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w99 15. 10. S. 8-11

Lerne, den unübertrefflichen Weg der Liebe zu gehen

Kosovo, Libanon und Irland. Diese Namen sind in den letzten Jahren häufig in den Nachrichten vorgekommen. Sie rufen in den Köpfen der Menschen Bilder von Blutvergießen, Bombenattentaten und Morden wach. Natürlich sind gewalttätige Auseinandersetzungen auf Grund religiöser, rassischer, ethnischer oder anderer Unterschiede nichts Neues. Die Seiten im Buch der Geschichte sind voll davon und berichten von unsäglichem Leid, das die Menschheit erlebt hat.

VIELE sind zu dem Schluß gelangt, Kriege seien im Grunde unausweichlich und es liege in der Natur der Menschen, sich gegenseitig zu hassen, zumal die ganze Geschichte von Kriegen geprägt ist. Diese Ansicht steht allerdings in krassem Widerspruch zu den Lehren der Bibel, des Wortes Gottes. Darin heißt es unmißverständlich: „Wer nicht liebt, hat Gott nicht kennengelernt, weil Gott Liebe ist“ (1. Johannes 4:8). Unser Schöpfer wünscht ganz sicher, daß wir einander lieben.

Wie aus der Bibel weiter hervorgeht, wurde der Mensch im Bilde Gottes erschaffen (1. Mose 1:26, 27). Das bedeutet, daß die Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet sind, Gottes Eigenschaften widerzuspiegeln, von denen die Liebe die hervorragendste ist. Warum haben die Menschen dann aber im Verlauf der Geschichte so kläglich darin versagt, einander mit Liebe zu begegnen? Auch darüber gibt uns die Bibel Auskunft. Der Grund ist, daß sich die ersten Menschen, Adam und Eva, gegen Gott auflehnten und in Sünde gerieten. Dadurch ererbten alle ihre Nachkommen Sündhaftigkeit und Unvollkommenheit. Römer 3:23 sagt dazu: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ Die uns von Gott verliehene Fähigkeit zu lieben wird durch die ererbte Sündhaftigkeit und Unvollkommenheit beeinträchtigt. Heißt das, daß wir Menschen nicht mehr fähig sind, einander zu lieben? Welche Hoffnung gibt es, daß wir jemals friedliche, liebevolle Beziehungen zu unseren Mitmenschen pflegen werden?

Wir müssen lernen, Gott zu lieben

Jehova Gott weiß, daß die Menschheit trotz allem imstande ist, Liebe zu zeigen. Deshalb erwartet er auch von allen, die ihm gefallen möchten, daß sie nach besten Kräften Liebe beweisen. Diese Forderung verdeutlichte Gottes Sohn, Jesus Christus, als man ihn bat, das größte Gebot in dem Gesetz zu nennen, das Israel gegeben wurde. Er sagte: „ ,Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot.“ Dann fügte er noch hinzu: „Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ An diesen zwei Geboten hängt das ganze GESETZ“ (Matthäus 22:37-40).

Viele finden es allerdings sehr schwierig, jemand zu lieben, den sie nicht sehen können, und wir Menschen können Jehova Gott nicht sehen, weil er ein Geist ist (Johannes 4:24). Doch wir werden Tag für Tag von dem berührt, was Gott tut, denn wir alle sind auf die vielen guten Dinge, die er zu unserem Wohl erschaffen hat, angewiesen. Der Apostel Paulus stellte diese Tatsache mit folgenden Worten heraus: ‘Gott hat sich nicht ohne Zeugnis gelassen, indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte’ (Apostelgeschichte 14:17).

Obschon jeder auf die eine oder andere Weise von dem profitiert, wofür unser Schöpfer gesorgt hat, fühlen sich relativ wenige bewogen, ihm dafür zu danken. Daher ist es für uns wichtig, uns über all das Gute klarzuwerden, was Gott für uns getan hat, und über die wunderbaren Eigenschaften nachzusinnen, die sich in seinem ganzen Wirken widerspiegeln. Das sollte uns befähigen, die eindrucksvolle Weisheit und Macht unseres großartigen Schöpfers wahrzunehmen (Jesaja 45:18). Und vor allem sollte es uns erkennen helfen, was für ein liebevoller Gott er ist, da er uns nicht nur das Leben geschenkt hat, sondern auch dafür gesorgt hat, daß wir die vielen schönen Dinge des Lebens genießen können.

