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  • Die Apokalypse — Ein Grund zur Furcht oder zur Hoffnung?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1999
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w99 1. 12. S. 5-8

Die Apokalypse — Ein Grund zur Furcht oder zur Hoffnung?

„Die Apokalypse ist heute nicht nur eine biblische Schilderung, sondern sie ist zu einer sehr realen Möglichkeit geworden“ (Javier Pérez de Cuéllar, ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen).

WIE eine führende Persönlichkeit den Begriff „Apokalypse“ gebrauchte, spiegelt wider, was sich die meisten Menschen unter diesem Begriff vorstellen und welche Bedeutung ihm in Filmen, Buchtiteln, Zeitschriftenartikeln und Zeitungsberichten zugewiesen wird. Der Begriff ruft Bilder einer kosmischen Katastrophe hervor. Aber was bedeutet das Wort „Apokalypse“ wirklich? Und was noch wichtiger ist: Welche Botschaft enthält das Bibelbuch, das Apokalypse oder Offenbarung genannt wird?

Der Begriff „Apokalypse“ stammt von einem griechischen Wort, das „Enthüllung“ oder „Entschleierung“ bedeutet. Was wird denn im Bibelbuch Offenbarung enthüllt oder entschleiert? Handelt es sich hauptsächlich um die Botschaft vom Jüngsten Gericht, die Ankündigung des vollständigen Untergangs ohne Überlebende? Auf die Frage, wie er die Apokalypse verstehe, erklärte der Historiker Jean Delumeau, Mitglied des Institut de France: „Sie ist ein Buch des Trostes und der Hoffnung. Man hat ihren Inhalt dramatisiert, indem man sich auf die Katastrophen konzentriert hat.“

Die frühchristliche Kirche und die Apokalypse

Wie haben die „Christen“ in den ersten Jahrhunderten die Apokalypse betrachtet und die Hoffnung, die sie in Verbindung mit dem Millennium oder der Tausendjahrherrschaft Christi über die Erde vermittelt? Der bereits zitierte Historiker sagte: „Die Christen in den ersten paar Jahrhunderten scheinen mir im großen und ganzen den Millenarismus übernommen zu haben. ... Unter den Christen der ersten Jahrhunderte, die an das Millennium glaubten, waren bezeichnenderweise Papias, der Bischof von Hierapolis in Kleinasien, ... der heilige Justin, der in Palästina geboren wurde und in Rom um das Jahr 165 als Märtyrer starb, der heilige Irenäus, Bischof von Lyon, der 202 starb, Tertullian, der 222 starb, und ... der große Schriftsteller Lactantius.“

Über Papias, der 161 oder 165 in Pergamon den Märtyrertod gestorben sein soll, schreibt die Catholic Encyclopedia: „Bischof Papias von Hierapolis, ein Jünger des heiligen Johannes, trat als Verfechter des Millenarismus auf. Er behauptete, seine Lehre von Zeitgenossen der Apostel übernommen zu haben. Irenäus berichtet, andere ,Presbyter‘, die den Jünger Johannes gesehen und gehört hätten, hätten von diesem gelernt, daß die Lehre des Herrn den Glauben an das Millennium einschließe. Laut Eusebius ... vertrat Papias in seinem Werk die Ansicht, daß auf die Auferstehung der Toten tausend Jahre einer sichtbaren, glorreichen Herrschaft Christi auf der Erde folgen würden.“

Welche Rückschlüsse läßt das auf die Wirkung der Apokalypse oder Offenbarung auf die ersten Gläubigen zu? Hat sie sie in Angst versetzt oder ihnen Hoffnung geschenkt? Interessanterweise bezeichnen Historiker die Urchristen als Chiliasten, ein Wort, das sich von den griechischen Wörtern chília étē (tausend Jahre) ableitet. Ja, viele von ihnen waren dafür bekannt, an die Tausendjahrherrschaft Christi zu glauben und daran, daß sie auf der Erde paradiesische Verhältnisse herbeiführen würde. In der Bibel wird die Hoffnung auf eine Tausendjahrherrschaft nur in der Apokalypse oder Offenbarung so deutlich beschrieben (20:1-7). Die Apokalypse verängstigte gläubige Menschen somit keineswegs, sondern schenkte ihnen eine einzigartige Hoffnung. In seinem Werk The Early Church and the World schreibt Cecil Cadoux, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Oxford: „Chiliastische Anschauungen waren eine geraume Zeit lang in der Kirche weit verbreitet und wurden von einigen der geachtetsten Kirchenschreiber gelehrt, auch wenn sie später verworfen wurden.“

