeschlagen. Im 3. Jahrhundert legte eine Gruppe ägyptischer Theologen den 20. Mai hierfür fest, während andere mehr für ein früheres Datum eintraten, beispielsweise den 28. März, den 2. April oder den 19. April. Bis zum 18. Jahrhundert hatte man bereits jeden Monat des Jahres mit der Geburt Jesu in Verbindung gebracht. Warum wurde dann schließlich der 25. Dezember gewählt?

Die meisten Gelehrten sind sich einig, daß die katholische Kirche den 25. Dezember zum Geburtstag Jesu bestimmte. Weshalb? „Der Grund besteht höchstwahrscheinlich darin“, so die New Encyclopædia Britannica, „daß die Christen der Frühzeit eine Überschneidung mit dem heidnischen römischen Fest wünschten, das den ‚Geburtstag der unbesiegten Sonne‘ kennzeichnete.“ Doch warum gaben Christen, die über zweieinhalb Jahrhunderte von Heiden grausam verfolgt worden waren, ihren Verfolgern mit einemmal nach?

Verderbtheit hält Einzug

Im 1. Jahrhundert warnte der Apostel Paulus Timotheus davor, daß sich ‘böse Menschen und Betrüger’ in die Christenversammlung einschleichen und viele irreführen würden (2. Timotheus 3:13). Dieser große Abfall setzte nach dem Tod der Apostel ein (Apostelgeschichte 20:29, 30). Nach der sogenannten Bekehrung Konstantins im 4. Jahrhundert wechselten Scharen von Heiden zu der Art Christentum über, die sich damals herausgebildet hatte. Mit welchem Ergebnis? In dem Buch Early Christianity and Paganism wird dazu gesagt: „Die relativ kleine Gruppe der wirklich aufrichtig Gläubigen ging in der großen Masse nomineller Christen unter.“

Wie genau sich die Worte des Paulus doch bewahrheiteten! Das wahre Christentum schien völlig in heidnischer Verderbtheit unterzugehen. Und nirgends trat diese Verunreinigung deutlicher zutage als beim Feiern von Festen.

Die einzige Feier, die Christen zu begehen verpflichtet sind, ist das Abendmahl des Herrn (1. Korinther 11:23-26). An den römischen Festen nahmen die ersten Christen wegen der götzendienerischen Bräuche nicht teil. Aus diesem Grund warfen Heiden im 3. Jahrhundert Christen vor: „Ihr besucht keine Schauspiele, nehmt an den öffentlichen Prozessionen nicht teil; die öffentlichen Gastmähler und die heiligen Spiele finden ohne euch statt.“ Andererseits prahlten die Heiden: „Wir ... verehren die Götter mit Frohsinn, mit Gastmählern, Gesängen und Spielen.“

Etwa Mitte des 4. Jahrhunderts legten sich die Unstimmigkeiten. Wie kam es dazu? Als sich immer mehr falsche Christen in die Herde einschlichen, nahmen abtrünnige Vorstellungen zu. Das führte zu Kompromissen mit der römischen Welt. In dem Buch The Paganism in Our Christianity heißt es: „Es war eindeutig eine christliche Taktik, die heidnischen Feste zu übernehmen, die den Menschen durch Tradition lieb geworden waren, und ihnen eine christliche Bedeutung zu verleihen.“ Ja, der große Abfall forderte seinen Tribut. Die Bereitschaft der sogenannten Christen, heidnische Feste zu übernehmen, brachte ihnen eine gewisse Anerkennung innerhalb des Gemeinwesens ein. Schon bald hatten die Christen ebenso viele jährliche Feste wie die Heiden. Es überrascht nicht, daß Weihnachten dabei an erster Stelle stand.

Ein internationaler Feiertag

Während sich die vorherrschende Form des Christentums über ganz Europa ausdehnte, breitete sich auch das Weihnachtsfest aus. Die katholische Kirche gelangte zu der Auffassung, es sei angebracht, ein Freudenfest zur Erinnerung an den Geburtstag Jesu fortbestehen zu lassen. Deshalb wurden 567 u. Z. auf dem Konzil von Tours „die 12 Tage von Weihnachten bis Epiphanias zu einer heiligen Festzeit erklärt“ (The Catholic Encyclopedia for School and Home).

