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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1999
w99 15. 8. S. 8-9

Laß dich nicht durch Zorn zum Straucheln bringen

„HOL erst einmal tief Luft!“ „Zähl bis zehn!“ „Beiß dir lieber auf die Zunge!“ Kommen uns diese Formulierungen bekannt vor? Vielleicht sagen wir sie uns manchmal selbst vor, um uns zu beruhigen, wenn es in uns brodelt. So mancher unternimmt einen Fußmarsch, um einen Zornausbruch zu vermeiden. Das sind ganz einfache Methoden, mit Zorn umzugehen und ein gutes Verhältnis zu seinen Mitmenschen zu bewahren.

In jüngerer Zeit hat allerdings widersprüchlicher Rat von Fachleuten zu der Frage, ob man Zorn beherrschen oder unterdrücken sollte, bei vielen Verwirrung gestiftet. Es gibt beispielsweise Psychologen, die der Theorie das Wort reden, man solle die Wut herauslassen, dann — so ihre Meinung — „fühlt man sich hinterher besser“. Andere warnen jedoch davor mit der Begründung, die Tatsache, daß jemand häufig zornig werde, sei „ein besserer Vorhersagemaßstab für einen frühen Tod als andere Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und hoher Cholesterinspiegel“. In Gottes Wort heißt es unmißverständlich: „Steh ab vom Zorn, und laß den Grimm; erhitze dich nicht, nur um übelzutun“ (Psalm 37:8). Warum gibt die Bibel einen so konkreten Rat?

Unbeherrschte Gefühle führen zu unbeherrschten Handlungen. Das wurde schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte deutlich. Der Bericht sagt: „Kain entbrannte in großem Zorn, und sein Angesicht begann sich zu senken.“ Wozu veranlaßte ihn dies? Sein Zorn ergriff derart Besitz von ihm und beherrschte ihn so sehr, daß er sein Herz verhärtete und Jehovas Ermahnung, er solle darangehen, gut zu handeln, von ihm abprallte. Kains ungezügelter Zorn veranlaßte ihn zu einer schweren Sünde: dem Mord an seinem Bruder (1. Mose 4:3-8).

Saul, der erste König Israels, ließ sich von ähnlichen Gefühlen übermannen, als er hörte, wie David überaus gelobt wurde. „Die feiernden Frauen antworteten ständig im Wechselgesang und sprachen: ‚Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende.‘ Und Saul geriet in heftigen Zorn, und diese Rede war schlecht von seinem Standpunkt aus.“ So sehr wurde Sauls Denken von seinem Zorn beherrscht, daß er mehrfach versuchte, David umzubringen. Obwohl ihm David wiederholt seine Freundschaft anbot, war Saul nicht bereit, Frieden zu schließen und sich mit ihm zu versöhnen. Schließlich verlor Saul völlig die Gunst Jehovas (1. Samuel 18:6-11; 19:9, 10; 24:1-21; Sprüche 6:34, 35).

Läßt jemand seinem Zorn unkontrolliert freien Lauf, wird er durch das, was er sagt und tut, unweigerlich alle Beteiligten verletzen (Sprüche 29:22). Kain und Saul wurden zornig, weil jeder auf seine Art eifersüchtig und neidisch war. Wütende Reaktionen können jedoch durch verschiedenerlei ausgelöst werden. Ungerechtfertigte Kritik, eine Beleidigung, ein Mißverständnis, unfaire Behandlung — all das kann der Funke sein, der zur Explosion führt.

Am Beispiel Kains und Sauls wird deutlich, daß beide eine gravierende Schwäche aufwiesen. Kain brachte sein Opfer offenbar nicht durch Glauben dar (Hebräer 11:4). Saul verlor die Gunst und den Geist Gottes, weil er ausdrücklichen Geboten Jehovas nicht gehorchte und anschließend versuchte, sich zu rechtfertigen. Beide Männer zerstörten unverkennbar ihr Verhältnis zu Jehova.

