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  • ‘Führt einen harten Kampf für den Glauben’!
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
w98 1. 6. S. 14-19

‘Führt einen harten Kampf für den Glauben’!

„[Führt] einen harten Kampf für den Glauben ..., der ein für allemal den Heiligen überliefert worden ist“ (JUDAS 3).

1. In welchem Sinn befinden sich wahre Christen heute im Krieg?

SOLDATEN führen in Kriegszeiten immer ein hartes Leben. Stellen wir uns vor, wie sie in voller Kampfausrüstung bei jedem Wetter Kilometer um Kilometer marschieren, wie sie die zermürbende Ausbildung im Gebrauch der Waffen durchstehen oder wie sie sich gegen alle Arten gewaltsamer Bedrohung von Leib und Leben verteidigen müssen. Wahre Christen nehmen natürlich nicht an den Kriegen der Nationen teil (Jesaja 2:2-4; Johannes 17:14). Trotzdem dürfen wir niemals vergessen, daß sich jeder von uns gewissermaßen im Krieg befindet. Satan ist voller Haß auf Jesus Christus und dessen Nachfolger auf der Erde (Offenbarung 12:17). Alle, die sich dafür entscheiden, Jehova Gott zu dienen, melden sich sozusagen freiwillig als Soldaten für einen geistigen Kriegszug (2. Korinther 10:4).

2. Wie beschrieb Judas die christliche Kriegführung, und wie kann uns sein Brief helfen, darin auszuharren?

2 Passenderweise schrieb Judas, der Halbbruder Jesu: „Geliebte, obwohl ich alle Anstrengungen machte, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, fand ich es für notwendig, euch zu schreiben, um euch zu ermahnen, einen harten Kampf für den Glauben zu führen, der ein für allemal den Heiligen überliefert worden ist“ (Judas 3). In seiner Aufforderung an die Christen, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“, gebrauchte Judas einen Begriff, der mit dem Wort für „Todesangst“ verwandt ist. Ja, dieser Kampf kann schwer sein, sogar qualvoll! Fällt es uns manchmal schwer, in diesem Krieg auszuharren? Der kurze, aber kraftvolle Brief des Judas kann uns helfen. Er spornt uns an, Unsittlichkeit zu widerstehen, von Gott eingesetzte Autorität zu respektieren und uns selbst in Gottes Liebe zu bewahren. Wir wollen sehen, wie dieser Rat zu befolgen ist.

Unsittlichkeit widerstehen

3. Mit welcher ernsten Situation wurde die Christenversammlung in den Tagen des Judas konfrontiert?

3 Judas konnte sehen, daß nicht alle seine Mitchristen im Krieg gegen Satan siegreich waren. Die Herde wurde mit einer gefährlichen Situation konfrontiert. Wie Judas schrieb, hatten sich verdorbene Personen „eingeschlichen“. Diese Leute leisteten raffiniert der Unsittlichkeit Vorschub. Und sie rechtfertigten ihr Tun geschickt, wobei sie „die unverdiente Güte unseres Gottes zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit [verkehrten]“ (Judas 4). Womöglich argumentierten sie, ähnlich wie manche Gnostiker des Altertums, daß ihnen, je mehr sie sündigten, desto größere Barmherzigkeit seitens Gottes zuteil würde — weshalb es eigentlich sogar besser sei, weiterhin zu sündigen. Vielleicht ging ihre Argumentation auch in die Richtung, daß ein gütiger Gott sie doch nicht strafen könne. Sie waren auf jeden Fall im Irrtum (1. Korinther 3:19).

4. Welche drei biblischen Beispiele für frühere Strafgerichte Jehovas führte Judas an?

4 Judas widerlegte ihre bösen Überlegungen dadurch, daß er drei Beispiele für Strafgerichte Jehovas in früheren Zeiten anführte: gegen die Israeliten, die „keinen Glauben bekundeten“; gegen die „Engel, die ... ihre eigene rechte Wohnstätte verließen“ und mit Frauen sündigten; und gegen die Bewohner Sodoms und Gomorras, die „über die Maßen Hurerei begangen hatten und dem Fleisch zu unnatürlichem Gebrauch nachgegangen waren“ (Judas 5-7; 1. Mose 6:2-4; 19:4-25; 4. Mose 14:35). In jedem dieser Fälle brachte Jehova ein eindrucksvolles Gericht über die Sünder.

5. Welchen Propheten aus alter Zeit zitierte Judas, und wodurch wurde zum Ausdruck gebracht, daß sich seine Prophezeiung mit absoluter Sicherheit erfüllen wird?