Warum die apokalyptische Hoffnung verworfen wurde

Da es eine unwiderlegbare geschichtliche Tatsache ist, daß viele, wenn nicht gar die meisten Christen der ersten Jahrhunderte auf die Millenniumsherrschaft Christi über eine paradiesische Erde hofften, stellt sich die Frage: Wie kam es dazu, daß „chiliastische Anschauungen ... später verworfen wurden“? Es entstand berechtigte Kritik, weil, wie der Gelehrte Robert Mounce erklärte, „viele Chiliasten unglücklicherweise zuließen, daß ihre Phantasie mit ihnen durchging, und sie auf diese Tausendjahrperiode alle möglichen materialistischen und sinnlichen Vorstellungen projizierten“. Solche extremistischen Ansichten hätten jedoch berichtigt werden können, ohne die wahre Millenniumshoffnung aufzugeben.

Verwunderlich waren auch die Methoden, mit denen Gegner den Millenarismus zu unterdrücken suchten. In dem Werk Dictionnaire de Théologie Catholique heißt es über Gaios von Rom, einen Geistlichen, der Ende des zweiten, Anfang des dritten Jahrhunderts lebte, daß „er unzweideutig die Glaubwürdigkeit der Apokalypse [Offenbarung] und des Evangeliums des heiligen Johannes leugnete, um in seinem Kampf gegen den Millenarismus Erfolg zu haben“. Aus demselben Werk geht hervor, daß Dionysius, der im dritten Jahrhundert Bischof von Alexandrien war, eine Abhandlung gegen den Chiliasmus schrieb und „nicht zögerte, die Glaubwürdigkeit der Apokalypse des heiligen Johannes zu leugnen, damit die Anhänger dieser Überzeugung ihren Glauben nicht darauf stützen konnten“. Ein derart heftiger Widerstand, was die Hoffnung in Verbindung mit den Segnungen auf der Erde durch das Millennium angeht, zeugt von einem subtilen Einfluß, der sich damals unter den Theologen breitmachte.

In seinem Buch Das Ringen um das Tausendjährige Reich schreibt Professor Norman Cohn: „Origenes, der wohl einflußreichste Theologe der alten Kirche, trat im dritten Jahrhundert als erster gegen den Chiliasmus auf, indem er das Königreich nicht als ein in Zeit und Raum zu erwartendes, sondern in den Seelen der Gläubigen stattfindendes Ereignis beschrieb“. Origenes verließ sich auf die griechische Philosophie statt auf die Bibel und spielte dadurch die einzigartige Hoffnung auf irdische Segnungen unter dem messianischen Königreich auf ein nicht nachvollziehbares „in den Seelen der Gläubigen stattfindendes Ereignis“ herunter. Der katholische Schreiber Léon Gry erklärte: „Der dominierende Einfluß der griechischen Philosophie ... ließ chiliastische Vorstellungen nach und nach schwinden.“

„Die Kirche hat ihre Botschaft der Hoffnung verloren“

Augustinus war zweifellos der Kirchenvater, der das Christentum, das zu seiner Zeit nur noch ein Abklatsch des ursprünglichen war, am meisten mit griechischer Philosophie vermischte. Anfangs verfocht er noch begeistert den Millenarismus, doch später verwarf er jegliche Vorstellung von einer künftigen Millenniumsherrschaft Christi über die Erde. Offenbarung, Kapitel 20 stellte er als Allegorie hin.