Vergleichen wir ihre Geisteshaltung mit der Einstellung Davids, der Grund hatte, darüber erzürnt zu sein, wie er von Saul behandelt wurde. David hielt seine Gefühle im Zaum. Warum? Er sagte: „Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, daß ich meinem Herrn, dem Gesalbten Jehovas, diese Sache antun sollte.“ David hatte sein Verhältnis zu Jehova deutlich vor Augen, und das wirkte sich darauf aus, wie er mit Saul umging. Demütig überließ er die Angelegenheit Jehova (1. Samuel 24:6, 15).

Unbeherrschter Zorn kann sich wirklich verhängnisvoll auswirken. Der Apostel Paulus riet warnend: „Seid erzürnt, und doch sündigt nicht“ (Epheser 4:26). Gerechte Entrüstung ist zwar durchaus angebracht, doch besteht immer die Gefahr, durch Zorn zum Straucheln veranlaßt zu werden. Daher ist es mehr als naheliegend, daß wir uns genötigt sehen, unseren Zorn zu beherrschen. Wie kann uns das gelingen?

In erster Linie dadurch, daß wir ein enges Verhältnis zu Jehova entwickeln. Er lädt uns ein, ihm unser Herz und unseren Sinn zu öffnen. Sprich mit ihm über deine Sorgen und Nöte, und bitte ihn, dir Gelassenheit zu schenken, damit du deinen Zorn bändigen kannst (Sprüche 14:30). „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen“ — dessen kannst du dir sicher sein (1. Petrus 3:12).

Das Gebet kann uns formen und anleiten. Inwiefern? Es kann sich tiefgreifend darauf auswirken, wie wir mit anderen umgehen. Denken wir daran, wie Jehova mit uns gehandelt hat. Die Bibel sagt über Jehova: „Er hat uns selbst nicht nach unseren Sünden getan“ (Psalm 103:10). Die Bereitschaft, anderen zu vergeben, ist unerläßlich, „damit wir nicht vom Satan überlistet werden“ (2. Korinther 2:10, 11). Das Gebet bewirkt außerdem, daß unser Herz für die Anleitung des heiligen Geistes empfänglich wird, wodurch wiederum eingefahrene Verhaltensmuster geändert werden können. Jehova gibt uns gern den ‘Frieden, der alles Denken übertrifft’ und der uns helfen kann, uns aus dem festen Griff zorniger Gefühle zu lösen (Philipper 4:7).

Mit dem Gebet muß jedoch ein regelmäßiges Studium der Heiligen Schrift einhergehen, damit wir ‘weiterhin wahrnehmen, was der Wille Jehovas ist’ (Epheser 5:17; Jakobus 3:17). Fällt es dir persönlich schwer, deinen Zorn zu beherrschen, dann bemühe dich zu lernen, so zu denken, wie Jehova darüber denkt. Betrachte Bibeltexte, die konkret damit zu tun haben, wie man seinen Zorn beherrschen kann.

Der Apostel Paulus erinnert uns an folgenden wichtigen Faktor: „Laßt uns ... gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die uns im Glauben verwandt sind“ (Galater 6:10). Konzentriere dich im Denken und Handeln darauf, anderen Gutes zu tun. So vernünftig und positiv zu handeln ist dem Mitgefühl förderlich, schafft Vertrauen und wirkt bei Mißverständnissen, die leicht zum Zorn führen könnten, besänftigend.

Der Psalmist sagte: „Meine Schritte festige in deiner Rede, und möge keinerlei Schädliches mich beherrschen. Überströmender Frieden gehört denen, die dein Gesetz lieben, und für sie gibt es keine Ursache des Strauchelns“ (Psalm 119:133, 165). Das kann auch auf uns zutreffen.

[Kasten/Bild auf Seite 9]

WAS MAN TUN KANN, UM SEINEN ZORN ZU BEHERRSCHEN

□ Bete zu Jehova (Psalm 145:18).

□ Forsche täglich in der Heiligen Schrift (Psalm 119:133, 165).

□ Halte dich mit lohnenden Aktivitäten beschäftigt (Galater 6:9, 10).

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