5 Judas bezog sich später auf ein noch weitreichenderes Gericht. Er führte eine Prophezeiung Henochs an — eine Passage, die nirgendwo sonst in den inspirierten heiligen Schriften zu finden ist (Judas 14, 15).a Henoch sagte eine Zeit voraus, in der Jehova mit allen Gottlosen und ihren gottlosen Taten ins Gericht gehen würde. Interessanterweise sprach Henoch in der Vergangenheit, denn Gottes Strafgerichte sind so gewiß, als wären sie bereits geschehen. Die Menschen mögen über Henoch und später über Noah gespottet haben, aber all die Spötter kamen in der weltweiten Flut um.

6. (a) Woran mußten die Christen in den Tagen des Judas erinnert werden? (b) Warum sollten wir die Mahnungen des Judas beherzigen?

6 Warum erwähnte Judas diese göttlichen Strafgerichte? Weil er wußte, daß einige, die mit den Christenversammlungen seiner Tage verbunden waren, Sünden begingen, die genauso schmutzig und verwerflich waren wie die Sünden, die diese früheren Gerichte heraufbeschworen hatten. Deshalb schrieb Judas, daß die Versammlungen an einige grundsätzliche biblische Wahrheiten erinnert werden mußten (Judas 5). Manche hatten allem Anschein nach vergessen, daß Jehova Gott sah, was sie taten. Ja, er sieht es, wenn seine Diener vorsätzlich seine Gesetze brechen und sich selbst und andere beflecken (Sprüche 15:3). Solche Handlungen verletzen ihn tief (1. Mose 6:6; Psalm 78:40). Welch ein scheueinflößender Gedanke, daß wir kleinen Menschen die Gefühle des Souveränen Herrn des Universums beeinflussen können! Er beobachtet uns täglich, und wenn wir unser Bestes tun, um den Fußstapfen seines Sohnes, Jesus Christus, nachzufolgen, erfreuen wir durch unseren Lebenswandel sein Herz. Weisen wir niemals solche Mahnungen zurück, wie sie Judas ausspricht, sondern beherzigen wir sie! (Sprüche 27:11; 1. Petrus 2:21).

7. (a) Warum ist es für diejenigen, die sich in eine schwere Missetat verstrickt haben, lebenswichtig, unverzüglich Hilfe zu suchen? (b) Wie können wir uns vor Unsittlichkeit hüten?

7 Jehova schaut aber nicht nur zu, er handelt auch. Als Gott der Gerechtigkeit bringt er Strafe über Übeltäter — früher oder später (1. Timotheus 5:24). Diejenigen, die denken, seine Strafgerichte gehörten der Vergangenheit an und er interessiere sich nicht für das Böse, das sie tun, betrügen sich nur selbst. Wie entscheidend ist es doch heute für jeden, der sich in Unsittlichkeit verstrickt hat, unverzüglich die Hilfe christlicher Ältester zu suchen! (Jakobus 5:14, 15). Es kann für uns alle ziemlich ernüchternd sein, zu wissen, welch eine Bedrohung die Unsittlichkeit bei unserer geistigen Kriegführung darstellt. Sie fordert Jahr für Jahr ihre Opfer — Personen, die aus unserer Mitte ausgeschlossen werden, zumeist deshalb, weil sie unsittlich handelten, ohne zu bereuen. Wir müssen fest entschlossen sein, von Anfang an jeglichen Verlockungen zu widerstehen, die in diese Richtung führen könnten. (Vergleiche Matthäus 26:41.)

Respekt vor der von Gott eingesetzten Autorität

8. Wer waren die in Judas 8 erwähnten ‘Herrlichen’?

8 Ein anderes Problem, das Judas ansprach, war der Mangel an Respekt vor der von Gott eingesetzten Autorität. Gemäß Vers 8 klagte er zum Beispiel die bereits erwähnten bösen Menschen an, „lästerlich über Herrliche [zu reden]“. Wer waren diese ‘Herrlichen’? Es handelte sich zwar um unvollkommene Männer, aber ihre Aufgaben waren ihnen durch Jehovas heiligen Geist übertragen worden. In den Versammlungen gab es beispielsweise Älteste, die damit beauftragt waren, die Herde Gottes zu hüten (1. Petrus 5:2). Es gab reisende Aufseher wie zum Beispiel den Apostel Paulus. Und die Ältestenschaft in Jerusalem diente als leitende Körperschaft, deren Entscheidungen sich auf die Christenversammlung als Ganzes auswirkten (Apostelgeschichte 15:6). Judas war tief beunruhigt darüber, daß bestimmte Personen in den Versammlungen lästerlich oder verleumderisch über jene Männer sprachen.