In der Catholic Encyclopedia heißt es dazu: „Augustinus gelangte schließlich zu der Überzeugung, daß es kein Millennium geben werde. ... Die erste Auferstehung, von der in diesem Kapitel die Rede ist, soll sich demnach auf die geistige Wiedergeburt bei der Taufe beziehen; der Tausendjahrsabbat, der sich den sechstausend Jahren Geschichte anschließt, ist die Gesamtheit des ewigen Lebens.“ In der New Encyclopædia Britannica wird gesagt: „Die von Augustinus geprägte Lehre von einem symbolischen Millennium wurde zur offiziellen Kirchenlehre ... Die protestantischen Reformatoren der lutherischen, calvinistischen und anglikanischen Tradition ... blieben den Ansichten des Augustinus fest verhaftet.“ So wurden die Mitglieder der Kirchen der Christenheit der Millenniumshoffnung beraubt.

Zudem hat Augustinus nach Aussage des Schweizer Theologen Frédéric de Rougemont „dadurch, daß er seinem ursprünglichen Glauben an die Tausendjahrherrschaft abschwor, der Kirche unermeßlich geschadet. Mit der ungeheuren Autorität, die sich mit seinem Namen verband, sanktionierte er einen Irrtum, der ... [die Kirche] ihres irdischen Ideals beraubte.“ Der deutsche Theologe Adolf Harnack sagte, man habe dem einfachen Volk dadurch, daß man den Glauben an das Millennium verwarf, folgendes genommen: „Man nahm ihnen die Religion, welche sie verstanden, und gab ihnen dafür einen Glauben, den sie nicht verstehen konnten, resp. der alte Glaube und die alten Hoffnungen verblassten von selber, und an ihre Stelle trat die A u t o r i t ä t eines geheimnissvollen Glaubens.“ Die leeren Kirchen in vielen Ländern heute sind ein beredtes Zeugnis dafür, daß die Menschen einen Glauben und eine Hoffnung benötigen, die sie verstehen können.

In seinem Buch Highlights of the Book of Revelation schrieb der Bibelgelehrte George Beasley-Murray: „Es ist weitgehend dem enormen Einfluß von Augustinus, aber auch dem Eintreten von Sekten für den Millenarismus zuzuschreiben, daß Katholiken und Protestanten geschlossen diesen Glauben ablehnen. Auf die Frage, welche andere Hoffnung sie für die Menschen in der heutigen Welt anzubieten haben, lautet die offizielle Antwort: Keine! Die Welt wird beim Kommen Christi vernichtet werden, um einem ewigen Himmel und einer ewigen Hölle Platz zu machen, wo die Geschichte vergessen sein wird. ... Die Kirche hat ihre Botschaft der Hoffnung verloren.“

Die einzigartige Hoffnung aus der Apokalypse ist noch lebendig!

Jehovas Zeugen sind ihrerseits davon überzeugt, daß sich die einzigartigen Verheißungen in Verbindung mit dem Millennium erfüllen werden. In einem Interview eines französischen Fernsehsenders zu dem Thema „Das Jahr 2000: Furcht vor der Apokalypse“ erklärte der französische Historiker Jean Delumeau: „Jehovas Zeugen sind genau auf der Linie des Millenarismus, denn sie sagen, es werde bald ... — freilich durch große Umwälzungen — eine 1 000jährige Periode des Glücks geben.“

Genau das war es, was der Apostel Johannes in einer Vision sah und was er in seinem Buch der Apokalypse oder Offenbarung schilderte. Er schrieb: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde ... Dann hörte ich eine laute Stimme vom Thron her sagen: ‚Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen‘ “ (Offenbarung 21:1, 3, 4).

Jehovas Zeugen engagieren sich in einem biblischen Schulungswerk, um so vielen Menschen wie möglich zu helfen, sich diese Hoffnung zu eigen zu machen. Sie würden sich darüber freuen, Ihnen zu helfen, mehr darüber zu erfahren.

[Bild auf Seite 6]

Papias behauptete, die Millenniumslehre direkt von Zeitgenossen der Apostel übernommen zu haben

[Bild auf Seite 7]

Tertullian glaubte an die Millenniumsherrschaft Christi

[Bildnachweis]

© Cliché Bibliothèque Nationale de France, Paris

[Bild auf Seite 7]

„Dadurch, daß ... [Augustinus] seinem ursprünglichen Glauben an die Tausendjahrherrschaft abschwor, [hat er] der Kirche unermeßlich geschadet”

[Bild auf Seite 8]

Das in der Apokalypse verheißene Paradies auf der Erde kann man mit Zuversicht erwarten

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