Bald gingen viele Merkmale der weltlichen Erntefeste Nordeuropas auf Weihnachten über. Frömmigkeit wurde von fröhlichem Feiern überlagert, man gab sich schlemmerischem Essen und Trinken hin. Statt sich klar und deutlich gegen die Zügellosigkeiten auszusprechen, billigte die Kirche sie. (Vergleiche Römer 13:13; 1. Petrus 4:3.) 601 u. Z. schrieb Papst Gregor I. an Mellitus, einen Missionar in England, und wies ihn an, „die alten heidnischen Feste nicht zu unterbinden, sondern sie den Riten der Kirche anzupassen und dabei nur den Anlaß von einem heidnischen in einen christlichen umzuändern“. Dies berichtet Arthur Weigall, der früher einmal bei der ägyptischen Regierung als Generalbeauftragter für Altertümer tätig war.

Im Mittelalter befanden es reformwillige Einzelpersonen für notwendig, sich gegen die Exzesse auszusprechen. Sie erließen zahlreiche Dekrete gegen „den Mißstand der weihnachtlichen Lustbarkeiten“. Dr. Penne Restad schrieb in ihrem Buch Christmas in America—A History: „Einige Geistliche betonten, der gefallene Mensch brauche eine Zeit der Hemmungslosigkeit und der Ausschweifung, vorausgesetzt, daß sie unter dem Schutz christlicher Aufsicht stehe.“ Dadurch wurde nur noch mehr Verwirrung gestiftet. Doch das spielte kaum eine Rolle, da heidnische Bräuche bereits so sehr mit Weihnachten verschmolzen waren, daß die meisten nicht daran dachten, sie aufzugeben. Der Autor Tristram Coffin drückte es so aus: „Im großen und ganzen tun die Leute, was sie immer getan haben, sie schenken den Debatten der Moralisten wenig Aufmerksamkeit.“

Als sich Europäer in der Neuen Welt ansiedelten, war Weihnachten ein weithin bekanntes Fest. Dennoch stieß es in den Kolonien nicht auf Wohlwollen. Puritanische Reformer betrachteten die Feier als heidnisch, und so war sie von 1659 bis 1681 in Massachusetts verboten.

Nach Aufhebung des Verbots erhielten die Weihnachtsfeiern in allen Kolonien Auftrieb, besonders aber südlich von Neuengland. Angesichts der Vergangenheit des Festes überrascht es jedoch nicht, daß manch einem mehr daran gelegen war, sich zu amüsieren, als Gottes Sohn zu ehren. Ein besonders unangenehmer Weihnachtsbrauch bestand darin, daß Banden flegelhafter junger Männer in die Häuser wohlhabender Nachbarn eindrangen und unter Drohungen kostenlose Speisen und Getränke forderten. Weigerte sich der Hausherr, wurde er gewöhnlich verflucht, und es konnte vorkommen, daß sie sein Haus verwüsteten.

In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts verschlimmerten sich die Zustände derart, daß „weihnachtliche Tumulte“ gemäß Professor Nissenbaum zu einer „akuten gesellschaftlichen Bedrohung“ wurden. In Städten wie New York und Philadelphia stellten reiche Landbesitzer Wächter zum Schutz ein. Die Stadt New York soll sogar die erste Berufspolizei gegründet haben, nachdem es in der Weihnachtszeit 1827/28 zu einem gewalttätigen Aufruhr gekommen war.

Weihnachten mit neuem Anstrich

Das 19. Jahrhundert bescherte der Menschheit beispiellose Veränderungen. Der Bau von Straßen- und Schienennetzen brachte es mit sich, daß Menschen, Güter und Nachrichten viel schneller von einem Ort zu einem anderen gelangen konnten. Die industrielle Revolution schuf Millionen von Arbeitsplätzen, und die Fabriken produzierten einen stetigen Nachschub an Waren. Durch die Industrialisierung entstanden auch neue, komplizierte gesellschaftliche Probleme, die sich schließlich auf die Art und Weise auswirkten, wie man Weihnachten feierte.

Schon seit langem dienen Feste dazu, den familiären Zusammenhalt zu stärken, und Weihnachten bildet da keine Ausnahme. Durch eine selektive Abänderung einer Anzahl älterer Weihnachtsbräuche gelang es den Befürwortern, aus einer wilden, karnevalsartigen Weihnachtsfeier ein Familienfest zu machen.