9. Welche Beispiele der Respektlosigkeit gegenüber Autorität führte Judas an?

9 Um solch respektloses Geschwätz zu brandmarken, führte Judas gemäß Vers 11 drei weitere Beispiele zur Erinnerung an: Kain, Bileam und Korah. Kain mißachtete Jehovas liebevollen Rat und setzte stur seinen von mörderischem Haß gekennzeichneten Lauf fort (1. Mose 4:4-8). Bileam erhielt wiederholt Warnungen, die unbestreitbar übernatürlichen Ursprungs waren — sogar seine Eselin sprach zu ihm! Aber Bileam ließ sich in seiner Selbstsucht nicht davon abbringen, gegen Gottes Volk zu intrigieren (4. Mose 22:28, 32-34; 5. Mose 23:5). Korah hatte bereits eine verantwortliche Stellung inne, doch das war ihm nicht genug. Er hetzte zur Rebellion gegen Moses auf, den sanftmütigsten Menschen auf der Erde (4. Mose 12:3; 16:1-3, 32).

10. Wie könnten heute einige den Fehler begehen, ‘lästerlich über Herrliche zu reden’, und warum sollte man sich vor solchem Gerede hüten?

10 Wie eindringlich diese Beispiele uns doch lehren, auf Rat zu hören und diejenigen zu achten, die Jehova in verantwortlichen Stellungen gebraucht! (Hebräer 13:17). Es ist sicher nicht schwer, bei den ernannten Ältesten Fehler zu entdecken, da sie genauso unvollkommen sind wie jeder von uns auch. Würden wir jedoch ständig über ihre Fehler nachdenken und die Achtung vor ihnen untergraben, würden dann nicht auch wir „lästerlich über Herrliche [reden]“? Wie aus Vers 10 hervorgeht, erwähnte Judas Personen, die „lästerlich über alles [reden], was sie in Wirklichkeit nicht kennen“. Es kommt manchmal vor, daß einige die Entscheidung einer Ältestenschaft oder eines Rechtskomitees kritisieren. Das tun sie, obwohl sie nicht in alle Einzelheiten eingeweiht sind, die den Ältesten bei ihrer Entscheidungsfindung vorlagen. Warum also lästerlich über Angelegenheiten reden, von denen man eigentlich gar nichts weiß? (Sprüche 18:13). Diejenigen, die anhaltend solch negatives Gerede verbreiten, könnten in der Versammlung Spaltungen verursachen, und vielleicht sind sie in den Zusammenkünften für die Glaubensbrüder sogar gleichsam gefährliche „Felsenriffe, die unter dem Wasser verborgen sind“ (Judas 12, 16, 19). Gewiß möchte niemand von uns eine geistige Gefahr für andere darstellen. Vielmehr sollte sich jeder von uns veranlaßt fühlen, die verantwortlichen Männer wegen ihrer harten, hingebungsvollen Arbeit für die Herde Gottes zu schätzen (1. Timotheus 5:17).

11. Warum unterließ es Michael, in lästernden Worten ein Gericht über Satan zu bringen?

11 Judas führte als Beispiel jemand an, der gebührende Autorität anerkannte. Er schrieb: „Als ... der Erzengel Michael mit dem Teufel uneins wurde und sich mit ihm wegen des Leibes Mose auseinandersetzte, wagte er nicht, über ihn in lästernden Worten ein Gericht zu bringen, sondern sprach: ‚Jehova schelte dich‘ “ (Judas 9). Aus diesem faszinierenden Bericht, der allein von Judas in den inspirierten heiligen Schriften festgehalten wurde, können wir eine zweifache Lehre ziehen. Zum einen lehrt er uns, Jehova das Gericht zu überlassen. Satan wollte allem Anschein nach Mißbrauch mit dem Leib des treuen Moses treiben, um die falsche Anbetung zu fördern. Wie boshaft! Doch aus Demut unterließ es Michael, ein Gericht über ihn zu bringen, denn das steht allein Jehova zu. Wieviel mehr sollten wir dann davon abstehen, treue Männer zu richten, die bemüht sind, Jehova zu dienen!

12. Was können diejenigen, die in der Christenversammlung eine verantwortliche Stellung innehaben, aus Michaels Beispiel lernen?

