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  • Lege ich Unstimmigkeiten bei und fördere ich den Frieden?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich (Studienausgabe) 2017
w17 Juni S. 16-20
Eine ärgerliche Schwester bei der Zusammenkunft

Lege ich Unstimmigkeiten bei und fördere ich den Frieden?

JEHOVA fordert Christen auf, den Frieden zu lieben und ihn zu einem Eckpfeiler des Lebens zu machen. Sind wir als Einzelne friedsam, kann sich Gottes Volk über eine Fülle von Frieden freuen. Dadurch wirkt die Christenversammlung anziehend auf Menschen, die sich nach Harmonie sehnen.

Ein Beispiel dafür war ein bekannter Medizinmann in Madagaskar. Er stellte fest, wie friedlich es unter Jehovas Zeugen zugeht, und dachte sich: „Wenn ich mich jemals einer Religion anschließen würde, dann dieser.“ Mit der Zeit gab er den Spiritismus auf, verbrachte Monate damit, seine Ehe nach der Bibel auszurichten, und begann Jehova zu dienen — dem Gott des Friedens.

Wie ihm geht es jedes Jahr Tausenden: Sie finden in der Christenversammlung den Frieden, den sie sich so sehr wünschen. Die Bibel macht jedoch deutlich: „Bittere Eifersucht und Streitsucht“ können Freundschaften in der Versammlung zerstören und für Ärger sorgen (Jak. 3:14-16). Die gute Nachricht: Die Bibel enthält auch ein Rezept dafür, wie man solche Probleme vermeidet und den Frieden stärkt. Bevor wir darauf eingehen, betrachten wir einige aus dem Leben gegriffene Situationen.

PROBLEME UND LÖSUNGEN

„Ich bin mit einem Bruder nicht klargekommen, der mein Arbeitskollege war. Einmal schrien wir uns an und zwei andere, die den Raum betraten, bekamen das mit“ (CHRIS).

Zwei Schwestern werfen sich böse Blicke zu

„Eine Schwester, mit der ich oft im Dienst war, verabredete sich plötzlich nicht mehr mit mir. Dann hörte sie auch noch auf, mit mir zu reden. Ich hatte keine Ahnung, warum“ (JANET).

„Wir waren zu dritt zu einem Telefonat zusammengeschaltet. Einer verabschiedete sich. Ich dachte, er hätte aufgelegt, und fing an, schlecht über ihn zu reden. Dann stellte ich fest, dass er doch nicht aufgelegt hatte“ (MICHAEL).

„Zwei Pionierinnen in unserer Versammlung hatten Probleme miteinander. Eine schimpfte über die andere. Ihre Streitigkeiten waren für andere belastend“ (GARY).

Vielleicht sind das Kleinigkeiten für dich. Doch jede dieser Situationen kann zu emotionalen Narben führen und unser Verhältnis zu Jehova belasten. Bestimmt freut es dich, dass in allen Fällen durch biblische Anleitung der Frieden wiederhergestellt werden konnte. Was denkst du, welche biblischen Hinweise eine Hilfe waren?

Streitet unterwegs nicht miteinander (1. Mo. 45:24). Das riet Joseph seinen Brüdern, als sie sich auf den Rückweg zu ihrem Vater machten. Was für ein weiser Rat! Wenn sich jemand nicht beherrschen kann und leicht aus der Haut fährt, provoziert er damit vielleicht andere. Chris sah ein, dass er stolz war und es ihm schwerfiel, sich etwas sagen zu lassen. Er wollte sich ändern, entschuldigte sich bei dem Bruder und strengte sich an, sein Temperament zu zügeln. Sein Arbeitskollege bemerkte das, arbeitete auch an sich und jetzt freuen sie sich, Jehova zusammen zu dienen.

„Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt“ (Spr. 15:22). Janet nahm sich vor, diesen Rat zu beherzigen. Sie suchte das Gespräch mit der anderen Schwester und bat sie taktvoll, doch zu sagen, warum sie sich so ärgert. Bei diesem Gespräch war die Stimmung anfangs angespannt. Aber es wurde besser und sie konnten alles in Ruhe besprechen. Die Schwester stellte fest, dass sie eine Sache missverstanden hatte, bei der es nicht einmal um Janet ging. Sie entschuldigte sich und jetzt dienen sie Jehova wieder als Team.

„Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden“ (Mat. 5:23, 24). Sicher kennst du diesen Rat aus Jesu Bergpredigt. Michael war völlig am Boden, als ihm bewusst wurde, wie unbedacht und lieblos er gewesen war. Er wollte den Frieden unbedingt wiederherstellen. Demütig entschuldigte er sich bei dem Bruder unter vier Augen. Wie ging die Sache aus? Michael sagt: „Mein Bruder vergab mir von Herzen.“ Ihre Freundschaft war gerettet.

„Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat“ (Kol. 3:12-14). Wie war es bei den beiden langjährigen Pionierinnen? Ein aufmerksamer Ältester bat sie, über Fragen nachzudenken wie: „Haben wir das Recht, andere mit unserem Streit zu belasten? Gibt es wirklich einen berechtigten Grund, einander nicht zu ertragen und Jehova nicht weiter in Frieden zu dienen?“ Sie haben auf den Ältesten gehört und kommen jetzt beim Predigen der guten Botschaft gut miteinander aus.

Dieser Rat aus Kolosser 3:12-14 hilft, richtig zu reagieren, wenn dich jemand verletzt hat. Demut hat vielen geholfen, eine Sache einfach zu vergeben und zu vergessen. Aber was, wenn das nicht gelingt? Könnte man dann nicht prinzipiell wie in Matthäus 18:15 vorgehen? Jesu Worte beziehen sich hier zwar darauf, was man tun sollte, wenn jemand gegen einen anderen schwer gesündigt hat. Aber vom Grundsatz her gilt: Geh auf deinen Bruder oder deine Schwester zu und versuche, die Sache freundlich und demütig beizulegen.

Natürlich enthält die Bibel noch mehr praktische Hinweise. Oft kommt es auf „die Frucht des Geistes“ an, auf „Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ (Gal. 5:22, 23). Diese Eigenschaften sind wie Öl für einen Motor — sie sorgen dafür, dass unsere Bemühungen, Frieden zu schließen, „rund laufen“.

UNTERSCHIEDLICHE PERSÖNLICHKEITEN BEREICHERN DIE VERSAMMLUNG

Jeder von uns hat eine Persönlichkeit — eine einzigartige Mischung von Charakterzügen. Sie können zu Freundschaften, aber auch zu Konflikten führen. Ein erfahrener Ältester bemerkt: „Wer schüchtern ist, tut sich vielleicht mit jemandem schwer, der kontaktfreudig und ausgelassen ist. Der Unterschied mag klein erscheinen, kann aber zu großen Problemen führen.“ Sind Probleme also vorprogrammiert, wenn sehr unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinandertreffen? Dazu das Beispiel von zwei Aposteln. Petrus halten wir wahrscheinlich für direkt und impulsiv. Und Johannes sehen wir vielleicht als liebevollen Mann, der eher überlegt redet und handelt. Allem Anschein nach waren die beiden tatsächlich sehr unterschiedlich — und doch arbeiteten sie gut zusammen (Apg. 8:14; Gal. 2:9). Folglich ist die Zusammenarbeit von Christen mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten auch heute möglich.

Vielleicht ärgerst du dich über das, was ein Bruder in deiner Versammlung sagt oder tut. Aber dir ist klar: Christus ist für ihn gestorben und du solltest ihn lieben (Joh. 13:34, 35; Röm. 5:6-8). Bevor du ihm also die Freundschaft kündigst oder ihm aus dem Weg gehst, frage dich: „Macht mein Bruder etwas, was aus biblischer Sicht eindeutig verkehrt ist? Versucht er absichtlich, mir das Leben schwer zu machen? Oder sind wir einfach nur unterschiedlich?“ Wichtig ist auch die Frage: „Welche guten Eigenschaften hat er, von denen ich etwas lernen kann?“

Die letzte Frage ist besonders wichtig. Wenn er gern viel redet und du eher zurückhaltend bist, dann denke doch daran, wie leicht es ihm fällt, im Dienst ein Gespräch zu beginnen. Du könntest dich mit ihm für den Dienst verabreden, um dir etwas von ihm abzuschauen. Ist er anderen gegenüber oft großzügig und du hältst dein Geld lieber zusammen? Dann achte doch einmal darauf, wie glücklich es macht, Älteren, Kranken oder Bedürftigen zu helfen. Fakt ist: Wenn ihr euch auf das Positive beim anderen konzentriert, werdet ihr euch mehr schätzen, ganz gleich wie unterschiedlich ihr seid. Ihr werdet vielleicht nicht gleich enge Freunde, euch aber besser verstehen. Und es trägt zum Frieden bei — in euch und in der Versammlung.

Euodia und Syntyche mögen grundverschieden gewesen sein. Dennoch ermunterte sie der Apostel Paulus, „gleichen Sinnes im Herrn zu sein“ (Phil. 4:2). Wie schön es doch ist, Jehova vereint zu dienen und den Frieden zum Ziel zu haben!

