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  • Kinder in ihrer Trauer begleiten
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2008
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2008
w08 1. 7. S. 18-20

Kinder in ihrer Trauer begleiten

MITTEN im Buchladen beschwert sich die aufgebrachte Mutter lautstark bei einem Verkäufer: „Sie haben hier alles mit Büchern vollstehen und für mein Kind ist nichts dabei!“ In ihrem engsten Familienkreis hatte es einen Todesfall gegeben, und jetzt suchte die Mutter verzweifelt nach einem Ratgeber für ihren kleinen Sohn.

Die Reaktion dieser Mutter ist verständlich. Der Tod ist für ein Kind eine besonders grausame Erfahrung. Gestern noch fühlte es sich in der Familie sicher und geborgen — und plötzlich nimmt ihm der Tod eine wichtige Bezugsperson weg. Wie kann man sein Kind in der Trauer begleiten oder ihm beistehen, wenn jemand aus der Familie im Sterben liegt?

Eine solche Situation nimmt einen selber sehr mit. Man empfindet große seelische Schmerzen und ist in seiner eigenen Gedankenwelt gefangen. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass einen das Kind jetzt dringend braucht. „Kinder schnappen alle möglichen Gesprächsfetzen auf, und wenn man sie nicht einbezieht, verstehen oder deuten sie vieles falsch“, heißt es in einem Informationsblatt von einem Hospiz in Minnesota (USA). „Sie müssen erfahren, was wirklich geschehen ist.“ Grundsätzlich ist es gut, Kinder zu informieren, und zwar in kindgerechten Worten. Allerdings hat jedes Kind eine andere Auffassungsgabe — was die Sache nicht leichter macht (1. Korinther 13:11).

Den Tod erklären

Nach Ansicht von Fachleuten sollte man mit Umschreibungen wie „entschlafen“, „schlafen“ oder „fortgegangen“ vorsichtig sein. Benutzt man solche Ausdrücke, ohne sie näher zu erklären, sind Kinder oft verwirrt. Jesus verglich den Tod allerdings einmal mit dem Schlaf. Bei dieser Gelegenheit war das durchaus passend, denn er wandte sich ja nicht an Kinder. Außerdem erklärte er den Vergleich. Jesus hatte zu seinen Jüngern gesagt: „Lazarus, unser Freund, ist zur Ruhe gegangen.“ Sie verstanden das so, als „rede [er] von der Ruhe des Schlafes“. Darauf stellte Jesus die Sache richtig: „Lazarus ist gestorben“ (Johannes 11:11-14). Wenn schon Erwachsene konkrete Aussagen brauchen, dann Kinder erst recht.

„Als Mutter möchte man sich wahrscheinlich nicht allzu direkt ausdrücken, wenn man mit seinem Kind über den Tod redet“, schreiben Mary Ann und James P. Emswiler. „Es kann dann allerdings sein, dass man das Kind mit Vorstellungen konfrontiert, die ihm völlig fremd sind, es erschrecken oder ihm sogar schaden.“ Sagt man einem Kind beispielsweise, der Verstorbene würde einfach nur „schlafen“, bekommt es vielleicht Angst vorm Schlafengehen, weil es denkt, es würde nicht mehr aufwachen. Sagt man ihm, er sei „fortgegangen“, wird es sich im Stich gelassen oder zurückgewiesen fühlen.

Eltern, die versucht haben, ihrem Kind den Tod zu erklären, haben festgestellt, dass es mit einer einfachen, klaren Sprache mehr anfangen kann als mit abstrakten Begriffen oder beschönigenden Worten (1. Korinther 14:9). Wie Experten empfehlen, sollte man Kinder ermutigen, Fragen zu stellen und über ihre Sorgen zu reden. Eine gute Kommunikation kann Missverständnisse ausräumen. Man sieht dann eher, wie man seinem Kind helfen kann.

Ein zuverlässiger Ratgeber

Trauernde Kinder suchen bei ihren Eltern Halt, Geborgenheit und Antworten auf ihre Fragen. Wo finden Eltern aber verlässliche Informationen zum Thema Tod? Viele haben in der Bibel einen zuverlässigen Ratgeber gefunden, der ihnen Trost spendet. Gottes Wort macht klare Aussagen darüber, wie es überhaupt kommt, dass wir sterben, was nach dem Tod geschieht und welche Hoffnung es für Verstorbene gibt. Die einfache Tatsache, dass sich die Toten „nicht des Geringsten bewusst“ sind, hilft einem Kind zu verstehen, dass der geliebte Mensch nicht leiden muss (Prediger 9:5). Darüber hinaus verspricht uns Gott in der Bibel, dass wir unsere Lieben eines Tages wiedersehen können — auf der Erde, die dann ein Paradies sein wird (Johannes 5:28, 29).

Wenn Eltern immer wieder die Heilige Schrift zurate ziehen, lernen Kinder, dass man im Wort Gottes für jede schwierige Situation wertvolle Hinweise und tröstende Worte findet. Auch beobachten sie dann, wie sich ihre Eltern in wichtigen Fragen von der Bibel leiten lassen (Sprüche 22:6; 2. Timotheus 3:15).