12 Zum anderen können diejenigen, die ein gewisses Maß an Autorität in der Versammlung haben, von Michael etwas lernen. Obwohl Michael immerhin der „Erzengel“ war, also der Führer aller Engel, mißbrauchte er seine Machtposition nicht, auch nicht, als er herausgefordert wurde. Treue Älteste halten sich eng an dieses Beispiel, da ihnen bewußt ist, daß ein Mißbrauch ihrer Autorität eine Respektlosigkeit gegenüber der Souveränität Jehovas wäre. Im Brief des Judas ist viel von Menschen die Rede, die Autoritätsstellungen in den Versammlungen innehatten, ihre Macht mit der Zeit jedoch mißbrauchten. Zum Beispiel prangerte Judas gemäß den Versen 12 bis 14 mit scharfen Worten Hirten an, „die sich ohne Furcht selbst weiden“. (Vergleiche Hesekiel 34:7-10.) Mit anderen Worten, ihr Hauptinteresse galt dem, was ihnen persönlich nützte, nicht der Herde Jehovas. Heutige Älteste können viel aus solchen negativen Beispielen lernen. Tatsächlich zeichnen diese Worte des Judas ein klares Bild davon, wie wir nicht sein sollten. Würden wir der Selbstsucht erliegen, könnten wir keine Soldaten Christi mehr sein; wir wären allzusehr damit beschäftigt, für uns selbst zu kämpfen. Wir wollen alle lieber gemäß folgenden Worten Jesu leben: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35).

„Bewahrt euch selbst in Gottes Liebe“

13. Weshalb sollten wir alle ernstlich wünschen, uns selbst in Gottes Liebe zu bewahren?

13 Gegen Ende seines Briefes gab Judas folgenden zu Herzen gehenden Rat: „Bewahrt euch selbst in Gottes Liebe“ (Judas 21). Nichts wird uns mehr in der christlichen Kriegführung helfen, als weiterhin von Jehova Gott geliebt zu werden. Schließlich ist die Liebe die vorherrschende Eigenschaft Jehovas (1. Johannes 4:8). Paulus schrieb an die Christen in Rom: „Ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, noch Engel, noch Regierungen, noch Gegenwärtiges, noch Zukünftiges, noch Mächte, noch Höhe, noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung imstande sein wird, uns von Gottes Liebe zu trennen, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Römer 8:38, 39). Doch wie bleiben wir in dieser Liebe? Betrachten wir drei der von Judas gegebenen Empfehlungen.

14, 15. (a) Was bedeutet es, uns selbst an unserem „allerheiligsten Glauben“ zu erbauen? (b) Wie können wir den Zustand unserer geistigen Waffenrüstung überprüfen?

14 Als erstes werden wir von Judas dazu aufgefordert, uns selbst weiterhin an unserem „allerheiligsten Glauben“ zu erbauen (Judas 20). Wie wir im vorigen Artikel gesehen haben, handelt es sich dabei um einen fortlaufenden Prozeß. Wir sind mit Gebäuden zu vergleichen, die immer stärker befestigt werden müssen gegen die sich verschlimmernden Angriffe der Elemente. (Vergleiche Matthäus 7:24, 25.) Laßt uns deshalb niemals zu selbstbewußt werden. Achten wir vielmehr darauf, wodurch wir uns selbst auf der Grundlage unseres Glaubens erbauen können, um noch stärkere, noch treuere Soldaten Christi zu werden. Wir könnten zum Beispiel die Bestandteile der geistigen Waffenrüstung betrachten, die in Epheser 6:11-18 beschrieben wird.

15 In welchem Zustand befindet sich unsere eigene geistige Waffenrüstung? Ist unser ‘großer Schild des Glaubens’ so stabil, daß er den Erfordernissen entspricht? Stellen wir bei einem Rückblick auf die vergangenen Jahre vielleicht gewisse Anzeichen für ein Nachlassen fest, zum Beispiel einen rückläufigen Zusammenkunftsbesuch, einen Verlust an Eifer für den Predigtdienst oder nachlassende Begeisterung für das persönliche Studium? Das sind ernstzunehmende Anzeichen! Wir müssen jetzt unbedingt handeln, um uns selbst in der Wahrheit zu erbauen und zu stärken (1. Timotheus 4:15; 2. Timotheus 4:2; Hebräer 10:24, 25).

16. Was bedeutet es, mit heiligem Geist zu beten, und worum sollten wir Jehova regelmäßig bitten?

16 Eine zweite Empfehlung, die dazu dient, uns selbst in Gottes Liebe zu bewahren, besteht darin, anhaltend ‘mit heiligem Geist zu beten’ (Judas 20). Das bedeutet, unter dem Einfluß des Geistes Jehovas und im Einklang mit seinem vom Geist inspirierten Wort zu beten. Das Gebet ist ein wesentliches Mittel, Jehova persönlich näherzukommen und ihm unsere Ergebenheit zu bekunden. Dieses wunderbare Vorrecht sollten wir niemals vernachlässigen! Und wenn wir beten, können wir — sogar unentwegt — um den heiligen Geist bitten (Lukas 11:13). Es ist die stärkste Kraft, die uns zur Verfügung steht. Mittels dieser Unterstützung können wir uns immer in Gottes Liebe bewahren und als Soldaten Christi ausharren.