GIB UNFRIEDEN KEINE CHANCE

Wie Unkraut in einem Blumenbeet, so kann sich eine Abneigung gegen andere in uns breitmachen, wenn wir nicht dagegen ankämpfen. Und ist man erst einmal verbittert, kann das sogar den Geist der Versammlung trüben. Aus Liebe zu Jehova und unseren Brüdern werden wir mit aller Kraft verhindern, dass Meinungsverschiedenheiten den Frieden unter Gottes Volk stören.

Zwei Schwestern sprechen miteinander und schließen Frieden

Wenn du demütig bist und Frieden dein Ziel ist, kann das zu schönen Ergebnissen führen

Bemühen wir uns bei Unstimmigkeiten um Frieden, sind wir vielleicht überrascht, wie gut sich das auswirkt. Eine Zeugin erzählt: „Eine Schwester behandelte mich wie ein kleines Kind. Das hat mich wirklich beschäftigt. Weil ich mich so ärgerte, redete ich nur noch das Nötigste mit ihr. Ich dachte: ‚Wenn sie mir nicht den nötigen Respekt zeigt, respektiere ich sie auch nicht.‘ “

Dann dachte die Schwester über sich selbst nach. „Ich sah auf einmal meine eigenen Schwächen und war richtig enttäuscht von mir. Mir wurde klar, dass ich umdenken musste. Ich betete zu Jehova, besorgte der Schwester ein kleines Geschenk und schrieb ihr eine Karte, um mich zu entschuldigen. Wir drückten uns und beschlossen, die Sache zu begraben. Seither hatten wir keine Probleme mehr.“

Menschen brauchen dringend Frieden. Oft werfen sie ihn aber über Bord, sobald sie sich in ihrer Stellung oder Ehre angegriffen fühlen. Das mag auf viele zutreffen, die Jehova nicht dienen. Doch unter denen, die seinen Namen tragen, sollte Frieden und Einheit herrschen. Gott ließ Paulus aufschreiben: „Ich . . . bitte euch daher inständig, der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, würdig zu wandeln, mit aller Demut und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren“ (Eph. 4:1-3). Dieses „vereinigende Band des Friedens“ ist unbezahlbar. Nehmen wir uns fest vor, Unstimmigkeiten beizulegen und so dieses Band zu stärken.

Paulus und Barnabas: Unterschiedlich und doch vereint

Paulus und Barnabas

Ihn als temperamentvoll zu bezeichnen wäre untertrieben: Bevor Paulus ein Christ wurde, war er jemand, der „Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn schnaubte“ (Apg. 9:1). Später beschrieb er seine Einstellung zu Christi Nachfolgern und sagte, dass er „über die Maßen . . . rasend“ gegen sie war (Apg. 26:11).

Nach seiner Taufe änderte Paulus sich grundlegend; seinen Ruf wurde er allerdings nicht so schnell los. Selbst als er bereits Christ war, „fürchteten sich [die Brüder in Jerusalem] vor ihm, denn sie glaubten nicht, dass er ein Jünger sei“ (Apg. 9:26).

Wahrscheinlich hätte die Versammlung ihm auch weiterhin nicht getraut, wäre da nicht ein Christ aus Zypern gewesen: Joseph. Er war als so liebenswürdig bekannt, dass er von seinen Brüdern „Barnabas“ — „Sohn des Trostes“ — genannt wurde (Apg. 4:36, 37). Die verantwortlichen Brüder respektierten ihn und er kam Paulus „zu Hilfe und führte ihn zu den Aposteln, und er erzählte ihnen eingehend, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen hatte . . . und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu geredet hatte“ (Apg. 9:26-28). Als die Brüder der Versammlung in Jerusalem das Zeugnis von Barnabas hörten, akzeptierten sie Paulus. Bald darauf waren die beiden gemeinsam als Missionare unterwegs (Apg. 13:2, 3).

Barnabas hat bestimmt erkannt, dass die freimütige Art des Paulus und sein Feuereifer etwas Gutes hatten. Und sicherlich hat Paulus die Freundlichkeit und das Mitgefühl von Barnabas geschätzt.

Die Bibel berichtet zwar von „einem heftigen Zornausbruch“, aber dabei ging es offensichtlich nicht um einen Persönlichkeitskonflikt. Vielmehr waren sie unterschiedlicher Meinung, ob sich Johannes Markus für den Missionardienst eignete (Apg. 15:36-40).

Bis zu diesem Vorfall hatten Paulus und Barnabas trotz verschiedener Persönlichkeiten zusammengearbeitet, und das taten Paulus und Markus später auch wieder (Kol. 4:10). Unterschiedliche Persönlichkeiten müssen also nicht zu Problemen führen. Weder damals noch heute.

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