Häufig gestellte Fragen

Begleitet man seine Kinder in ihrer Trauer, fühlt man sich oft ratlos. Wie sollte man sich verhalten?a Sehen wir uns hierzu einige häufig gestellte Fragen an.

• Soll ich meine Trauer vor meinem Kind verbergen? Es ist ganz natürlich, dass man seinem Kind Kummer ersparen möchte. Aber ist es denn schlimm, wenn das Kind die Eltern trauern sieht? Viele Eltern halten es für das Beste, ihre Gefühle zu zeigen. So lernt das Kind, dass Trauer etwas ganz Normales ist. Manche Eltern besprechen mit ihren Kindern auch Geschichten aus der Bibel, in denen Menschen ganz offen trauerten. Jesus zum Beispiel hat seine Gefühle nicht versteckt. Als sein lieber Freund Lazarus starb, brach er in Tränen aus (Johannes 11:35).

• Sollte man kleine Kinder zum Bestattungsunternehmen, zur Beerdigung oder zur Trauerrede mitnehmen? Möchte man sie dabeihaben, sollte man ihnen vorher erklären, was auf sie zukommt und warum die Trauerfeier stattfindet. Manchmal haben die Eltern allerdings gute Gründe, ihre Kinder nicht mitzunehmen oder zumindest nicht die ganze Zeit dabeizuhaben. Bei Trauerfeiern von Jehovas Zeugen können Kinder von den biblischen Ausführungen viel mitnehmen. Die Liebe und „innige Zuneigung“, die sie dabei beobachten und selbst erfahren, wird ihnen guttun (Römer 12:10, 15; Johannes 13:34, 35).

• Soll ich mit meinem Kind über den Verstorbenen reden? Fachleute raten davon ab, das Thema totzuschweigen. Das Kind könnte sonst zu dem Schluss kommen, es gäbe etwas zu verheimlichen oder man wollte jede Erinnerung an den Verstorbenen auslöschen. Julia Rathkey schreibt dazu: „Man sollte Kindern unbedingt helfen, mit der Erinnerung zu leben, statt sich vor ihr zu fürchten.“ Redet man offen über den geliebten Menschen, seine guten Eigenschaften und schöne Episoden aus seinem Leben, lässt sich die Trauer besser bewältigen. Zeugen Jehovas trösten ihre Kinder mit der biblischen Zusage, dass die Toten wieder zum Leben kommen und für immer auf der Erde leben können, ohne jemals krank zu werden (Offenbarung 21:4).

• Wie kann ich mit den Trauerreaktionen meines Kindes umgehen? Viele trauernde Kinder verändern sich, manche werden sogar krank. In ihrer Hilflosigkeit und Verzweiflung reagieren sie oft wütend oder sind orientierungslos. Es kann auch sein, dass sie von Schuldgefühlen geplagt werden, sich an die Eltern klammern oder dass sie in Panik geraten, sobald der Vater oder die Mutter einmal krank wird oder erst spät nach Hause kommt. Wie kann man damit umgehen? Das Kind darf nie das Gefühl haben, man verschließe die Augen davor, dass etwas nicht stimmt. Die Eltern sollten einfühlsam sein und die Situation im Auge behalten. Man darf nicht unterschätzen, wie sehr ein Todesfall Kinder mitnimmt. Sie brauchen viel Zuspruch und das Gefühl, dass sie alles fragen und sagen dürfen, was sie auf dem Herzen haben. Der „Trost aus den Schriften“ schenkt sowohl Kindern als auch Eltern Hoffnung (Römer 15:4).

• Wie schnell sollte man zum gewohnten Tagesablauf zurückkehren? Fachleute raten dazu, so viele gute Gewohnheiten wie möglich beizubehalten. Das gilt als wirkungsvolle Bewältigungsstrategie. Jehovas Zeugen legen großen Wert darauf, als Familie regelmäßig etwas aus der Bibel zu besprechen und christliche Zusammenkünfte zu besuchen. Solche guten Gewohnheiten haben eine stabilisierende Wirkung auf die Familie (5. Mose 6:4-9; Hebräer 10:24, 25).

Solange die Zeit noch nicht da ist, in der Jehova Gott allen Krankheiten und dem Tod ein Ende macht, bleibt Kindern die Realität des Todes nicht erspart (Jesaja 25:8). Doch wenn man sie in ihrer Trauer begleitet und ihnen Halt und Geborgenheit gibt, werden sie den Verlust des geliebten Menschen mit der Zeit bewältigen.

[Fußnote]

a Hier sollen keine Regeln aufgestellt werden, zumal die Gegebenheiten und Bräuche von Land zu Land und von Kultur zu Kultur verschieden sind.

[Herausgestellter Text auf Seite 19]

Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, Fragen zu stellen und über ihre Sorgen zu reden

[Bild auf Seite 20]

Gute Gewohnheiten wie das gemeinsame Lesen in der Bibel sollte man beibehalten

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