17. (a) Warum ist das Beispiel des Judas in bezug auf Barmherzigkeit so bemerkenswert? (b) Wie kann jeder von uns weiterhin Barmherzigkeit erweisen?

17 Als drittes fordert Judas uns auf, weiterhin Barmherzigkeit zu erweisen (Judas 22). Bemerkenswert ist sein eigenes Beispiel in dieser Hinsicht. Schließlich war er zu Recht beunruhigt über das, was in die Christenversammlung hineingetragen worden war: Verderbnis, Unsittlichkeit und Abtrünnigkeit. Ungeachtet dessen geriet er weder in Panik, noch vertrat er die Ansicht, es seien einfach zu gefährliche Zeiten, um eine so „sanfte“ Eigenschaft wie Barmherzigkeit zu bekunden. Nein, er spornte seine Brüder an, weiterhin, wenn irgend möglich, Barmherzigkeit zu erweisen, freundlich mit denjenigen zu argumentieren, die von Zweifeln geplagt wurden, und selbst diejenigen ‘aus dem Feuer zu reißen’, die in der Gefahr standen, eine schwerwiegende Sünde zu begehen (Judas 23; Galater 6:1). Welch eine vorzügliche Ermahnung für Älteste in den gegenwärtigen schwierigen Zeiten! Auch sie bemühen sich, Barmherzigkeit zu erweisen, wenn immer eine Grundlage dafür besteht, während sie trotzdem fest bleiben, wenn es nötig ist. Wir alle möchten auch einander Barmherzigkeit erweisen. So können wir zum Beispiel im Vergeben großzügig sein, statt wegen Kleinigkeiten Groll zu hegen (Kolosser 3:13).

18. Wann können wir sicher sein, in unserer geistigen Kriegführung den Sieg zu erringen?

18 Der Krieg, den wir führen, ist nicht leicht. Wie Judas erklärte, ist es ‘ein harter Kampf’ (Judas 3). Unsere Feinde sind mächtig. Nicht nur Satan, sondern auch seine böse Welt und unsere eigene Unvollkommenheit stellen sich uns entgegen. Doch wir können vom Sieg völlig überzeugt sein! Warum? Weil wir auf der Seite Jehovas stehen. Judas schloß seinen Brief mit einer Erinnerung daran ab, daß Jehova zu Recht „Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt für die ganze vergangene Ewigkeit und jetzt und bis in alle Ewigkeit“ zugeschrieben wird (Judas 25). Ist das nicht ein ehrfurchteinflößender Gedanke? Kann es angesichts dessen irgendwelche Zweifel geben, daß dieser Gott ‘imstande ist, uns vor dem Straucheln zu behüten’? (Judas 24). Natürlich nicht! Jeder von uns sollte entschlossen sein, weiterhin der Unsittlichkeit zu widerstehen, die von Gott eingesetzte Autorität zu respektieren und sich selbst in Gottes Liebe zu bewahren. Dann werden wir uns eines glorreichen gemeinsamen Sieges erfreuen können.

[Fußnote]

a Einige Forscher behaupten, Judas habe aus dem apokryphen Buch Henoch zitiert. Doch R. C. H. Lenski stellt fest: „Wir fragen: ‚Wo ist der Ursprung des Buches Henoch, dieses Flickwerks?‘ Das Buch ist eine Hinzufügung, und niemand ist sicher, was die Datierung der verschiedenen Teile betrifft ...; niemand kann sicher sein, ob einige der Aussagen nicht womöglich dem Buch Judas selbst entnommen wurden.“

Wiederholungsfragen

◻ Was lernen wir aus dem Brief des Judas darüber, wie man der Unsittlichkeit widersteht?

◻ Warum ist es so wichtig, die von Gott eingesetzte Autorität zu respektieren?

◻ Warum ist es so schwerwiegend, die Autorität, die man in der Versammlung hat, zu mißbrauchen?

◻ Wie können wir daran arbeiten, in Gottes Liebe zu bleiben?

[Bild auf Seite 15]

Im Gegensatz zu den römischen Soldaten damals führen Christen einen geistigen Krieg

[Bild auf Seite 18]

Christliche Hirten dienen nicht aus Selbstsucht, sondern aus Liebe

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