Ende des 19. Jahrhunderts betrachtete man Weihnachten allmählich als ein Mittel gegen die Übel des modernen amerikanischen Lebens. „Von allen Festen“, so Frau Dr. Restad, „eignete sich Weihnachten am besten dafür, in den Häusern Religion und Frömmigkeit einkehren zu lassen und den Ausschreitungen und Versäumnissen der breiten Masse entgegenzuwirken.“ Weiter führt sie aus: „Das Beschenken, wohltätige Gesten, ja selbst das freundliche Austauschen eines Weihnachtsgrußes und das Schmücken eines immergrünen Baumes, der im Wohnzimmer oder später in einer Sonntagsschule aufgestellt wurde und allen Freude bereitete, verband die Angehörigen einer Familie sowohl miteinander als auch mit der Kirche und mit der Gesellschaft.“

Auch heute feiern viele Weihnachten, um sich gegenseitig ihre Liebe zu beteuern und die familiäre Einheit zu wahren. Natürlich darf man auch den religiösen Aspekt nicht übersehen. Millionen feiern Weihnachten zur Erinnerung an die Geburt Jesu. Sie besuchen vielleicht besondere Gottesdienste, stellen zu Hause eine Krippe auf oder richten Dankgebete direkt an Jesus. Wie denkt Gott aber darüber? Billigt er all das? Beachten wir, was die Bibel dazu sagt.

„Liebt ... Wahrheit und Frieden“

Als Jesus auf der Erde lebte, sagte er seinen Nachfolgern: „Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Johannes 4:24). Jesus lebte nach diesen Worten. Er sagte immer die Wahrheit. Er ahmte seinen Vater, ‘Jehova, den Gott der Wahrheit’, vollkommen nach (Psalm 31:5; Johannes 14:9).

Aus der Bibel geht deutlich hervor, daß Jehova jede Art von Betrug verabscheut (Psalm 5:6). Ist es da nicht paradox, daß so viele Merkmale des Weihnachtsfestes einen betrügerischen Beigeschmack haben? Ein Beispiel ist das Märchen vom Weihnachtsmann. Sicher hat es schon manch einem Schwierigkeiten bereitet, einem Kind zu erklären, warum der Weihnachtsmann lieber durch den Schornstein als durch die Tür hereinkommt, wie in vielen Ländern behauptet wird. Wie schafft er es, an einem einzigen Abend so viele Häuser zu besuchen? Und wie steht es mit fliegenden Rentieren? Wird nicht das Vertrauen in die Eltern untergraben, wenn das Kind erfährt, daß man ihm vorgelogen hat, der Weihnachtsmann sei eine wirkliche Person?

Die Catholic Encyclopedia sagt ganz offen: „Heidnische Bräuche ... gingen in das Weihnachtsfest über.“ Weshalb lassen dann die katholische Kirche und andere Kirchen der Christenheit ein Fest fortbestehen, dessen Bräuche keinen christlichen Ursprung haben? Zeigen sie damit nicht, daß sie heidnische Lehren als harmlos betrachten?

Während seines Erdenlebens ermutigte Jesus die Menschen nicht, ihn anzubeten. Er sagte: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen“ (Matthäus 4:10). Auch nachdem Jesus himmlische Herrlichkeit erlangt hatte, forderte ein Engel den Apostel Johannes auf, ‘Gott anzubeten’, womit er zu verstehen gab, daß sich in dieser Hinsicht nichts geändert hatte (Offenbarung 19:10). Das führt uns zu der Frage: Heißt Jesus die einer Anbetung gleichkommende Verehrung gut, die zur Weihnachtszeit an ihn gerichtet wird?

Die Tatsachen sprechen ganz offensichtlich nicht gerade für das heutige Weihnachtsfest. Es ist im großen und ganzen ein erfundenes Fest, bei dem vieles auf eine verdorbene Vergangenheit hindeutet. Deshalb haben Millionen von Christen guten Gewissens beschlossen, Weihnachten nicht zu feiern. Ein Jugendlicher mit Namen Ryan sagt zum Beispiel über Weihnachten: „Die Leute machen unheimlich viel Wirbel um ein paar Tage im Jahr, an denen die Familie zusammenkommt und alle fröhlich sind. Aber was ist daran so besonders? Meine Eltern machen mir das ganze Jahr über Geschenke!“ Ein 12jähriges Mädchen sagt: „Ich habe nicht das Gefühl, daß mir etwas entgeht. Ich bekomme das ganze Jahr über Geschenke, nicht bloß an einem bestimmten Tag, an dem sich die Leute verpflichtet fühlen, Geschenke zu machen.“

Der Prophet Sacharja forderte die Israeliten auf: „Liebt ... Wahrheit und Frieden“ (Sacharja 8:19). Wenn wir wie Sacharja und andere treue Männer der alten Zeit ‘Wahrheit lieben’, sollten wir dann nicht verkehrte religiöse Feiern meiden, die den „lebendigen und wahren Gott“, Jehova, entehren? (1. Thessalonicher 1:9).

[Bild auf Seite 7]

„Ich habe nicht das Gefühl, daß mir etwas entgeht. Ich bekomme das ganze Jahr über Geschenke.“

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