Brief des Zweigbüros
Liebe Königreichsverkündiger!
Unseren Brüdern in Malawi ergeht es jetzt genauso, wie es unseren Brüdern in Sibirien, in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten oder in den römischen Arenen erging. Dr. H. Kamuzu Banda, den die Zeitschrift „Time“ vom 8. Dezember 1972 als einen „treuen Ältesten der presbyterianischen Kirche Zentralafrikas in Malawi“ bezeichnete, hat erneut seinen Haß gegen Jehovas Zeugen bewiesen. Warum? Weil diese Christen es ablehnen, Parteikarten mit dem Bild Bandas und seiner Unterschrift bei sich zu tragen. Es geht eine entscheidende Kraftprobe vor sich. Banda besteht darauf, daß diese Christen seine Anhänger werden; aber Jehovas Zeugen sind entschlossen, kompromißlos für Gottes Königreich einzutreten.
Die aus Malawi stammenden Zeugen, die sich in Moçambique aufgehalten hatten, wurden des Landes verwiesen, weil sie sich weigerten, zugunsten der jetzt dort herrschenden Diktatur „Viva Frelimo!“ zu rufen. Etwa 4 800 der Brüder, die man gezwungen hatte, nach Malawi zurückzukehren, sind erneut geflohen, und zwar nach Sambia. Doch wie wir erfuhren, wurden sie am 22. Oktober ein zweites Mal nach Malawi zurückgeführt.
Somit halten sich nun wieder etwa 30 000 Brüder in Malawi auf. Sie werden belästigt und brutal verfolgt. Hunderten riß man die Kleider vom Leibe, schlug sie schwer und rieb ihnen Juckbohnen in die Wunden. Schwestern wurden auf satanische Weise vergewaltigt. Welch eine Grausamkeit!
Der neueste Stand: Jehovas Zeugen werden von der Polizei zusammengetrieben und in Gefangenenlager gebracht. Es ergeht ihnen wie den Brüdern in Sibirien oder in einem Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Kinder werden von ihren Müttern getrennt. Die Verfolger glauben, sie so erziehen zu können, daß sie einem Menschen und nicht Jesus Christus nachfolgen werden.
Die Welt sollte über diese Dinge unterrichtet werden. Die „Erwachet!“-Ausgabe vom 8. Februar wird deshalb einen umfassenden Bericht enthalten.
Was könnt Ihr tun? Die Ältesten jeder Versammlung werden gebeten, fünf tätige Brüder auszusuchen, die möglichst auf Briefpapier mit einem gedruckten Briefkopf an „Seine Exzellenz Dr. H. Kamuzu Banda, Präsident von Malawi auf Lebenszeit, Central Government Offices, Private Bag 301, Capital City, Lilongwe 3, Malawi, Central Africa“ schreiben und ihm einige Fragen darüber stellen, was er unter dem Christentum versteht und ob und warum er Menschen auf eine solche Weise behandelt. Teilt ihm mit, daß Ihr von den Vorgängen in Malawi gehört habt.
Es wäre gut, wenn ein oder zwei der fünf ausgesuchten Schreiber sogleich einen Luftpostbrief an Banda absenden könnten. Die anderen könnten so lange warten, bis sie die „Erwachet!“-Ausgabe vom 8. Februar gelesen haben.
Darüber hinaus könnt Ihr versuchen, daß Eure Zeitung einen Artikel über Malawi veröffentlicht. Gestützt auf den Stoff in der Zeitschrift „Erwachet!“, könnt Ihr eine Nachrichtenfreigabe zusammenstellen. Die Gesellschaft hat die United Press und andere Nachrichtenagenturen ausführlich informiert, und wir hoffen, daß weltweit in den Zeitungen über die Vorfälle berichtet wird.
Was können wir noch tun? Wir können die „Erwachet!“-Ausgabe in der Öffentlichkeit verbreiten und zu Jehova Gott beten wie es unsere christlichen Brüder damals getan haben, als ihre Brüder in Rom den Löwen vorgeworfen wurden. Mögen wir alle mutig sein und die gute Botschaft vom Königreich weiterhin predigen, bis Gottes Regierung für Gottes Diener auf der Erde die Befreiung herbeiführt.
Eure Brüder
ZWEIGBÜRO WIESBADEN