Denken wir doch nur einmal an die endlose Vielfalt von schönen Blumen, die Gott auf der Erde erschaffen hat. Wie herrlich, daß er uns auch die Fähigkeit verliehen hat, diese Schönheiten zu sehen und eine tiefe Freude dabei zu empfinden! Gott hat uns außerdem die verschiedensten nahrhaften Speisen zur Ernährung gegeben. Wie liebevoll durchdacht von ihm, daß er uns noch dazu mit einem Geschmackssinn erschaffen hat, durch den uns das Essen großen Genuß bereitet! Sind das nicht deutliche Beweise dafür, daß Gott uns wirklich liebt und für uns nur das Beste will? (Psalm 145:16, 17; Jesaja 42:5, 8).

Abgesehen davon, daß unser Schöpfer sich uns durch das „Buch der Natur“ offenbart, teilt er uns auch durch sein Wort, die Bibel, mit, was für ein Gott er ist. Darin sind viele liebevolle Taten Jehovas aus der Vergangenheit aufgeschrieben und auch die zahlreichen Segnungen, die er der Menschheit für die nahe Zukunft verheißen hat (1. Mose 22:17, 18; 2. Mose 3:17; Psalm 72:6-16; Offenbarung 21:4, 5). Vor allem aber verrät uns die Bibel die größte Ausdrucksform der göttlichen Liebe zur Menschheit: daß Gott seinen einziggezeugten Sohn als Erlöser für uns gegeben hat, damit wir von der Sklaverei der Sünde und des Todes befreit werden können (Römer 5:8). Je mehr wir über unseren liebevollen Schöpfer erfahren, um so stärker fühlen wir uns gedrängt, ihn von Herzen zu lieben.

Unsere Mitmenschen liebenlernen

Außer Gott mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und unserem ganzen Sinn zu lieben, sollten wir nach Jesu Worten auch unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Tatsächlich erlegt uns die Liebe Gottes die Pflicht auf, unsere Mitmenschen zu lieben. Der Apostel Johannes schrieb: „Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, dann sind wir selbst verpflichtet, einander zu lieben.“ Darauf erklärte er ausdrücklich: „Wenn jemand erklärt: ‚Ich liebe Gott‘ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat. Und wir haben dieses Gebot von ihm, daß der, der Gott liebt, auch seinen Bruder liebe“ (1. Johannes 4:11, 20, 21).

Wir leben heute in einer Welt, in der die meisten eine egoistische Einstellung haben und, genau wie in der Bibel vorhergesagt, „eigenliebig“ sind (2. Timotheus 3:2). Wenn wir daher den unübertrefflichen Weg der Liebe gehen lernen möchten, müssen wir uns ernsthaft anstrengen, unseren Sinn neuzugestalten und unseren liebevollen Schöpfer nachzuahmen, statt den selbstsüchtigen Weg der Allgemeinheit zu gehen (Römer 12:2; Epheser 5:1). Gott ist sogar „gütig gegen die Undankbaren und Bösen“, und ‘er läßt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen’. Da unser himmlischer Vater uns ein so großartiges Beispiel gibt, sollten wir uns bemühen, gegenüber allen gütig und hilfsbereit zu sein. Dadurch können wir uns ‘als Söhne unseres liebevollen himmlischen Vaters erweisen’ (Lukas 6:35; Matthäus 5:45).

Manchmal wird durch solche liebevollen Taten Menschen geholfen, Anbeter des wahren Gottes zu werden. Vor ein paar Jahren wollte eine Hausfrau, die eine Zeugin Jehovas ist, mit ihrer Nachbarin über die Botschaft der Bibel sprechen, wurde aber schroff abgewiesen. Doch sie ließ sich dadurch nicht beirren. Sie verhielt sich weiter freundlich und hilfsbereit gegenüber der Nachbarin. Einmal half sie ihr beim Umzug. Ein andermal arrangierte sie es, daß jemand die Nachbarin zum Flughafen begleitete, wo sie sich mit Verwandten treffen wollte. Später erklärte sich diese Frau zu einem Bibelstudium bereit und wurde trotz der erbitterten Gegnerschaft ihres Mannes eine eifrige Christin. Ja, diese Liebesbeweise legten die Grundlage für ewige Segnungen.

Wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, werden wir zugeben, daß Gott uns nicht deshalb liebt, weil wir eine Menge bewundernswerter Eigenschaften hätten. Im Gegenteil, er liebt uns trotz unserer vielen Fehler und Unzulänglichkeiten. Deshalb sollten auch wir lernen, unsere Mitmenschen trotz ihrer vielen Schwächen zu lieben. Wenn wir uns darin üben, die guten Eigenschaften anderer zu erkennen und zu schätzen, statt auf ihre Fehler zu achten, wird es uns viel leichter fallen, ihnen Liebe entgegenzubringen. Was wir für sie empfinden, kann dann sogar über die von Grundsätzen bestimmte Liebe hinausgehen und eine herzliche, innige Zuneigung sein, wie sie unter guten Freunden herrscht.

Unsere Liebe wachsen lassen

Liebe und Freundschaft müssen genährt und gepflegt werden, und unerläßlich dabei sind Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Manche versuchen, ihre Schwächen zu verbergen, um bei den Menschen, mit denen sie sich anfreunden möchten, einen guten Eindruck zu machen. Ein solches Verhalten geht allerdings oft ins Auge, weil die anderen irgendwann die Wahrheit herausfinden werden und sich dann von dieser Unehrlichkeit abgestoßen fühlen. Wir sollten deshalb keine Angst davor haben, anderen unser wahres Gesicht zu zeigen, auch wenn wir Schwächen haben, an denen wir arbeiten müssen. Das kann uns den Weg zu Freundschaften ebnen.

Eine ältere Zeugin Jehovas beispielsweise, die einer Versammlung im Fernen Osten angehört, verfügt über sehr wenig Bildung. Doch daraus macht sie nie ein Geheimnis. Sie gibt ganz offen zu, daß sie nicht imstande ist, anderen zu zeigen, wie man, gestützt auf biblische Prophezeiungen und die Geschichte, beweisen kann, daß die Zeiten der Nationen 1914 abliefen.a Doch ihr Eifer im Predigtdienst und ihre Liebe und Großzügigkeit gegenüber Mitgläubigen sind so beispielhaft, daß man sie liebevoll das „Schmuckstück der Versammlung“ nennt.

In manchen Kulturkreisen wird es mißbilligt, offen seine Zuneigung zu zeigen; man lernt dort, im Umgang mit anderen höflich die Form zu wahren. Es ist zwar immer gut, höflich und rücksichtsvoll zu sein, doch dürfen wir unsere Gefühle gegenüber anderen nicht hinter unserer Höflichkeit verbergen oder davon unterdrücken lassen. Jehova schämte sich nicht, seinem auserwählten Volk, dem alten Israel, seine Zuneigung zu zeigen. Er sagte: „Mit einer Liebe auf unabsehbare Zeit habe ich dich geliebt“ (Jeremia 31:3). Auch der Apostel Paulus schrieb an Mitgläubige in Thessalonich: „Da wir ... eine innige Zuneigung zu euch haben, hat es uns wohlgefallen, euch nicht nur an der guten Botschaft Gottes teilhaben zu lassen, sondern auch an unseren eigenen Seelen, weil ihr uns lieb geworden wart“ (1. Thessalonicher 2:8). Während wir uns also bemühen, echte Zuneigung zu unseren Mitmenschen zu entwickeln, können wir der biblischen Lehre eher gerecht werden, wenn wir unsere Gefühle auf eine natürliche Art ausdrücken, als wenn wir sie unterdrücken.

Ständige Bemühungen erforderlich

Anderen gegenüber Liebe zu empfinden und zu zeigen ist ein fortdauernder Lernprozeß. Es erfordert große Mühe unsererseits, denn wir müssen angestrengt daran arbeiten, unsere eigenen Schwächen zu überwinden und dem starken Einfluß der heutigen lieblosen Welt zu widerstehen. Doch der zu erwartende reiche Lohn ist bestimmt die Mühe wert (Matthäus 24:12).

Selbst in unserer äußerst unvollkommenen Welt können wir bessere Beziehungen zu unseren Mitmenschen pflegen, was uns und anderen in großem Maß Freude, Frieden und Zufriedenheit bringen wird. Durch unsere Bemühungen können wir uns der wunderbaren Hoffnung auf ewiges Leben in Gottes neuer Welt als würdig erweisen. Wenn wir lernen, den unübertrefflichen Weg der Liebe zu gehen, erlangen wir schon heute und bis in alle Ewigkeit das Wohlgefallen und den Segen unseres liebevollen Schöpfers.

[Fußnote]

a Wegen weiterer Einzelheiten siehe Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1, Seite 368—372.

[Bilder auf Seite 10]

Christliche Liebe zeigt sich in guten Taten

[Bildnachweis auf Seite 8]

UN PHOTO 186226/M. Grafman

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